Manchmal wünscht man sich etwas so sehr, dass man Angst hat, schlafen zu gehen, weil man weiß, dass der Herzenswunsch beim Aufwachen wie eine Seifenblase zerplatzt.
Nicht einmal die Bilder in der Zeitung sind grausamer als die Realität, wenn man dieser entflohen ist.
Sicherheit. Was ist das schon?
Nicht mehr, als ein vorübergehender Zustand, brüchig wie dünnes Glas.
Oder Freiheit? Ein großes Wort, aber wenn die Hülse fällt, bleibt doch nur ein Wörtchen ohne Bedeutung zurück. Keiner ist wirklich frei, aber wir haben die Wahl zwischen vielen Optionen. Was immer dazu führt, dass wir uns wünschen, eine andere getroffen zu haben, weil wir glauben, dass es uns dann besser ginge. Glücklich derjenige, der nicht die Dinge bereut, die er nie getan hat.
Aber erst einmal wollen Grundbedürfnisse erfüllt sein. Ein Dach über dem Kopf. Ein sicherer Ort zum Schlafen. Etwas zu essen und sauberes Wasser. Kleidung. Eine Aufgabe im Leben. Familie. Freunde. Frieden.
Die Erinnerung daran schmerzt. Fast so sehr, wie am Morgen aufzuwachen, nachdem man einen weiteren Traum von einer heilen Welt geträumt hat. Aber ein jeder muss schlafen, ob er will oder nicht und sich dagegen sträubt wie ein kleines Kind am Abend.
Manchmal hat man Angst, schlafen zu gehen, weil man weiß, dass die Bilder, die man sehen wird, grausam sind wie die Realität, in der wir leben.
Schmal ist der Grat, der zwischen Wunschtraum und Nachtmahr verläuft. Abstürzen kann man auf beiden Seiten und sich in den Abgründen seiner Träume verlieren.
Wovon träumt man, wenn man in der Hölle lebt? Vom Himmel?