Der Yam Bhaya Akhoot ist ein mysteriöses, amorphes Wesen, aus der indischen Mythologie, das am Fuß der Treppe des Vijay Stambha, des Turms des Sieges, in Chittorgarh, Indien, lebt. Das Wesen ist auch als Abang Aku (Malaiisch, Korruption des Namens), A Bao a Qu (stärkere Korruption des Namens) bekannt.
Merkmale
Normalerweise befindet sich das Yam Bhaya Akhoot in einem Ruhezustand. In diesem ist das Wesen und ist unsichtbar. Wagen es Besucher den Turm zu erklimmen erwacht das Wesen und folgt ihnen die Treppe, mit einem gewissen Abstand, hinauf. Sein Körper ist transparent, emittiert aber ein blaues Licht, weshalb er sichtbarer wird. Je mehr Stufen erklommen werden, desto sichtbarer wird das Wesen, hat man die Hälfte der Stufen erreicht, zeigen sich tentakelartige Fortsätze.
Weiter als diese Stufen wird er aber nur einer Person folgen, welche vollständig selbst verwirklicht ist. Er folgt der Person bis zur Turmspitze, wird dort zu ihrer Aura und führt sie ins Nirvana. Dieser Umstand geschah bisher ein einziges Mal, das Wesen trat danach aber weiter auf, ist also nicht mit der Person verschwunden.
Erkennt Yam Bhaya Akhoot jedoch, dass die Person, welche er folgt, unwürdig ist, folgt er ihr nicht mehr und stürzt die Treppe hinab bis zur ersten Stufe, wo er auf den nächsten Besucher wartet. Dabei macht er Geräusche, wie das Rascheln von Seide klingen.
Vorkommen
Entlang der Treppe des Vijay Stambha, des Turms des Sieges, in Chittorgarh, Indien. Nachts sucht das Wesen das Wasserbecken Bhimlat Kund auf.
Es ist heute vermutlich nicht mehr möglich Yam Bhaya Akhoot in Turmnähe zu sichten, da die Turmspitze inzwischen von einer Kuppel bedeckt wird und es somit, für das Wesen keinen Sinn ergibt, Menschen auf dem Weg weiter zu folgen.
Lebensweise
Über die Lebensweise ist nicht viel bekannt.
Kulturelle Bedeutung
Mythologie
Eine Geschichte besagt, dass es sich bei Yam Bhaya Akhoot um den Geist des Anführers der Nakshatra Meenu handelt, der riesigen Schlangensternwesen, welche die Konkan-Küste überfallen haben. Dieser war gefangen genommen und Generationen später dem Herrscher von Mewar geschenkt worden, wo der Anführer verstarb und zu Yam Bhaya Akhoot wurde.
Trivia
In Malaysia ist der Yam Bhaya Akhoot als Abang Aku bekannt, was wahrscheinlich eine Verballhornung seines Namens, der als "älterer Bruder" gelesen werden kann, darstellt. Diese Verballhornung wiederum wurde weiter zu "A Bao A Qu" verfälscht, einem Begriff, der von dem argentischen Schriftsteller JL Borges verwendet und populär gemacht wurde.
Taxonomische Stellung
Sollte es sich bei Yam Bhaya Akhoot wirklich um den Anführer der Nakshatra Meenu handeln, würde er selber eine geisterhafte Form eines Stachelhäuters (Echinodermata), genauer eines Schlangensterns (Ophiuroidea) darstellen.
Sollte es sich bei Yam Bhaya Akhoot allerdings nicht um den verstorbenen Anführer handeln, ist die taxonomische Einordnung aufgrund des amorphen und transparenten Körpers, welcher in Vollständigkeit nie dokumentiert wurde, schwierig bis unmöglich.
Nachweise
- Bhairav, J. F. and Khanna, R. (2020) Ghosts, Monsters, and Demons of India. Blaft Publications, Chennai.
- Borges, J. L.; trans. di Giovanni, N. T. (1969) The Book of Imaginary Beings. Clarke, Irwin, & Co., Toronto.
- Borges, J. L.; trans. di Giovanni, N. T. (2002) The Book of Imaginary Beings. Vintage Classics, Random House, London.
- Borges, J. L. (1978) El Libro de los Seres Imaginarios. Emece Editores, Buenos Aires.
- Borges, J. L.; trans. Hurley, A. (2005) The Book of Imaginary Beings. Viking.
- Borges, J. L. (2009) Manual de Zoologia Fantastica. Fondo de Cultura Economica, Mexico.