Du schließt die Augen und konzentrierst dich. So real sich dieser Ort auch anfühlt, es ist immer noch ein TRAUM, nichts weiter! Und im Traum kann man sein, was man will, solange man nur weiß, dass man träumt.
Dein Kopf pocht ein wenig, während du versucht, dir genau das vor Augen zu führen. Du träumst. Dieses riesige Monster vor dir kann dir eigentlich nichts tun.
Eigentlich …
Du spürst Nervosität in deinem Bauch aufsteigen, aber sofort fokussierst du deine Gedanken wieder.
Eine Waffe … du brauchst irgendwelche Waffen, und zwar: Superkräfte!
Du ballst die Fäuste und visualisiert Feuer, das um deine Hände lodert, ohne dich zu verbrennen. Fast sofort spürst du Hitze an den Fingern.
Du öffnest die Augen und hebst die Hände vor dein Gesicht, und tatsächlich: Rotes Feuer leckt an deinen Fingern und sprüht in die Höhe.
Jetzt musst du nur noch hoch genug kommen, um dem Monster in die Fresse zu hauen! Euphorie flutet deine Adern, du fühlst dich unverwundbar, wie schwebend – und schon verlieren deine Füße den Kontakt zum Boden und du gleitest schwerelos nach oben. Fliegen ist erstaunlich intuitiv, mit ein paar Schwimmbewegungen gleitest du voraus und nach oben, jede noch so kleine Bewegung verändert deinen Flug, deine Geschwindigkeit, deinen Flugwinkel. Es ist, als würden Flügel von deinem Rücken abstehen, die dich mühelos tragen, wohin auch immer du willst.
Du blickst über deine Schulter.
Nein, nichts zu sehen. Es scheint die Luft selbst zu sein, die dich trägt.
Du grinst und richtest deinen Blick auf das riesige Monster. „Jetzt bist du dran!“
Du gleitest vorwärts und hebt eine Hand mit der Handfläche gegen das Monster. Feuer schießt im Strahl daraus hervor, zuerst nur so breit wie deine Hand, doch der Flammenstrahl wächst immer weiter an, je mehr nach vorne er rast, bis eine Faust aus Feuer, so groß wie ein Bus, das Monster direkt in sein vieläugiges Gesicht trifft.
Vor Schmerz und Wut heult das Untier auf. Du spannst die Finger und der Feuerstrahl wird schneller und heißer. Die Hitze schlägt dir auch ins Gesicht und weht dir die Haare aus der Stirn.
Das Monster heult, winselt und windet sich knurrend und geifernd am Boden. Du richtest die Hand langsam nach unten, während der Alptraum in sich zusammensinkt. Das Feuer versehrt seinen schwarzen Leib mit Gier.
Das Gefühl der Macht, die durch deinen Körper rauscht, ist wie eine Droge. Fast möchtest du nicht aufhören, selbst, als das Monster zu einer schwarzen Pfütze geschrumpft ist und sich schließlich in Dampf auflöst.
Doch da spürst du plötzlich eine gewisse Erschöpfung, als wärst du gerade gerannt. Keuchend lässt du die Hand sinken und das Feuer verschwindet. Deine Luftflügel lassen dich sanft zur Erde schweben, wo du stolpernd aufkommst und auf die Knie fällst. Dein Herz klopft wild. Du ringst nach Atem.
Aber dein Feind ist besiegt. Du hast gewonnen.
Du greifst in deine Hosentasche, und …
- … ertastest die Kieselsteine, die du aufgenommen hattest. Kapitel 733:
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- … ertastest nichts, da du die Steine nicht mitgenommen hast. Kapitel 732: