In unserem Häuschen, beim Abendgespräch mit Kim im Bett, wurde wie üblich der Tag durchgehechelt:
„Ich glaube wir haben Glück mit den Models“, begann Kim, eng an mich gekuschelt. Es kam kühl vom offenen Fenster her. „Ich denke, Zusan ist dir sehr sympathisch, ich sehe es dir an. Sie hat mich auf eine gute Idee gebracht. Mir ist sie übrigens auch sympathisch. Erst dachte ich, es läge nur an der Ähnlichkeit. Jetzt glaube ich, es ist auch ihr zielstrebiges Wesen. Sie gleicht nicht nur äußerlich, auch in der Art, sehr Renate. Was vergibt sie sich, wenn sie sich dem Publikum nackt präsentiert? Wir nennen es Sanuk. Die Russen sehen es viel pragmatischer, für sie ist es ein Geschäft. Hältst du deine Models für Menschen zweiter Wahl, weil sie dir Modell stehen? Für Pornobilder? Ob Bilder oder live, wo ist da der Unterschied?“
„Ich denke, jeder Mensch muss das mit sich selbst ausmachen. Auch ob er sich so etwas überhaupt ansieht. Du, meine liebe Kim, du aber lenkst ab. Was für eine Idee ist dir gekommen?“
„Oh. Nun ja, es gibt da zwei Kandidatinnen. Nächste Woche könnten wir sie einzeln zum Bettgespräch einladen. Wir sind es gewohnt, ihnen wird es Spaß machen. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr miteinander schmusen. So wie Zusan es sagte, dass ihre Grenzen sind. Damit können Lis und ich ganz prima leben. Dass nichts Ernsthaftes geschieht, dazu bin ja ich da. Sehen, wie die Russinnen das machen, kann vielleicht ganz interessant sein. Auch für Mom.“
„Versauter Wonnebrocken! Lass uns nächste Woche darüber reden. Wir könnten aber jetzt vielleicht mal probieren, ob es wirklich Spaß macht.“ Es machte uns Spaß und wir wussten das natürlich.
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Ich opferte an den nächsten zwei Tagen täglich 6 Stunden für die Mädchen. Das Wetter hatte sich sehr verschlechtert, draußen war es eher unfreundlich und kalt. Die Mädchen hatten 12 verschieden Nummern drauf, in 12 Dekorationen. Da wurden russische Uniformen vorgeführt, vor allem aber ausgezogen. Es gab kurz Hochzeitskleider und Roben zu bewundern, zum Schluss aber immer junge, nackte und schöne Körper. Mal mit üppigen Möpsen, mal mit kleinen Brüstchen. Es gab Vorstellungen im Sessel oder auf dem Stuhl. Vor Weißwand, Schwarzwand, Tapete oder Vorhang. Alles sehr gut, inzwischen sehr routiniert und trotzdem sehr natürlich. Mit dem Zeigen der stark behaarten, schön getrimmten oder auch rasierten Muschis, hatte keines der Mädchen Probleme. Als die erste der Hübschen, verkleidet wie ein Weihnachtsmann, vor einem kleinen Tannenbaum ihren Strip begann, hatte dafür ich die Probleme. Julia erläuterte, dies sei für die Weihnachtsshow. Geschmackssache sagte der Affe, als er in die Seife biss. Ich fotografierte, soll Mikel denken, was er will. Andere Länder, andere Sitten.
Die Mädchen hatten die Wäsche, von Willi, mit viel Freude aufgenommen. Sie tauchte nun immer wieder auf. Willi wird sich freuen. Ich hatte mich entschlossen, das Shooting so aufzuteilen, dass genug Bilder für die Fiesta und für Willi vorhanden waren, dann aber auch noch zusammenhängende Sequenzen für die Teens.
Natürlich sprach ich bei der Arbeit viel mit den Mädchen. Nicht nur Englisch, auch Deutsch, Französisch und Spanisch. Alle waren bemüht, mir auch ein paar russische Worte beizubringen. Auch solche, die nicht im Wörterbuch stehen. Bin ich blöd? Kommunistinnen? Es machte mir einfach Spaß mit den aufgeweckten Girls. Sie verstanden sehr schnell, was sie an ihrer Darstellung ändern mussten, wenn es ums Fotografieren ging. Politik war dazu unwichtig.
Kim hatte mir eine Auswahl der Bilder, vom ersten Tag, in eine Art Kladde geklebt. Die Girls hatten ihren Namen dazu geschrieben. In lateinischen Buchstaben. So hatte ich es schnell raus, sie zu erkennen. Kim hatte genug Platz gelassen, dass ich mir zu den Mädchen Notizen machen konnte. Auch für Mom. Kim, so sah ich, machte ebenfalls fleißig Interviews. Wir haben uns das schon lange angewöhnt, im Laufe der Zeit hat sich aber herausgestellt, dass die so gewonnenen Informationen auch für uns etwas brachte; Menschenkenntnis und viel, viel Verständnis für Andere.
Die ersten Tage vergingen sehr viel schneller als gedacht. Die Gruppe war so gut getrimmt, dass auch ich noch etwas dazulernen konnte: wie man blitzartig und mit den einfachsten Mitteln neue Dekorationen schafft. Damals, in Moskau, habe ich Boris noch so einige Tricks gezeigt, hier hatten die Russen es zur Vollendung gebracht. Ein großes Tuch, vor weißer Wand, schon war ein Zelt fertig vor dem der Soldat Zusan, langsam die Uniform und dann die Unterwäsche auszog. Kaum war die eine Dame weg, schon kam die andere. Nun, die Location waren vorgegeben, später mal, sollte jeden Abend eine andere davor ihre Arbeit verrichten. Ich sah es natürlich hintereinander. Ich versuchte zuerst durch verschiedene Positionen und Blickwinkel, die Aufnahmen, für Mikel, etwas unterschiedlicher zu gestalten. Die Damen bekamen es schnell mit. Genau so schnell wurde jetzt an andere Stelle mit anderen Tüchern eine nächste Location aufgebaut. Die ganze Mannschaft war sehr kooperativ. Auf der anderen Seite erhofften sie sich ja wohl auch gute Fotos. An mir soll es nicht liegen.
Wenn es draußen regnete, machten wir einfach durch. Sollte das Wetter besser werden, kann ich die Zeit ja abbummeln. Um uns allen das Leben zu versüßen, beschaffte Kim, zusammen mit Julia, Berge von Obst aus dem Freundschaftsladen. So ein Orange oder Banane zauberte stets ein extra Lächeln in die Gesichter der Mädchen. Eine Praline oder ein Keks wurde ebenfalls gerne genommen. Noch hatten sie ja keine Devisen verdient - der Freundschaftsladen blieb ihnen noch verschlossen.
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Das Wetter wurde besser. Heute wurde Peter erwartet. Ich wusste jetzt auch, zu was Kim diese merkwürdigen Tauchsieder beschafft hat. Wladimir und Nika, aus der Turnhalle, halfen ihr, sie am Pool zu befestigen und eine Leitung ins Haus zu verlegen. Der Pool wurde gnadenlos beheizt. Die Idee war superb. Ich nahm dafür einen der Ventilatoren mit. Im Studio war es, durch die Lampen, jetzt sehr heiß.
Ich hatte alle Mädchen mehrmals durch. Die Regentage haben geholfen. Die Truppe war so diszipliniert, dass ich es schaffte, in einer Stunde bis zu fünf Filme durchzuziehen. Als Peter kam, konnte ich ihm bereits 80 Filme präsentieren.
„Und, was hältst du von den Mädchen?“, war er neugierig.
„Erste Sahne. Nicht alle sind mein persönlicher Geschmack, das wäre auch sehr verwunderlich, aber alle sind ganz prima. Ich bin aus der Karibik sehr Gutes gewohnt, euere Mädchen übertreffen sie noch. Ihr habt gut gewählt vor allem aber auch damit, dass die Mädchen offenbar gebildet sind. Das setzt das Tüpfelchen auf das i. Aber ganz vorne dran ist ihre Natürlichkeit“, beruhigte ich ihn.
Peter war offensichtlich Stolz wegen meiner Beurteilung. Er gestand, das mit der guten Bildung sei sein Beitrag gewesen. Es wurde anfänglich bezweifelt, dass gebildete Russinnen dazu überhaupt bereit wären. Ich dachte an die D-Girls und die hohen Töchter auf Barbados und grinste. Diese Mädchen müssen kaum um ihre Existenz kämpfen, das lässt viel Platz für Sexualität.
Peter musste am Abend schon wieder zurück nach Moskau fliegen, er hatte ja keinen Urlaub. Kim wollte ihm eine kleine Freude machen, so kochte sie zum Mittag selbst. Thailändisch. Julia und sie hatten am Vortag alle Ressourcen ausgeschöpft. Selbst Bauersfrauen wurden um Zutaten angegangen.
Das Essen war ein voller Erfolg. Kim hatte, außer Julia, auch noch Zusan, Lenka und Nika eingeladen. Es gab deutsches Bier dazu und, da staunte ich dann doch, Mekong Whisky aus Thailand, im Original. Keine Ahnung, wie der sich in den Freundschaftsladen von Jalta verirrt hatte. Kim kaufte gleich alle drei noch vorhandenen Flaschen.
Unser Besuch tummelte sich, mit Kim, nach dem Essen im (geheizten) Pool. Aber nicht bevor die Küche aufgeräumt war. Da halfen alle mit, auch Peter war sich nicht zu fein dazu. Dass sie danach nackt in den Pool gingen, war selbstverständlich, für mich und für sie.
Ich hatte mit Peter noch so einiges zu besprechen, was den Rest der Bande nichts anging. Seine Blicke streiften aber immer wieder hinaus in den Garten. Ich sah, dass sie vor allem der nackten Julia galten. Na und? Ist das mein Problem?
Er telefonierte mit Moskau, von meinem Apparat auf dem Schreibtisch aus. Er sprach irgendwie euphorisch. Es waren wohl die Bilder, die wir uns über den Projektor, gleich nach seiner Ankunft, betrachteten. Er gab sicher auch meine Kommentare zu den Mädchen durch. Dann wurde mir der Dank des Ministers übermittelt. Ich sollte mich wohl geehrt fühlen. Entschuldigung. Ich wollte viel lieber auch in den Pool. Ich sagte es ihm.
Er lachte und ... er zog sich aus. „Ich chabe keine Badechose mit. Du und ich baden wie alle draußen“, sagte er völlig gelassen und auf Deutsch.
Ich ließ Hose und das T-Shirt unserer Teamuniform fallen. Wir zogen los. Sehr zur Freude der anderen. Nun war Peter auch einer von uns. Die Idee mit der Heizung fand er ganz toll.
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Die restliche Zeit auf der Krim verbrachte ich mit viel Urlaub und 120 weiteren Filmen. Da waren die Mädchen mit Lesben- und Bettszenen dran, gut gespielt, sehr geil. Die Herren hatten da den Trick raus, nur so zu tun als sei es eine heiße Nummer. Nachdem ich darauf achtete, sah ich sehr wohl, dass sie nie eintauchten. Ich musste vorsichtig bei diesen Aufnahmen sein, dass es nicht zu offensichtlich wurde, dass er dabei vorbei gesteckt wurde. Dazu gehören auch Übung und noch viel mehr Beherrschung seitens der Darsteller. Ich sprach, neugierig, mit den Paaren.
Varja brachte es auf den Punkt. „Am Anfang war es die Hölle. Ich wurde so heiß, ich schrie dabei, aber nur aus Begierde. Inzwischen sind wir abgebrüht. Bei mir wird nicht einmal mehr etwas so richtig nass da unten. Zum Glück gilt das nur für unsere drei Herren, bei meinem Verlobten klappte es wieder auf Anhieb.“
„Für mich stellt sie da ein ganz anderes Problem. Ich muss ihn ja zum Leben erwecken. Das Publikum würde mich wohl sehr ausbuhen, wenn ich mit einem Schlaffmann agieren würde“, erklärte mir Nika. „Woran ich noch übe, ist der Trick von Wladimir. Der reibt mit seinem Ding so geschickt zwischen den Beinen seiner Partnerin, dass er nach knapp 3 Minuten eine gewaltige Ladung auf die Frau spritzen kann. Wir haben zuerst geglaubt, er würde sie richtig vögeln.“
„Du meinst er würde es nicht tun und trotzdem? Das muss ich sehen“, staunte ich.
Wladimir war bereit dazu, eine Partnerin hatte er auch gleich, die flachbrüstige Mongolin Toka. Er müsse sich jedoch erst mental darauf vorbereiten, grinste er mich an. Er ging raus. Toka verriet mir das Geheimnis, er musste sich in Stimmung bringen, durch Handbetrieb.
Toka hatte sich auf das Bett gelegt und zog eine kleine Show ab, die ich natürlich auch fotografierte. Nach 5 Minuten kam Wladimir im Morgenmantel. Steil stand sein Glied ab. Die Mädchen, die zuschauten johlten, wie es wohl auch das Publikum tun würde.
Es sah verdammt echt aus was er und Toka da trieben. Kim, neben mir, wurde sogar richtig unruhig. Das kenne ich sonst gar nicht bei ihr. War es, weil Toka der asiatische Typ ist?
Das Stöhnen der beiden klang arg aufregend - dann, ein Lustschrei, synchron. Wladimir zog sein Schwert (angeblich) aus der Scheide und spritze im weiten Bogen ab, natürlich unter erneutem Gejohle des Publikums. Ich hätte geschworen, dass da eben ein ganz normaler Geschlechtsakt stattfand. Ich ging hin und besah mir frech die Muschi von Toka. Nun, sie war etwas feucht, aber Verkehr gab es da ganz offenbar keinen. Das konnte ich inzwischen sehr wohl erkennen.
Die Vorstellung war wirklich supergeil, ich konnte mich zwar beherrschen, als ich die Bilder machte, aber danach war es doch vorbei. Klein Paul regte sich. Vielleicht auch deshalb, weil fast alle Mädchen eine Hand da hatte, wo sie eigentlich nicht hingehörte. Ich schützte vor auf die Toilette zu müssen.
Es fiel zum Glück nicht auf was mit mir los war - nur ich schämte mich ein wenig. So etwas war mir noch nie passierte und sollte zum Glück auch nie wieder passieren. Ein wenig stolz war ich aber doch, als ich später die Bilder sah. Ich hatte die Ejakulation von Wladimir exakt erwischt.
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Kim genoss es, meine temporäre Frau zu sein. Aber auch sie konnte es nicht verhindern, dass der Effekt, den ich schon mit Renate kennengelernt hatte, eintrat. Reden und kuscheln wurde bald wieder sehr viel wichtiger als rundenlang zu bumsen, wie an den ersten paar Tagen, wo sie ihr neues Privileg genoss. Wir werden halt doch unaufhaltsam erwachsen. Kim ist es ja eigentlich schon, auch wenn sie immer noch wie knapp achtzehn aussah. Manchmal eher wie unter fünfzehn, das hing sehr von ihrer Stimmung ab.
Nun gut. Kim wollte, dass ich es erzähle. Wir hatten an drei Abenden Besuch im Bett. Einmal war Lenka da. Ich hatte vorgeschlagen, bei ihrer netten Muschi sei es doch angebracht diese, zumindest probehalber, mal zu rasieren. Kim half ihr dabei und sie blieb über Nacht da. Lenka und die Muschi. Sonst geschah gar nichts, außer viel Reden. Julia blieb ebenfalls eine Nacht. Es blieb beim Reden. In der Morgendämmerung spielte ich ein wenig an ihr. Sie genoss es mit geschlossenen Augen, freudig und mit Klein Paul in der Hand.
Schon gut. Zusan blieb auch an einem Abend. Sie und ich bekamen alles was ihr Repertoire hergab. Bumsen war nicht dabei. Sie ist aber wirklich ein kleines geiles Ferkel. Sie bat Kim und mich, doch bitte zur Tat zu schreiten. Sie sah es sich begeistert an. Löffelchen kannte sie auch nicht. Sie kannte aber keine Hemmungen und onanierte so heftig, dass Kim völlig ausrastete und plötzlich wieder zum Tigerweib wurde. Am Morgen wachte ich auf, in jedem Arm ein glückliches und sehr zufriedenes Mädchen. Ich dachte erst, ich sei daheim, es wunderte mich nur, wo denn Lis war. Renate und Kim, diese Kombination hatte ich, soweit ich mich erinnere, morgens noch nie im Bett. Zumindest nicht, ohne dass Lis dabei war.
Als die nächste Serie Filme entwickelt waren sah ich zu meinem Entsetzen, dass Kim fotografiert hatte, wie Renate - wie Zusan hingebungsvoll und ausdauernd an mir lutschte. Der Film wurde natürlich sofort von mir konfisziert.
Kim sagte am nächsten Abend, wieder alleine mit mir im Bett, dass so ein vergnüglicher Gemeinschaftsabend halt auch mal wieder fällig gewesen sei. Dann meinte sie noch: „Zusan hatte sichtlich ihre Freude daran, wie ich es wohl auch hätte. Sie hat wohl eine ganze Weile keinen Mann mehr gehabt. Als du sie angefasst hast, verdrehte sie die Augen, als ob sie gleich in Ohnmacht fällt. Ich rechnete schon mit dem Schlimmsten …“
„Auch hätte? Du, Kim?“, stutzte ich dann doch. „Soll ich einen der Jungs für dich einladen? Ich tue es gerne, ihr könnt ja ins kleine Zimmer gehen, auch hier bleiben, wenn ich nicht auch … ahm …“
Kim wurde knallrot. „Aber Paul. Dazu kam mir nicht einmal die Idee. Sei ganz sicher, ich hätte keine Freude daran, ich will das nicht. Was ich meinte war, wenn ich sehr lange alleine gewesen wäre.“
„Jetzt bin ich etwas verwirrt, Kim“, gestand ich, denn ich war es auch. „Hättest du wirklich keine Lust, mit einem der Jungs, ein wenig zu orgeln? Zumindest zu einem kleinen Blaskonzert?“
Sie schlüpfte ganz nahe an mich ran, dann sagte sie, ganz leise: „Seit Konstanz gehört für mich Liebe dazu, viel Liebe, und der einzige Mann, den ich liebe, das bist du. Zu den einfacheren Spielchen - zugegeben - da habe ich schon hin und wieder Lust, sogar viel Lust, aber das ist nur Sexlust. Das hat nichts mit Liebe zu tun, vor allem nichts mit meiner Liebe zu dir. Aber selbst dazu gehört für mich Freundschaft, zumindest Vertrauen; dass es keine Weiterungen gibt. Bei den Jungs hier fehlt mir das Vertrauen - ich gehöre nicht in ihren Kreis. Sie haben ja wohl auch dieses Zölibat nicht unterschreiben müssen wie die Girls; wenn sie schon mal als Notnagel dienen dürfen.“
So ernst das Thema war, musste ich lachen. „Was weißt du denn vom Zölibat, haben das eure Mönche denn auch?“
Sie rückte ein wenig von mir ab. „Natürlich. Unsere Mönche dürfen noch nicht einmal Frauen anfassen - oder von ihnen angefasst werden. Zumindest nicht, wenn sie ihre Robe tragen. Daher tragen sie ja auch einen Spendentopf, wenn sie für das Kloster betteln. Da darf nichts Hand in Hand überreicht werden. Notfalls muss es auf den Boden gelegt werden. Ich dachte, das wüsstest du.“
„Prima. Ich meine, jetzt hast du prima vom Thema abgelenkt. Nun, ich denke, die meisten Frauen fühlen sich an einen Mann gebunden. Ich hab mal gelesen, das sei eine Art Alphakomplex. Das Alphaweibchen treibt es nur mit dem Alphamännchen. Betaweibchen dagegen suchen noch ihr Alphamännchen; beim Suchen, treiben sie es dann halt mit jedem, der es sein könnte.“
„Das klingt vernünftig, meine Betazeit ist aber abgeschlossen. Wie ich sagte, seit Konstanz. Aber einen Gedanken möchte ich dir noch auf den Weg mitgeben: Alphaweibchen müssen hin und wieder prüfen, ob ihr Alphamännchen, noch das Richtige ist - wenn Alphamännchen sich nicht um das Weibchen kümmern“, lachte sie jetzt.
Ich verstand sie nur zu gut. Also kümmerte ich mich intensiv um sie.
Lis lachte sich daheim fast tot, als sie die Bilder mit Zusan und mir sah. Es erinnerte sie wohl an frühere Eskapaden mit Renate, die sie einmal veranlasste. Einen speziellen Kommentar gab sie jedoch nicht ab.
Meine Filme waren alle. Ich kaufte im Freundschaftsladen noch ein paar dazu. Mit einigen der Mädchen machte ich damit Bilder im Freien. Kisa, Angela, Lora und Ludmilla waren willige Opfer - gegen Dollar. Ludmilla konnte ich einmal so geschickt platzieren, dass im Hintergrund das Obergeschoss der Turnhalle zu sehen war. Julia sagte, irgendwann mal, fast nebenbei, es würde nicht gerne gesehen, wenn ich Häuser in der VIP-Zone fotografieren würde. Es geschah halt auch fast nebenbei.
Zusan und Varja luden mich und Kim ein, doch einmal eine Freundin zu besuchen. Diese hatte eine kleine Wohnung in einem Mietshaus und ist Hostess. So sagt man hier wohl dazu. Dunja war ein fröhliches Mädchen. Die Drei gaben mir, für die Kamera, eine Privatvorstellung. Kim zahlte Dunja, ebenfalls privat, das verdiente Honorar sofort aus. Alle waren zufrieden, vor allem nachdem Kim alle drei, erst in den warmen Pool und danach noch zum Abendessen einlud. Julia war an diesem Tag zum Zwischenbericht nach Moskau kommandiert. Ich fühlte mich beim Baden zwischen den vier hübschen nackten Frauen pudelwohl. Klein Paul benahm sich, wie es sich für ihn gehört; völlig ruhig und gelassen. Nacktbaden war für uns nun ja schon lange kein besonderes Ereignis mehr.
Ende. Leider und Gott sei Dank. In Moskau, beim Heimflug, bekam ich selbstverständlich die ausgeliehenen Filme wieder. Eine Kiste Moet Magnum hat sich aus unerfindlichen Gründen ebenfalls in mein Diplomatengepäck verirrt, nebst einer Kiste Wodka. Dass Julia nochmals gefährlich an mir rumlutschte, wurde von Kim nicht einmal beachtet.
Kim und ich hatten gute Freunde gefunden. Die hohe Politik hatte uns gut behandelt, wir haben ihr aber wohl auch nichts getan. Vielleicht einen Gefallen - das wird sich noch zeigen.
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Zu Hause wurden wir freudig erwartet, natürlich gab es wieder viel zu erzählen. Lis sah mir beim Willkommen tief in die Augen, dann meinte sie ganz beruhigt: „Du hast noch alle Freischüsse, wie ich sehe. Man kann dich und Kim offenbar ganz gut alleine weglassen.“
Mom hatte in dieser Richtung keinerlei Befürchtungen, weder mit mir noch gar mit Kim. Von dieser wollte sie nur wissen: „Hast du denn die zwei Wochen genossen? Habt ihr denn auch richtig Urlaub gemacht? Ich kenne doch unseren Paul, der hat sicher wieder über das Soll hinaus gearbeitet. Einfach, weil er nicht aufhören kann, wenn ihm etwas Spaß macht.“
„Am Anfang ging es uns wohl beiden so, vor allem nachts“, erwiderte Kim völlig gelassen. Jeder verstand was sie damit meinte. „Bei der ersten Reise war ich ja etwas genervt, diesmal hatten wir unser eigenes kleines Haus. Wir waren unter uns, alleine, es war einfach riesig. Paul war so lieb zu mir, ich hätte tagelang heulen können vor Glück. Das hätte natürlich nur dazu geführt, dass er sich, mit Recht, womöglich Zusan ins Haus geholt und mich zum Teufel gejagt hätte; es war nämlich für uns beide ein Schock; diese Zusan sieht unserer Renate so ähnlich, sie könnten Zwillinge sein. Ich muss mal ihren Vater fragen, wenn ich ihn sehe, ob er jemals in Russland war. Im Krieg oder so.“
Sie erzählte ganz locker, wie ich bei der Vorstellung frech um einen Kuss gebeten und ihn auch bekommen hatte. Unsere Aktion im Bett behielt sie, am Tisch zumindest, für sich. Alles braucht auch eine Beatrix Mai nicht zu wissen. Lis erfuhr es später im Bett.
„Richtig Urlaub hatten wir in den ersten Tagen nicht“, erzählte sie weiter. „Es war schlechtes Wetter und Paul machte das einzig Richtige, er fotografierte. Massenhaft. Als es dann wieder schön wurde, sind wir dann aber ganz schön rumgekommen. Die Stadt, die Landschaft und das Meer in der Gegend kennen wir nun in und auswendig. Es war so wundervoll, mit Paul einfach faul im Gras zu liegen, und den Wolken nach zu schauen. Ich hatte meist selbst eine kleine Vesper zum Mitnehmen gemacht. Das genossen wir in der freien Natur. Nur wir zwei. Verzeih Lis, da habe ich Paul wieder nur für mich gehabt. Wir haben geschmust und geredet, er war ganz alleine mein Mann. Mehr als ich es mir je träumen ließ. Die zwei Wochen und die im letzten Herbst in Moskau, das war überreichlich Glück. Er gehört wieder ganz dir.“
Mom lächelte, Lis streichelte Kim über den Kopf, und Pop holte Cognac. Ich kam mir etwas blöd vor, ich habe doch nur meine Pflicht getan. Rama hat es mir ganz ausführlich erklärt, wie man mit seinen Frauen umzugehen hat, wenn man mal schon das Glück hat, mehr als eine zu haben. In der islamischen Welt gibt es da sehr genaue Spielregeln. Ich habe sehr genau zugehört, mich dann aber fast immer auf mein eigenes Gefühl verlassen. Es gab offenbar nie Grund zur Beschwerde.
Ich erzählte, auch weiterhin kräftig von Kim unterstützt, über unsere Reise allgemein, und so einige lustige Vorkommnisse im Besonderen. Da gehörte natürlich Kims Erfindung der Poolheizung mit dazu. Auch, dass Peter sich ebenfalls ausgezogen hatte - ohne, dass es irgendwelche Weiterungen gab. Selbst der Urlaub der Entwicklungsmaschine gab, im Falle Russlands, ein Thema ab. Pop meinte, das sähe eigentlich nicht nach Planwirtschaft aus, das zeige eher, dass da durchaus Eigeninitiative gezeigt wurde. Von Peter?
***
Kim gab Mom ihren Notizblock, damit hatte Beatrix Mai wieder genug zu tun. Die Augen von Mom lachten schon mal im Voraus. Natürlich kamen wir auch auf die Mädchen als solche, zu sprechen. Wir sind nun wirklich schon alte Hasen, so fiel es uns leicht festzustellen, dass auch sie im Prinzip zu den D-Girls gehören, nur haben sie halt einen ganz anderen Weg gefunden. Sie finden es einfach toll sich nackt zu zeigen. Alle hatten uns bestätigt, dass dies für sie ein so gewaltiges Erlebnis sei, dass sie dafür, einige Zeit zumindest, auf einen Mann völlig verzichten könnten.
„Und was hältst du davon, dass ein Staat so ganz einfach seine jungen Frauen im Ausland in die Nachtklubs schickt?“, fragte Pop.
„Der Staat braucht Anerkennung und Geld“, antwortete Kim für mich. „Die Rekrutierung erfolgte nicht mit Zwang. Da bin ich sicher, aber mit etwas hinterhältigen Lockmitteln: Auslandsreisen und Devisen. Hier nichts Besonderes, dort schon. Dass die Mädchen aber ganz prima geschult wurden, die Möglichkeit bekamen Sprachen zu lernen und vor allem, dass sie aus ihrem Alltagstrott raus kamen, das finde ich, für die Mädchen zumindest, ganz prima. Das Motiv des Staates? Das ist den Mädchen mit Sicherheit völlig egal. Und, da bin ich sicher, wenn die im Ausland touren, dann werden sie auch westliches Gedankengut in sich aufnehmen, und wenn sie, derzeit, noch so fest zur Partei stehen.“
Ich konnte dem nichts mehr hinzufügen. Unsere kluge Kim hat das völlig durchschaut. Es hätte mich sonst auch gewundert. Dann kam aber prompt noch die Sache mit Lenin. Das war wohl das Einzige, an dem sie sehr und lange zu knabbern hatte.