Die erste Woche war prima gelaufen. Morgen sollten nun nicht nur die ersten Amateure aus der Umgebung kommen, sondern auch Willi, Blondi und die kleine Lisbeth.
Die Amateurmodels aus Neapel und Umgebung, Mädchen und Jungs, wurden per Anzeige gesucht, als Models für Modeaufnahmen. Ähnlich wie damals in der Karibik wurde mein Name zum Lockvogel, Kopien der englischen Ausgabe von German Lingerie, mit einem passenden Anschreiben, zeigte, was gewünscht wurde. Das Echo reichte tief ins Land hinein. Wir konnten aussuchen. Wie die Models sind? Wir hatten keine Ahnung. Der Reiz lag jedoch auch darin, dass unsere Studenten dabei ins kalte Wasser geworfen wurden.
Ich nahm mir vor, nur mit den Begabtesten der neuen Models ein Shooting zu machen. Im Übrigen musste ich ja den Stand der Dinge überwachen. Pop fürchtete ein wenig, dass es ein Fiasko geben könnte. Ich vertraute dagegen auf die Heißblütigkeit der Italienerin und meinen guten Erfahrungen aus dem Vorjahr.
Alberto, unser Hausmeister, holte Willi ab, denn Luigi sollte um eins, mit seinem Bus, die Models holen und am Abend dann wieder zurückbringen, nach dem gemeinsamen Abendessen, wo auch die Tagesausbeute gezeigt werden sollte.
Willi brachte zwei enorme Koffer voller neuer Wäsche mit. Auch für die Herren, da hat die Intervention von Lis endlich mal geklappt. Kim schnappte sich Sara und machte sich daran zu sortieren, im Umkleideraum des Gästehauses.
Später holte sie Luise, sie könne sich etwas raussuchen. Nachdem ihr Kim sagte, sie müsse im Gegenzug nicht Modell stehen, war sie höchst entzückt. Welche Frau wohl nicht. Den neuen Badeanzug fand sie dann aber doch so züchtig, dass sie mir darin sogar Modell stand. Dass ich sie später, zufällig, auf ihrem Balkon erwischte, wo sie nur mit der neuen durchsichtigen Bluse bekleidet war, nahm sie mir erst ein wenig übel. Ich versprach ihr, meinen Schnappschuss natürlich nicht an die Öffentlichkeit zu bringen. Da lachte sie wieder, für ihren Mann wolle sie aber schon eine Kopie, die Lis auch ohne jeden Kommentar machte.
Lis hatte inzwischen von meinen und den besten Fotos der Studenten Extrakopien gemacht. Wir hatten eines Abends beschlossen, die zehn besten Fotos des Tages von den Studenten und die zehn Besten von mir (als Vergleich) im Speisesaal der Studenten aufzuhängen. Mit dem Namen des jeweiligen Fotografen. Es sollte vor allem Ansporn sein. Von den Studenten wurden, zusätzlich, aber auch die zehn Schlechtesten ausgestellt. Mit meinem Kommentar und zum gleichen Zweck. Im Übrigen gab es natürlich Abzüge aller brauchbaren Motive. Die sah sich Willi äußerst vergnügt beim Abendcocktail an.
„Ich hätte nicht geglaubt, dass im Schulbetrieb so tolle Bilder rauskommen. Man sieht gleich, dass Paul da seine Finger drin hat. Ihr habt, scheint mir, aber auch eine wahre Elitetruppe zusammen bekommen“, meinte er froh überrascht.
„Da hättest du die Bilder der ersten Stunde sehen sollen. Sie sind bei Lis unter Verschluss, ebenso wie ein paar, na sagen wir mal zu unanständig Geratene“, lachte Pop so laut auf, dass Sara, von Kim gut getrimmt, erschrocken zu den Gläsern sprang. „Aber Paul war schon an diesem ersten Tag gnadenlos und meine liebe Tochter Kim ebenfalls. Sie agierte, ja, die Bilder in schwarzen Dessous, fast 5 Stunden. Gelassen und voll freundlich. Ihre totale Ruhe und der unbändige Wille von Paul, übertrugen sich auf die Studenten und dann - klappte es.“
Kim wurde rot, man sah es aber kaum. Ein paar Tage fast nackt in der südlichen Sonne hatten sie gut gebräunt. Sie ging zu Pop und malträtierte seine Schulter. Das tat sie meist, wenn er sie mit Worten verlegen machte.
„Hast du Mikel schon Bilder geschickt?“, wollte Willi von mir wissen.
„Oh je, da habe ich noch gar nicht dran gedacht“, gestand ich.
„Aber ich“, lachte Lis. „Wer zahlt, hat auch gewisse Rechte. Für die Verwaltungsarbeit bin derzeit nun ich mal zuständig, weil ... na eben, ich das zurzeit halt noch am besten kann.
Heute Morgen kam ein erstes Echo. Mikel ist sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Wenn es so bleibt, kommt er zum Ende der Prüfungswoche. Die zwei Besten bekommen einen Vertrag ... Oh, das hätte ich vielleicht jetzt nicht sagen sollen, es sollte eine Überraschung sein.“
„Möchte jemand eine Wette eingehen, wer die besten Ergebnisse haben wird?“, bot ich an.
„Gerlinde und Jens“, sagte Kim sofort. „Einmal Dame, einmal Herr. Sonst wäre ich sehr überrascht. Ich finde die beiden einfach gut. Das muss doch jeder erkennen?“
„Das ist meine Tochter!“, grölte Pop und Mom lachte.
***
Die Studenten hatten heute Morgen Theorie bei Lothar. Ich hatte Dispens. Jetzt sah man sie, in Gruppen, mit dem Fotoapparat durch das Gelände streifen. Es mutete, so aus der Ferne, etwas eigentümlich an: Eine Dreiergruppe blieb plötzlich stehen, ein Mädchen oder ein Junge strippte und zwei fotografierten. Dann gingen sie weiter, nur um das Spiel in anderer Belegung und an einem anderen Ort immer wieder zu wiederholen.
„Mama, Lisbeth auch ausziehen“, forderte die kleine Lisbeth unvermittelt. Sie war abgefüttert und hatte die Tätigkeit der Studenten, etwas falsch, als Vorbereitung zum Mittagsschlaf interpretiert. Blondi zog mit ihr ab in ihre Suite. Papa Willi grinste, stolz auf die Tochter.
Dann kam der Bus. 20 adrette Italienerinnen und vier heißblütige Jungs. Lis, Kim und ich waren gefragt. Willi kam mit. Er hatte noch nie eine Kleiderausgabe gesehen. Gina, die von uns bestellte Dolmetscherin, war wie gefordert mitgekommen.
Ich begrüßte die Ankömmlinge und bat sie in die Mensa. Dort hatte Paolo, unser Koch, kühle Getränke und Antipasti hergerichtet. Wein gehörte für Italiener dazu.
Pop, er ist der Boss, hielt eine Ansprache. Kurz, präzise und informativ. Gina übersetzte. Die Studenten waren inzwischen auch eingetrudelt. Neugierig. Dann hielt Lis ihre Rede. Auf Italienisch, ohne jegliches Stück Papier in der Hand. Kim stieß mich an und meinte, da hätte sie stundenlang daran geübt. Maria, die Frau von Alberto, könne es schon nicht mehr hören, die Arme musste zuhören.
Also faul war ich auch nicht, ich hatte schon in Stuttgart geübt. Jetzt fragte Gina, zu was sie eigentlich da sei. Nun, die Studenten konnten kein oder kaum Italienisch. In einem schicken Badeanzug zu posieren, fand sie, so denke ich, dann auch nicht schlecht. Vor allem, da sie ihn behalten konnte. Alles war klar. Auf meinen Wunsch hin hatten sich vier Gruppen, nach Sympathie, gebildet. Alle wussten, was verlangt wird, die Kleiderkammer wurde geöffnet. Für Damen und Herrn durch die Schränke getrennt, versteht sich. Nur Willi und ich hatte Zugang bei den Damen. Er sei nicht an nackten Models interessiert, im Gegenteil, an gut bekleideten. Er sei der Sponsor und glücklich verheiratet, ließ er von mir übersetzen. Das Interesse wand sich schnell wieder der Bademode und der Unterwäsche zu; Willi wurde übersehen. Wichtiger war jeder Maid, für sich ein Prachtstück aus dem fast unermesslichen Schatz zu ergattern. Ich machte ein paar Schnappschüsse. Die Mädchen scheinen gut zu sein. Hübsch auch - und ein wenig wild.
„Meine Damen und Herren Fotografen“, rief ich meine Truppe zusammen. „Es ist so weit. Sucht euch eine Location und legt los. Denkt daran, das Model bestimmt, wie weit es geht. Wir werden am späten Nachmittag die Bilder entwickeln und wie gehabt kommentieren. Diesmal aber mit den Models. Mein Team überprüft eure Tätigkeit. Gina, hier neben mir, hält sich irgendwie zwischen euch auf. Sie ist Dolmetscherin.
Die Herren Professoren werden sich auch wieder sehen lassen. Die drei besten Models und die drei besten Fotografen bekommen heute eine Sonderprämie. 100 Mark für jeden, gesponsert von IGDuM, für die deutsche Markenwäsche.“
Gina übersetzte es mit lauter Stimme. Willi sah mich lächelnd, wenn auch ein wenig strafend an. Dieser Bonus war nicht vereinbart. Zugrunde gehen wird er kaum daran.
Die Gruppen zogen los. Wir, das Team, passten auf. Aufatmen. Keine Probleme in Sicht. Pop kam und schlug mir, viel zu heftig, anerkennend auf die Schulter. Kim und Sara turnten vor, wo es nötig war. Mom, sie ließ sich dieses Spektakel natürlich nicht entgehen, war mitten drin. Ich gab Ratschläge, Lis ebenfalls. Auf Italienisch, für die Models. Auch bei den Herren. Nach 90 Minuten war Pause. Paolo und zwei Mädchen schleppten Erfrischungen ran, es durfte auch neue Wäsche gefasst werden. Noch zwei Schulstunden. Etwas Erschöpfung machte sich breit. Mit den nettesten Models machte ich auch ein paar schöne Bilder. Heute außer Konkurrenz. Dann endlich - Feierabend. Eine Stunde Pool oder was immer gewünscht war. Meer zum Beispiel.
Paolo baute mit seinen Gehilfen ein Buffet am Pool auf. Lis entwickelte die Filme, das war hier nun mal ihr Job. Ihr Honorar musste ja ebenfalls erst mal verdient werden.
Abendessen um acht in italienischer Lautstärke. Alle saßen auf langen Bänken vor langen Tischen. Hofbräuhaus mit Wein. Obwohl, Bier gab es auch. Dann kam Kim mit Luigi, dem Fahrer. Sie hingen ein Betttuch über ein Gestell. Es wurde ganz still. Die ersten Dias. Der Lärm schwoll an, wurde zum Getöse. Italien. Ohne Lärm geht in Italien wohl überhaupt nichts.
Ich hatte mich zu Pop und Lothar gesetzt. Beide atmeten tief durch. Es hatte geklappt. Heute hatten wir den bisher besten Durchschnitt und vor allem - die Models waren wirklich toll.
Zu meinem Pech hatte keiner die Wette angenommen. Wir vergaben zwei erste Plätze, weil wir uns nicht entscheiden konnten. Gerlinde und Jens hatten tolle Serien. Gerd hatte den dritten Platz, mit einer frechen Rothaarigen am Pool. Alles war gekonnt gemacht, wenn ich auch einen tollen Schuss von Gerlinde am Pool am besten fand. Er zeigte zwar am wenigsten Sex - aber am meisten Action.
Nachdem die Show und die Wahl vorbei waren, und die Amateure auf dem Weg nach Hause, setzte ich mich zu Willi. Hier in Italien scheinen sich die Menschen irgendwie völlig anders zu verhalten. Vor Kurzem hatte Pop schon eine Körperverletzung an mir begangen, jetzt war Willi dran. Er konnte sich aus Begeisterung über die tollen Resultate kaum einkriegen. Als Dank boxte er mir so in die Rippen, dass ich beinahe den Wein ausspuckte, den ich gerade trank. Ich setzte mich demonstrativ neben Blondi. Die tröstete mich wenigstens ein wenig. Ein Küsschen bekam ich auch ab. Das Töchterchen schlief bereits selig. Bewacht von einem italienischen Kindermädchen das Lis besorgt hatte. Sie, in Kürze wohl auch mit Kleinkindern bedacht, sie hatte als Erste und Einzige daran gedacht.
Es wurde wieder einmal spät an diesem Abend. Die Studenten lärmten noch bis eins. Wir, das Team, saßen wieder oben auf unserer großen Terrasse, wo wir normalerweise essen, wenn das Wetter es auch nur halbwegs erlaubt.
Blondi kam auf unser Feriendomizil zurück. Sie hatte es, mit Kim zusammen, besichtigt, als Lis noch am Entwickeln der heutigen Fotos war. Nun schwärmte sie in den hellsten Tönen davon, wie schön das doch alles sei und wie spitzenmäßig diese bescheidene Unterkunft zu uns passen würde. „Von deinem Atelier mal abgesehen, passt diese Villa voll zu eurem Haus in Stuttgart. Ich, auf jeden Fall, fühle mich hier wie auf Besuch bei einem Grafen. Ganz euer Stil. Und wie fühlt ihr euch hier, Lis?“
„Zu Hause, ganz einfach zu Hause“, lachte diese. „Was denn auch sonst?“
Ich denke, es ist an der Zeit, nun auch ein wenig mehr von unserer bescheidenen Unterkunft, wie es Blondi nannte, zu erzählen. Natürlich hatte Lis dafür gesorgt, dass wir im ersten Stock unserer armseligen Hütte, wie wiederum Pop die Villa nannte, eine nette Unterkunft für uns hatten. Gnadenlos wurden Wände herausgerissen, versetzt, neu gezogen. Nun gab es an dem Erker, genau über dem Erker von Mom, ein kleines Büro für mich. Dahinter ein Zimmer für Lis.
Es war groß genug, bald als Babyzimmer zu dienen. Eine Verbindungstüre führt zu einer der Juniorsuiten, für später als Kinderzimmer geplant. Die Zimmer waren gemütlich und doch praktisch eingerichtet. Es fehlte nur noch ein wenig Wohnlichkeit, alles war halt noch neu.
Ein interner kleiner Flur barg eine Gästetoilette und den Zugang zu unserem großen Wohnzimmer, mit Essecke und Kochnische. Alles erinnerte irgendwie an die Schah-Suite in Teheran, nur einen Personalaufzug hatten wir keinen. Zu was auch. Zur Abendsonne hin, die hinter Capri im Meer versinkt, gibt es einen wunderschönen Balkon. Er ist halb ins Zimmer gezogen, wie in unserer Lieblingssuite im Royal Cliff. Er hatte ebenfalls eine große Markise, es gibt auch eine Dusche dort. Unser Schlafzimmer hat natürlich ein enormes Bett, extra hergestellt, ebenfalls mit drei Matratzen. In Italien gab es so etwas natürlich auch nicht zu kaufen.
Durch ein Ankleidezimmer kommt man zu einem modernen Badezimmer, dahinter ein großer Raum mit Dampfsauna und enormen Whirlpool. Vom Saunaraum aus geht eine Türe zum Badezimmer von Kim. Dahinter liegt ihr Schlafzimmer, gefolgt von einem kleinen Wohnzimmer. Hier stand, ebenfalls in einem Erker, ein schöner Buddha auf einem kleinen Altar. Den hatte Lis besorgt, mit Hilfe von Nun, Kims Pflegemutter. Mit dem schriftlichen Segen eines Priesters dabei. Als Kim ihn sah, flippte sie völlig aus. Lis konnte sich gerade noch retten, sonst wäre sie zu Tode geküsst worden. Lis, Sara und ich, mussten natürlich die Einweihung über uns ergehen lassen. Ein Kerzenhändler im Neapel ist sich seither ganz sicher, dass wir eine sehr fromme Familie sind, denn Kim hat einen riesigen Vorrat Kerzen gekauft. Selbstverständlich auf Kosten der Haushaltskasse.
Sara hat ihr kleines Reich unter dem Dach. Als sie es das erste Mal sah, konnte sie es kaum fassen. Sie war überglücklich. Dazu war der Raum auch noch größer, als ihr Zimmer in Stuttgart.
Auf unserem Stockwerk gibt es, auf der anderen Seite, noch einmal zwei ähnliche Suiten. Diese haben eigene Bäder, dafür aber keine gemeinsame Sauna mit Whirlpool.
Zwischen den vier großen Ecksuiten war noch genug Platz für je zwei Juniorsuiten, davon eine mit einem zusätzlichen Zimmer. Diese bewohnte Willi mit Frau und Kind. Dieses zusätzliche Zimmer war in der gegenüberliegenden anderen Juniorsuite, als Kinderzimmer, Teil unsere Suite, wie bereits geschildert.
Im Erdgeschoss wohnen nur Mom und Pop. Direkt unter uns. Den restlichen Raum teilen sich die Eingangshalle, mitten im Haus das große Wohnzimmer mit Balustrade nach oben, der Speiseraum, die Küche und einige Nebenräume, noch ohne Funktion. In den Keller, zu den Vorräten und dem Weinkeller, kommt man nur durch die Küche. Die hat einen Nebeneingang zu den Räumen von Mom und einen Ausgang direkt auf die Terrasse. In dieser Küche kann man für gut ein Dutzend Leute kochen, wenn mehr da sind, so ist es vorgesehen, wird die große Küche im Gästehaus benutzt. Von einem Koch mit Gehilfen natürlich.
Alberto und Marie, seine Frau, haben an der Rückseite des Hauses einen kleinen Raum, der ihnen als Büro dient. Es hängt ja schon einiges an Verwaltungsarbeit an ihnen. Von dort gelangen sie durch eine Türe direkt zu ihrer kleinen Wohnung, in einem Anbau. Dort sind, im Souterrain, die Waschküche, eine kleine Heizung und noch fünf kleinere Zimmer für mögliches Personal, notfalls für Studenten.
Unter unserem Dach gibt es acht weitere Juniorsuiten und sechs Zimmer. Alle mit verspielten Dachgauben. Hier fehlte noch einiges an Einrichtung. Lis war sich nicht ganz im Klaren, ob es so bleiben sollte. Das ist ihr Bier, hatten wir vereinbart. Da ich das alte Gästehaus gekauft hatte, war es auch nicht dringend, auch Rom wurde ja nicht an einem Tag geschaffen.
Es ist natürlich eine enorme Immobilie, die uns das Haus Radama da gekauft hatte. Sehr viel größer als unser Haus in Stuttgart. Früher war der graue Sandsteinbau einmal die Sommerresidenz eines italienischen Fürsten, dann stand er lange Zeit zur Vermietung. Er war zu abgelegen und auch zu groß, um verkauft werden zu können. Damals. Wir hatten das Haus im Vorjahr als Mietobjekt kennengelernt, aber das weiß der Leser ja bereits. Jetzt sollte es hauptsächlich als Kulisse für meine Arbeit dienen und natürlich auch dem Urlaub der Familie.
Meine Weiber haben bereits ihre eigenen Pläne, Kim plant, an 14 Tagen im Frühjahr und im Herbst, ihren Kunden ein Wellness Programm, wie sie es nennt, anzubieten. Zu dem horrenden Preis von 5000 Mark, mit Flug und Vollpension. Lis ließ sich anstecken. Sie plant mit Hilfe von Willi etwas in Richtung: Wie verführe ich meinen Mann. Auch sie hat einen englischen Titel: Lifestyle. Ihr Preis ist eher noch unverschämter: 9999 Mark, aber Flug erster Klasse und eingeschlossen eine Kollektion des Besten was Willi zu bieten hat. Es ist auch vorgesehen, dass ich dazu Privatfotos mache, um die dazugehörenden Herren anzuheizen.
„Wir müssen die laufenden Kosten einspielen“, lachte Kim gerade. Wir lagen in unserem großen Bett und unterhielten uns über das Thema, welches Blondi heute angeleiert hatte. „Ich denke du, lieber Paul, kannst gut noch zwei- dreimal eine Woche oder so, hier Bilder für Mikel machen. Dann denke ich, wir haben genug Freunde, die auch Geld genug haben, um hier den einen oder anderen Urlaub zu verbringen. Rama hat ja schon fest gebucht und Papa Bronner auch.“
„Ja, das hat er mir auch gesagt“, grinste Lis. „Mikel hat sich ja schon selbst eingeladen. Gratis wohnt er ja hier auch nicht. Morgen kommen die vier D-Girls, ein paar Mickimäuse möchten ihre Sommerferien hier verbringen, hat mir Blondi erzählt, und fast alle anderen Freunde sind höchst interessiert. Fast alle die mit in Jamaika waren. Wir sollten uns überlegen, wie wir es schaffen einen günstigen Urlaub, für gute Freunde, die es nicht so dick haben, zu ermöglichen. Drüben im Gästehaus, wenn die Studenten weg sind. Und was wir tun können, den Freunden, die es sich leisten können etwas wirklich Besonderes zu bieten. Ich denke da auch an Hannes Seebohm mit seinen vier Damen - und so. In diesem Fall Luxus pur.“
„Lasst mich da raus“, bat ich. „Übernehmt euch nicht. Du Kim machst mir bitte eine Aufstellung über die laufenden Kosten, du Lis, eine Aufstellung über mögliche Unterbringungen. Fragt in der Stadt nach, was die Behörden sagen. Steuern und so, ihr wisst ja. Dann laden wir Renate und Hans ein und besprechen alles. Die beiden haben einfach die Erfahrung. Einen Hotelbetrieb möchte ich hier aber nicht. Zumindest vorerst nicht. Auf alle Fälle, 6 Wochen für das Fotoseminar, wenn denn noch eines kommt. 6 Wochen in den Ferien für die Familie und drei Mal eine Woche für meine Aufnahmen. Einen Terminplan brauche ich also auch.“
„Wir haben doch aber keine Schule mehr, müssen da also keine Rücksicht darauf nehmen“, stelle Lis fest.
„Wir nicht, aber Pop. Er und Mom haben aber sicher ein Recht hier zu sein“, korrigierte ich sie.
„Ich hoffe, dass das nur vorübergehend ist. Kinderkriegen macht scheinbar blöd“, entschuldigte sich Lis.
Ansonsten schienen meine beiden Frauen recht zufrieden mit mir zu sein. Sie schlabberten an mir herum.
„Was mir da noch einfällt“, meinte Lis nach einer Weile, Mom hat mich darauf gebracht, der Dekan und der Staatssekretär, der für den Kultusminister kommt, sind wohl ein wenig - na, wie will ich es sagen ...“
„Scharf auf Frauen?“, half ihr Kim.
„Ja, das meinte ich. Ich denke nicht, dass es mit den Studentinnen Probleme gibt“, fuhr Lis fort. „Mom sagt, da könnten wir sicher sein. Dass sie aber irgendwelche Damen aus Neapel anschleppen, das fände ich auch nicht gut. Wahrscheinlich geschieht gar nichts, sie sind ja gerade mal zwei Nächte hier. Die Prüfung selbst, die sie überwachen, ist auch kaum besonders aufregend. Busen und vielleicht mal ein bisschen Schamhaare, das haben die sicher schon mal gesehen. Mir ist da jedoch eine ganz, ganz dumme Idee gekommen. Ihr wollt sie wohl nicht hören? Oder vielleicht doch?“
„Spuck sie schon aus“, grunzte ich. „Vorher gibt’s doch keine Ruhe“, irgendwie ahnte ich, was kommt, und da war es auch schon …
„Ich habe mit Kitty gesprochen. Viele Grüße übrigens. Sie ist jetzt Mama-san und ihr Laden läuft recht gut. Sie sagt, es sei kein Problem für sie, mit einem ihrer Mädchen für zwei, drei Tage zu uns zu kommen. Wenn sich etwas ergibt, würden sie sich nicht sträuben auszuhelfen. Sie hätte zwei regelmäßige Kunden, einen könnte sie noch gut versorgen. Aus dem Tagesgeschäft hielte sie sich raus. Ein Dekan oder ein Staatssekretär, das würde sich doch gut anhören ...“
„Und das findet ihr gut“, knurrte ich. „Auf der anderen Seite? Kitty und ihre Mädchen haben sich diesen Beruf gewählt. Lade sie ein. Der Termin ist bekannt. Sie sollen schon am Vortag kommen.“
„Da habe ich auch noch was“, meinte Kim. „Ich bin gerne Model für die Bande. Ich denke, zumindest in einem kleineren Kreis, musst du natürlich auch ein paar Bumsfotos machen lassen. Du weißt selbst, was es da für Fallstricke gibt. Dabei möchte ich aber nicht Modell stehen ... oder besser liegen. Sara steht keinesfalls zur Verfügung und die D-Girls, die morgen kommen sicher auch nicht. Ich habe mit Alberto und Luigi gesprochen. In Neapel gibt es ein paar Callgirls. Ich denke zwei oder drei genügen. Von den italienischen Herren Papagalli sieht auch keiner so aus als würde er in die Suppe spucken.
Ich habe Pop darauf angesprochen. Du weißt ja, wie er ist, er wurde erst rot, dann stimmte er meiner These zu. Er sprach mit Lothar, dann entschieden sie, dass sie an einem beliebigen Mittag mit Luise nach Neapel wollten. Da wir ja an allen Feiertagen durchgearbeitet hätten, das sei so gar nicht vorgesehen gewesen und wurde offensichtlich einfach übersehen, könne er diesen Tag zum Ruhetag erklären. Wer wolle könne, wer nicht wolle, soll halt Ruhe geben. Die Dias würden allerdings nur den daran Beteiligten vorgeführt.“
„Mein kluges, geliebtes Schwesterlein. Mich hat das Thema auch geplagt. Es wäre mir ein Gräuel, wenn so ein wichtiges Thema nicht zumindest angesprochen würde. Ich denke, wir machen den Besten ein Angebot, dem Rest bieten wir eine Busrundfahrt. Kannst du dich da mal umhören, was so geboten wird? Vielleicht Neapel oder das Hinterland. Ich gestehe - ich habe keine Ahnung. Da müssen wir auch für uns mal was unternehmen. Mit den Studenten rede ich wegen der Fotos. Sagen wir Dienstag in 14 Tagen?“
***
Am Montag kamen Irma, Tonia, Maren und Gisela, die vier D-Girls aus dem Remstal. Sie kamen mit dem Zug. Luigi holte sie ab, Lis fuhr mit. Am Vormittag hat sie ja noch nicht viel zu tun.
Als Luigi hupend zurückkehrte, entschuldigte ich mich aus dem Unterricht von Lothar und ging ihnen entgegen. Sie waren etwas müde, im Liegewagen kann man halt doch nicht so gut schlafen.
Sara bewirtete sie mit einem zweiten Frühstück, denn Mittagessen gibt es in der Woche erst um eins. Vorher brachte ich sie aber noch in die Juniorsuiten unter dem Dach. Sie waren angenehm überrascht von der schönen, sauberen und großen Unterkunft. Wir hatten ihnen aber auch einen guten Preis gemacht, immerhin sollten sie ja für uns auch arbeiten.
Gisela gab Lis ein Paket, mit vielen Grüßen von Bertha. Es war Hausmacher Wurst und Schwarzwälder Geräuchertes. Eine wirklich nette Geste. Damit konnten wir die Gesellschaft zur Cocktailstunde erfreuen. Ich sah im Geiste Pop schon schmausen - er wird beim eigentlichen Abendessen kaum mehr viel Hunger haben.
Mom, Luise und Familie Wollweber waren heute Morgen am Strand. Ich nutzte die Gelegenheit, die jungen Frauen aus dem Remstal in die Gegebenheiten einzuweisen.
„Es ist wirklich schön, euch hier zu haben. Lasst mich aber bitte zuerst ein paar Spielregeln erklären. Hier im Haus wird darum gebeten nur bekleidet zu erscheinen. Leger den Tag über, etwas eleganter zum Cocktail und Abendessen. Am Pool baden wir alle nackt, im Garten treiben sich die Meisten genauso herum. Lediglich nachmittags von vier bis fünf dürfen, am Pool zumindest, Bikinihöschen getragen werden. Da haben die Damen und Herren Professoren ihre Badezeit. Was allerdings nicht impliziert, dass sie nicht zu anderen Zeiten am Pool erscheinen. Beatrix und neuerdings Luise erscheinen sehr oft zum Abkühlen, dann meist ebenfalls oben ohne.“
„Und die Herren Professoren?“, wollte Irma keck wissen. Irma ist zweiunddreißig, wenn sie auch eher wir fünfundzwanzig aussieht, um das mal klarzustellen.
„Die habe ich nur am Meer mal unten ohne gesehen“, grinste Kim. „Sie sahen aber auch nicht anders aus als Normalsterbliche.“
„Nun, das war das, nun zu eurem ... ihr wisst schon. Ihr könnt hier völlig ungezwungen mit den Studenten im Gästehaus umgehen. Ich bin sicher, dass ihr von einigen der Herren angebaggert werdet. Wir sind hier ziemlich freizügig im Umgang miteinander. Alle sind jedoch darauf getrimmt, niemanden anzufassen, der es nicht ausdrücklich erlaubt hatte. Das sollte nicht einmal im Eifer des Gefechtes, bei Aufnahmen geschehen. Sollte auch nur das Geringste vorkommen, so will ich sofort unterrichtet werden. Lis, die hier als Sekretärin fungiert, kann die Meldung aktenkundig machen. Das gilt auch bei Frau zu Frau und - es gilt auch für euch. Wenn ihr also jemand um den Hals fallt, fragt besser erst, ob es demjenigen auch recht sei.“
„Dich ... euch auch, die wir uns doch so gut kennen?“, wollte Maren wissen. Sie sprach sicher für die andern mit.
„Im Gelände ja, es dient der Sicherheit aller. Hier im Haus, wollen wir mal von der Regel abweichen.“
Prompt wurde ich von allen Vieren geküsst. Lis lacht und meinte, darauf hätte ich es doch nur abgesehen. Wann je hätte ich mich geweigert, von netten Frauen geküsst zu werden.
„Nun zur Arbeit“, fuhr ich ungerührt fort. „Die nächste Zeit haben wir nachmittags italienische Amateure da. Auch vier Herren, für die können wir jedoch nicht garantieren. Mit den Studenten ist aber genug Schutz vorhanden, denke ich mal. Euch bitte ich, wenn es recht ist, am Morgen, nach dem Unterricht, zur Verfügung zu stehen.“
„Und wann ist das genau?“ Erkundigte sich wieder Maren.
„Unterricht ist von halb neun bis halb zwölf. Es wechselt ein wenig, ihr werdet es auf alle Fälle am Geschrei hören, denn danach tobt normalerweise alles in den Pool. Mittagessen ist um eins.“
Ich hatte es kaum gesagt, da hörte man auch schon die ganze Meute zum Pool stürzen. Die Girls traten zum Rand der Terrasse, wo man den Pool gut überblicken konnte. Man sah, wie die Kleidung vom Leib gerissen, planlos auf den Liegen verteilt und ins Wasser gehüpft wurde. Männlein und Weiblein, wie Adam und Eva.
„Schnell noch eines, Lis zeigt euch nachher die Kleiderkammer. Dort könnt ihr tanken was euch gefällt, wenn ihr euch darin, wie üblich, den Fotografen zeigt. Danach gehört sie euch. Aber das kennt ihr ja schon. Ihr werdet beim Mittagessen wohl Willi Wollweber kennenlernen, den Sponsor. Und als Letztes, ihr könnt auf euer Zimmer mitnehmen wen ihr wollt. Hier ist kein Kloster. Ich bitte nur darum, dass es mit der nötigen Diskretion geschieht. Nun husch, husch. Ich erwarte euch in 5 Minuten am Pool, ihr habt leichte Bademäntel im Bad, die sind als Kleidung auf dem Weg bis zum Pool gestattet.“
Die Girls kamen nach 10 Minuten, im Gänsemarsch, eingehüllt in ihre Bademäntel. Der vollen Aufmerksamkeit aller waren sie gewiss. Sie stellten sich nebeneinander auf, öffneten die Bademäntel. Vier knappe Tangas kamen zum Vorschein. Ein bedauerndes Brummen kam von den Herren. Synchron griffen die Girls zum Oberteil, zogen an der Schleife und das Oberteil fiel. Sie lächelten. Fast synchron, es war scheinbar nicht geübt, fiel das Unterteil. Freundliches Gejohle aus dem Becken. Die Herren standen längst am vorderen Rand, traten zurück. „Springen!“, wurde gerufen, und die Girls sprangen.
Ich kletterte raus und rief „Ruhe bitte!“ Dann stellte ich die Vier vor, und teilte mit, dass sie Models für den Vormittag und gute Freunde von uns seien. Man möge sich ihrer annehmen und dem Kodex des Seminars entsprechend behandeln.
Obwohl alle nackt waren, hatte die persönliche Vorstellung überhaupt nichts Peinliches an sich. Die Girls gaben ohne Hemmungen auch den Boys die Hand. Tonia stand gleich nach dem Baden, noch nackt, Modell. Maren noch bevor zum Mittagessen gerufen wurde, in ihrem neuen Bikini. Die Girls waren integriert.
***
Zum Mittagessen waren Mom, Luise und Familie Wollweber wieder da. Die D-Girls hatten sich zum Essen richtig schick gemacht, wenn auch nicht übertrieben. An unserem Tisch waren sie auf alle Fälle eine willkommene Bereicherung. Ich stelle sie denen, die sie nicht kannten, vor. Mom nahm jede in den Arm, sie kannte die Vier ja. Die Professoren waren ausgesucht höflich, Pop kann so was ganz gut, wenn er will. Blondi nahm sich Mom zum Beispiel.
„Meine Damen, in Wirklichkeit sind sie ja noch viel hübscher, als die Fotos von Paul es zeigen“, tönte Willi. „Es ist mir eine wahre Freude mit ihnen an einem Tisch sitzen zu dürfen. Ich habe von Paul gehört, dass zwei von Ihnen schon im Dienste der Sache für mich gearbeitet haben. Ich bedanke mich herzlichste für ihre Mitarbeit.“
So als Schmeichler kannte ich Willi nun gar nicht, ich sah zu Blondi, die lächelte nur. Die Vier sahen ebenfalls zu Blondi, die meinte gelassen: „Denkt euch nichts dabei, Willi hat heute irgendwie eine besondere Stimmung. Mich hat er schon am frühen Morgen mit ungewohnten Höflichkeiten überrascht. Ich glaube er ist einfach happy, weil Paul und sein Team hier alles so prima arrangiert haben. Ach ja, wenn Willi euch auch euphorisch mit Sie angeredet hat, wir reden uns hier alle beim Vornamen an. Die Profs auch, allerdings mit sie Heinrich.“ Sie deutete auf Pop. „Und sie Lothar. Wir sind hier quasi im Schulbetrieb und die beiden sind halt Respektpersonen.“
Ich glaube ich wurde etwas rot, hatte ich doch glatt vergessen, das bei der Einführung zu sagen. Blondi hatte es gemerkt und schnell meine Unterlassung korrigiert.
Dem Mittagsbuffet wurde genüsslich zugesprochen und der leichte Wein gerne getrunken. Die Unterhaltung bewegte sich auf einem recht hohen Niveau. Ich sagte wohl schon, die D-Girls sind gebildet. Heute war das Thema die Bahnreise. Gisela ist Gruppenführerin in einem großen Reiseunternehmen, sie buchte gleich sechs Plätze, so hatten sie ein ganzes Abteil im Liegewagen für sich. Meine zwei, hatten diese Möglichkeit gar nicht berücksichtigt. Gisela versprach ihnen ein Angebot zu machen.
Am Nachmittag herrschte der jetzt übliche Trubel. Die italienischen Amateure waren da. Die D-Girls trieben sich zwischen den Studenten herum, sie wollten einfach zuschauen und lernen. Die Profs waren jetzt natürlich immer dabei. Sie fotografierten diesmal auch. Ihre Ergebnisse gab ich am Abend allerdings nicht frei. Sie waren dankbar dafür, als ich ihnen ihre Fotos diskret zeigte. Es war bei Weitem nicht das Niveau, das ihre Studenten hatten.
Pop wusste sofort, an was es lag: „Unsere alten Knochen bringen das einfach nicht mehr. Ich bleibe lieber beim Portrait, wenn ich schon mal fotografiere. Lothar ist ja sowieso nur ein Theoretiker.“
Den Worten von Pop folgten auch prompt Taten. Am nächsten Tag verzog er sich mit Irma ins Atelier, nach einer Stunde war er wieder da. Am Abend sah ich seine Ausbeute: Irma in einem durchsichtigen Gewand, sonst nur ein Slip aus Spitze. Hauchzart aufgenommen, das Bild wirkte mehr wie ein Traum. Ich kannte diese Technik zwar, hatte schon damit experimentiert, die Meisterschaft von Pop habe ich aber nie erreicht. Diese Art der Fotos ist sicher schön und fand am Abend auch großen Beifall, mir ist dazu einfach der Aufwand zu groß. Solche Bilder könnte Mikel nie bezahlen und - ich glaube seine Leser wollten sie auch nicht haben. Zu ätherisch. Die Leser des Verlags sind mehr für das pralle Leben. Willi dagegen war begeistert er wollte mehr Fotos. Pop sagte ihm zu, während des Seminars könne er schon ein paar Bilder für ihn machen, wenn geeignete Models da seien - aber kein junges Gemüse …
***
Die Models aus Neapel und Umgebung hielten uns gut zwei Wochen auf Trab. Einige kamen nur einmal, sie wurden schnell ersetzt, einige kamen mehrmals. Lis vermutete, sie müssten ihre Aussteuer an Unterwäsche vervollständigen oder hätten einen besonderen Reiz an dieser Arbeit entdeckt. Bei den Jungs war es ähnlich. Wir hielten jedoch deren Anzahl auf vier beschränkt. Es gab einen Ausfall bei den Jungs. Er wurde dreist und - sofort nach Hause gebracht. Bei den Mädchen gab es auch eine, allerdings umgekehrt, sie traute sich erst nicht. Gerlinde nahm sich ihrer an. Die beiden verschwanden. Gerlinde lieferte den Film erst am nächsten Tag ab, als das Mädchen zur Vorführung nicht mehr da war. Die Bilder waren hervorragend. So viel Einfühlungsvermögen kann, einer Frau gegenüber, halt nur eine Frau haben.
Auch die vier jungen Frauen aus Schorndorf leisteten ganze Arbeit. Es machte ihnen so sehr Spaß, dass es kaum einmal bei der einen Stunde am Vormittag blieb. Wie wir es erhofften, fanden sie auch Anschluss bei den Studenten. Zumindest sei es eine nette Ferienliebe, gestand Gisela, Mom gegenüber, ein. Er sei sicher nicht der Mann fürs Leben. Er sei jedoch sehr freundlich und verständnisvoll.
Sie hätte ihm erzählt, was mit ihr los war und er hätte sie nur lieb in den Arm genommen und getröstet, natürlich nachdem er gefragt hätte. Den anderen ging es nicht anders. Nichts Festes, aber wenn es sich ergibt? Sie alle beschlossen, es zu wagen. Mom erzählte es natürlich bei erster Gelegenheit Kim und die erzählte es uns, abends im Bett.
Ich konnte sogar einen Beweis ergattern. Bei meinem täglichen Kontrollgang erwischte ich Gisela und Gunther, unten am Strand, bei einer sehr intimen Tätigkeit. Die beiden, brutzelbraun wie wir inzwischen alle, waren so vertieft, sie bemerkten mich gar nicht. Den Augen von Gisela konnte man es zur Cocktailstunde ansehen, dass sie das volle Programm durchgezogen hatten. Ich war gleich nach dem Schnappschuss gegangen; es ging mich nichts an. Das entsprechende Bild wurde natürlich nicht veröffentlich, es kam mit vielen anderen frechen Schnappschüssen ins Privatarchiv. Gisela hat es übrigens auch nicht gesehen. Hätte es sie geschockt? Nein, ich denke nicht, denn in Trance hat sie ganz sicher nicht mit Gunther geschmust.
***
Nun waren die D-Girls weg. Kim und Sara tauchten wieder häufiger bei der täglichen Ausbeute auf. Vor allem Sara hatte ihren Spaß daran - wohl auch an ihrem Konto, dem sie so einige Mark hinzufügen konnte. Dann kamen die Profis. Vier Damen, ein Herr. Wir brachten sie bei uns im Haus unter. Sie waren auch zur Cocktailstunde geladen. Das ging auf Spesen des Verlags.
Alle sprachen Englisch. So machte allen die abendliche Unterhaltung wieder mal viel Spaß. Besonders Mom, ich sollte wohl eher sagen Beatrix Mai, kam voll auf ihre Kosten. Geschichten sozusagen aus allen Lebenslagen, und das sogar aus erster Hand.
Unsere Studenten war natürlich voll begeisterst, nachdem zu ihrem Leidwesen die D-Girls nach nur 14 Tagen wieder weg waren. Die Profis machten ihre Arbeit perfekt. Pop staunte über die Menge der Filme, die bereits am ersten Tag durchgingen. Der Schnitt brauchbarer Aufnahmen schnellte hoch auf 80%. Es schien wirklich eine Elite zu sein, die wir da zusammenhatten. Das hing natürlich auch damit zusammen, dass ein echtes Profimodel nicht die Zeit des Fotografen verschwendet. Unsere Fünf waren speziell für dynamische Aufnahmen bestellt. Es gab keine Rückfragen, die Agentur wusste, was wir brauchten. Die Damen hatten aber auch dynamische Figuren. Willi musste per Kurier extra große Oberteile ordern. Größe D und E.
Ich musste mich anstrengen, um bei den Top Ten gute Beispiele zu geben. Meine lange Erfahrung, die ich nun ja hatte, zeigte aber positive Wirkung. Ich schaffte es immer diesen bestimmten Tick besser zu sein. Die Galerie der Low Ten, mussten wir auf fünf reduzieren. Auf Anregung von Lothar wurde sie mehr zur Galerie der lustigsten Unfälle. In den nächsten Tagen wurde das Ergebnis nicht schlechter.