Das menschliche Tier ist das einzige, das kein Tier sein will.
Mit allen Mitteln versuchen Menschen zu begründen, warum sie andere Tiere nicht als gleichberechtigt anerkennen müssen, sondern sie nutzen dürfen:
Sie haben keine Seele.
Sie können nicht fühlen.
Sie können nicht denken.
Sie können nicht komplex denken.
Sie sind nicht sozial.
Sie haben keine Kulturleistung.
Sie haben kein Bewusstsein.
Sie können nicht besitzen.
Sie können nicht sprechen.
Alle diese Vorurteile sind mittlerweile widerlegt:
Je mehr die Menschen lernten, komplexere Wissenschaften erschufen, Erkenntnisse zu gewinnen, desto mehr ihrer Vorurteile mussten sie aufgeben.
Bleibt noch zu erkennen: Früher waren Menschen schlicht nicht weit genug entwickelt, um die Wahrheit zu erkennen: Dass ihre Überzeugungen, in irgendeiner Hinsicht grundsätzlich besser, überlegen, wertvoller zu sein als andere Wesen, schlicht Unwissen und Vorurteile waren.
Nennen wir doch den inneren Zwang der Menschheit, sich abzugrenzen und über andere Wesen zu stellen, beim Namen: Angst, Privilegien aufzugeben. Angst vor der eigenen Sterblichkeit. Bedürfnis, wertvoller zu sein.
Angst vor unbequemen Konsequenzen, also Umstellungen im Verhalten gegenüber Tieren und Natur.
Bevor wir uns also weiter in falschen Behauptungen verrennen, sollten wir über das Sprechen, um das es wirklich geht: Konsequenzen für unser Verhalten. Rechte für Tiere. Und auch darum, ob, wie und unter welchen Voraussetzungen es in Ordnung sein kann, andere Tiere zu "nutzen".
Vielleicht hilft ein Blick darauf, dass wir viel zu gewinnen haben: Zurzeit denken die meisten Menschen, sie seien von der Natur getrennt. Diese fatale Entfremdung vom Leben in Form von anderen Tieren und nicht-tierischen Lebensformen kann wieder überbrückt werden, wenn wir den Eigenwert anderer Wesen anerkennen.
Ich bin zutiefst dankbar dafür, dass sich viele Menschen auf unterschiedlichen Ebenen genau dafür einsetzen. Ganz besonders der Initiative, die jüngst versuchte, Grundrechte für Menschenaffen verfassungsrechtlich zu verankern. Schade zwar, dass der Antrag vergangenen Sonntag abgelehnt wurde. Dennoch ist diese erstmalige Abstimmung über Tierrechte in Basel/Schweiz ein Meilenstein in dem globalen Prozess hin zu Tierrechten: https://www.primaten-initiative.ch/de/
Inspirierende Zusammenfassung des Stands der Wissenschaft: