Wolken und Hitze
schmelzen den Sommer
doch kriegen wir Wasser
wenigstens im Herbst?
***
Hitzewelle, ausgedörrte Böden,
vergiftete Gewässer,
Waldbrände
...
Der Brocken im Harz brennt. - Mit ihm eine Kindheits-Erinnerung an eine heile Familien-Urlaubswelt.
Die Oder ist verseucht. - Ihr Wasser wird auch die Ostsee erreichen. Trinkwasser adé.
Auch Deutschlands Gletscher sterben jetzt. Der erste vielleicht schon in diesem Jahr. - Vorbei bald das erhabene Gefühl vor einem Gletschertor zu stehen und den von ihm ausgehenden Hauch der Ewigkeit zu spüren.
Elbsandsteingebirge, Überflutungen, trockene Seen und Flüsse.
Aber lohnt das Jammern? Nur weil es Heimat ist?
In Spanien vertrocknet ein riesiger Nationalpark, auch durch illegale Wasserentnahmen und übermäßigem Wasserverbrauch für Touristen-Ressorts. Rastplatz von Zugvögeln adé.
Pakistan: Millionen ohne Heim, erst die Dürre, jetzt die Überschwemmungen. - Unvorstellbar. Stumm starre ich auf ein Stück Zeitungspapier, meine Vorstellungskraft setzt aus und ich kann nicht aufhören zu weinen. Die betroffenen Menschen in Pakistan können nichts für den Klimawandel. Sie müssen ihn ausbaden.
Die meisten Katastrophen habe ich schon vergessen. Oder noch nicht mitbekommen.
Heute ist der erste Tag Regen nach einer langen Dürreperiode in meiner Heimatstadt.
Wir brauchen nicht mehr über Klimawandel zu reden.
Er findet längst statt.
Wir können ihn nicht mehr stoppen,
nur abmildern.
Können wir das wirklich?
Wir brauchen dringend Lösungen für eine unwirtliche Umwelt.
Dazu kann ich leider nichts beitragen.
Ich hätte allerdings ein paar Vorschläge, sofortige Notbremsen, um den Klimawandel vielleicht zu verlangsamen oder abzuschwächen:
Sie haben alle ein bis zwei Nachteile.
Sie würden das Leben der Reichen, Wohlhabenden, Krisengewinner stören.
Es würde uns alle zwingen, neue Lebenszeitgestaltung zu beginnen.
Es würde massive Umverteilung voraussetzen.
Denn es würde auch zur Massenarbeitslosigkeit führen.
Ein positives Echo ist daher nicht zu erwarten.
Ich fange meine Aufzählung trotzdem mal an - auch wenn sie vermutlich nicht ausreicht:
- Abschaffung aller Kurzstreckenflüge.
- Tempolimit auf Autobahnen. Alle Strecken mit mehr als 2 Fahrbahnen pro Richtung zurückbauen.
- Konsequentes Begrünen, Bepflanzen, Zurückbauen in den Städten.
- Abschöpfung aller Krisengewinne - einschließlich Pandemie, Klima und Krieg - und Verwendung für Klimaschutz.
- Beschränkung erlaubter Flüge auf Lebenszeit. Bei gleichzeitiger Unmöglichkeit, sich zusätzliche Flüge zu kaufen. Das muss gerade für große Namen, bekannte Persönlichkeiten aller Branchen, Reiche und Politiker gelten. Denn wenige Menschen sind durch Vielfliegerei für den überwiegenden CO2-Ausstoß bei Flügen verantwortlich.
- Verbot von digitaler Werbung, nächtlicher Geschäftsbeleuchtung, Neonreklame etc. Bei der Gelgeneit können auch die digitalen Anzeigen an den Bushaltestellen wieder abgeschaltet werden.
- Abschaffung aller Subventionen, soweit sie nicht klima- und umweltfreundliche Produkte/Produktionen betrifft.
- Abschaffung oder Einschränkung des Patentrechts: Es darf nicht sein, dass gute technische Lösungen zurückgehalten oder verteuert werden.
- Alle Printprodukte nur nach Bedarf produzieren. Das muss auch in der Buchbranche gelten, auch für Verlage. Verbot von Publikationen, die ausschließlich der Werbung dienen.
- Abschaffung aller Aktiengesellschaften, Konzerne und anderer Rechtsformen, deren Zweck es ist, Geld zu machen. Persönliche Haftung, auch strafrechtlich, durch die Vorstände und Aufsichtsräte.
- Stopfen aller globaler Finanz-Oasen und Schlupflöcher für Banken.
- Abschöpfung aller Spekulationsgewinne zu Gunsten von sozialen Maßnahmen und Naturschutz.
- Verbot der Produktion von 1 Euro-Produkten, Plastikspielzeug, Plastik-Produkten (außer Upcycling) sowie aller Produkte, die nicht nachweislich einem echten Bedürfnis dienen, sondern den Verdacht erwecken, lediglich oder vorwiegend dem Geldmachen zu dienen.
- Einziehen aller durch sozial- und umweltschädigend gemachter Vermögen, auch von früheren Politikern, Konzernen, Banken
- Verbot zur Rodung außer zur Pflege eines Waldes. Insbesondere Verbot von Errichten technischer Anlagen oder Produktionsanlagen auf Flächen, die bis 2020 Wald waren oder es noch sind.
- Rückbau aller Anlagen, die nicht mehr gebraucht werden. Finanziert durch die Privatpersonen und Gesellschaften, die von ihnen profitiert hatten.
- Übernahme aller Kosten für Umwelt-Wiederherstellung nach Katastrophen wie in der Oder durch die beteiligten Firmen, Konzerne und anderen Verursacher. Unabhängig von einer konkreten Schuld oder Nachweis eines Ursachenzusammenhangs muss die Möglichkeit einer Beteiligung für die Haftung ausreichen.
- Verpflichtung zur Produktion nach dem Prinzip von circular by design.
- Verbot von Tageszulassungen bei Autos, Verpflichtung zur Selbstnutzung von Neuwagen für mindestens fünf, besser 10 Jahre oder mehr, Kilometerbeschränkung pro Jahr.
- Abschaffung des Ehegatten-Steuer-Splittings. Einschließlich Abschaffung der steuerlichen Begünstigung doppelter Haushalte bzw Pendler-Pauschalen. Das sind alles Kosten, die auch unverheiratete Paare haben und private Entscheidungen, die nicht die Allgemeinheit betreffen. Wer seinen Job nicht lukrativ findet, wenn er dafür weite Wege hat und also die Umwelt schädgit, muss sich einen anderen Arbeitsplatz suchen, umziehen oder die Kosten von der Firma zahlen lassen.
- Verbot von Massentierhaltung. Wenn wir nicht lernen, unsere Mitgeschöpfe zu respektieren, werden wir uns nicht ausreichend weiter entwickeln. Von den Umweltschäden rede ich jetzt nicht einmal.
- Verbot aller so genannter Pelzfarmen (anderes Wort dafür: Massentodeszelle für Tiere)
- Verbot der Zucht von Freizeit-Tieren. Verpflichtung zur Kastration von Katzen. Katzen: Vermehren sich unkontrolliert, auch wenn es nicht die heimischen Kater sind, die die Kätzchen gebären. Zuchtbeschränkung (trifft Hunde und Pferde ua): Wasserknappheit bedeutet Agrar-Knappheit, bedeutet Futter-Knappheit auch für Tiere. Bzgl Hunde gibt es schon jetzt mehr, als in Haushalten aufgenommen werden können. Ggf kann die Zuchtbeschränkung befristet werden. Aber Verantwortung heißt manchmal eben auch Verzicht.
- Verpflichtender Besuch in Schlachthöfen einmal jährlich für alle Erwachsenen, die nicht freiwillig ihren Fleischkonsum reduzieren.
- Förderung von Coaching, Psychotherapie und Meditation. Diese Güter werden gebraucht, wenn wir unsere Lebensweise wirklich kollektiv ändern wollen.
- Umweltabgabe auf alle Produkte des nicht lebensnotwendigen Bedarfs, zB auf Klamotten etc. Wir haben bereits mehr Klamotten im Umlauf, als wir in den nächsten X Jahren auftragen können. Das reicht. Dasselbe gilt für Möbel etc: Es reicht, sich einmal neu einzurichten, vielleicht zweimal. Wenn man häufiger umzieht, dann muss es nicht jedes Mal perfekt wie aus dem Katalog aussehen. Und wenn doch, bitte privat finanzieren. Auch die Umweltschäden.