Du schließt die Augen und konzentrierst dich. So real sich dieser Ort auch anfühlt, es ist immer noch ein TRAUM, nichts weiter! Und im Traum kann man sein, was man will, solange man nur weiß, dass man träumt.
Dein Kopf pocht ein wenig, während du versucht, dir genau das vor Augen zu führen. Du träumst. Dieses riesige Monster vor dir kann dir eigentlich nichts tun.
Eigentlich …
Du spürst Nervosität in deinem Bauch aufsteigen, aber sofort fokussierst du deine Gedanken wieder.
Eine Waffe … du brauchst irgendwelche Waffen, und zwar: Superkräfte!
Ein Rumpeln erschüttert die Erde unter dir, als du die Hände zu Fäusten ballst. Das Beben wird stärker, doch deine Füße bleiben fest auf dem Grund verankert. Dann hebst du die Arme und spürst die Muskeln in deinem Rücken brennen, als sich im nächsten Moment braune Wurzeln aus dem Boden winden und wie lange Tentakeln auf das schwarze Ungeheuer zurasen und sich dann um seine Beine wickeln.
Mit einem Donner kommen Tiere aus allen Himmelsrichtungen angerannt und –geflogen, unzählige Vögel und Landtiere, Hirsche, Pferde, Wölfe und Tiger, Löwen, aber auch Hasen, Waschbären und Füchse, Elefanten, Nashörner und Nilpferde, Affen, Katzen und Hunde – so ziemlich jedes Tier der Welt, das Laufen kann, eilt dir nun in deinem Kampf zu Hilfe, während die Bäume des düsteren Waldes ihre Wurzeln aus der Erde ziehen und schwankend in der ersten Reihe marschieren, um das riesige Untier aus Alpträumen festzusetzen, ehe sich die Tiere auf das Monster stürzen.
Heulen, Knurren und Jaulen erhebt sich wie ein dissonantes Konzert. Du hörst die Bäume ächzen, während sich der riesige Albtraum gegen ihre Wurzeln stemmt. Doch das schwarze Monster kann nicht entkommen, und so klein die Tiere im Vergleich zu ihm auch sind, ihre Anzahl ist einfach überwältigend. Wie Ameisen bedecken sie den ganzen pechschwarzen Leib, beißen und kratzen und stoßen unermüdlich.
Nach einer Weile werden die Laute, die der Albtraum ausstößt, gequälter und matter. Das Untier sinkt langsam in sich zusammen und legt sich schließlich auf den Boden, als wollte es schlafen. Doch jede Bewegung versiegt und dann löst sich der Albtraum plötzlich nach und nach in öligen Schlamm auf, der im Boden versickert.
Die Tiere springen von dem Leib und trotten gemütlich, als wäre nichts gewesen, in alle Himmelsrichtungen davon.
Du nimmst einen tiefen Atemzug und deine zitternden Beine geben unter dir nach. Mit einem Mal bist du einfach nur noch erschöpft, als ob du drei Sportstunden hinter dir hast. Dein Herz klopft wild. Du ringst nach Atem.
Aber dein Feind ist besiegt. Du hast gewonnen.
Du greifst in deine Hosentasche, und …
- … ertastest die Kieselsteine, die du aufgenommen hattest. Kapitel 733:
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- … ertastest nichts, da du die Steine nicht mitgenommen hast. Kapitel 732: