13.10.2019
Adrenalin
Das Herz pumpt. Die Lungen füllen sich. Der Zustand des Lebens, ganz gewohnt. Normal. Unscheinbar.
Doch mit einem Schlag kann es sich ändern. Eine Nachricht, eine Person, eine Situation. Das sonst so stete Gleichgewicht kann brechen und dafür sorgen, dass das Leben überhaupt erst wieder wahrgenommen wird.
Adrenalin.
Die Art und Weise, wie dieses Hormon das Leben betont, dürfte für jeden die gleiche sein. Das Herz rast. Die Lungen brennen. Der Zustand des Lebens, gehetzt. Gestresst. Alarmiert. Mit einem Schlag kann sich die gesamte Wahrnehmung verändern. Eine Beschleunigung macht sich bemerkbar, man denkt schneller, handelt schneller.
Fight or flight.
Die Umgebung erscheint so viel langsamer, man selbst so viel schneller. Dabei ist es nur der Verstand, der das Überleben sichern möchte. Das Blut aufgeheizt, hetzt man im Rausch des Adrenalins, lässt sich leiten von seinen Instinkten.
Fight or flight. Kämpfen oder fliehen. Leben oder sterben. Jetzt oder nie.
Manche mögen dieses Gefühl. Sie suchen sich den Rausch, indem sie sich einem Publikum präsentieren, Achterbahn fahren, Risiken eingehen, Neues ausprobieren. Nur, um das Leben zu spüren. Denn in all dem Trott, in dem wir uns heute befinden, wird das Leben kaum noch bewusst wahrgenommen. Uns fehlt der Kampf ums Überleben. Nicht, dass es etwas Schlechtes wäre. Aber durch diese Verwöhnung vergessen wir oftmals, was wir haben.
Das Herz pumpt. Die Lungen füllen sich. Der Zustand des Lebens, ganz gewohnt. Normal. Meist unbemerkt.