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Kapitel 26
Gitarrenklänge und Scheinwerferlichter Teil II
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Es ist endlich so weit. Das Licht in der Bar wird gedimmt, die Menschen versammeln sich. Heute treten insgesamt vier verschiedene Bands auf und Killian ist der erste an der Reihe. Meine Aufregung wird immer größer. Gleich werde ich Killian auf der Bühne sehen. Schon seit er mir das erste Mal von seiner Arbeit erzählt hat, bin ich auf diesen Moment gespannt. Viel zu lange hat er mich von seinen Auftritten ferngehalten. Es war schwer, mir vorzustellen, wie sein Umfeld wohl aussieht, wenn er arbeitet, auch wenn er mir von der düsteren, stickigen und fast schon beengenden Atmosphäre erzählt hat. Wenn man es am eigenen Leib spürt und sich selbst inmitten des Publikums einfindet, ist alles viel lebendiger. Es ist so aufregend!
Ian zieht mich an der Hand durch die Menschen, die sich bereits vor der kleinen Bühne versammelt haben. Wir drängen uns bis ganz nach vorne, damit ich einen guten Blick auf Killian habe. Schon jetzt bin ich froh, dass Killian mir etwas gegeben hat, dass ich in meine Ohren stecken kann, um die Geräusche um mich herum zu dämpfen. Die Menschen kommunizieren durch Schreien miteinander. Wie laut es wohl erst sein wird, wenn die Musik erklingt? Ich werde gestoßen, als wir uns durch die Menschen bewegen. Als ich mich umdrehe, ist es allerdings schwer auszumachen, wer mich gestoßen hat. Vermutlich war es ohnehin keine Absicht. Die Wärme, die durch die vielen Menschen aufsteigt, erwärmt sogar meine sonst eiskalten Finger. All das ist sehr überwältigend. Ian zieht mich zu sich, wir stehen nun direkt vor der Bühne. In der ersten Reihe, wie die Menschen es nennen.
Ian beugt sich zu meinem Ohr und spricht laut: „Hey, alles cool bei dir?“
„Ja, mir geht es gut, aber es ist sehr laut“, antworte ich ihm.
„Gleich wird’s noch lauter. Wenn’s dir zu viel wird, sag' mir Bescheid. Dann geh'n wir raus.“
„Und was ist mit Killian? Er soll nicht das Gefühl haben, dass es mir nicht gefällt. Ich freue mich schon darauf, ihn endlich zu sehen.“
„Der versteht das schon“, meint Ian. „Dass es dir gut geht, ist für ihn das Wichtigste, glaub' mir.“
Der Mann, den Killian vorhin Bob genannt hat, tritt auf die Bühne. Er greift zu einem Mikrofon. „Willkommen im Cafe Du Nord, meine Freunde. Ich fasse mich kurz, um die Stimmung nicht zu verderben. Heute Abend haben wir wieder hervorragende lokale Musiker auf der Bühne und wir starten mit einem alt bekannten Stammgast. Einige von euch werden ihn schon kennen und ich kenne leider mehr Seiten von ihm, als mir lieb ist. Ladys and Gentleman. Killian Smith.“
Die Menschen um mich herum applaudieren und jubeln, als Killian mit seiner Gitarre auf die Bühne tritt. Einer der Menschen hinter mir pfeift laut. Um die Geräuschkulisse zu dämpfen, drücke ich leicht gegen meine Ohrstöpsel. Ich spüre Killians Aufregung und seine Nervosität, doch ich weiß ganz genau, dass er sich auch freut, wieder auftreten zu können. Musik ist seine Leidenschaft und sie mit der Welt zu teilen, erfüllt ihn. Es macht ihn glücklich. Killian hebt die Hand, um die Menschen im Publikum zu begrüßen. Ihn derart lächeln zu sehen, begeistert auch mich. Er wirkt zufrieden. Beinahe so als wären all die anderen Probleme einfach verschwunden.
Killian nimmt das Mikrofon an sich, ehe er spricht: „Danke für die reizende Anmoderation, Bob. Wenn ich nicht pleite wäre, würde ich dir ein Bier ausgeben.“
Einige Menschen im Publikum lachen. Mein Liebster steckt das Mikrofon in die dafür vorgesehene Halterung und nimmt auf einem Hocker Platz. Er rückt das Mikrofon zurecht. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, doch es könnte sein, dass seine Finger zittern. Ohne weitere Worte fängt er an, seine Gitarre zu spielen. Erst summt er, doch einige Sekunden später fängt er an zu singen. Als ich Killians tiefe Stimme höre, fühle ich mich wie erstarrt. Es ist keine Schockstarre, es ist die pure Faszination, die mich derart gefangen nimmt. Die Menschen um mich herum, die unangenehme Lautstärke und die Hitze spielen keine Rolle mehr. Killian in seinem Element zu sehen ist magisch. Seine Blicke bringen mich zum Strahlen. Seine Musik berührt meine Seele. Ein seltsamer, aber nicht unangenehmer Schauer klettert über meinen gesamten Körper. Ich realisiere, dass ich unbewusst vergessen habe zu atmen und nehme einen tiefen Zug der stickigen Luft der Bar. Ich hänge förmlich an Killians Lippen. Sein Gesang zieht mich in seinen Bann.
Ich kann nicht glauben, was alles passieren musste, damit ich genau an diesem Punkt stehe. Es ist kaum zu begreifen, dass ich in dieser Welt, der Welt der Menschen, gelandet bin und dann noch das Glück hatte, ausgerechnet diesem Menschen über den Weg zu laufen.
Killian lässt seine Gitarre ausklingen. Er sieht zu mir und zwinkert mir zu. Ein unwillkürliches Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus. Ich küsse meine Finger und hauche Killian den Kuss zu, was ihn zum Grinsen bringt. Seit er auf der Bühne ist, hat sich seine gesamte Ausstrahlung verändert. Er wirkt auf eine unerklärliche Weise noch anziehender auf mich.
„Okay, das hat ganz gut funktioniert. Wenn ihr auch beim nächsten Song brav mitsingt, dann hab ich heute Abend etwas Neues für euch. Ihr müsst euch den Song allerdings verdienen, alles klar?“
Ich sehe Ian an, als er nach meiner Hand greift. Er beugt sich zu meinem Ohr, währenddessen erklingt Killians Gitarre ein weiteres Mal. „Ist alles okay? Du wirkst du abwesend.“
Ich nicke. „Ich bin fasziniert“, antworte ich ihm. „Es ist schwer, die Augen von ihm zu lassen.“
„Das sieht man.“ Er stupst mir mit dem Ellbogen in die Seite. „Amüsier' dich. Anschmachten kannst du ihn Zuhause im Schlafzimmer.“ Ian grinst mich frech an. Er nickt in Lunas Richtung, die bereits mit ihren Händen über dem Kopf tanzt. Als sie meinen Blick bemerkt, greift sie nach meiner Hand und zieht mich in ihre Richtung.
„Ich liebe diesen Song!“, schreit sie in meine Richtung. „Komm schon, Ilaria! Mach mit!“ Lunas gute Laune und die Freude in ihren Augen stecken mich an.
Ich imitiere die Bewegungen der Menschen um mich herum. Anfangs bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich es richtig mache, doch meine Bedenken verfliegen. Mit Luna und Ian zu Killians Musik zu tanzen zeigt mir eine vollkommen neue Seite der Menschen. Die lockere, ausgelassene Stimmung erfüllt mich mit großer Freude. Ich fühle mich, als könnte mich nichts auf der Welt aufhalten. Die heutige Nacht ist eine weitere, wundervolle Erinnerung, die ich für den Rest meines Lebens in meinem Herzen tragen werde. Dass ich in der Welt der Menschen gelandet bin, ist wahrscheinlich das größte Abenteuer, das ich jemals erleben werde. Ich will mehr von der Welt sehen und meine Zeit mit Killian genießen und nicht nur auf der Couch liegen bis er wieder nach Hause kommt.
„Leider ist meine halbe Stunde Bühnenzeit gleich wieder vorbei, aber bevor ich den Platz abtreten muss, habe ich noch einen letzten Song für euch. Wären wir in den Neunzigern, wäre es jetzt Zeit, die Feuerzeuge rauszuholen.“ Killian räuspert sich. „Der Song heißt whispers of the sea und ich habe ihn für ein ganz besonderes Mädchen in meinem Leben geschrieben.“
Der Raum wird in dunkelblaues Licht gehüllt. Erstaunt beobachte ich die Lichteffekte an den Wänden, sie erinnern mich an Wasser, das unter den Strahlen der Sonne glitzert. Auf der Bühne entsteht Rauch, der über den Boden zieht. Verzaubert durch die Atmosphäre blicke ich zu Killian. Er lächelt mir zu.
Das Licht, die Musik. Ist das alles für mich?
Gerührt lege ich meine Hände an meinen Brustkorb. Noch nie hat jemand etwas so Romantisches für mich gemacht.
Die Melodie ist sanft und ruhig, der Kontrast zu Killians dunkler, tiefer Stimme ist deutlich, dennoch fügt sich alles perfekt zusammen. Ich sehe mich um, als ich das erste weiße Licht eines Smartphones wahrnehme. Hinter mir halten einige Menschen ihre Smartphones über ihre Köpfe. Sie schwingen gemeinsam im Takt. Die Lichter gleichen Glühkäfern, die ich nachts schon oft an den Ufern von Seen beobachten konnte. Es ist wunderschön anzusehen. Mein Blick gleitet wieder zu Killian, dessen sanfte Worte mir Tränen in die Augen treiben. Noch nie in meinem Leben hat mich etwas so sehr gerührt. Ich genieße jede einzelne Sekunde, doch die Zeit lässt sich nicht aufhalten, auch wenn ich es mir mehr als alles andere wünsche. Der Moment ist so perfekt, wie er vergänglich ist.
Mein liebster Mensch erntet Applaus für seine Darbietung. Ich wische eine Träne von meiner Wange, ehe ich ihm selbst applaudiere. Killian verbeugt sich. Er hebt erneut seine Hand, um sich von dem Publikum zu verabschieden.
„Danke.“
Kaum verlässt er die Bühne, nimmt Ian ihm die Gitarre ab. Da er nun freie Hände hat, nutze ich die Chance sofort und umarme Killian fest. Er drückt mich an sich und streicht über meinen Hinterkopf. Ich blicke zu ihm auf.
Killian sieht mich einige Sekunden an, doch dann spricht er: „Die Überraschung ist geglückt, hm?“
„Ja. Ich kann nicht glauben, dass das gerade passiert ist. Du warst wundervoll. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, erkläre ich aufgeregt. „Ich bin so überfüllt mit Glücksgefühlen.“
Killian wischt sich über das Gesicht, ehe er mir einen Kuss gibt. Er grinst mich stolz an. „Ich könnte frische Luft brauchen. Kommst du mit nach draußen?“
„Nichts lieber als das. Es ist ganz schön laut hier.“
Als wir uns durch die Menschen drängen, werden bereits die nächsten Musiker angekündigt. Killian führt mich die Treppe nach oben, vorbei an dem Wächter der Bar und nach draußen an die kühle Nachtluft. Wir gehen einige Schritte. Vor dem Eingang haben sich einige Menschen versammelt. Wahrscheinlich erholen sie sich ebenfalls einen Moment von der stickigen Bar.
Hand in Hand spazieren Killian und ich die Straße lang. Die kühle Luft ist eine willkommene Abwechslung. Zwischen all den Menschen war es doch recht warm. Eigentlich stelle ich mich auf einen längeren Spaziergang ein, doch wir halten zwischen zwei Bäumen, als ein Sitzplatz neben der Straße frei wird. Killian lässt meine Hand los. Mit einem fast schon leidendem Stöhnen setzt er sich. Er klopft auf seinen Schenkel. Ich nehme die Einladung an und setze mich seitlich auf seinen Schoß. Killian legt seine Arme um mich und küsst meine Schläfe.
Ich weiß nicht aus welchem Grund, aber ich bin schüchtern, als ich das Gespräch beginne. „Das war wirklich sehr romantisch. Ich bin immer noch sehr gerührt.“ Nervös bewege ich meine Beine auf und ab. Eigentlich weiß ich gar nicht recht, was ich zu ihm sagen soll. Die vielen Eindrücke zu verarbeiten dauert wohl noch einen Moment.
„Ich bin froh, dass es dir gefallen hat. Ein Glück, dass du so kitschig bist wie ich.“ Killian lacht leise, ehe er sein Gesicht in meinen Haaren vergräbt.
„Schreibst du für jede deiner Freundinnen einen Song?“
Killian schnaubt, dann nimmt er wieder etwas Abstand, um mich anzusehen. „Nein.“ Er zieht mich etwas näher zu sich, als ich von seinen Schenkeln rutsche. „Du bist die erste Freundin für die ich einen Song geschrieben habe.“ Killian zuckt mit den Schultern. „Du hast mich inspiriert. Wenn ich deine Augen ansehe, habe ich das Gefühl, als würde ich eine Nacht am Meer verbringen.“ Killian bringt mich zum Lächeln. „Durch diese seelische Verbindung fühle ich das, was du fühlst. Für einen Menschen ist das sehr überwältigend. Es ist schwer, in Worte zu fassen.“ Er räuspert sich. „Keine Ahnung, es war irgendwie einfach, den Song zu schreiben. Einfacher als dieses Gespräch. Etwas durch Musik auszudrücken fällt mir viel leichter. Entschuldige, dass ich manchmal so unbeholfen bin, wenn es darum geht dir zu sagen, was ich fühle.“
„Mach dir keine Gedanken. Es ist perfekt, wie es ist“, antworte ich ihm.
Ich beuge mich zu seinen Lippen, um ihn zu küssen. Killian erwidert den Kuss sanft, sobald wir uns berühren. Ich lasse meinen verletzten Arm in meinem Schoß ruhen, mit meiner freien Hand streiche ich über seine Brust. Dass sein Shirt an einigen Stellen nass von seinem Schweiß ist, stört mich nicht besonders, immerhin war es in der Bar sehr heiß. Killian streicht über meinen Schenkel. Seine Finger verirren sich bis unter mein Kleid, doch als er meine Haut berührt, lässt auch er seine Hand ruhen. Unsere Lippen berühren sich einige Male, doch das reicht mir im Moment nicht. Vorsichtig setze ich meine Zunge ein, um herauszufinden, ob auch Killian mehr möchte. Kaum eine Sekunde verstreicht, schon weiß ich, dass auch er sich nach meiner Nähe sehnt. Mit einem genießerischen Brummen löst mein Liebster sich jedoch viel zu schnell wieder von mir.
„Ich würde das lieber auf der Couch oder im Bett weiterführen“, erklärt Killian, worauf ich nicke.
„Ja, ich auch. Am besten nachdem wir uns gewaschen haben.“ Ich zupfe an meinem Kleid. „Ich rieche nach dutzenden fremden Menschen.“
Killian lacht. „Man gewöhnt sich daran.“ Er drückt mir einen Kuss auf die Schläfe. „Ich hab' gesehen, wie du zusammen mit Luna getanzt hast. Es ist schön, dass du Spaß hattest. Eigentlich hatte ich befürchtet, dass es dir zu laut und zu voll ist und dass du recht schnell flüchtest.“
„Unsinn. Ja, es war laut und etwas bedrückend, aber ich wusste, dass es einen Ausweg gibt. Zu wissen, dass man einer Situation entkommen kann, erleichtert es, sich auf etwas Neues einzulassen. Und Ian ist sehr nett. Ich habe das Gefühl, dass er gut auf mich aufpasst.“
Nun ist Killian derjenige, der nickt. „Ja, er ist echt in Ordnung. Wenn ich ihm nicht vertrauen würde, dann hätte ich ihn nicht als deinen Bodyguard eingespannt.“ Mit seinem Zeigefinger zieht er Kreise auf meinem Oberschenkel, während er mich ansieht. „Und mit den anderen hast du dich auch gut verstanden?“
„Ja, Jean und Luna sind sehr nett. Dass Luna etwas nach uns geworfen hat, hat mir nichts ausgemacht. Das war bestimmt witzig gemeint“, erzähle ich.
„Genau genommen wollte sie uns ärgern, aber du hast im Grunde Recht. Es ist eine freche, aber freundliche Geste. Du hast gut darauf reagiert.“ Killian lacht leise. „Auch wenn deine Antwort sehr naiv war, aber das macht deinen Charme aus.“
Ich zucke mit den Schultern. „Deine Freunde haben gelacht und das ist etwas Gutes.“
„Ja, das ist es“, stimmt Killian mir zu und küsst meine Schläfe. „Ich bin stolz auf dich. Du schlägst dich wunderbar in meiner Welt.“
„Danke, Killian. Es fühlt sich gut an, dass du mir vertraust. Und jetzt, da ich mich in der Bar gut angestellt habe, könntest du mich demnächst ja in einen Club mitnehmen, oder?“, frage ich hoffnungsvoll.
Killian zieht einen Mundwinkel hoch. Mit seinem Daumen streicht er über meine Wange und küsst im Anschluss meine Nase. „Darüber reden wir noch einmal ausführlicher, okay?“
„Ja, in Ordnung.“ Nach einem tiefen Atemzug lehne ich mich gegen meinen Liebsten. „Deine Musik hat mir sehr gut gefallen und der Song, den du für mich geschrieben hast, natürlich besonders. Es wird doch nicht das letzte Mal sein, dass ich ihn gehört habe, oder?“
„Nein, du wirst ihn noch das eine oder andere Mal zu hören bekommen“, antwortet Killian mir zuversichtlich. „Ich hoffe, dass es okay war, dass ich ihn live vor Publikum gespielt habe. Eigentlich wollte ich ihn für dich alleine spielen, aber es hat sich irgendwie richtig angefühlt. Ich wollte, dass dein erstes Mal im Nachtleben von San Francisco etwas Besonderes wird.“
„Das ist dir gelungen. Danke.“ Killian bekommt einen sanften Kuss von mir. „Für alles. Und damit meine ich wirklich alles. Du machst mich sehr glücklich.“
„Gut zu wissen, dass ich wenigstens etwas in meinem Leben richtig mache“, antwortet Killian amüsiert und drückt mich dann an sich.
„Vorsicht, mein Arm.“
„Entschuldige. Irgendwie vergesse ich das ständig.“ Er lässt seinen Griff sofort lockerer und streicht vorsichtig über meinen Arm. „Willst du wieder reingehen? In deinem Kleidchen ist dir doch bestimmt schon kalt, hm?“ Bei seinen Worten mustert Killian mich. Meine Beine bekommen besondere Aufmerksamkeit von ihm.
„Ja, unsere Freunde warten bestimmt auch schon“, antworte ich.
Nach einem letzten liebevollen Kuss stehe ich auf und wir beide gehen Hand in Hand wieder zurück. Malik, der Wächter der Bar, nickt uns zu und wir steigen die Treppe hinunter. Ich bin gespannt darauf, zu erfahren, was diese Nacht noch für mich bereithält.
Ich lausche der Musik der anderen Bands, unterhalte mich mit den Menschen und bekomme sogar einige Getränke spendiert. Obwohl mir nicht ganz klar ist, wieso Killian auf Alkohol verzichtet, tue ich es auch. Für Fragen haben wir noch genug Zeit, heute Abend geht es nur darum, so viele Erinnerungen wie möglich mitzunehmen.
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Zu gerne würde ich die ganze Nacht in der Bar verbringen, doch alles Schöne hat irgendwann ein Ende. Auch wenn ich mich gut amüsiere, ist der Abend lang und dass ich ihn die ganze Zeit in meinen hohen Schuhen verbringe, lässt den Wunsch, nach Hause zu wollen immer größer werden. Es ist an der Zeit. Meine Füße schmerzen, meine Augen brennen und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als mich zu waschen. Ich habe das Gefühl, das der Geruch von hunderten von Fremden an mir haftet. Luna und Jean bleiben noch für einen Drink, doch für Ian, Killian und mich ist der Abend zu Ende. So schön es auch war, so dringend will ich nun ins Bett.
Erschöpft gehe ich die Treppe hoch, um nach draußen zu gelangen. Dass es Schritt für Schritt leiser wird, erleichtert den Druck in meinem müden Kopf. Auch wenn ich mich heute Abend sehr amüsiert habe, war es doch belastender, als es sich im ersten Moment angefühlt hat. Ian geht vor, um das Auto zu holen, während Killian und ich vor der Bar auf ihn warten. Ich ziehe die Ohrstöpsel aus meinen Ohren und verstaue sie in meiner Jacke. Ich nehme einen tiefen Zug der Nachtluft. Vor Schmerzen tänzle ich von einem Bein auf das andere, was meinem Liebsten natürlich nicht entgeht.
„Schaffst du es noch bis nach Hause oder fallen dir schon die Füße ab?“
„Es ist noch aushaltbar“, antworte ich ihm. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so lange weg sind.“
„Du warst diejenige, die bleiben wollte“, erinnert Killian mich amüsiert.
„Ich weiß. Es hat mir gefallen, ich wollte nicht gehen. Wenn ich nicht müde wäre und meine Füße mich nicht so quälen würden, würde ich die ganze Nacht bleiben.“
„Du hast dich tapfer geschlagen.“ Killian küsst meine Schläfe. „Und ich glaube, dass du einige Köpfe verdreht hast.“
„Köpfe verdreht?“
Mit einer ausladenden Geste erklärt er: „Du hast positiven Eindruck gemacht. Ich glaube, dass Jean dich attraktiv findet. Sie hat dich immer wieder angesehen.“ Er grinst breit. „Wahrscheinlich hat ihr dein Kleid gut gefallen.“
„Oh“, gebe ich überrascht von mir. „Das hatte ich gar nicht bemerkt.“
„Ist ja auch nicht so wichtig“, meint Killian und zuckt dann mit den Schultern. Amüsiert sieht er trotzdem aus.
„Aber es war sehr nett heute. Vielleicht darf ich beim nächsten Mal mitkommen, wenn du in einem Club spielst.“ Ich blinzle meinen Liebsten an, in der Hoffnung, ihn erweichen zu können.
Killian schnaubt. „Ich überlege es mir. Du lässt ohnehin nicht locker, bis ich ja gesagt habe.“ Er beugt sich zu mir und küsst meine Lippen. Ich lächle breit, als er wieder Abstand von mir nimmt. „Ist dir warm genug, Prinzessin?“
„Ja, danke.“
Killian steckt seine Hände in seine Jackentaschen. „Oh… Mist.“ Als er seine Hand aus der Tasche zieht, hält er ein kleines Schloss und einen Schlüssel in der Hand. „Das wollte ich Bob zurückgeben. Wartest du hier oder kommst du mit?“
Ich sehe an mir herunter. Der Gedanke an die Treppe lassen mich vor Schmerzen stöhnen. Meine Füße halten das kein zweites Mal durch. „Ich würde lieber warten. Meine Füße fallen vielleicht doch ab, wenn ich noch einmal die Treppe nehme.“
Killian lacht. „Ich würde dich ja bitten, nicht wegzulaufen, aber das hat sich dank deinen Schuhen erledigt.“ Er gibt mir einen Kuss, den ich selbstverständlich erwidere, dabei streiche ich über seinen Brustkorb. „Ich bin gleich wieder zurück.“
„Lass mich nicht zu lange warten.“
Killian lässt seine Gitarre und auch seinen Rucksack bei mir und verschwindet wieder nach drinnen. Ich sehe ihm für einen Moment nach, ehe ich mich wieder zur Straße drehe. In der Bewegung erblicke ich einen großen Mann, der mir mehr als bekannt vorkommt. Das ist der Mann aus dem Thrift Shop. Wir haben uns außerdem noch auf dem Pier getroffen. Er hat mit seiner Freundin zusammen Flyer verteilt. Auch der Mann scheint mich zu erkennen, denn er kommt auf mich zu.
„Hey du, Fischmensch.“ Er hebt die Hand und deutet in meine Richtung. Ich zeige etwas irritiert auf mich selbst, worauf er nickt. Hinter ihm erblicke ich auch das Mädchen mit den pinken Haaren. Blossom. Ihren Namen kenne ich von dem Flyer. Sie unterhält sich mit einigen Freunden. Es werden innige Umarmungen ausgetauscht. Der Mann hingegen bleibt vor mir stehen und mustert mich ausgiebig. Ein seltsames Gefühl der Nervosität breitet sich in mir aus. Ich verschränke meine Arme vor meiner Brust, doch da mein verletzter Arm zu sehr schmerzt, lasse ich ihn wieder sinken. Der große Mann spricht mich an: „Du bist nicht aus dieser Welt, oder? Wie lange bist schon hier?“
„Warte einen Moment. Hast du mich gerade Fischmensch genannt oder höre ich schlecht?“, frage ich verwirrt. Der Mann grinst amüsiert. „Ich bin kein Fisch.“ Sein Grinsen wird breiter. „Aber du hast Recht. Ich bin tatsächlich noch nicht lange hier. Woher weißt du das?“
Auch wenn es recht dunkel ist, reicht die Beleuchtung der Straße aus, sodass ich einen Blick in seine Augen werfen kann. Ich erkenne in seinen Augen, dass auch er kein Mensch ist. Mir kommt schnell in den Sinn, dass der Mann ebenfalls aus meiner Welt stammen könnte. Vielleicht ist er aber auch wie die Feen in der Welt der Menschen aufgewachsen.
„Stimmt, ihr nennt euch Meermenschen.“
„Genau genommen nennen wir uns das Volk des Meeres“, antworte ich ihm.
„Hm.“ Er streckt mir seine Hand entgegen und stellt sich vor: „Ich bin Elias, Prinz von Wassersonne, aus den Nachtlanden, aus dem Geschlecht der Hexen, Kind von Chaos und komme aus dem nördlichsten Reich. Du kannst mich aber Elias nennen.“
Etwas verwirrt blinzle ich den nun nicht mehr fremden Mann an. Er ist also ein Prinz? Ich nehme seine Hand an. „Ich bin Ilaria, Tochter von Nero und Mayla“, entgegne ich ihm. „Ich komme eigentlich aus der Flüsternden Stadt, falls dir das etwas sagt.“
Er zuckt mit den Schultern. „Schön dich kennenzulernen, Ilaria.“ Wir lassen voneinander ab und Elias sieht mich ein weiteres Mal mehr als genau an. „Dass du nicht von hier bist, spürt man. Es ist deine magische Schwingung. Wesen, die in dieser Welt geboren sind, haben eine andere.“
„Oh.“ Ich nicke nachdenklich und sehe an mir herab. „Magische Schwingung“, wiederhole ich leise.
Ich sehe mich kurz um, um sicher zu gehen, dass niemand uns hören kann, doch ich merke schnell, dass die Menschen beschäftigt sind. Sie unterhalten sich und lachen. Einige sind dabei, sich voneinander zu verabschieden. Die meisten sind wahrscheinlich ohnehin zu müde oder zu betrunken, um sich für die Gespräche von Fremden zu interessieren.
In meinem Kopf sammeln sich sofort unzählige Fragen. Elias ist nicht aus dieser Welt. Vielleicht hat er die Antworten, über die ich schon so lange grüble. Ich sehe wieder zu ihm auf. Er ist wirklich ausgesprochen groß. „Wie bist du in die Welt der Menschen gekommen? Weißt du, wie man wieder zurückkommt? Ich versuche seit Wochen herauszufinden, was passiert ist, aber hier kann mir niemand weiterhelfen. Menschen verstehen nichts von Magie.“
Elias kratzt sich am Kopf. Er wirkt nachdenklich. „Also...“ Er sieht sich kurz um, ehe er mir antwortet: „Es ist kompliziert. Am besten vergisst du dein altes Zuhause und erfreust dich daran, in dieser Welt zu sein.“
„Was meinst du?“ Skeptisch kneife ich meine brennenden Augen zusammen. Es ist schwer, Genaueres in seinem Blick zu erkennen. „Wieso vergessen? Was weißt du, Elias? Was geht hier vor? Das grüne Schimmern am Himmel, die Blitze? Die Portale?“ Ich gestikuliere wild, doch meine Worte bleiben ruhig. „Du bist der einzige, der mir helfen kann. Bitte.“
Elias wirft einen Blick über seine Schulter und sieht zu der Gruppe, mit der er unterwegs ist. „Nun.“ Er dreht sich wieder in meine Richtung. „Ich weiß nicht, ob ich dir helfen kann. Der grüne Schimmer ist Magie, das weiß ich mit Sicherheit.“
Ich nicke. „Das habe ich bereits vermutet. Aber was hat das alles zu bedeuten? Was passiert mit der Welt der Menschen?“
„Bist du dir sicher, dass du Wahrheit hören willst?“, erkundigt er sich.
Elias’ Blick und auch seine Worte verunsichern mich ein wenig. Ich nicke zaghaft, doch dann richte ich mich selbstbewusst auf. Wer weiß, wann ich das nächste Mal wieder die Chance bekomme, mit jemandem aus meiner Welt zu sprechen. Elias weiß etwas. Ich darf jetzt nicht zögern und schon gar nicht aufgeben. Wenn er etwas über die Vorkommnisse weiß, dann muss er es mit mir teilen.
„Ja, bitte“, antworte ich selbstsicher. „Ich habe so viele Fragen, aber niemanden, der sie mir beantworten kann. Ich will wissen, wieso ich hier bin und was hier vor sich geht.“
Er nickt. „Ich kann versuchen, sie zu beantworten.“
Ich fahre eilig fort: „Die wichtigste Frage ist wohl, warum ich hier bin. Ich verstehe es nicht.“ Als ich mich umsehe, erblicke ich Killian, der gerade aus der Bar kommt. Er wird von jemandem angesprochen, mir bleibt also noch etwas Zeit. Ich wende mich wieder an Elias. „Ich dachte, dass es vielleicht daran liegt, dass mein Seelenverwandter hier ist. Aber ist das alles?“
Elias wirft ebenfalls einen kurzen Blick zu Killian. „Weißt du, in unserer Welt ist die Magie immer instabiler geworden und drohte deswegen zusammenzubrechen.“
„Was? Die Magie ist instabil geworden?“, frage ich verwirrt. Ich weiß, dass Magie empfindlich ist, aber ich wusste nicht, dass der gesamte Magiestrom unserer Welt instabil werden kann. „Wie kann so etwas passieren?“
Elias zuckt ahnungslos mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, aber das Ungleichgewicht der Magie hat dazu geführt, dass Löcher in unsere Welt gerissen wurden.“ Elias sieht mich eindringlich an. „Wenn du kein Portal geöffnet hast, bist du durch einen dieser Risse in die Menschenwelt gekommen.“ Ich nicke. Eigentlich möchte ich wieder sprechen, doch Elias beantwortet meine unausgesprochene Frage sofort. „Mittlerweile ist die Magie zu instabil, um weitere Reisen zwischen den Welten anzutreten.“
„Dann gibt es keine Möglichkeit mehr, nach Hause zu gelangen?“
Elias schüttelt den Kopf. „Nein, wir können nicht mehr zurück, das würde alle töten. Falls sie überhaupt noch leben.“
Geschockt sehe ich Elias an.
Was hat er gerade gesagt?
„Aber …“
„Mach das Beste aus deiner Lage, du hast deinen Seelenverwandten gefunden und das ist auch etwas. Er könnte eh nicht in unserer Welt existieren. Diese Welt ist auch nicht schlecht, es gibt Pizza.“
Ungläubig schüttle ich den Kopf. „Was? Ich kann doch nicht einfach … Unsere Welt kann nicht verloren sein. Das ist nicht möglich.“ Elias sieht mich neutral an. „Nein, das kann nicht sein. Es muss doch etwas geben, das wir tun können, um unsere Welt zu retten.“ Ich beiße mir auf die Unterlippe. Mein Herzschlag hat sich erhöht. Ich spüre ihn an meinem Hals pochen.
Elias legt seine Hände an meine Schultern und sieht mir in die Augen. „Ich sag' das nur ungerne, aber unsere Welt stirbt. Wir können sie nicht retten. Finde dich damit ab. Genieß dieses Leben. Das Öffnen von Portalen könnte unsere Welt kollabieren lassen. Ich habe selbst schon versucht ein Portal zu öffnen, aber meine Magie ist zu schwach. Wenn du zurück willst, musst du einen Riss finden und selbst die Reise durch einen Riss könnte mit deinem Tod enden.“
Durch den innigen Augenkontakt erkenne ich, dass er seine Worte ernst meint. Ich kann und will aber nicht glauben, was ich gerade gehört habe. Wie kann ein so wundervoller Tag mit so furchtbaren Nachrichten enden? Und wie kann es überhaupt sein, dass eine Welt einfach so stirbt? Es war doch alles in Ordnung. So etwas kann doch nicht so plötzlich passieren. In meinen Augen bilden sich Tränen, die schnell ihren Weg über meine Wangen finden.
„Wie soll ich das Leben hier genießen, während unsere Welt untergeht?“, frage ich mit kratziger Stimme. „Was ist mit meiner Familie, meinen Freunden? Ich kann doch ni-“
„In dem du nicht dran denkst, mach' ich auch“, unterbricht er mich mit seinen Worten. „Sieh es als zweite Chance, als neues Leben!“ Elias lässt von mir ab und richtet sich wieder auf.
„Und was passiert wenn ich einen dieser Risse finde? Wenn ich schon einmal unbeschadet durch einen Riss gereist bin, dann kann ich das wieder tun. Es muss doch etwas geben, um unsere Welt zu retten. Ich weigere mich, das hinzunehmen.“
Elias mustert mich. Er blickt über die Straße, ehe er wieder mich ansieht. „Wir können nicht viel tun. Wenn wir eingreifen, würden wir wahrscheinlich nur Chaos anrichten. Instabile Magie ist unberechenbar.“
„Und du bist dir ganz sicher, dass wir nichts unternehmen können? Das alles ist endgültig?“
„Ja“, bestätigt er sich.
Mit gesenktem Kopf wische ich über meine Wangen und nicke. Es dauert einen Moment, bis ich wieder halbwegs klar denken kann. Die vielen neuen Informationen überfordern mich. Dass es das Beste wäre, wenn ich untätig bleibe und mein neues Leben genieße, während ich meine Welt sterben lasse, will nicht in meinen Kopf gehen. Wie könnte ich mit gutem Gewissen glücklich sein, wenn ich weiß, dass alle, die ich je gekannt habe, tot sind? All die Orte, die ich bei meinen Reisen besucht habe, sollen ausgelöscht sein? Sind meine Erinnerungen an meine Welt alles, was von ihr übrig ist? Das kann unmöglich wahr sein.
Ich schlucke hart. Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich atme tief durch, ehe ich leise spreche: „Danke, Elias. Ich muss darüber nachdenken. Das ist gerade sehr verwirrend für mich.“ Ich wische ein weiteres Mal über meine Wangen. Traurig sehe ich zu ihm hoch. „Können wir uns wiedersehen? Wenn es schon keinen Weg zurück in unsere Welt gibt, dann würde es gut tun, einen Freund aus meiner Welt zu haben.“
Elias lächelt mich an. „Können wir. Aber keine Dates. Mein Mensch wird sonst eifersüchtig, auch wenn du echt hübsch bist.“
Irritiert verenge ich meine Brauen. „Danke?“
Elias zieht ein Smartphone aus seiner Hosentasche. Er macht wohl auch bereits die ersten Schritte, um sich der Welt der Menschen anzupassen. Als ich endlich mein Smartphone in meiner Handtasche gefunden habe, tauschen wir unsere Nummern aus. Killian wird aus dem Gespräch entlassen und macht sich gleich auf den Weg zu uns. Er legt seine Hand an meinen Rücken und streichelt mich.
Nachdem ich die Nummer gespeichert habe, sehe ich wieder zu Elias hoch. „Es hat mich gefreut, dich kennenzulernen, auch wenn es nicht so aussieht.“ Ich deute auf mein Gesicht und überspiele meine Traurigkeit mit einem Lachen.
Nicht nur Killian gesellt sich zu uns, auch eine von Elias’ Freundinnen kommt auf uns zu. Sie umarmt Elias von der Seite und drückt ihn. Er legt einen Arm um das Mädchen. Auch wenn es nach so einer Unterhaltung fast schon banal ist, darüber nachzudenken, sind die Haare des Mädchens interessant anzusehen. Die eine Hälfte ist pink und die andere schwarz. So etwas habe ich noch nie gesehen. Das dunkel gekleidete Mädchen sieht mich nur kurz an, widmet ihre Aufmerksamkeit dann aber Elias. „Kennst du das Mädchen?“, erkundigt sie sich bei ihm.
Elias nickt. „Ja, das ist Ilaria. Sie ist auch gerade in ihrer Rumspringa-Zeit.“
„Aha, aber wir müssen jetzt los. Komm.“ Sie zieht Elias mit zum Rest der Gruppe. Ich komme gerade noch dazu, ihm zu winken, schon dreht er sich weg und schließt sich zusammen mit dem Mädchen seinen Freunden an.
Diese Begegnung fühlt sich so unwirklich an. Meine Gedanken rasen. Elias’ Worte wieder abzuschütteln, zu verdrängen und zu vergessen kommt mir unmöglich vor. Meine Welt soll sterben? Wie soll man auf so eine Nachricht reagieren?
Killians besorgter Blick ruht auf mir. Er streichelt meinen Kopf und wischt über meine Wange. Auf der Suche nach Trost falle ich in seine Arme. Mein Liebster drückt mir einen Kuss aufs Haar und streichelt meinen Rücken.
„Was ist da gerade passiert? Was wollte Aquaman von dir?“
Ich schüttle den Kopf. „Ich will im Moment nicht darüber reden. Bitte lass uns einfach nach Hause gehen…“