Vielleicht, überlegst du nach dem ersten Schrecken, ist auch gar kein Monster im Schrank, sondern jemand, der sich dort aus Versehen eingesperrt hat. Kannst du wirklich einfach gehen, wenn da vielleicht jemand deine Hilfe braucht? Nein!
Du fasst dir ein Herz und näherst dich dem Schrank. Schon wieder rappelt er heftig. Du schrickst zusammen.
„H-hallo?“, fragst du zaghaft.
Der Schrank steht still.
„Brauchst du Hilfe?“
Du machst noch einen Schritt vor.
Mit einem lauten Knall schlagen die Türen auf und du findest dich einem Monster gegenüber, einem schwarz behaarten, rotäugigen, affenähnlichen Monster, das sich auf dich stürzt.
Dir bleibt nicht einmal Zeit für einen spitzen Schrei, als es dich auch schon packt und in den Schrank zerrt.
Die Türen schlagen zu. Es ist stockdunkel, dafür riechst du den muffigen, animalischen Geruch des Wesens und spürst sein Fell im Gesicht. Für einige Herzschläge ist es absolut still und du wagst schon, zu hoffen. Dann spürst du stechende Schmerzen zwischen den Rippen, als das Monster seine Krallen in dein Fleisch jagt.
Du schreist. Der Schrank wackelt noch heftiger als zuvor und steht dann still. Nichts rührt sich. Kein Geräusch ertönt.
Eine helle Blutpfütze sickert langsam aus dem Schrank und breitet sich im Flur aus …
Du bist tot.
Tot? Das passt mir aber gerade nicht!