capítulo 6
el amor
Der Sommerabend ist wunderbar warm, wir könnten heute die ganze Nacht hier draußen verbringen, wenn wir das wollen würden. Man hört keinen einzigen Menschen, man wird nicht durch den Geruch von gegrilltem Fleisch belästigt und man nimmt auch keine Poolparty und das Geschreie betrunkener Menschen irgendwo einige Häuser weiter wahr.
Pelican Town ist trotz allem nicht vollkommen leise, doch der Lärm, den Grillen, Frösche und andere Tiere erzeugen, ist eine ganz andere Hintergrundbeschallung. Es wirkt nicht aufdringlich oder belästigend, eher friedlich, ruhig… …es sind die Art von Geräuschen, die man auf eine entspannende CD brennen würde.
Sebastian tritt zu uns auf die Veranda. Er hat sich den Weg mit seinem Smartphone erleuchtet. Gerade als er die Stufen hinauf steigt, schaltet er die kleine weiße LED Lampe auf der Rückseite seines Smartphones aus.
„Hey“, begrüßt er uns lächelnd. Sein Auftreten ist tausend zu eins. Als er hier angekommen ist, war er aufgelöst, fast schon verwahrlost, er stand kurz vor dem Nervenzusammenbruch, doch jetzt wirkt er gepflegt, selbstbewusst und ausgeruht.
„Hey Sebastian. Setz dich“, bietet Calum unserem Gast an, was Sebastian auch gleich macht. „Du willst bestimmt etwas trinken.“
„Die Glasschüssel mit Churros ist für ihn. Die kannst du gleich rausholen, wenn du schon mal reingehst.“
Sebastian sieht mich an, er wirkt ein bisschen überfordert, doch er fängt sich schnell wieder. Lächelnd blickt er zu Calum, der gerade aufsteht. „Was habt ihr denn so da?“
„Ich kann dir einen Cocktail machen“, schlägt Calum vor. „So wie ich dich kenne, bevorzugst du etwas Süßes. Tequila Sunrise, Sex on the Beach… wir haben so gut wie alles da.“
„Tequila Sunrise klingt ganz gut, danke.“
„Gerne.“
Als mein marido an mir vorbei geht, streicht er über meinen Arm, was mich dazu bringt, ihm nachzusehen. Selbst als er aus meinem Blickfeld verschwindet, sehe ich immer noch in seine Richtung. Ich drehe mich erst wieder zu Sebastian, als ich das metallische Klicken seines Benzinfeuerzeugs wahrnehme. Er inhaliert gierig den Rauch der Zigarette, als hätte er ewig keine mehr geraucht. „Du wirkst ausgeruht.“
„Ja, tut mir leid, dass ich letztens so durch den Wind war. Ich hatte schon ein paar Tage keinen richtigen Schlaf und da drehe ich manchmal ein bisschen ab.“ Sebastian lächelt mich an. „Danke, dass du mich aus meiner heftigen Reaktion rausgeholt hast und mir ein bisschen Realität vor die Augen geführt hast. In den letzten Tagen bevor ich hier her gekommen bin, hab ich mich immer weiter reingesteigert und ohne Max komme ich nicht so schnell auf den Teppich. Das staut sich alles irgendwie auf, wenn mein Mann mir nicht ab und zu in den Hintern tritt.“
„Schon okay, Zuckerstück. Ich bin nur froh, dass es dir besser geht. Das Lächeln steht dir um einiges besser, als diese Verzweiflung.“
„Danke.“
Calum serviert Sebastian seinen Drink, außerdem stellt er einen Teller mit Keksen und Churros auf den Tisch. Sebastian blickt auf den Teller, in seinen Augen sehe ich sofort, dass er unbedingt etwas Süßes essen möchte, doch er greift nicht so enthusiastisch zu, wie er es sonst immer getan hat. Er greift nur nach seinem Glas. Seine Augen fixieren den Drink in dem mit Orangenscheiben bedrucktem Glas. Er rührt mit dem Strohhalm um. „Danke“, spricht er leise. Da ist wieder diese Traurigkeit, die er vorher noch so gut versteckt hatte.
„Vermisst du Max?“, fragt Calum gleich drauf los, was das Zuckerstück zum Nicken bringt. Calum setzt sich, er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel und streichelt mich ein wenig.
Sebastian beginnt zu erzählen: „Irgendwas ist komisch zwischen uns… Er hatte heute nicht so viel Zeit als wir per Videochat miteinander gesprochen haben. Einer seiner quasi Bandkollegen war auch da… Normalerweise sind wir immer alleine. Ich überlege schon die ganze Zeit, ob Max vielleicht…“
„…fremdgeht“, beendet Calum seinen Satz, was Sebastian erneut zum Nicken bringt.
Ich schüttle den Kopf. Schwachsinn. „Aber Max ist doch nicht so dumm, dass er den Typen, mit dem er dich betrügt vor der Kamera auf und ab tanzen lässt“, meine ich belustigt. „Sebastian. Das ist ein Freund von ihm. Vielleicht kam der spontan vorbei und Max wollte ihn nicht rauswerfen. Du weißt, wie Max ist. Er muss es immer allen Menschen um sich herum recht machen. Er wird sich bestimmt nicht so viele Gedanken gemacht haben und irgendwas Richtung ‚Ach was, bleib ruhig‘ gesagt haben. Max betrügt dich nicht, niemals. Das tut er nicht.“
„Und woher willst du das wissen?“, fragt Sebastian ernst nach. „Ausgerechnet du? Denkst du echt, dass ich vergessen habe, dass ihr Sex hattet? Denkst du echt, dass ich mir wegen dir nie Gedanken gemacht habe, als ihr noch mit Highway 89 auf Tour wart? Ich hatte oft Angst, dass ihr beide im Bett landet, sobald Max ein wenig getrunken hatte, bei dir weiß man ja nie…“
Ich atme durch, sehe Sebastian ernst in die Augen. „Max hat unsere Abmachung vor einer Ewigkeit beendet, Sebastian. Sobald er dich kennengelernt hat, hat Max all meine Annäherungsversuche abgeblockt. Danach lief nie wieder etwas. Er war auf Tour auch immer treu und ich bin sicher, dass sich das nicht geändert hat, nur weil seine Freunde ihm nicht zusehen. Max liebt dich.“
„Ja, aber du liebst Calum auch und…“ Sebastian unterbricht sich selbst, stellt dann das Glas ab. „Tut mir leid, Calum. Ich bin nur so durcheinander…“
Calum winkt ab. „Ach was… Wir hatten damals eine offene Beziehung. Ich hatte auch was mit einem Arbeitskollegen und einigen hübschen Männern, die ich irgendwo aufgerissen habe“, erklärt er gleichgültig. Seine Hand gleitet von meinem Oberschenkel. Er widmet sich seinem Old Fashioned, um davon zu trinken.
„Ich versteh nicht, wie ihr beide das macht… Wenn ich auch nur daran denke, dass Max einen anderen Mann berührt…“ Sebastian zieht seinen rechten Ärmel nach oben. „Seht euch das an. Gänsehaut. Ich kann gar nicht daran denken. Ich kann und will mir das nicht vorstellen. Max ist mein Mann… Ich könnte ihn nie teilen.“
„Du hast echt stark abgenommen“, meint Calum besorgt. „Jetzt musst du unbedingt Churros essen. Los, iss.“
„Ich bin auf Diät“, erklärt Sebastian seufzend.
„Auf Diät? Was ist denn das für ein Blödsinn?“, fragt Calum weiter nach. „Hör auf mit so einem Scheiß, du bist Haut und Knochen. Du warst immer schon so dünn, aber das ist ja schon krass und ich weiß, wovon ich rede, in der Modebranche laufen viele Klappergestelle herum. Sebastian, das ist nicht gesund, was du da machst.“
„Mum hat auch schon mit mir geschimpft“, gesteht Sebastian leise.
„Zurecht“, antwortet Calum streng.
„Aber… es ist so schwer, ich komme nicht zum Essen, weil mich die Kinder in den Wahnsinn treiben…“
„Gerade hast du noch gesagt, dass du auf Diät bist“, nagelt Calum ihn sofort auf seine erste Aussage fest. „Du brauchst keine Diät. Das ist doch Blödsinn.“
„Ich…“ Sebastian seufzt. „Okay… Wir drehen im Herbst eine neue Staffel Familygoals und da hab ich auch einen Tattootermin… Ich wollte gut aussehen. Ich hab viele Süßigkeiten in mich gestopft, um den Frust irgendwie zu verarbeiten. Vielleicht hab ich dann mit dem Abnehmen übertrieben… Ich weiß es nicht… Calum, bitte hör auf… Das ist mir unangenehm.“
Mir ist klar, dass mein marido es nur gut mit Sebastian meint. Er ist nicht ohne Grund so streng. Einige seiner Freundinnen haben sich mit diesem falschen Diätwahn die Gesundheit ruiniert. Um Calum ein bisschen milder zu stimmen, lege ich meine Hand an seinen Unterarm.
Nun wende ich mich an Sebastian. Mit Calum ist bei diesem Thema nicht zu spaßen, er sieht das viel strenger, weswegen ich einen anderen Ton anschlage. Sebastian Vorschriften zu machen gehört nicht zu unseren Aufgaben, trotzdem machen wir uns Sorgen.
„Wenn Max wieder da ist und dich so sieht, wird ihn der Schlag treffen, Sebastian.“ Das Zuckerstück sieht mich traurig an. Im Licht der Kerze kann ich deutlich sehen, wie eingefallen seine Wangen wirken. Auch die abgedeckten Augenringe werden durch dieses verräterische Licht betont. „Wenn es dir bis zum Herbst nicht besser geht, wird er den Dreh bestimmt absagen. Deine Gesundheit ist wichtig, sie ist viel wichtiger, als du vielleicht denkst. Was ist, wenn du mit den Kindern alleine bist und zusammenbrichst?“ Sebastian nickt, greift dann nach einem Churro. „Iss ihn nicht, wenn du es nur machst, um uns beiden einen Gefallen zu tun“, ermahne ich Sebastian, doch er sieht mir in die Augen und nimmt einen Bissen. „Uns bist du nichts schuldig, du bist es nur dir selbst schuldig, ein gesundes Leben zu führen. Trotzdem solltest du bedenken, dass die Zwillinge dich jetzt schon beobachten. Sie sehen, wie du mit dir und mit Essen umgehst und werden das nachahmen. Du willst doch nicht, dass es ihnen so schlecht geht wie dir, oder?“
Genüsslich schließt Sebastian die Augen und lässt sich zurück in das Kissen seines Sessels sinken. Ich bin sicher, dass meine Worte irgendwo in seinem Kopf Platz finden. „So gut…“, spricht Sebastian kauend. „Ich hab ewig keinen Zucker mehr gegessen…“
„Pass in Zukunft bitte besser auf dich auf“, bittet Calum ruhig. „Du hast so eine perfekte Familie. Max ist so ein guter Mann, er kümmert sich rührend um dich und die Zwillinge. Ich bin bestimmt nicht der einzige, der neidisch auf dich und dein Glück ist.“
Sebastian nickt, er öffnet seine Augen wieder. „Ich weiß, dass ich es nicht so schlecht getroffen habe… Ich hab schon mit Mum und Dad gesprochen und ich werde jetzt ein paar Wochen hier in Pelican Town bleiben. Nächste Woche hole ich noch ein paar Sachen und meine Katze und ziehe zu Mum. Mum hat lange mit mir gesprochen und sie möchte, dass ich viel an die frische Luft gehe, dass ich wieder richtig esse, dass ich weniger rauche… und sie hat ja nicht Unrecht. Und Dad…“ Sebastian greift nach seinem Drink. „Ich hasse es, dass ihm das alles so leicht fällt. Sobald Aiden und Damian in seiner Nähe sind, sind sie glückliche, kleine Engel, während sie bei mir weinen und schreien und sich kaum beruhigen lassen. Ich weiß nicht, was ich falsch mache…“
„Was machen die beiden mit dir?“, frage ich interessiert nach. „Sie sind so klein, was können die schon anstellen?“
Ich hab ja bereits gesehen, wie Dan mit den Kindern umgeht, allerdings bin ich auch sicher, dass Sebastian sich nicht grundlos die Schuld gibt, etwas falsch zu machen. Selbstverständlich verurteile ich ihn nicht, ich weiß, dass er ein liebevoller Dad ist, trotzdem liegt irgendwas im Busch. Babys sind sehr empfindlich, vielleicht mögen sie den Geruch von seinem Parfum oder irgendetwas Anderes an ihm nicht.
„Ich… kann dir, also euch, das Video zeigen, aber bitte erzählt niemandem davon. Ich verliere in dem Video die Nerven und fange an zu weinen, außerdem schimpfe ich mit den Beiden…“
Calum sieht Sebastian lächelnd an. „Das passiert Trevor auch immer wieder. Er schlägt oft schnell den falschen oder einen zu strengen Ton an. Oft reicht ein falsches Wort aus, um die Mädchen zum Weinen zu bringen. In manchen Situationen ist es aber auch nicht so einfach, als Elternteil ruhig zu bleiben. Vor allem wenn man dann schon ewig keinen richtigen Schlaf hatte, die Kinder weinen und schreien, überall irgendwas rumliegt und man nicht weiß, wo man anfangen soll, weil eigentlich schon Essen auf dem Tisch stehen sollte. Und es ist nicht nur Zuhause so anstrengend: Ich hab schon oft heulende Kinder gesehen, die sich im Supermarkt auf den Boden schmeißen und ich weiß, dass es hart ist, in Situationen wie diesen etwas zu tun. Vor allem wenn dann die verachtenden Blicke der besserwisserischen Menschen auf dir Ruhen und du alleine da stehst. Es ist scheiße, Probleme alleine zu meistern, vor allem wenn man Zwillinge hat, du kannst dich ja auch nicht in Zwei teilen und alles gleichzeitig machen. Das geht einfach nicht, das ist nicht möglich.“
„Danke. Endlich versteht mich mal jemand“, erklingt Sebastian erleichtert. Er fasst sich an die Brust, zieht dann sein Smartphone aus seiner Hosentasche.
Er tippt auf dem Display herum, grinst, als er auf seinen Bildschirm sieht. „Max hat mir sexy Fotos geschickt. Und… so wie das aussieht ist das Video, das ich bekommen habe nicht unbedingt jugendfrei.“
Calum lacht ein wenig. „Und du machst dir Sorgen, dass er was anstellt. Wenn dann stellt er etwas alleine mit sich selbst an und trotzdem lässt er dich daran teilhaben.“
Sebastian hebt seine Schultern. „Im Prinzip weiß ich ja, dass Max nur mich liebt. Ich bin manchmal ein bisschen überdramatisch.“ Er räuspert sich. „Ich suche eben die Stelle im Video wo die Monster realisieren, dass Max nicht wiederkommt und sie mit mir alleine sind.“ Sebastian hält sein Smartphone so, dass Calum und ich den Bildschirm gut sehen können. „Bitte seid nicht zu streng mit mir.“ Er drückt auf Play, die pausierte Wiedergabe wird gestartet.
Von erhöhter Position werden Sebastian und die Zwillinge gezeigt. Er sitzt mit den beiden auf dem Boden auf einer Decke, um sie herum liegt verschiedenes Spielzeug. Man kann deutlich erkennen, dass Sebastian etwas nervös ist, doch er lächelt, als er einen der Zwillinge hochnimmt. Auf dem Shirt des Jungen ist eine kleine Sonne, was darauf hinweist, dass es sich um Aiden handelt.
„Du hast dich schon wieder angespuckt, mein kleiner Sonnenschein“, spricht Sebastian ruhig. Er hält Aiden mit einem Arm fest, greift mit dem anderen nach einer Packung feuchter Tücher, um seinen Sohn sauber zu machen. Sebastian macht den Eindruck, als würde er sehr sanft und vorsichtig mit seinem Sohn umgehen. Aiden hält sich an Sebastians Ärmel fest, er lacht sogar ein wenig, als Sebastian seinen Mund und seinen Hals abwischt.
„Also wenn du mich fragst, machst du das sehr gut“, meint Calum leise. Ich stimme ihm mit einem Nicken zu.
„Gleich seht ihr das anders…“
Aiden hustet ein wenig, was Sebastian dazu veranlasst, ihn schnell auf den Arm zu nehmen und behutsam auf seinen Rücken zu klopfen. Der Kleine spuckt auf Sebastians Schulter, sieht aus, als würde er seine letzte Mahlzeit wieder loswerden.
„Oh nein, nein“, erklingt Sebastian in dem Video. „Aiden, nicht schon wieder, du verhungerst noch, wenn du nie etwas drinnen behältst.“
Als Sebastian mit dem Kleinen aufstehen möchte, läuft Muffin durch das Bild. „Muffin nein, geh weg von Damian, er ist zu grob. … Ach fuck…“ Sebastian verjagt seine Katze mit seinem Bein, während er Aidens Rücken streichelt. Muffin flitzt an Damian vorbei, was den Kleinen anscheinend so verschreckt, dass er anfängt zu weinen, auch Aiden passt sich seinem Bruder an und steigt in das Weinen ein. Die veränderte Situation überfordert Sebastian ein wenig. Es ist ihm deutlich anzusehen, dass er nicht genau weiß, wie er dieses Problem am besten lösen soll.
Er eilt aus dem Bild, kommt aber wenige Sekunden später zurück, um sich wieder auf den Boden zu setzen. An seiner Schulter kann man deutlich die Spuren von Aidens Erbrochenem sehen, auch wenn er nun ein Tuch darüber gelegt hat.
Es erinnert mich sofort an den ersten Tag hier in Pelican Town. Bei seiner Ankunft war Sebastian durch eine ähnliche Situation gestresst. Auch da hatte er Erbrochenes auf seinem Shirt. Vor meinem geistigen Auge sehe ich sofort, wie aufgelöst er war, als er den Fleck angesehen hat.
„Sch… Aiden, schon gut…“, versucht Sebastian sein Kind zu trösten. Er rutscht etwas näher zu Damian, um dem zweiten Zwilling ebenfalls ein wenig Körperkontakt bieten zu können.
„Damian, was ist denn? Muffin hat dich doch heute gar nicht berührt… Ich scheuche sie ja schon weg, damit sie dich nicht mehr erwischt… Aber du darfst ja auch nicht an ihrem Schwanz ziehen, das hab ich dir gesagt… Sch… Sch… Es ist ja gar nichts passiert. Es ist alles gut. Es ist alles gut, Damian, kein Grund zum Weinen.“
Es wirkt umständlich, als Sebastian auch noch Damian auf den Arm nimmt. Gestresst durch das nicht leiser werdende Schreien der Kinder wird Sebastians Gesichtsausdruck immer unglücklicher. Er versucht sein Bestes, seine Söhne durch Körperkontakt, sanfte Küsse und schaukelnde Bewegungen wieder zu beruhigen.
Sebastian stoppt das Video. „Das geht jetzt ein paar Minuten so. … Nach einer viertel Stunde bin ich so fertig, dass ich sie auf den Boden lege und schreien lasse… Ich ziehe mir dann noch den vollgekotzten Pulli aus und weine selbst, als ich sie tröste…“
„Oh…“, erklingt Calum. Er sieht zu mir, doch ich zucke mit den Schultern. Ich habe keine Erfahrungen mit dem Trösten von Babys, selbst bei unseren Mädchen bin ich schon oft überfragt.
Sebastian führt uns die eben erklärte Szene vor. Man sieht die aufgelösten Zwillinge weinen, auch Muffin zischt noch einmal durch das Bild. Im Hintergrund hört man Sebastian etwas lauter sprechen: „Wieso seid ihr immer so, wenn wir alleine sind? Ich verstehe das nicht. Ich hab euch überhaupt nichts getan…“ Er lässt sich zu Boden sinken, wischt dann über seine Wangen. „Bitte… Hört endlich auf zu weinen…“ Nacheinander nimmt er erst Damian und dann Aiden wieder auf den Arm. Er hält die Zwillinge ganz nah bei sich und schaukelt die beiden in seinen Armen. „Es ist alles okay“, spricht er ihnen gut zu. Immer wieder wiederholt er diesen Satz, als würde er es nicht nur den Kindern, sondern auch sich selbst eintrichtern wollen.
Sebastian stoppt das Video, atmet dann tief durch. „Was mache ich falsch? Ich bemühe mich doch, oder nicht? Wenn Babys weinen brauchen sie Nähe und Liebe. Sie brauchen Fürsorge… Ich nehme sie in den Arm, küsse sie und halte sie ganz nah bei mir, damit sie sich wieder geborgen fühlen. … Also? Was mache ich falsch?“
Calum wirkt ein wenig verwirrt durch diese Frage. „Ist doch eindeutig, findest du nicht?“
Nun ist unser Gast derjenige, der verwirrt ist: „Was meinst du?“
„Naja, ich kann mir schon vorstellen, wieso es Max leichter fällt, sie zu trösten.“
„Ich verliere zu schnell die Nerven…“, meint Sebastian geschlagen.
„Nein, gar nicht, aber du bist überfordert, wenn du beide auf den Arm nimmst. Max ist größer und kräftiger, es fällt ihm leichter, beide auf einmal auf den Arm zu nehmen, du hingegen siehst so aus, als wären sie dir zu schwer und als hättest du Probleme damit, sie festzuhalten.“
„Aber was soll ich denn machen? Ein Kind schreien und weinen lassen, während ich versuche das andere zu trösten? Ich kann das nicht machen, Calum… Ich will, dass sich beide gleichviel geliebt fühlen, immerhin liebe ich sie ja auch gleichviel…“, erklärt Sebastian verzweifelt.
„Wie alt ist das Video denn? Die beiden haben letztens größer ausgesehen oder täusche ich mich?“, frage ich nach.
„Das war… kurz bevor Max auf Tour gegangen ist, ist also schon eine Weile her“, erklärt Sebastian.
„Wenn du’s nicht schaffst, beide auf einmal zu tragen, dann solltest du dich vielleicht mit ihnen auf die Couch setzen oder so“, schlägt Calum vor. Seine freudige Mimik verrät, dass er eine Idee hat. „Ihr habt doch diesen coolen, runden, grauen Schaukelstuhl, den in dem ich Trevor immer so herrlich ignorieren kann, weil man schön abgeschirmt ist und um sich herum kaum was hört. Setz dich mit ihnen da rein. Nimm ein Kind links, eines rechts und dann schaukelt ihr ein bisschen. So musst du sie nicht so krampfhaft festhalten und rausfallen können sie da auch nicht, wenn du sie locker am Bauch hältst. Ich will nicht sagen, dass du ihnen vielleicht wehtust, aber vielleicht hältst du sie ja zu fest, weil du Angst hast, dass sie dir runterfallen und sie sich wehtun. Vielleicht ist ihnen der feste Griff unangenehm, auch wenn es von dir gar nicht beabsichtigt ist.“
Sebastian kaut nachdenklich an seinem Churro herum. Mein marido hat vermutlich gar nicht so Unrecht. Das Zuckerstück hat den Eindruck gemacht, als würde er sehr liebevoll und vorsichtig mit den Kindern umgehen, aber als er beide auf einmal auf dem Arm hatte, kam es auch mir so vor, als wäre er nicht nur mit der Situation, sondern auch mit der Logistik der Kinder überfordert.
„Ich hab ihnen damit nicht geschadet, oder?“, fragt Sebastian beschämt. „Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ich meine Kinder quäle und das dann noch nicht mal richtig mitbekomme… Oh Yoba, ich bin so furchtbar…“
Calum schüttelt den Kopf. „Ach was, ich bin sicher, dass es ihnen gut geht.“
„Ja… jetzt vielleicht“, schmollt Sebastian. „Weil sie bei Dad tatsächlich wortwörtlich in guten Händen sind… Ich kann mich nicht mal um meine Kinder kümmern, das ist so peinlich… Und jetzt hab ich euch das Video gezeigt und… Ihr haltet mich jetzt bestimmt für ein Monster.“
„Nein, nein, gar nicht. Es ist gut, dass du uns das gezeigt hast“, besänftigt Calum unseren Gast sofort. „Manchmal braucht man jemanden, der einem seine Fehler aufzeigt und jetzt, wo du es weißt, kannst du darauf achten und es ausprobieren. Es kann nur besser werden.“
„Hör auf meinen marido, er ist schlau“, stimme ich Calum zu.
„Ich fasse es nicht, dass ich meinen Kindern wehgetan hab… Wahrscheinlich kotzt Aiden deswegen so viel. Ich drücke ihm immer sein Essen raus…“
Ich lasse einen genervten Seufzer los, worauf mich die beiden ansehen. „Du hast genug geschmollt. Iss deinen Churro, trink deinen Cocktail und knabbere ein paar Kekse. Wir haben auch noch Paella da, einen Salat kann ich dir auch machen, falls du noch nichts im Magen hast. Nicht, dass du dann wie Aiden alles vollkotzt, nachdem du ein bisschen Tequila intus hast.“
Calum wirft mir einen bösen Blick zu, der mir sagt, was für ein unsensibles Arschloch ich doch bin, doch anstatt beleidigt zu sein, lacht Sebastian. Er weiß genau, dass ich nicht zu lange auf der Gefühlsschiene fahren kann, ohne Ausschlag davon zu bekommen.
„Ja, Daddy, ich werde jetzt essen und aufhören zu meckern.“
„Das will ich auch hoffen junger Mann“, ziehe ich grinsend mit. „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, isst und trinkst du anständig und geschmollt wird nur, wenn ich das erlaube.“ Erneut lacht Sebastian. Ich stehe auf, um ihm etwas zu essen warm zu machen. „Willst du auch einen Salat?“
Er schüttelt den Kopf. „Mach dir meinetwegen bitte keine Umstände.“
„Ich mache mir so viele Umstände wie nötig, um dich angemessen zu ernähren.“
„Okay, dann ja bitte einen Salat und ein Glas Wasser wäre auch nett.“
In der Küche fülle ich einen Krug mit Wasser auf, den ich zusammen mit drei Gläsern raus auf den Tisch stelle. Sebastian knabbert an einem Keks, er zeigt Calum Fotos von den Zwillingen. Er wirkt wieder ein wenig fröhlicher, als er von seinen Kindern erzählt und Calum die Outfits präsentiert, in denen er die Jungs abgelichtet hat. Auch sein verzweifeltes Verlangen nach Süßigkeiten steht ihm nicht mehr ins Gesicht geschrieben. Im Gegenteil, er wirkt entspannt, als er von seinem Churro isst.
Wieder in der Küche mache ich es mir zur Aufgabe, dass ich Sebastian in den nächsten Wochen immer wieder zum Essen einladen werde, um sicher zu gehen, dass er tatsächlich etwas zwischen die Zähne bekommt. Außerdem werde ich Max anrufen und ihm sagen, wie es Sebastian wirklich geht. Max sollte es wissen. Auch wenn er nicht täglich aktiv am Familienleben teilnehmen kann, hat er das Recht darauf, die ungeschminkte Wahrheit zu erfahren. Er ist zwar nicht hier, um Sebastian unter die Arme greifen zu können, aber er kann ihm psychische Unterstützung zusichern, das allerdings nur, wenn er überhaupt weiß, dass sein Mann Hilfe benötigt.
Sebastian kommt zu mir in die Küche. „Ich benutze eben eure Toilette.“
„Wenn du dich übergibst, fessle ich dich ans Bett und füttere dich mit Flüssignahrung, nur dass du Bescheid weißt, was auf dich und deinen essgestörten Hintern wartet.“
„Gib mir ne Flasche und ich pinkle vor deinen Augen, wenn du mir nicht traust“, kontert Sebastian lachend. Er nimmt meine Aussage nicht ernst, aber ich habe auch nichts Anderes erwartet. Noch wurde er von mir ja nicht zwangsgefüttert…
Auch wenn der Abend etwas deprimierend angefangen hat, wird es immer lockerer und netter, je länger wir zusammensitzen und je länger wir trinken. Calum mixt unserem Gast einige weitere Cocktails, die Sebastian mit großem Genuss zu sich nimmt. Er genießt sie so sehr, dass er nachts zu betrunken ist, um es wieder rauf in die Berge zu schaffen. Auch Calum und ich sind nicht mehr nüchtern genug, um Sebastian nach oben zu fahren. Kurz überlegt unser Gast, ob er bei uns auf der Couch schläft, doch als wir Licht auf Dans Grundstück erblicken, entscheidet Sebastian sich dazu, doch bei seinem Dad zu übernachten.
Da das kleine Zuckerstück zu faul ist, um das Grundstück herum zu gehen, helfe ich ihm dabei, über den Zaun zu klettern. Auf der anderen Seite des Grundstückes nimmt Dan seinen Sohn dankend entgegen, als wäre er ein kleines Päckchen. Er hebt ihn an, schüttelt den Kopf, als Sebastian lallend und schmollend erklärt, dass er schon alleine laufen kann.
„Es ist okay, du kleines Frettchen. Ich bring dich ins Gästezimmer und wenn du kotzen musst, bekommst du einen Eimer“, erklärt Dan, als er seinen Sohn durch das gegossene Gras seines Gartens trägt. „Und morgen früh erwartet dich Wasser, Aspirin, Kaffee und mein berühmtes Anti-Kater-Frühstück.“
Schmunzelnd sehe ich den beiden nach. Hoffentlich geht es Sebastian morgen nicht allzu schlecht. So ein kleines ‚Saufkoma‘ wird ihm bestimmt nicht schaden. So kommt er dazu ein wenig Schlaf nachzuholen, außerdem denkt sein verrückter Kopf vielleicht nicht so viel, wie er es gewohnt ist.
An der Tür stellt Dan seinen Sohn ab. Sebastian stützt sich erst an der Mauer ab, doch dann umklammert er seinen Dad wieder. Es ist deutlich zu hören, dass Dan lacht, ehe er seine Arme um seinen Sohn legt und ihn an sich drückt. Ich warte noch kurz ab, bis die beiden im Haus sind, ehe ich mich durch das kalte Gras auf zurück zur Veranda mache.
Calum lächelt mich an, als ich wieder zurückkomme.
„Sebastian ist gut bei Dan angekommen“, informiere ich ihn, als ich die Stufen zu meinem marido hochsteige. Zufrieden lasse ich mich wieder neben ihn sinken. Auf dem Tisch vor mir liegt eine gedrehte Zigarette, außerdem hat mein Baby mein Glas mit Tequila aufgefüllt.
„Freut mich. Hast du noch Lust, ein wenig mit mir zu kuscheln?“, fragt Calum lasziv nach. Er beugt sich zu mir, seine Hand wandert meinen Oberschenkel entlang. Mir gefällt dir Richtung, die mein marido einschlägt. Kuscheln ist in diesem Kontext keinesfalls Kuscheln und ich liebe es.
Ich schließe meine Augen, als Calum seine Lippen auf meine legt. Es dauert nur wenige Sekunden, bis unsere Zungen sich treffen. An der Art seiner gierigen Bewegungen merke ich schnell, dass Calum keine Sekunde mehr warten möchte. Wahrscheinlich komme ich nicht einmal mehr dazu, meinen Drink zu mir zu nehmen. Calum legt seine Hand an meinen Hals, wir lösen uns voneinander. Mein marido streicht durch meine Haare. „Komm her, Sweetie.“
Grinsend stehe ich auf und lasse mich auf seinen Schoß sinken. Calum nimmt mich sofort in den Arm, doch anstatt mich weiter zu küssen oder mich anzufassen, streichelt er mich nur. Ein wenig enttäuscht löse ich mich aus der Umarmung, um ihn anzusehen.
„Stimmt was nicht? Grade warst du so scharf auf mich und jetzt werde ich… gestreichelt? Also es fühlt sich nett an, aber ich hab ein bisschen mehr erwartet.“
„Nett… bei dir fühlt sich immer alles nett an“, zieht Calum mich auf. „Kannst du nicht mal zugeben, dass du gerne in meiner Nähe bist und dass du es genießt, dass wir uns einfach nur berühren, ohne dabei gleich im Bett zu landen?“
Ich streiche durch Calums Türkis gefärbte Haare. Im Anschluss bekommt er einen sanften Kuss. „Wenn ich nicht gerne in deiner Nähe wäre, hätte ich dich niemals geheiratet.“
Mein marido schmunzelt. „Zu unserem Hochzeitstag wünsche ich mir von dir, dass du klar und deutlich deine Gefühle für mich aussprichst, Trevor. Und wehe das Wort nett kommt darin vor.“
„Ay… Calum. Das mache ich doch. Ich sage dir, dass ich dich liebe, wie deutlich soll ich es noch sagen?“
Mein marido grinst mich an. „Weißt du was? Wenn du jetzt ein paar nette Sätze zu mir sagst, schnappe ich dich, trage dich ins Schlafzimmer und wir haben so viel Sex, dass uns die Kondome ausgehen.“ Das Angebot klingt nach einer nächtlichen Betätigung, die ich keinesfalls ablehnen kann. Liebevoll lege ich meine Hand an Calums Wange. Es ist nicht so einfach für mich, zu sagen, was ich genau empfinde, auch nach all diesen Jahren nicht. „Du musst mich aber auch überzeugen.“
Mit meinem Daumen streiche ich über Calums Wangenknochen. Im Gegensatz zu mir pflegt Calum sich täglich. Seine Haut ist weich, er ist frisch rasiert und duftet nach Aftershave. Auch wenn er schon vor Stunden duschen war, kann ich den Duft noch deutlich wahrnehmen. Mir hingegen reichen eine Dusche und ein wenig Deo, ich verzichte auf das meiste, was für Calum tägliche Routine ist.
„Ich kann mir nicht genau vorstellen, was du von mir hören möchtest, Calum, aber…“ Ich schmunzle ein wenig. „Ich brauche keine Belohnung, okay? Das würde meine Worte nur mildern.“ Mein marido lächelt, er bekommt einen beinahe kontaktlosen Kuss von mir. „Es gibt niemanden, den ich lieber an meiner Seite hätte, als dich. Du hast die Geduld eines Engels, du bist einer der schönsten Männer, denen ich je begegnet bin und ich fasse es nicht, dass du dich tatsächlich auf mein niedriges Niveau begibst. Und diese Augen… diese verdammten Augen, in denen ich mich immer wieder verliere. Calum, wie gesagt, ich weiß nicht, was du hören willst, aber ich schätze dich als Menschen und meinen Partner, meinen Ehemann…“ Ich zucke mit den Schultern. „Ich versuche es, aber mir fehlen die Worte, wenn ich meine Gefühle für dich beschreiben müsste. Trotzdem verspreche ich dir, dass ich mir wieder mehr Mühe geben werde. Du weißt, dass mir Worte nicht so wichtig sind wie Taten. Ich will dir zeigen, wie viel du mir bedeutest, ich will nicht nur darüber reden.“
„Du bist süß…“, antwortet Calum, wobei er trotzdem eine kleine Schmolllippe zieht. „Aber grade weil es dir so schwer fällt, will ich, dass du es sagst.“
„Baby, du machst es mir wirklich schwer. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
„Das war der Plan, du Dummkopf“, zieht er mich auf. Schadenfroh greift er nach meinem Drink, um ihn mir zu reichen. „Hier trink das, damit deine harte Schale einen Riss bekommt und du deine Gefühle rauslassen kannst.“
„Wenn es Alkohol beinhaltet ist es ein Gespräch ganz nach meinem Geschmack.“ Ich leere meinen Drink, stelle das Glas zur Seite und kuschle mich an meinen marido. Kuscheln. Ich dachte wirklich, dass dieses ‚Kuscheln‘ ein Vorwand für Sex ist, doch nun sitze ich wie ein kleines Kind auf Calums Schoß.
Mein marido streichelt wieder meinen Rücken. Er sollte sich in Zukunft nicht mehr mit Sebastian unterhalten. Natürlich erzählt das Zuckerstück wie liebevoll und romantisch Max ist. Ich kann mich nicht mit Max vergleichen, wir sind uns nicht im Geringsten ähnlich. Max ist dieser typische, romantische Schönling aus irgendeiner Schnulze, der erst deinen Abfluss repariert und dann dein Bett zum Wackeln bringt… Dann gesteht er dir seine Gefühle, sagt dir wie wundervoll du bist, verzaubert und vergöttert dich und schon folgt Antrag und Traumhochzeit. Es ist unfair, mich mit Max zu vergleichen. Ich bin nicht wie er und ich werde niemals wie er sein. Schon aus Prinzip nicht.
„Sorry, dass ich nicht so bin wie Max. Das ist doch das, was du möchtest, oder?“
„Hm? Was meinst du?“
„Offensichtlich denkst du, dass ich nicht oft genug nette Dinge zu dir sage und Max kann ja kaum aufhören, Sebastian vollzuschnulzen. Wieso hast du meinen Antrag angenommen, wieso hast du mich geheiratet, mir verziehen und all den Scheiß mit mir durchgemacht, wenn du gar nicht zufrieden bist?“
„Ach Sweetie… So war das doch gar nicht gemeint. Ich bin zufrieden, ich wollte nur, dass du deinen Kopf ein wenig anstrengst, als erster Schritt für das Wiederherstellen unserer verlorenen Romantik… Sex ist bei uns oft einfach nur noch Sex. Du bist geil, ich irgendwie auch und schon haben wir Sex. Ich will aber wieder mehr. Ich will Romantik. Und natürlich Sex. Ich will beides, am besten romantischen Sex.“
„Hm… Und ich hab’s versaut“, stelle ich grinsend fest. Ich stehe auf, nehme Calum an seinen Händen. „Aber ich kann dir zumindest bei dem Sexteil ein wenig entgegen kommen.“
Rückwerts manövriere ich meinen marido in das Haus und anschließend ins Schlafzimmer. Als ich das Bett an meinen Beinen spüre, werde ich schon von ihm auf die Matratze geschubst. Ich klettere etwas weiter ins Bett, Calum lädt sich selbst dazu ein, auf meine Hüfte zu klettern.
„Hab ich noch einen Versuch für romantische Worte?“, frage ich nach, worauf Calum nickt. „Nichts auf der Welt macht mich so glücklich, wie deine Anwesenheit, Calum.“
„Naja, nicht schlecht, aber ich wüsste da etwas, das dich ein kleines bisschen glücklicher machen kann“, flirtet mein marido lasziv. Calum öffnet den Knopf an meiner Hose. Er zieht sie von meinem Hintern, ich erleichtere ihm dieses Vorhaben, indem ich meine Hüfte ein wenig hebe. Kaum hat er meinen Penis ganz frei gelegt, legt er seine Finger darum. Er beginnt mich zu massieren. Genießerisch schließe ich meine Augen, ich gebe mich meinem Verlangen hin. Ich spüre, dass ich hart werde. Mein marido scheint zufrieden zu sein mit dem, was er vor sich hat. Er küsst meinen Bauch sanft, ehe er meine Erektion in den Mund nimmt und beginnt, mich zu befriedigen.
Ich weiß schon jetzt, dass er dafür morgen mindestens einen Strauß Blumen bekommen wird. … Doch jetzt genieße ich erst einmal, dass Calum alles dafür tut, um sich um mich und meine Bedürfnisse zu kümmern.
Mit geschlossenen Augen streiche ich durch seine Haare. Calum saugt ein wenig kräftiger, er nimmt mich tiefer in den Mund. Zu gerne würde ich ihn stärker gegen mich drücken, doch ich weiß, wie sehr er das hasst. Mein marido legt eine Hand an meine Hüfte. Obwohl ich normalerweise eine große Ausdauer habe, muss ich mich dieses Mal sehr schnell geschlagen geben. Wir sind uns schon zu lange nicht mehr so nah gewesen, ich war in den letzten Tagen ständig auf mich selbst angewiesen. Mit einem leichten Stöhnen komme ich in Calums Mund. Trotz meiner Vorsätze Calums Wünsche zu respektieren, drücke ich ihn erregt an mich. Er legt seine Hand an meinen Bauch, während er schluckt. Obwohl ich gerade gekommen bin, saugt mein marido weiter. Ich zucke ein wenig vor Erregung, es fühlt sich an als würde ich jeden Moment explodieren.
„Stopp, Baby, halt… Bitte.“
Ich streichle durch seine Haare.
Es ist wichtig, dass ich bald die richtigen Worte für ihn finde…