Gefühle wie Wahnsinn sind Gift. Wolfgang Amadeus Mozart ist zwar als Luftgeist die Verkörperung der Heiterkeit, aber man hat ihm Wahnsinn und Fachidiotie angedichtet. Dies ist eine Diffamierung der schlimmsten Art. Doch wer ist für diese zynischen Aussagen verantwortlich? Die Antwort lautet: Der Muränenkönig von den Untiefen des Planeten Neptun ist schuld!
Als Wolfgang Amadeus Mozart wieder einmal die geisteswissenschaftliche Heldin Regina Fuchs besucht, wartet er gespannt auf die schöngeistig veranlagte Protagonistin. Denn Regina muss einige Verpflichtungen erledigen und aus diesem Grund wartet der geniale Luftgeist geduldig auf Frau Fuchs.
„Ich bin gespannt, was Regina von ihren heutigen Verpflichtungen mitteilen wird“, denkt der Komponist wie ein hyperaktiver Junge. Kein Wunder: Mozart ist kreativ und voller extrovertierter Energie.
Sobald es 14:30 Uhr ist, kommt Regina Fuchs wieder nach Hause. „Herr Mozart, Herr Mozart!“, ruft die Heldin lauthals. „Wissen Sie, ich habe den Enthüllungsjournalisten Justus Hermann getroffen.“
Mozart dreht sich sofort um und seine Augen leuchten auf. „Was hat der Journalist Justus dir erzählt, liebe Regina?“
„Justus hat mir eine brisante Neuigkeit geschildert“, antwortet Regina. „Er hat mir erzählt, dass der Muränenkönig endgültig besiegt ist!“
„Wie kann das sein?“, wundert sich Wolfgang Amadeus Mozart. „Ich dachte, der Muränenkönig ist aufgrund seiner Altersschwäche besiegt worden.“
„Ja, das schon“, meint Regina. „Aber er hat sich in Meerschaum aufgelöst. Somit bereitet er den Meerjungfrauen und Wassermännern auf dem Neptun erst recht keine Kopfschmerzen mehr.“
„Verstehe.“ Mozart nickt. Doch es kommen neue Fragen im Kopf des Genies auf. Deshalb hakt er ordentlich bei Regina nach, weil er es ganz genau wissen will. Letztendlich ist der Muränenkönig einer der zynischsten Feinde der Regina Fuchs gewesen.
„Also, Herr Mozart, der Anfang vom Ende des Muränenkönigs ereignete sich so ...“ Regina beginnt, die Fragen des Wolfgang Amadeus Mozart zu beantworten. Frau Fuchs erzählt, dass der Sohn des Muränenkönigs sich unsterblich in eine Elfe verliebt hat und deswegen sich in einen Luftgeist verwandeln wollte. Jedoch ist der Verwandlungszauber des Muränenprinzen schiefgelaufen, sodass er mit seinem Leben bezahlen musste. Dieser Verlustschmerz, so Regina, hat den altersschwachen Muränenkönig zutiefst getroffen. So sehr, dass der zynische Tiefseekönig vor lauter Nervenzusammenbrüchen sich in Meerschaum aufgelöst hat.
„Wie hast du reagiert, als du diese Nachricht von Justus Hermann gehört hast?“ Mozart möchte sichergehen, ob die seelische Gesundheit der Regina noch intakt ist.
„Also ich habe keine Schadenfreude gespürt. Denn wenn man sein Kind verliert, ist dies die schwerste Prüfung im Leben überhaupt“, erwidert Regina. „Aber ich trauere auch nicht mit dem Muränenkönig, weil er inzwischen in einer Distanz ist, die mich nicht mehr betrifft.“
„Gut zu wissen, liebe Regina.“ Mozart nimmt Reginas Antwort zur Kenntnis. „Jedoch fehlen mir trotzdem die Worte, um den Verlustschmerz des Muränenkönigs genauer zu beschreiben.“
Somit ist jener Donnerstag, an dem Regina Herrn Hermann nach langer Zeit wiedergesehen hat, ein sehr nachdenklicher Tag gewesen – sowohl für Mozart als auch für Frau Fuchs.