Númhyalikyu, "ein Häuptling", ist eine riesige, monströse Heilbutt-Seehundchimäre aus der Folklore des pazifischen Nordwestens der Kwakwaka'wakw.
Merkmale
Der Rücken des Númhyalikyu sieht aus wie ein Strand mit dem typischen Wellenmuster im Sand, das die Brandung hinterlässt. Sein welliger Rücken, der oft knapp unter der Wasseroberfläche liegt, kann leicht mit einer kleinen Insel verwechselt werden.
Der Kopf ist der eines Seehundes, mit einem leuchtenden Fleck auf der Stirn, dessen Leuchten so intensiv wie brennendes Feuer seien soll.
Wenn ein Númhyalikyu getötet wird, kann sein Kopf durchstochen und sein glänzendes Ornament entfernt werden, wodurch sich herausstellt, dass es sich um einen harten und glänzenden kristallinen Gegenstand handelt. Dieser wird als Tlúgwi bezeichnet und ist sehr wertvoll. Das Fischwesen ist in der Lage ein tiefes Summen von sich zu geben, was durch Wasser und Luft hallt und durch die Bäume rumpelt und scheinbar von überall gleichzeitig kommt.
Númhyalikyu besitzen nicht nur ein lautes Organ, sie bringen auch schlechtes Wetter und Stürme mit sich. Wenn sie an die Oberfläche kommen, entstehen tückische Untiefen, die Kanus zerstören.
Vorkommen
Pazifischer Nordwesten, meist im flachen Küstengewässer zu finden. Trotz der Größe aber vorwiegend sehr schlecht zu lokalisieren.
Lebensweise
Über die Lebensweise ist nicht viel bekannt.
Kulturelle Bedeutung
Jagd
Das Kopfjuwel des Númhyalikyu ist sehr begehrt, allerdings sind die Wesen aufgrund ihrer allgegenwärtigen Stimmen nur schwer auszumachen und durch ihre Größe keine leichte Jagdbeute.
Rituale
Im rituellen Númhyalikyus Tanz ist der Númkahl, "Personifizierung von númhyalikyu" zu fangen. Der Eingeweihte, welche die Rolle des Númhyalikyu spielt, trägt eine Gesichtsmaske und wird am Strand gefangen, nachdem er metaphorisch das Meer verlassen hat. Mit diesem Ritus sollen Gefahren, welche durch echte Númhyalikyu verursacht werden, verringert werden.
Taxonomische Stellung
Der Númhyalikyu gehört zu den Fischwesen, genauer zu den Plattfischen (Pleuronectoideo) und in die nähere Verwandtschaft der Gattung Hippoglossus, welche auch der Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus) angehört. Als Chimärenwesen ist er aber nicht Teil der Gattung Hippoglossus, aber ein sehr naher Verwandter.
Nachweise
- Curtis, E. S. (1915) The North American Indian, v. X. The Plimpton Press, Norwood.