Wir schreiben den Zeitraum 1999/2000: Die junge Mutter Sabine Fuchs muss sich auf ihre Kinder Regina und Otto kümmern, während ihr Ehemann Thomas im Lager arbeitet und Verpackungen ordnet. Als es Schlafenszeit für Regina und ihren jüngeren Bruder Otto ist, bringt Sabine die beiden Energiebündel ins Bett. Sobald Frau Fuchs diese Aufgabe erledigt hat, setzt sie sich vor dem Fernseher, um die neueste Folge „Selbst wenn wir uns trennen, bleiben wir zusammen“ anzusehen. In dieser Serie geht es um ein junges Ehepaar, welches ihre Zerwürfnisse mit Humor nimmt. Man kann da nur sagen: Das ist eine absurde Komödie vom Feinsten!
Jedoch braucht Sabine solchen Humor, um den Stress des Alltags zu verarbeiten. Die Mutter von Regina und Otto ist zwar eine starke Frau, aber auch die stärksten Menschen haben Entspannung nötig.
Als Sabine eine spannende Szene der TV-Serie ansieht, hört sie plötzlich einen Knall. „Wer macht um diese Uhrzeit solch einen Krach“, wundert sich die junge Mama.
Anschließend erscheint vor ihren Augen Wolfgang Amadeus Mozart als Luftgeist und fragt: „Habe ich soeben meinen Nachnamen gehört?“
Danach erschrickt Sabine kurz. Doch dann reißt sie sich zusammen und holt tief Luft.
„Seit wann erscheinen Sie als Luftgeist, Herr Mozart?“ Sabines Frage an den Musikus hat einen schnippischen Unterton. „Und ich dachte, Luftgeister gibt es nur in Märchen.“
„Da irren Sie sich, Frau Fuchs. Denn ich kenne ihre Familie sehr gut. Letztendlich folge ich ihrer Familie mit wohlwollenden Absichten.“
„Verstehe.“ Sabine nickt und sieht Mozart ehrfürchtig an. „Jedoch habe ich Sie nicht gerufen.“
Daraufhin verdreht Mozart seine Augen und wundert sich: „Wie kommt es, dass ich trotzdem meinen Nachnamen gehört habe?“
Da Sabine eine Expertin in Sachen lustiger TV-Serien ist, weiß sie sofort die Antwort auf das Mysterium: „Es gibt in der Serie namens Selbst wenn wir uns trennen, bleiben wir zusammen im Fernsehen. Dort gibt es eine Figur, die von den Antagonisten Mozart-Fanatiker Jakob genannt wird. Denn dieser Jakob aus der Serie mag Ihre Musik so sehr wie kein anderer!“
Als Sabine ihre Rede beendet hat, geht Mozart ein Lichtlein auf. Der geniale Luftgeist erwidert: „Ich hätte nicht gedacht, dass im Übergang zum neuen Jahrtausend mein Name immer noch im Gedächtnis der Menschen erhalten geblieben ist. Wenn sogar die Populärkultur mich bewundert, ist das sehr erstaunlich!“
Sabine staunt jedoch umso mehr, weil sie einem genialen Komponisten in der Gestalt eines Luftgeistes begegnet ist. Doch kaum hat sie dies Herrn Mozart gesagt, löst er sich in Sternenstaub auf, da er noch Verpflichtungen mit seiner Ehefrau Constanze erledigen muss.
Sabine ahnt noch nicht, dass bald die niveauvollen Dialoge der Serienfigur Jakob die Bewunderung für Mozart in Regina Fuchs erwecken werden.
Somit gilt: Serien der Populärkultur erfreuen selbst anspruchsvolle Luftgeister und verweisen auf die Zukunft. Vorausgesetzt, die Popkultur bringt Heiterkeit, Gelassenheit und ein gewisses Niveau mit!