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Sommernachtstraum
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Die Phantasie treibt Blüten, fabuliert
Mehr als ein klarer Kopf verstehen kann.
Verrückte, Dichter, Liebende bestehen
Schlichtweg aus Einbildung (…) - Shakespeare (Ein Sommernachtstraum) und meine Inspirationsblume für diesen kurzen Text
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"Liebe ist auch nur ein Wort", sagt er und zieht ihr Gesicht zu seinem, sodass seine Lippen ihre Stirn berühren.
"Aber ich kann dich spüren lassen, was es bedeutet." Er haucht einen weiteren zärtlichen Kuss auf ihre Haut. Alles kribbelt. Sogar die Stellen, die er gar nicht berührt, von denen sie nicht einmal wusste, dass sie existieren.
Es fühlt sich an, wie in einem Traum.
Seine unmenschlich starken Arme legen sich um ihre Schultern und ziehen sie an seine Brust. Er gibt ihr einen beinahe unmenschlich sanften Kuss auf die Haare, während er sie einfach nur an sich hält. Sie kann seinen Herzschlag spüren und das Rauschen in ihren eigenen Ohren. Seine Wärme, seinen unverkennbaren Duft nach Erde und Kräutern.
So fühlt sich Liebe an. Ein allumfassendes, überwältigendes, warmes Gefühl.
"Es mag nur ein Wort sein", haucht sie an seinen Hals, "aber es lässt sich nicht in Worte fassen."
Ihre Worte entlocken ihm ein Lachen. Seine Lippen lösen sich aus ihrem Haar. Seine Augen suchen ihr Gesicht.
"Ich habe nicht gesagt, dass ich es dir beschreiben will. Das liegt weit über meinen Fähigkeiten. Ich kann es dir zeigen. Das ist alles."
"Das ist mehr als genug", beschließt sie. "Mehr als ich verlangt oder mir jemals erträumt habe."
Wieder entlockt sie ihm ein Lachen. Kleine Fältchen meißeln sich in die Haut zu beiden Seiten seiner Lippen. Sie kann gar nicht anders, als die Stelle zu küssen. Er kommt ihren Vorstellungen davon, wie der Mann ihrer Träume aussehen sollte, sehr nahe. Überirdisch nahe. Seine Hände legen sich auf ihre Wangen. Er lässt sie nicht mehr los.
Endlich finden seine Lippen die ihren. Sie tauschen einen Kuss, der sie alles vergessen lässt.
"Liebe ist Vergessen", schießt es ihr durch den Kopf, ehe sie vergisst, wer sie ist und wie sie heißt.
Ohne dass sich seine weichen Lippen von den ihren lösen, hört sie sein Lachen darüber in ihren Ohren klingen. Alles um sie herum verschmilzt zu einem Traum.
"Liebe ist ein Traum", hört sie ihn sagen. "Eine Illusion."
Aber er küsst sie noch immer, zärtlich und voller Verlangen.
Ihr Verstand setzt aus, dafür rast ihr Herz.
"Ich kann dir zeigen, was es bedeutet, alles um dich herum zu vergessen. Nur noch zu fühlen."
Mehr hat sie nie gewollt. Er hält sein Versprechen. Mehr als das.
"Überwältigende Liebe, wie sie dir nur ein Elfenprinz zeigen kann."
"Es fühlt sich an, wie in einem Traum."
"Wie in einem Traum, aus dem du Tage später erwachst. Manchmal kannst du gar nicht genug davon bekommen und aus Tagen werden Monate, Jahre gar."
"Liebe macht süchtig nach mehr."
"Liebe mag nur ein Wort sein", sagt er und zieht ihr Gesicht zu sich, sodass seine Lippen erneut ihre Lippen berühren.
"Aber ich kann dich spüren lassen, was es bedeutet, alles darüber zu vergessen." Er haucht einen weiteren zärtlichen Kuss auf ihre Haut, eher er sein Versprechen endgültig wahr macht.
"Liebe ist für einen Elfenprinz mehr als für ein Menschenmädchen, vergiss das nie."
Sie lacht über seine Worte.
"Dann verzauber mich. Lass mich die ganze Nacht meinen Sommernachtstraum träumen. Und jede weitere Nacht, wenn du willst."
Er lacht und sie stimmt in sein Lachen mit ein.