„Hey!“, begrüßt dich dein Watcher freudestrahlend. Aus der menschlichen Gestalt wird ein buntes Licht, das dich einmal umkreist, dann steht der Watcher in der Gestalt deines Lieblingstieres, gefärbt in deiner Lieblingsfarbe, vor dir. „Du hast es geschafft und die Traumwelt gerettet – Bravo! Sieh nur, du hast uns alle befreit!“
Dein Watcher lässt den Blick durch den Raum schweifen.
„Wer sind diese Leute?“, fragst du leise.
„Na, wir sind die Personifizierungen deiner Träume. Also, der Träume, die du im Leben erreichen willst oder wolltest. Guck mal, da vorne steht der Berufswunsch, den du als kleines Kind hattest. Und da, das ist dein Wunsch, im Lotto zu gewinnen.“
„Das ist auch alles Teil der Traumwelt?“, wunderst du dich.
„Na, klar! Man nennt uns nicht umsonst Träume“, mischt sich eine der umstehenden Personen ein. Du betrachtest die Gestalt genauer. Ist das etwa dein Wunschbild, die Version von dir, die du gerne sein würdest? Jedenfalls sieht dir die Person ziemlich ähnlich, abgesehen davon, dass sie insgesamt etwas besser als du zu sein scheint. Du hast noch ein kleines Bisschen Arbeit vor dir.
„Deswegen war es so wichtig für dich, das Traumland zu retten“, fährt dein Watcher fort. „Du musstest dabei auch deine eigene Seele retten.“
„Wow“, meinst du überrumpelt.
Dir bleibt jedoch auch keine Zeit, um dich mit diesem Gedanken auseinander zu setzen.
„Leider musst du weiter. Deine Zeit hier ist so gut wie abgelaufen“, meint dein Watcher. Das Wesen verändert sich erneut und wird zu einem weißen, rechteckigen Portal.
„Viel Glück“, erklingt seine Stimme. „Geh immer weiter, ich bin mir sicher, dass du bis zum Ende kommst und überleben kannst.“
„Ähh, wie bitte?“, fragst du.
„Zum Ende. Du weißt doch, dass du das Ende der Welt erreichen musst, um wieder nach Hause zu kommen, oder?“, antwortet der Watcher, während einige deiner Lebensträume dich in das weiße Rechteck schieben.
„Viel Glück, du wirst es brauchen!“, ruft man dir noch hinterher.
Dann stehst du plötzlich auf einer Straße. Einer sehr sauberen Straße, umgeben von rechtwinkligen Metallblöcken, die wohl Häuser sind. Alles sieht sehr futuristisch aus, aber du kannst nicht verhindern, dass du dich irgendwie unsicher fühlst. Die ganze Gegend ist trostlos. Es gibt keine Details, keinen Schmutz auf den Straßen, zuerst siehst du auch keine Menschen. Als du dann die ersten anderen Menschen entdeckst, sehen sie dich überhaupt nicht an. Sie tragen alle graue Kleidung und haben den Blick abgestumpft auf den Boden gerichtet. Du versuchst, einige von ihnen anzusprechen, aber sie ignorieren dich, oder antworten murmelnd, bevor sie ein wenig schneller fortgehen.
Noch während du versuchst, diesen neuen Ort einzuordnen, flackern plötzlich unzählige Bildschirme an den Wänden um dich herum auf. Das Gesicht eines Mannes taucht dort auf und eine Computerstimme verkündet: „Der große Bruder sieht euch zu.“
Begib dich auf die Suche nach einem nicht beobachteten Ort. Kapitel 548: