Du schließt die Augen und konzentrierst dich. So real sich dieser Ort auch anfühlt, es ist immer noch ein TRAUM, nichts weiter! Und im Traum kann man sein, was man will, solange man nur weiß, dass man träumt.
Dein Kopf pocht ein wenig, während du versucht, dir genau das vor Augen zu führen. Du träumst. Dieses riesige Monster vor dir kann dir eigentlich nichts tun.
Eigentlich …
Du spürst Nervosität in deinem Bauch aufsteigen, aber sofort fokussierst du deine Gedanken wieder.
Eine Waffe … du brauchst irgendwelche Waffen, und zwar: Superkräfte!
Du ballst die Hände zu Fäusten und stellst dir vor, wie deine Muskeln anschwellen. Schon spürst du, wie deine Kleidung über deinen Armen, Waden und über der Brust spannt. Du öffnest die Augen und siehst das wabernde, vielgestaltige Monster vor dir plötzlich wie in Zeitlupe.
Du machst einen Schritt nach vorne, dann noch einen, und dann rennst du so schnell, dass der Gegenwind dir den Atem nimmt. Die Welt existiert für dich verlangsamt, während du auf das Monster zusprintest. Du scheinst das einzige Ding zu sein, dass sich mit normaler Geschwindigkeit bewegt – obwohl das natürlich täuscht.
Du spürst deine Muskeln vor Erwartung beben, während du auf das Monster zuläufst, dich unter einem schwingenden Tentakel hindurchduckst, über einen missgestaltenen, langen Fuß springst und dann direkt vor dem Untier stehst.
Du bewegst die Faust in einem Schwinger von unten nach oben und schlägst mit aller Kraft gegen den Alptraum.
Einen Moment scheint nichts zu passieren. Dann schwabbelt der Moloch nach oben und fast schon behäbig lösen sich die Füße vom Boden. Dann wird das Wesen immer schneller und fliegt immer höher und höher, bis es nur noch ein dunkler Punkt am Himmel ist.
Du machst drei Schritte nach hinten. Der Punkt wird wieder größer. Und größer. Bald kannst du Einzelheiten erkennen, als dein Feind immer schneller zu fallen scheint – deine übermenschliche Geschwindigkeit lässt langsam nach.
Dann prallt das gigantische Wesen vor dir auf den Boden und ein lautes Klatschen erklingt, ehe dein Gegner in unzählige Teilstücke zerplatzt, wie riesige, schwarze Maden. Sie winden sich unter hohem Kreischen im Sonnenlicht, Dampf steigt von ihnen auf und sie schrumpeln in sich zusammen, bis sie komplett in Rauch aufgelöst sind.
Du nimmst einen tiefen Atemzug und deine zitternden Beine geben unter dir nach. Mit einem Mal bist du einfach nur noch erschöpft, als ob du drei Sportstunden hinter dir hast. Dein Herz klopft wild. Du ringst nach Atem.
Aber dein Feind ist besiegt. Du hast gewonnen.
Du greifst in deine Hosentasche, und …
- … ertastest die Kieselsteine, die du aufgenommen hattest. Kapitel 733:
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- … ertastest nichts, da du die Steine nicht mitgenommen hast. Kapitel 732: