Du schließt die Augen und konzentrierst dich. So real sich dieser Ort auch anfühlt, es ist immer noch ein TRAUM, nichts weiter! Und im Traum kann man sein, was man will, solange man nur weiß, dass man träumt.
Dein Kopf pocht ein wenig, während du versucht, dir genau das vor Augen zu führen. Du träumst. Dieses riesige Monster vor dir kann dir eigentlich nichts tun.
Eigentlich …
Du spürst Nervosität in deinem Bauch aufsteigen, aber sofort fokussierst du deine Gedanken wieder.
Eine Waffe … du brauchst irgendwelche Waffen, und zwar: Superkräfte!
Das Untier schlägt nach dir und du weichst zu spät aus. Stechende Schmerzen durchziehen deine Seite, wo die Kralle dich getroffen hat. Als du dorthin fasst, spürst du warme Flüssigkeit.
Du keuchst auf. Nein! Mit einem Mal bist du wütend. Das hier ist ein Traum, du kannst und willst hier nicht sterben. Du bleckst die Zähne wie ein Tier und ein Knurren dringt aus deiner Kehle. Plötzlich lassen die Schmerzen nach und die tiefe Wunde verschließt sich von selbst. Wütend starrst du den gestaltgewordenen Alptraum an.
Das hier ist dein Traum, du bist unsterblich! Ohne jede Angst rennst du auf das Monster zu und schlägst mit der Faust gegen den schwarzen Leib. Das Monster will dich mit einem Tentakel zu Seite fegen, doch du duckst dich darunter hinweg. Scharfe Stacheln am Rand des Tentakels kratzen über deinen Rücken, doch die schmerzhaften Striemen fachen deine Wut nur weiter an und du schlägst stärker zu, während deine Wunden sich sofort wieder schließen.
Die Finger wie Krallen gebogen, reißt du an dem Fleisch deines Gegners, Stück für Stück für Stück. Der Alptraum prügelt auf dich ein, packt dich und schleudert dich von sich, aber jedes Mal stehst du wieder auf, rennt auf ihn zu und prügelst weiter. Jede Verletzung, ob Schnitt oder Bruch, heilt fast schon schneller, als sie dir zugefügt wird. Der Alptraum klingt immer frustrierter, während deine Kraft einfach nicht versiegt und deine verhältnismäßig schwachen Angriffe mit der Zeit ihre Wirkung entfalten. Schwarzes Blut tränkt den Boden um dich herum, du steht knietief im Morast.
Irgendwann werden die Bewegungen des riesigen Monsters langsamer und seine Augen verdrehen sich nach und nach. Dann sinkt das Wesen in sich zusammen und scheint vor deinen Augen zu verdampfen. Die Wolken dunklen Rauchs lösen sich im Wind auf, dann ist von dem Monster nichts mehr übrig.
Du nimmst einen tiefen Atemzug und deine zitternden Beine geben unter dir nach. Mit einem Mal bist du einfach nur noch erschöpft, als ob du drei Sportstunden hinter dir hast. Dein Herz klopft wild. Du ringst nach Atem.
Aber dein Feind ist besiegt. Du hast gewonnen.
Du greifst in deine Hosentasche, und …
- … ertastest die Kieselsteine, die du aufgenommen hattest. Kapitel 733:
[https://belletristica.com/de/chapters/90562/edit]
- … ertastest nichts, da du die Steine nicht mitgenommen hast. Kapitel 732: