Anton und Angie besuchten das hauseigene Restaurant. Das Knistern zwischen ihnen erhöhte sich dort immer mehr, dass sie es vorzogen, sich in ihre Suite zurück zu ziehen ehe sie sich dem Zorn der anderen Restaurantbesucher aussetzten. In der Suite fielen sie übereinander her wie zwei Verhungernde. Edwin verschlägt es fast die Sprache als er Angie nur mit Korsage, String und Seidenmantel bekleidet herein kommen sieht.
Nachdem Edwin die Suite verlassen hatte, mussten Anton und Angie laut lachen.
„Hast Du gesehen, wie er mich angeschaut hat?“, prustete Angie los. „Edwin sind ja fast die Augen raus gefallen, als ich im Negligé herein gekommen bin.“
Auch Anton konnte sich vor Lachen fast nicht mehr halten: „Na wenn du auch so leicht bekleidet hier rein kommst, während sich hier wildfremde Herren aufhalten. Kein Wunder, dass ihn fast der Schlag getroffen hat. Du verdrehst aber auch allen Männern den Kopf, Du Satansweib!“
„Na, na, na, mein Lieber, wenn ich einem den Kopf verdrehe, dann bist du das und keinen anderen wildfremden Herren!“, fing Angie an zu frotzeln.
Nun waren wieder alle Beide in ihrem Element: Frotzeln was das Zeug hielt. Angie hatte sich am Anfang ihrer Beziehung erst daran gewöhnen müssen. Manchmal kam ihr auch etwas in den falschen Hals, wenn sie Antons Worte missverstanden hatte. Aber im Laufe der Zeit lernte sie es, wann er es wirklich ernst meinte, oder einfach nur anfing, Haare zu spalten.
Nach ein paar Minuten klopfte es an der Eingangstür. Erstaunt sahen sich Beide an.
„Huch, da haben wir ja fast vergessen, dass wir nach Mathilde geschickt haben.“, meinte Angie.
Auf ein weiteres Klopfen rief Anton: „Herein!“
Die Tür ging auf und Mathilde kam in die Suite.
„Madame, Monsieur, guten Abend, sie haben nach mir verlangt. Was kann ich für sie tun?“, grüßte sie.
„Oh ja“, erinnerte sich Angie. „Wir haben Edwin nach ihnen suchen lassen. Wir möchten ein Bad nehmen. Wenn sie uns bitte Wasser einlassen und alles zurecht legen würden. Ich möchte dann auch etwas anderes anziehen. Sie haben doch noch etwas anderes in ihrem Fundus?“
„Sehr wohl, Madame. Ich kümmere mich erst einmal um das Badewasser. Während es in die Wanne läuft, werde ich nachschauen, was ich ihnen noch an Kleidern anbieten kann.“
Mathilde ging ins Bad und kurz darauf hörten sie das Wasser in die Badewanne laufen. Wenig später kam sie zurück.
„Wenn Madame mir bitte folgen würden. Ich würde ihnen jetzt gerne die anderen Kleider zeigen.“, sagte Mathilde.
„Natürlich!“, antwortete Angie und folgte ihr ins Nebenzimmer. Ihr Seidenmantel flatterte dabei hinter ihr her.
Nachdem Angie die anderen Kleider in Augenschein genommen und sich für eines entschieden hatte, kamen beide wieder aus dem Nebenzimmer. Angie strahlte übers ganze Gesicht.
„Du strahlst aber!“, meinte Anton schmunzelnd.
„Mathilde hat mir ein herrliches Kleid gezeigt. Das werde ich nachher anziehen, wenn wir zu Abend essen.“
Hüpfend sprang Angie ins Bad. Dort angekommen rief sie nach Mathilde: „Helfen sie mir bitte beim Ausziehen der Korsage. Die Häkchen am Rücken kann ich nicht alleine öffnen.“
„Ich bin sofort bei ihnen, Madame“, antwortete diese und ging auch ins Bad.
Dort versuchte Angie schon, sich aus der Korsage zu schälen. Aber ohne Hilfe war das fast nicht möglich. Die vielen kleinen Haken am Rücken waren ein Hindernis.
„Mathilde, öffnen sie bitte mal die Haken am Rücken.“, forderte sie Mathilde auf.
Diese ging sofort auf Angie zu und drehte diese mit dem Rücken zu sich. Schnell öffnete sie die kleinen Haken. Angie atmete befreit auf.
Mathilde sah sie an: „Madame sind eine sehr schöne Frau!“, kam es leise von ihr.
Angie sah sie erstaunt an und bemerkte, wie sie leicht errötete.
„Aber da brauchen sie doch nicht rot werden, Mathilde!“, meinte sie.
Sie ging einen Schritt auf sie zu und hob ihr Kinn leicht an, dass sie ihr in die Augen sehen musste. Verzweifelt versuchte Mathilde, die Augen zu senken. Aber Angie zwang sie förmlich mit ihrem Blick dazu, sie anzusehen. Sie wurde noch roter in Gesicht.
Angie ging noch einen Schritt auf Mathilde zu ihr. Ihre Brust berührte fast Mathildes Brust. Sie roch das dezente Parfüm, das ihr Gegenüber aufgetragen hatte. Tief sog sie den leicht blumigen Duft ein.
Ihre Hand wanderte an Mathildes Wange entlang zu deren Ohrläppchen.
Wieder versuchte sie, einen Schritt zurück zu gehen. Aber Angie hielt sie jetzt am Arm fest.
„Wovor hast du Angst?“, fragte sie leise.
„Madame, bitte. Wie kann ich ihre Zärtlichkeiten annehmen? Sie sind mit ihrem Mann hier!“, entgegnete Mathilde.
„Mach dir da keine Gedanken darüber“, versuchte Angie sie zu beruhigen.
Wieder streichelte sie Mathilde über den Hals. Sie spürte wie diese Frau sie erregte.
„Du bist so schön, so fraulich. Du duftest so gut. Das mag ich!“, lockte Angie weiter.
„Dddas hat noch nie eine Frau zu mir gesagt“, stotterte Mathilde.
Angie zog sie zu sich heran und küsste sie zärtlich auf den Mund. Ihre Lippen berührten sich. Mathilde stand da wie zur Salzsäule erstarrt und traute sich nicht zu rühren.
Angie strich ihr mit einem Finger über die Wange: „Sei doch nicht so steif!“, lockte sie weiter. „Ich will dich doch nur küssen. Hast du schon einmal eine Frau geküsst?“, drang sie weiter auf sie ein.
Mathilde brachte immer noch keinen Ton heraus und schüttelte nur mit dem Kopf. Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume. Einerseits lockte sie der Reiz des Fremden aber andererseits widerstrebte sie es, Angie näher zu kommen, weil diese mit ihrem Partner im Schloss war. Es war gegen ihre Moral, sich zwischen die Zwei zu stellen die ganz offensichtlich ein glückliches Paar sind.
„Bitte!“, sagte sie zu Angie. „Ich kann das nicht. Sie sind mit ihrem Mann hier, ich kann mich nicht zwischen sie und ihn stellen. Nicht, dass ich sie nicht mag, im Gegenteil. Sie sind für mich eine begehrenswerte Frau. Aber sie sind vergeben.“
„Da liegt also ihr Problem.“, schmunzelte Angie. Plötzlich duzte sie Mathilde auch nicht mehr. „Ich verstehe ihre Gedankengänge und respektiere sie auch.“ Dabei umarmte sie Angie freundschaftlich. „Dann lassen wir mal das Bad weiter ein, ich rufe meinen Mann.“, versuchte sie die Situation zu überbrücken.
Mathilde atmete erleichtert auf: „Sind sie mir auch nicht böse?“, hakte sie nochmals nach. „Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.“
„Das ist schon in Ordnung, machen sie sich mal keine Gedanken.“, beruhigte Angie sie nochmals und ging zur Tür, um Anton ins Bad zu rufen. Mathilde nutze die Gunst der Stunde und verließ schnell die Suite. Angie hörte nur noch im Hintergrund die Eingangstür, als Mathilde diese leise hinter sich schloss. Sie drehte sich um und wollte Mathilde zurück rufen, aber diese war schon aus der Suite geflüchtet.
Sie ging zurück in den hinteren Wohnbereich, um Anton zu suchen. Dieser saß dort entspannt auf dem Sofa und war eingeschlummert.
Angie stupste ihn an: „Schatz, das Bad ist fertig. Kommst du auch?“
Anton schlug erschrocken die Augen auf: „Was ist?“
„Willst du auch baden?“, fragte Angie noch mal.
„Ja, natürlich.“, antwortete Anton, der nun vollends wach war, stand auf und wollte seiner Frau ins Bad folgen. Verdutzt blieb er stehen: „Wo ist Mathilde? Sie war doch vorhin noch da.“
„Die ist vor mir geflüchtet.“, grinste Angie.
„Weib, was hast du wieder angestellt, dass die Bediensteten hier flüchten? Erst fallen Edwin fast die Augen raus und dann flüchtet Mathilde vor dir!“, feixte Anton.
„Hmm, na ja, ich … ich weiß gar nicht wie ich es sagen soll.“, druckste Angie herum.
„Nun aber mal raus mit der Sprache! Was hast du getan?“, drängte er sie weiter.
„Es ist einfach so über mich gekommen. Ich finde Mathilde so sexy und anziehend, dass ich mich nicht beherrschen konnte und fast über sie hergefallen wäre.“, gab Angie zu.
„Und? Weiter!“
„Sie hat dann gesagt, sie könne nicht, weil ich nicht alleine bin.“, gab sie weiter zu.
„Gute Mathilde. Sie weiß was sich gehört. Aber meine Angie weiß wieder nicht, was sich gehört!“, frotzelte Anton und fing an zu lachen.
Jetzt war es an Angie, ihn ganz verdattert anzuschauen und zu überlegen. Dann blinkte in ihrem Kopf ein Licht auf.
„Du garstiger Mann, hast du mich wieder veräppelt! Warte, das wirst du büßen!“, lachte Angie laut auf und stürzte sich auf Anton, um ihn zu spüren zu lassen, wie sie es ihm heimzahlen würde. Anton aber wich ihr aus und sie rannte ins Leere. Angie schnaufte entrüstet auf und sprang ihm hinterher. Gerade noch im letzten Moment konnte sie ihn fassen und hielt ihn fest. Anton tat, als würde er sich wehren und es begann ein kleines Gerangel zwischen den Beiden. Lachend warf sich Angie auf ihn und versuchte ihn, aufs Sofa zu drängen. Aber Anton gewann wieder die Oberhand und begann sie zu kitzeln. Nun war es an Angie, sich zu wehren. Sie konnte sich inzwischen aber nicht mehr verteidigen, so sehr musste sie lachen. Schwer atmend ließen sie sich auf das Sofa fallen. Eine Weile rangelten sie so weiter, bis sie sich lachend ergab.
„Nun aber ab ins Bad!“, krächzte sie. „Ich bin durchgeschwitzt, das glaubt man kaum. Mein Mann ringt mich nieder und hindert mich daran, zu baden, schlimm, schlimm dieser Typ!“
Sie zog Anton vom Sofa hoch und zog ihn hinter sich her ins Bad.
„Wie kannst du nur schwitzen, du hast doch gar nichts an. Da kann es einem ja gar nicht zu heiß werden!“ frotzelte Anton wieder.
„Ach du!“, sagte Angie nur und zog nun auch noch ihren String aus. Anton befreite sich auch von seiner Kleidung und dann stiegen beide in das warme, duftende Wasser. Mathilde hatte auf Angies Wunsch hin einen Badezusatz hinein getan, der nach Rosen duftete. Wohlig streckte sie sich aus. Die Badewanne war groß genug, dass sie beide bequem drin Platz hatten und sich ausstrecken konnten.
Anton trieb wieder der Schabernack. Er fing an, Angie mit seinem Zeh anzustupsen.
„Was machst du!“, stöhnte sie.
„Nichts.“, kam es von Anton.
„Doch, doch! Du ärgerst mich wieder. Oder hast du was anderes vor?“, schmunzelte sie.
„Ich? Nööö … ich doch nicht!“, griente Anton.
„Na, na, ich kenne dich doch!“, feixte sie zurück. „Lass uns lieber noch einen Moment entspannen und uns dann für das Abendessen bereit machen. Mir knurrt nämlich der Magen. Ich könnte ein ganzes Wildschwein verspeisen.“
„Wie du jetzt Essen sagst, ich habe auch Hunger, aber eher wie ein Bär, der auch ein ganzes Wildschwein verspeisen könnte!“, meinte Anton grinsend.
Sie ließen noch etwas heißes Wasser ein und entspannten sich.
Nach einiger Zeit dehnte sich Angie und erhob sich, um aus der Wanne zu steigen.
„Wie Aphrodite aus Schaum geboren!“, philosophierte Anton.
„Du hättest Philosoph werden sollen und nicht Bauzeichner!“, schmunzelte sie und nahm sich ein Badetuch, das Mathilde schon auf dem Heizkörper bereit gelegt hatte um es anzuwärmen.
„Ich muss Mathilde rufen.“, sagte Angie und ging in das Badetuch eingewickelt in den Wohnbereich, um die Empfangsdame an der Rezeption anzurufen.
„Bitte schicken sie mir Mathilde in die Hochzeitssuite!“, hörte Anton sie sagen als er sich abtrocknete. Nackt wie er war, ging er hinüber zu Angie.
„Willst du Mathilde erschrecken?“, feixte Angie. „Ab ins Bad mit dir und ziehe dich an, sonst flüchtet sie wieder!“
Anton trottete zurück ins Bad.
Einige Minuten später klopfte es wieder an die Eingangstür. Angie ging zur Tür und ließ Mathilde eintreten.
„Madame brauchen wieder meine Hilfe wurde mir berichtet.“, sagte diese.
„Ja, sie müssen mir bitte beim Anlegen des vorhin ausgesuchten Kleides helfen. Meine Frisur müsste auch in Ordnung gebracht werden, die hat durch das Bad ein wenig gelitten.“, antwortete Angie.
„Ja, natürlich, Madame. Dafür bin ich ja da.“, antwortete sie schüchtern.
Mathilde half wie sie es auch bei den anderen Gästen, die Sonderwünsche wie Angie hatten, tat, mit gekonnten und geübten Handgriffen beim Anlegen des voluminösen Kleides, das sich Angie ausgesucht hatte. Innerhalb kurzer Zeit war das erledigt. Auch die Frisur war mit einigen Handgriffen wieder in Form gebracht.
„Danke Mathilde!“, meinte Angie leise. „Sie sind mir hoffentlich nicht sauer wegen vorhin. Mir sind die Pferde durchgegangen.“, versuchte sie mit wenigen Worten die Situation im Bad zu erklären.
„Das ist schon in Ordnung!“, beschwichtigte sie Mathilde. „Sie sind ja auch eine sehr erotische und anziehende Frau, auch für mich. Aber sie kennen ja inzwischen meine Meinung.“ Dabei errötete sie wieder. „Nun aber beeilen wir uns, das Abendessen ist bereit, serviert zu werden. Ihr Mann wird auch schon warten. Er wird bestimmt hungrig sein. Bei so einer Frau wie ihnen, muss er ja hungrig sein.“, überspielte sie ihre eigene Unsicherheit.
„Ja, kommen sie, gehen wir hinüber!“, sagte Angie, nahm Mathilde an der Hand und zog sie hinter sich her in den Wohnbereich.
Anton strahlte sie an, als er sie auf sich zu kommen sah. „Jede Minute wirst du schöner! Das Kleid ist eine wahre Augenweide, und wie dein Busen wirkt, herrlich, zum Reinbeißen.“, lobte er seine Frau ergriff ihre Hand und küsste zärtlich ihren Handrücken. „Aber darf ich dich jetzt erst einmal zum Essen führen?“ Galant bot er Angie seinen Arm an, den diese erfasste und sich einhakte. Mathilde öffnete die Eingangstür und hielt diese für das verliebte Paar auf, das nach draußen ging um unten im Restaurant das Abendessen einzunehmen.
Im Hinausgehen drehte sich Angie kurz um und blinzelte Mathilde zu: „Danke für Alles!“, säuselte sie leise. „Danke!“
Mathilde sah den verdutzt hinterher und nahm sich vor, später zu fragen, für was Madame sich bei ihr bedankte.