Wir verlebten noch einige wundervolle Tage in Tokio. Es gab große Ausflüge und Kikki besorgte mir ein paar hübsche japanische Mäuschen, zum Fotografieren. Das war allerdings weniger Arbeit, als pures Vergnügen. Nur das fast ständige Gekicher nervte mich schon manchmal, vor allem weil meine Lis eifrig dabei war - mit zu kichern.
Wenn das Wetter schlecht war, lagen wir oft auf den Futons im gemeinsamen Schlafzimmer, ratschten mit den Freunden oder schrieben lange Briefe. Seit unserem Besuch in Persien haben wir jetzt Diplomatenpässe, Amtsstelle ist in Konstanz, bei Prinzessin Rama. Ich wurde als Berater des Konsuls eingetragen. Zusammen mit unseren Presseausweisen vom Verlag, können wir jetzt locker fast jede Grenze nehmen. Für uns hatte es aber noch einen Vorteil, ein bis zweimal in der Woche ging ein Briefpaket an Rama ab; hin und wieder ein Paket mit Souvenirs, unkontrolliert, es ist ja Diplomatenpost. Rama leitete die Post weiter. Unsere Lieben zu Hause sind dadurch voll informiert über unser Wohlergehen. Mom bekam in dieser Woche ganz besonders dicke Post, von Lis. Die Schriftstellerin Beatrix Mai wurde wohl über die Eskapaden ihrer Schwiegertochter genau informiert. Mom solle den Bericht auch an Kim geben, dann brauchen wir nicht doppelt zu berichten, schrieb Lis dazu. Das war ihr dann wohl doch zu viel Arbeit.
Wir quetschten Kikki aus, sie war schon öfters auf Hawaii, noch mit ihrem verstorbenen Mann. Sie schwärmte besonders von Maui und dem Haus der Sonne, ein riesiger Vulkankrater. Nach einer alten Sage der ersten Hawaiianer, soll dort die Sonne die Nacht über schlafen. Kikki wusste natürlich auch von Pele, der Feuergöttin: „Sie komme aus Bora-Bora (aha, daher das erste Traumziel von Lis), habe dann lange Jahre im Haus der Sonne gelebt, jetzt wohne sie auf Big Island. Aber sie kommt noch, wenn besondere Gäste ihr altes Heim besuchen. Sie wurde, so wird gesagt, schon sehr oft gesehen; mal als junges Mädchen, mal als alte Frau getarnt. Sie spricht oft mit den Menschen. An ihrem feuerroten Haar kann man sie leicht erkennen, dazu trägt sie meist ein grünes Kopftuch, um ihr rote Haare etwas zu verstecken. Sie ist halt eine Göttin und etwas eigenwillig.“
Um vier Uhr morgens weckte mich Lis, völlig aufgelöst. „Ich habe von Pele geträumt. Sie ist mir mit ihrer heißen Hand über den Bauch gefahren. ‚Du wirst besonderes Glück haben, wenn du beim Aufgang der Sonne deinem Mann, in meinem Haus, zu Willen bist. Ich werde da sein und deine zukünftige Leibesfrucht segnen. Vertraue mir, Aloah he, kleine Elisabeth’, hat sie gesagt. Es war natürlich nur ein Traum, sicher. Aber sage mir Paul, kann es schaden, wenn wir ihren Wunsch befolgen? Ich liege auf Hawaii gut in der Zeit.“
„Es ist nicht nur meine, sondern auch deine Hochzeitsreise.“ Ich wollte ihr eine Freude machen und fügte hinzu: „Du solltest dich vielleicht aber mit Kikki und Mitzi beraten, ob es tunlich ist. Kikki kennt sich mit Göttern aus, Mitzi hauptsächlich mit Allah, vielleicht steht im Koran ja auch etwas dazu geschrieben.“
Lis sabberte im Schlaf auf meine Brust. War es Vorfreude, Hoffnung oder ganz einfach nur Glück? Natürlich weckte ich sie nicht - warum auch. Beim Frühstück trug sie jedoch sehr ernsthaft ihren nächtlichen Traum vor.
Kikki, in ihrem Alter, bekam glänzende Augen und lächelte: „Oh Lis, wir gehen gleich in einen Tempel. Wir lassen die Stäbchen für dich tanzen. Wenn sie fallen, werden sie dir sagen, ob es eine Weissagung ist oder - doch nur ein Traum.“
Mitzi zitierte einen Vers aus dem Koran. Er kann als Zustimmung interpretiert werden, dass es Weissagungen gibt. Davon gibt es sicher ganze Bücher voll. Kikki zog mit Lis los. Ich fotografierte den heutigen Schub von Mädchen. Mitzi blieb als Anstandswauwau bei mir, ich fürchte, als Schutz vor Angriffen auf mich verstand sie das nicht. Die Mädchen waren allerdings wieder reizend, ich konnte sogar ein paar sehr freche Bilder machen. Mitzi überredete die Mädchen dazu. Das Mädchen Mahe führte mir einen sehr erotischen Schleiertanz vor. Zum Schluss ohne alles.
Ein anderes der Mädchen vergnügte sich mit einem der kleinen japanischen Dildos, die eher wie eine Pflaume aussehen. Innen haben sie einen dieser vibrierenden, ratterten Motoren. Sie sind so klein, dass keine Batterie mehr hineinpasst, also hängt das ganze Ding an einem Kabel. Das Mädchen fuhr voll auf das Gerät ab, es wandte sich genüsslich vor der Kamera und - erstaunlich genug, sie genoss es, wie ihr wollüstiges Geschrei zeigte. Sogar Wachhund Mitzi wurde unruhig; sie sah erst sehnsüchtig zu mir her, dann verschwand eine Hand unter ihrem Rock.
Als Letztes hatten wir zwei scheinbar lesbische Mäuschen. Es begann mit fast romantischem Liebkosen, dann entblätterten sie sich gegenseitig, das Schmusen wurde immer heftiger, bis es zu einer Tat kam, ich bisher noch nie gesehen hatte. Sie griffen sich einen Hocker, mit runden Beinen (mitgebracht wie ich später erfuhr). Zwei der Beine wurden mit Kondomen bezogen, der Hocker umgekehrt auf den Boden gestellt, dann ging es los: Innig umarmt, sich dabei küssend, ließen die beiden sich auf den Hocker nieder, Teile der bedeckten Stuhlbeine verschwanden in den Muschis. Die Girls genossen es und ich musste mich auf dem Rücken auf den Boden legen, um ein paar freche Bilder zu bekommen. Dabei erwischte ich auch Mitzi, mit hocherhobenem Rock. Sie hatte drei Finger in ihrer Spalte und rubbelte im Takt der zwei Mädchen. Ich musste mich sehr zusammenreißen, um nicht ebenfalls seltsamen Gedanken zu folgen, vor allem, da das Pärchen viel Ausdauer hatte. Ich schätze drei Orgasmen lang.
Meine Damen kamen vom Tempel zurück. Lis hatte etwas wässrige Augen und einen Zettel dabei, mit japanischen Schriftzeichen bedeckt.
Folge dem Rat einer Weissagung, übersetzte ihn Kikki.
Mitzi las daraus Folge dem Rat eines Weisen. „Mein Japanisch, bedarf noch vielen Lernens“, entschuldigte sie sich.
„Eigentlich bedeutet das doch dasselbe. Wir, lieber Paul, wir werden es tun. Kannst du uns da vielleicht zu etwas Besonderem raten, Kikki?“, bestand Lis darauf.
„Kann ich selbstverständlich. Ihr könnt doch Rad fahren? Jeder Europäer kann es“, begann Kikki zurückzufragen.
„Können wir“, antwortete ich. „Warum?
„Damals fuhren mein Mann und ich auch an den Kraterrand. Mit einem Unternehmen, das uns gegen Mitternacht mit dem Auto dort hoch brachte. Wir bekamen Decken, Verpflegung und zwei Fahrräder mit. Mit denen konnten wir jederzeit zurück, denn, sie ließen uns da oben alleine“, unvermittelt traten Tränen in ihre Augen. „Es war ein sehr glücklicher Tag für meinen Mann und für mich. Wir Japaner lieben die Sonne, sie ist unser Staatswappen. Wir erlebten sie so groß, so schön, so mächtig, wir fanden keine Worte, wir knieten nieder und beteten sie an. Mein Mann aß den ganzen Tag nichts, um seine Gedanken rein zu halten. Huh ...“, schniefte sie. Lis legte einen Arm um sie. „Er schlief auf dem Boden. Alleine“, fügte Kikki noch an.
Sie wischte sich die Tränen aber schnell wieder ab, sichtlich aufgewühlt. „Die Abfahrt war ebenfalls wundervoll“, fuhr sie nach einer Weile fort. „Ich würde mitkommen, wenn es nicht um eine so erste Sache ging ... und wenn ich dazu Zeit hätte. Vielleicht ist es auch besser so, die Erinnerungen ... Ich denke ihr versteht mich.“
„Kannst du das für uns buchen? Abholung im Hotel. Für den … Lis. Wann ist es ganz sicher, dass es klappt“, wollte ich wissen.
Lis blickte in ihren Kalender. „Am 6. Dezember.“
Kikki rief irgendwo an. Noch am Abend war der Termin klar. Das ist halt der Vorteil bei Kikki, sie kennt die richtigen Orte, die richtigen Leute und hat die richtigen Verbindungen.
Noch einmal stand ein harter Tag an, ein letztes Mal auf dieser Reise: hübsche japanische Mädchen. Am Abend gab es einen wundervollen Fisch, ich habe den Namen vergessen, Lis ebenfalls, aber den Geschmack habe ich immer noch auf der Zunge. Wir sind uns einig, was das Essen angeht, hat Japan schon etwas Besonderes. Die Portionen könnten allerdings, für mich, etwas größer sein. Vor allem, wenn meine Ehefrau mal wieder von meinem Teller etwas klaute...