Thanatos war wütend. Er stapfte durch den Wald, nichts als einen primitiven Speer an der Seite, trotzdem wichen ihm die Dinosaurier aus. Sie spürten instinktiv, wer hier der gefährlichere Jäger war und keine der Echsen war erpicht darauf, sich in den Tod zu stürzen.
Thanatos hatte eine wirklich finstere Laune. Es wurde nicht besser dadurch, dass er die Menschen nicht fand, die er suchte. Das alte Lager war verlassen gewesen, er konnte nur vermuten, was geschehen war. Anthony Jayden, der elende Verräter, hatte sie wohl geschnappt. Thanatos war in die Nähe von Drachenblut gegangen, doch das Risiko war einfach zu hoch. Sein ehemaliger Schüler war zu wachsam. Anthony Jayden – Ayjay – durfte nicht wissen, wo sich Thanatos befanden. Noch nicht. Thanatos hatte einen Plan: Er musste die Überlebenden einweihen, damit sie von Jayden Plänen wussten – und auch davon, dass Lucy Bescheid wusste. Die Zeit der Geheimnisse war vorbei, auf diese Weise konnte er Ayjay am meisten schaden.
Doch blieb ihm noch Zeit? Wo waren die Siedler – frei oder in Gefangenschaft? Thanatos hätte Lucy am liebsten den dürren Hals umgedreht. Was, wenn sie in Jaydens Händen war, und unter Folter bereits alles gestanden hatte? Nicht, dass es für Jayden etwas Neues wäre, doch Anthony würde wissen, dass Thanatos schwach geworden war. Dass er andere Ziele verfolgte. Dass er Jayden stürzen wollte, Drachenblut vernichten, und dieses ganze, schreckliche Spiel beenden.
Wenn Lucy ihn nur nicht gefangen hätte!
In diesem Moment ertönte ein Krachen – das Donnern eines Erdrutsches. Thanatos fuhr herum und ein Grinsen breitete sich hell auf seinem dunklen Gesicht aus. Sie waren also doch nicht gefangen, noch nicht. Er ging in die Richtung, aus der der Lärm gekommen war.
Zeit, seinem alten Schüler eine neue Lektion zu erteilen!