Langsam öffnete ich meine Augen und richtete mich etwas verstört auf. Trotz der Helligkeit, die mich umgab, konnte ich kaum etwas sehen, egal wie sehr ich mich anstrengte. Vorsichtig erhob ich mich und augenblicklich fing mein Kopf an zu dröhnen. Ich schien mich gestoßen zu haben, auch wenn ich mich nicht entsinnen konnte, wann dies denn geschehen war.
Ich blickte mich um, doch alles um mich hielt sich in einem harten Weiß und auch wenn ich vermutet hätte, mich in einem Raum zu befinden, so konnte ich einen leichten Windzug spüren, der mir die Haare aus meinem Gesicht trieb.
Ich runzelte vollkommen verwirrt die Stirn und auch nachdem ich mein Gedächtnis mehrmals nach dem Ursprung der Kopfschmerzen und meiner jetzigen Lage untersuchte, so gab es nichts hilfreiches her. Ich tat ein paar Schritte, auch wenn ich nicht das Gefühl hatte, in irgendeine Richtung weiterzukommen. Stattdessen schien es so, als bliebe ich auf ein und derselben Stelle stehen.
Verwirrt schloss ich die Augen, doch nachdem ich meine Lider wieder hob, hatte sich an meiner Umgebung kaum etwas geändert. Kaum etwas, bis auf eine einzige Sache, die mir jetzt ziemlich merkwürdig erschein.
Vorhin hatte ich noch nichts gehört, doch jetzt drang plötzlich ein feines und äußerst leises Geräusch an mein Ohr. Es klang, als würde jemand singen. Nein, nicht nur einer. Es schien ein Chor zu singen, für mich. Ganz allein für mich und mit den lieblichsten Stimmen, die ich je gehört hatte.
Ohne dass ich es aufhalten konnte, verzogen sich meine Lippen zu einem Lächeln und meine Augen schlossen sich ohne mein Zutun wieder. Ein süßer Geruch strömte durch meine Nase, auch wenn ich nicht wusste, wer oder was diesen verströmte, so war er so unglaublich köstlich.
Meine Beine setzten sich ganz von alleine in Bewegung und ich schien eine lange Zeit zu laufen. Ich sah nicht wohin es ging, aber ich verspürte keine Furcht, sondern nur grenzenloses Vertrauen.
Dann, es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, ertönten leise Trompetenklänge, die mich auf meinen Weg begleiteten, bis mein Pfad steiler wurde und immer steiler, dass ich das Herunterfallen befürchtete. Doch dann blieben meine Beine an Ort und Stelle stehen und meine Augen öffneten sich wieder.
Die Helligkeit war zwar nicht vollständig verschwunden und dieses weiße Licht blendete mich aufs Übelste, doch erkannte ich nun ein goldenes Tor, das sich vor mir eröffnete.
„Habe keine Angst“, ertönte da plötzlich eine dieser hellen Stimmen des Chores aus dem Nichts und egal in welche Richtung ich mich drehte, ich konnte ihren Ursprung einfach nicht ausmachen. „Schreite weiter ohne Furcht und das bereitstehende Kommando wird mit dir in den Himmel auffahren“, fuhr der Unsichtbare fort.
Normalerweise hätte ich mich jetzt erschreckt, doch eine tiefe Ruhe hatte sich in mir ausgebreitet. Meine Füße setzten sich in Bewegung und durchschritten das Tor, auf dessen anderen Seite mich Engel in Empfang nahmen.
Sie nahmen sanft meine Hände und während ich noch darüber nachdachte, was das hier alles sollte, flog ich schon weit hinfort, hinauf in den Himmel.