„Ich, ähm wir wollten dir erzählen, was gestern passiert ist“, entgegnete Draco und schaute zu dem Mädchen rüber. Sina nickte und deute ihm zu reden. Aufgrund dessen erzählte er die Geschichte, was er in der Erinnerung sah. Eine Stelle ließ er geschickt aus, diese mit George und der Eifersucht. Es oblag ihm, dass sie erfuhr, welche Gefühle aufkeimten. Der dunkelhäutige Slytherin hörte aufmerksam zu. Die Stimmung von Blaise sank, nachdem er den Grund für Sinas verhalten Kenntnis erhielt. Er kannte Maria und war damit vertraut, wie seine Freundin an ihr hing. Er hatte ihren herzlichen Umgang miterlebt und sich gewünscht ein Teil dieser Familie zu sein. Da er solch eine Art nicht erlebte. Auf der einen Seite hatte er eine Vorahnung. Es zu hören, löste in ihm Schmerz aus. Das Herz zog sich zusammen. Es war, wie wenn man ihm ein Dolch hinein stach. Sein Blick wanderte zu Sina, die mit angewinkelten Beinen und wippend vor ihm saß. Sie kämpfte mit den Tränen. Er und Draco schlossen sie gemeinsam in die Arme und spendeten ihr Trost. Eine Zeit lang verweilten sie in dieser Position, ehe das Schluchzen ihrerseits erlosch.
„Es tut mir so leid, Sina“ sagte er mit tränen erstickter Stimme, „ich kannte sie auch und es bricht mir das Herz. Das hat sie nicht verdient. Maria war immer ein herzensguter Mensch. So darf keiner sterben.“
Sina schaute auf und sah eine Träne über die Wange rollen. Sie erhob eine Hand und wischte sie ihm weg. Ein gequältes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Diese verfehlte dessen Wirkung nicht. Denn Blaise versuchte, seine Mundwinkel nach oben zu ziehen. Dem Blonden missfiel diese zärtliche Geste, obwohl es eine Freundschaftliche war. Er bemerkte, wie sich deine Hand zu einer Faust bildete und atmete tief durch, um seinen Zorn zu kontrollieren.
„Wie habt ihr euch kennengelernt“, lenkte Draco vom Thema ab und um die beiden auf andere Gedanken zu bringen, „und wie konntet ihr euch sehen, wenn Sina doch in Amerika lebt?“
„Du musst wissen. Sina und ihre Familie haben hier in England gelebt. Wir haben uns als kleine Kinder in einer Spielgruppe für junge Magier kennengelernt. Ihre Mum und meine verstanden sich auf Anhieb und wurden beste Freunde“, schwelgte Blaise in Erinnerungen, „Zwei Jahre nachdem Daniel in Hogwarts eingeschult wurde, bekam ihr Vater ein Angebot aus Amerika, was er nicht ablehnen konnte. So zogen sie nach Los Angeles. Wir konnten uns dann nur noch in den Ferien sehen. Wir sind per Port schlüssel dort hin gelangt. Es war eine unglaubliche Zeit in L.A. Bis zu dem Tag als ihre Eltern starben,“ bei den Worten senkte der Slytherin seine Stimme, „ dann brach alles ab. Ich habe sie aber dennoch nie vergessen.“
Draco packte die Neugier und löcherte die beiden mit Fragen. Sie beantworteten jede Einzelne und sie merkten, wie ihnen dieser Teil ihrer Geschichte fehlte. Durch den Glockenschlag der Turmuhr bemerkten sie erst, wie spät es war. Die drei hatten nicht mitbekommen, wie flott die Zeit verging.
„Was schon so spät?“, rief der Schwarzhaarige fassungslos und fügte lachend hinzu, „Ich glaub, ich verzieh mich mal lieber, noch eine Nacht in dieser Position und ich sterbe.“
In der Zwischenzeit war Draco näher an Sina herangerückt und schloss seine Arme um sie. Dies quittierte sie mit lächeln und ließ sich zu ihm ziehen. Der mit schwarzen Haaren stand auf und verzog sich in seinem Zimmer.
Kaum waren sie unter sich, beförderte der Blonde dessen Körper in eine Liegende und zog das Mädchen mit sich. Er schaute ihr tief in die Augen, welche ihren Glanz wieder langten. Vor Kurzem leer und von Traurigkeit erfüllt. Leuchteten sie wie Sterne am Himmel. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er hatte Angst, sie könne es hören.
„Darf ich dich was fragen?“, flüsterte er zögerlich.
„Hmmm“, kam es kaum vernehmlich von dem Mädchen, welche an seine Schulter kuschelte und kurz davor war einzuschlafen.
„Würdest du mir die Ehre erweisen und mich zum Halloweenball begleiten?“, Draco schauderte es. Ihn durchfloss ein eiskalter Schauer. Auf den Händen und der Stirn bildeten sich Schweißperlen. Er fing an zu zittern. Der Blonde hatte keine Ahnung, ob dies das Richtige war.
„Ja gerne“, sagte sie verhalten und drückte ihm unverhofft zärtlich einen Kuss auf die Wange. Die Kälte wandelte sich in Hitze, es füllte sich an, wie in einem Vulkan.
Es war wie ein Geschenk des Himmels. Sie bejahte seine Frage und die Vorfreude in ihm stieg ins Unermessliche. Er war der Annahme, er befände sich in einem Traum. Das Kribbeln auf der Haut holte ihn in die Realität zurück. Gedankenverloren strich er sich über die Stelle, wo sie den Kuss platzierte.
„Das war ein kleines Dankeschön“, lächelte sie ihn an, „dafür, das du für mich da bist und mir zur Seite stehst. Ich finde, das nicht selbstverständlich, da du mich kaum kennst.“
„Das können wir gerne ändern, wenn du es willst“, er legte seine Hand auf ihre Wange und strich zärtlich über ihre Lippen. Sinas Augen leuchteten mehr den je und ihr Mund formte sich zu einem Lachen.
„Sehr gerne, Draco,“ sie schmiedete ihren Kopf in seine Handfläche, „ du musst nur geduldig mit mir sein.“
„Das bekommen wir schon hin“, sagte Draco und schloss seine Augen.
Eine Woche später war Hogsmeade Tag und das nutzten Sina und Blaise aus. Der Blonde hatte leider keine Zeit. Da er was zu erledigen hatte.
Die zwei gebrauchten diese für sich, um ihre Freundschaft wieder aufzufrischen, und über alte Tage zu plaudern. Der Fußmarsch Richtung Dorf war ermüdend und lang. Der matschige Pfad ließ ein Barrierefreies wandern nicht zu, da es in der Nacht regnete. Kaum ein Schüler hielt es auf den Beinen. Unermüdlich rutschten sie auf dem nassen Laub aus. Blaise wich diesen fachmännisch aus. Es amüsierte ihn, dass seine Mitschüler zu blöd waren. Sina hatte vor, ein Kleid zu kaufen und das schnellstmöglich. Die Menschen bescherten ihr ein unausgeglichenes Gefühl. Es erzeugte in ihr Angst, dass sie sich am liebsten versteckte. Sie marschierte weiter, ohne auf das um sie herum zu achten. Ebenso Blaise ließ sie links liegen. Der Slytherin hatte Mühe, ihr zu folgen, schaffte es kurz vor dem Geschäft sie einzuholen.
„Warum wartest du nicht?“, keuchte der Schwarzhaarige und rang nach Luft.
„Ich will alles schnell hinter mich bringen.“
„Lass mich zu Atem kommen, dann gehen wir rein und dir was schönes aussuchen.“
Sina nickte und lehnte sich an das Schaufenster. Still beobachtete sie ihren Freund, wie dieser nach Luft schnappte. Ein zartes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Auf diese Art hatte sie ihn nie erlebt. Seit wann hatte er keine Kondition? Sowie Blaise hoch sah und ihr Lachen entdeckte, schaute er sie verwirrt an.