Ein leises Knurren kam über Thanatos' Lippen, als er sich in die Höhe hievte. Seine Muskeln zitterten. Mit den Fingern grub er sich in die weichen Wände der Erdhöhle, stützte sich auf die Steine, der er hinein geschlagen hatte.
Unzählige Tage lang hatte er sich von Regenwasser und Käfern ernährt. Jetzt war er ausgemergelt, die Kletterei ein Kraftakt. Was ihn vorwärts trieb, war seine Haut noch über den Knochen hielt, war der brennende Hass auf Lucy, die ihn mit dieser kindischen Falle hereingelegt hatte. Ihn, Thanatos, der König über dieses Land sein sollte, hatte ein einfaches Menschenmädchen hereingelegt, gefangen wie einen Käfer.
Thanatos spuckte Sand aus, der zwischen den Zähnen geknirscht hatte. Sein Herz donnerte vor Wut.
Endlich zog er sich über den Rand der Erdkuhle. Keuchend verharrte er im Dreck, spürte die kalte Luft auf der Haut, den Regen, der endlich eingesetzt hatte. Dicht und grau kamen die Tropfen herunter, eine wahre Sintflut. Das Wasser perlte über Thanatos' Haut.
Doch es konnte seine Wut nicht kühlen. Thanatos ballte die Hände zu Fäusten. Er konnte es riechen: Blut lag in der Luft, es hatte einen Kampf gegeben. Schon wollte der Regen alle Spuren von Lucy verwischen.
Aber Thanatos würde sie trotzdem finden, und dann würde Lucy für ihre Torheit bezahlen. Sie hatte alles auf's Spiel gestellt, mehr, als sie ahnte.
Langsam stand Thanatos auf. Er war geschwächt. Aber selbst geschwächt war er noch ein furchtbarer Gegner.