Nein, das ist verrückt! Du presst die Hände noch fester auf die Ohren und presst die Augenlider zusammen. Trotzdem tanzen bunte Lichtblitze hinter deinen geschlossenen Lidern, und mit einem Mal hörst du Musik … Gesang und Gelächter, jedoch verzerrt wie in einem Horrorfilm. Oder wie ein Kinderspielzeug, dessen Batterie leer geht. Wie eine schlecht aufgezogene Spieluhr, die stockend immer noch ein wenig weiter spielt. Dabei sind es eher tausend Spieluhren, die chaotisch durcheinander spielen. Die Lichtspiele vor deinen geschlossenen Augen werden auch immer chaotischer und intensiver. Sie dringen förmlich auf dich ein, du spürst die Eindrücke wie Speere von deiner Netzhaut durch die Nervenbahnen ins Gehirn rasen.
Plötzlich merkst du, dass du die Augen weit aufgerissen hast, aber immer noch kannst du nur die Blitze und Punkte sehen, als würde jemand Druck auf deine Augäpfel ausüben. Du kannst nichts von deiner Umgebung sehen, nicht einmal deine eigenen Hände – hältst du sie dir eigentlich vor das Gesicht? Das Chaos in deinem Kopf hat dich jedwede Orientierung verlieren lassen, sogar das Gespür für deine Arme und Beine. Blind drehst du den Kopf umher, dir ist schlecht, und der Lärm wird immer stärker. Bald sind Lichter und Geräusche so intensiv, dass du keine weiteren Signale mehr verarbeiten kannst. Keine Berührungen, keine eigenen Gedanken. Wie paralysiert hältst du inne, erstarrst förmlich. Du merkst, dass dir der Mund offen steht, dass du immer flacher atmest. Wie ein Reh im Licht von Scheinwerfern.
Plötzlich hörst du eine Stimme schreien, laut und schrill und voller Angst.
Nein …
Das ist DEINE Stimme.
Du schreist und merkst gleichzeitig, dass die Traumwelt um dich herum zusammenbricht. Du bist aufgewacht – du stirbst!
Dieser Gedanke ist wie kaltes Wasser, das dich überspült, und die Lichter und Geräusche auslöscht. Für einen Moment treibst du in endloser, kalter Schwärze.
Dann bist du nicht mehr.
Dein Abenteuer endet hier.