Dieses Kapitel wird vom Autor als veraltet betrachtet und in absehbarer Zeit überarbeitet
Einleitung
Obake (jap. お化け), auch Bakemono (化け物), zu deutsch „verwandelte Wesen“ ist der Sammelbegriff für übernatürliche Erscheinungen der Folklore Japans. In der Regel haben all diese Wesen eine Verwandlung durchzogen, sind zum Leben erwacht oder haben Sprechen gelernt. Die Obake teilen sich in zwei Gruppen auf, die relativ bekannten Yōkai (Fabelwesen) und die weniger bekannten Yūrei (Geister von Verstorbenen). In der Regel wird sich diese Abhandlung mit den Yōkai beschäftigen und weniger mit den Yūrei. Nichts desto trotz, sollte hier eine einfache, aber ziel führende Unterscheidung gewählt werden:
1. Yūrei (die Seelen der Verstorbenen), welche noch nicht vollständig ins Jenseits (bzw. in eine neue Wiedergeburtsform) hinüber wechseln konnten und deshalb in dieser Welt gefangen ist. Sie entstehen wenn Menschen in großer Trauer oder Wut sterben, und bleiben solange, bis jemand ihren letzten Wunsch erfüllt bzw. sie ihn sich erfüllen können (meist Rache, aber auch das jemand sich um die Kinder des Verstorbenen sorgt)
2. Yōkai (Fabelwesen), welche permanente Gemeinschaften am Rande der menschlichen Gesellschaft bilden. Wie Tengu und Oni, aber auch komplett mysthische Gestalten wie der Baku oder auch Tiere mit magischen Begabungen, z.B. sprechende Füchse, gehören in diese Gruppe. Zusätzlich gibt es auch Gegenständliche Yōkai, was diese Gruppe deutlich vielfältiger macht, als die Yūrei.
Yōkai lassen sich ebenfalls in Untergruppen einteilen. Wir wollen in dieser Abhandlung 5 Gruppen näher beleuchten.
Tierische Yōkai
Es wird von einigen Tieren angenommen, dass diese magische Kräfte besäßen. Viele von ihnen sind in der Lage ihre Gestalt zu wandeln Die meisten sind (Hengeyōkai 変化妖怪). Diese Eigenschaft nutzen sie um unter Menschen zu leben und verwandeln sich bevorzugt in Frauen. Ihre Charakterzüge zeigen ähnlichkeit mit Fabeltieren aus Europa. Solche Tiere gelten aufgrund ihrer Fähigkeiten als die Herrscher ihrer Art und sind neben der menschlichen Gestalt auch in der Lage eine spezielle Herrscherform anzunehmen. Annehmen deshalb, weil diese Tieryōkai in der Regel aussehen wie jeder anderer Vertreter ihrer Art. Es ist also nicht zwischen Fuchs und Herrscher-Fuchs zu unterscheiden, so fern er nicht in seiner Herrscher Gestalt auftritt. Was vor allem eine Schutzmaßnahme der Herrscher vor Menschen darstellen dürfte.
Oni
Unter Oni (jap. 鬼) zu deutsch Dämon/Teufel, versteht man in der Regel gehörte, Humanoide Wesen mit Hörnen auf dem Kopf. Sie tragen in der Regel einen Lendenschurz aus Tigerfell und eine Eisenkeule. Ihre Ursprünge sind nicht nur auf chinesische Überlieferungen, sondern auf indische Wurzeln zurückzuführen. Auch wenn Oni meist als böse dargestellt werden, gibt es auch gute Oni. Zum Beispiel leiten sich der Wind- und der Donnergott von Oni ab, sind also so gesehen Gute Oni. Aber auch Oni selbst haben in der Geschichte immer wieder Auftritte mit gutem Charakter.
Tsukumogami
Tsukumogami (jap.付喪神) sind eine Gruppe von gewöhnlichen Haushaltsgegenständen, die zu ihrem hundertsten „Geburtstag“, also zu ihrem Fertigstellungstag lebendig wurden. Hierzu zählen nicht nur beispielsweise Reisschüsseln oder Laternen, sondern nach Populärkultur auch Telefone, ewig verschwundene Fernbedienungen und ähnliches.
Menschliche Verwandlungen
Einige Yōkai waren ursprünglich Menschen, welche durch gesteigerte Emotionen oder Fehlverhalten (z.B. Kannibalismus oder zu viel Wein getrunken) zu einem Yōkai wurden. Dazu zählen auch zombiehafte Bauern, welche ihr Land rächen wollen (Dorotabō), was Teile dieser Yōkai in eine Nähe zu den Yūrei stellt, nur das der Körper des Bauern ebenfalls noch in dieser Welt ist. Aber auch sehr ikonische und bekannte wie Hexenartige Wesen zählen in diese Gruppe.
Bizarryōkai
Diese Gruppe umfasst einen nicht zu verachtenden Rest an Yōkai, welche sehr verschieden sind, aber in keine andere Gruppe gehören. Hier finden sich teils komplett literarische Erfindungen, wie der Amikiri wieder, welcher nur von seinem Autor erschaffen wurde um Moskito-Netze zu zerschneiden. Andere wie der Tengu haben Züge eines Kobolds, aber auch viele andere Charakterzüge. Und wieder andere, wie der Baku, sind chimärenartig. Der Baku, auch wenn hier als Bizarryōkai geführt, könnte auch als ein übertriebener Tierischer Yōkai verstanden werden und zeigt wie fließend die Übergänge mit jeder Kategorisierungsebene werden können.
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Y%C5%8Dkai
https://de.wikipedia.org/wiki/Obake
https://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Mythen/Oni_und_Kappa
https://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Mythen/Geister
Verborgene Pfade
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/27203-baku
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/27348-oshiroi-baba
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/27446-fenghuang
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/27592-tenjo-kudari
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/27754-basan
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/27779-gumyocho
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/31268-karyobinga
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/35155-yasha
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/35383-tennyo
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/35383-tennyo
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/56909-oni
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/57234-dorotabo
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/57256-kotobuki
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/64165-kijo
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/69013-wani
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/82642-yuki-onna
- https://belletristica.com/de/books/11425-fabelwesenkunde/chapter/89571-kaichigo