Du schließt die Augen und konzentrierst dich. So real sich dieser Ort auch anfühlt, es ist immer noch ein TRAUM, nichts weiter! Und im Traum kann man sein, was man will, solange man nur weiß, dass man träumt.
Dein Kopf pocht ein wenig, während du versucht, dir genau das vor Augen zu führen. Du träumst. Dieses riesige Monster vor dir kann dir eigentlich nichts tun.
Eigentlich …
Du spürst Nervosität in deinem Bauch aufsteigen, aber sofort fokussierst du deine Gedanken wieder.
Eine Waffe … du brauchst irgendwelche Waffen, und zwar: Superkräfte!
Das Monster heult und schlägt mit einer missgebildeten Pranke nach dir, doch kurz vor Beendung des Schlags stockt es.
Du fühlst dich, als würde jemand Eiswasser über deinen Körper schütten, als du mit einem Mal unsichtbar wirst.
Verdutzt knurrend sucht der Alptraum nach dir, seine unzähligen Augen huschen unabhängig voneinander hin und her.
Du hebst die Hände und spürst ein Brodeln im Boden, als im Umkreis von hundert Metern um dich das Grundwasser an die Oberfläche tritt, die Erde zuerst in Schlamm verwandelt und dann kniehoch mit brauner Flüssigkeit bedeckt.
Der Alptraum heult auf und weicht zurück. Du spreizt die Finger weit auseinander und kannst das Wasser schon fühlen, wie Schwimmhäute zwischen deinen Fingern. Dann springst du in die Luft und ballst gleichzeitig die Hände zu Fäusten.
Auf der Stelle wird das Wasser zu Eis, auf dessen Oberfläche du sicher landest. Es reicht ein Gedanke von dir, und ein wenig Wasser fließt zu deinen Füßen und umschließt sie. Darauf kannst du wie mit Schlittschuhen surfen und setzt dich auch gleich über die gewellte Oberfläche des Eises in Bewegung.
Das Monster heult. Seine Unterseite ist im Eis eingeschlossen, und so sehr es sich auch windet, es kann sich nicht befreien. Das Untier schlägt mit den langen Gliedmaßen um sich.
Du rufst einige kleine Pfützen Wasser zu dir, etwa die Menge, die in eine ausgehöhlte Hand passt. Diese Tropfen schweben dir hinterher und formen sich langsam zu stromlinienförmigen, weißen Eiskristallen.
Du deutest auf das Monster und die Geschosse rasten los, um sich zielsicher in die Augen zu bohren. Die Schreie des Untiers werden qualvoller. Berauscht von dem Gefühl der Macht in deinen Adern rufst du weitere und immer größere Eispfeile, die das Monster bombardieren. Gleichzeitig bleibst du in Bewegung, denn Tentakel und Pranken schlagen nun überall blindlings auf das Eis, um dich zu erwischen.
Dann erlahmen die Bewegungen des Monsters und mit einem leisen Puffen geht es in schwarzen Rauch auf und verschwindet.
Du nimmst einen tiefen Atemzug und deine zitternden Beine geben unter dir nach. Das Eis schmilzt und versickert als Wasser im Boden. Mit einem Mal bist du einfach nur noch erschöpft, als ob du drei Sportstunden hinter dir hast. Dein Herz klopft wild. Du ringst nach Atem.
Aber dein Feind ist besiegt. Du hast gewonnen.
Du greifst in deine Hosentasche, und …
- … ertastest die Kieselsteine, die du aufgenommen hattest. Kapitel 733:
[https://belletristica.com/de/chapters/90562/edit]
- … ertastest nichts, da du die Steine nicht mitgenommen hast. Kapitel 732: