Corona-Haustiere
werden abgegeben
Lockdown beendet, Freiheit!
Übervolle Tierheime ohne Vermittlungschance
Pandemie-Elend
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Hintergrund: Laut lokalem Zeitungsbericht vom 24. Juni 2021 hat das örtliche Tierheim - wie andere im Land auch - einen drohenden Annahme-Stopp. Die Zahl an Katzen, Hunden, Meerschweinchen und anderen Haustieren, die seit Ende des Lockdowns dort abgegeben werden, ist weit höher als in vergangenen Jahren. Erklärung der Tierheimleiterin: Da die Menschen nicht mehr im Homeoffice arbeiten, könnten sie ihre während der letzten Monate erworbenen Tiere nicht mehr betreuen. Außerdem fehlte es vielen Welpen aus der Pandemiezeit an Sozialisation durch Spielgefährten und Hundeschule. Die Tiere seien es nicht gewöhnt worden, alleine zu sein, und hätten dadurch Probleme, wenn ihre Menschen jetzt plötzlich stundenlang fortbleiden. Die wiederum sind mit den tierischen Reaktionen überfordert.
Mittlerweile nimmt das Tierheim nur noch Hunde und Katzen auf, die sie relativ leicht weiter vermitteln können. Denn ihre Kapazitäten der Betreuung und Unterbringung sind begrenzt.
Ich frage mich: Was wird aus all den anderen Hunden und Katzen, die plötzlich nicht mehr ins Familienleben passen? Und wieso haben die Erwachsenen nicht darüber nachgedacht, dass man Lebewesen nicht mal eben auf den Dachboden stellen kann oder sonstwie entsorgen? Das war doch klar, dass dieses tierische Elend dem menschlichen Wunsch nach einem lebenden Wesen an ihrer Seite folgen würde, sobald sie wieder ihr vorheriges Sozialleben führen können.
Wie so oft müssen die Wesen, die sich am wenigsten selbst helfen können, die Fehlentscheidungen anderer ausbaden. Absolut grausam finde ich die Sprache der Überschrift in der Zeitung: "Corona-Tiere". Klarer Fall für das Unwort des Jahres.