Was soll ich sagen?
Unsere Liebe hat gehalten, durch alle Höhen und Tiefen, die in den Jahren unseres Studiums noch folgten. Die Zeit war nicht immer leicht für uns, aber wir haben sie gemeinsam überstanden.
Wir sind inzwischen glücklich verheiratet und bereits zweifache Eltern.
Damon (!) ist fast vier, und Christina ist zwei Jahre alt. Die beiden halten den ganzen Clan mächtig auf Trapp und runden unser familiäres Glück perfekt ab.
Dreimal dürft Ihr raten, wer ihre Patentante ist!
Meine unverwüstlich beste Freundin Jessica natürlich, die mittlerweile kurz vor dem Abschluss ihres Tiermedizin-Studiums steht, das sie zur Hälfte in Deutschland und zur anderen Hälfte in - man höre und staune - Irland absolviert. Inzwischen kann sie wahrscheinlich besser Englisch als ich. Außerdem scheint es so, als habe sie mittlerweile endgültig ihre "wilde Zeit" hinter sich gelassen und im fernen Kerry ihren Traummann gefunden. Würde mich gar nicht wundern, wenn da in absehbarer Zeit die Einladung zu einer Hochzeit ins Haus geflattert käme.
Aber zurück zu uns...
Nachdem David und ich die ersten Jahre in den USA lebten, haben wir nun letztendlich doch nach Deutschland zurückgefunden und wohnen mit unserer kleinen Familie in einem schmucken Häuschen in der Nähe meiner Heimatstadt.
Ein Haus, bei dessen Finanzierung uns ein gewisser Roman-Autor und mittlerweile guter Freund unterstützt hat: Collin Morrell.
Mit der Umsetzung unserer Liebesgeschichte landete er prompt einen weiteren Bestseller. Sein Roman mit dem verheißungsvollen Titel "Suddenly Princess" ("Plötzlich Prinzessin") gehörte unmittelbar nach der Veröffentlichung zur meist verkauften Belletristik im Westen der USA.
Obwohl wir damals bei unserem ersten Besuch auf seinem "bescheidenen Anwesen" in Bel Air nicht im Traum über eine finanzielle Beteiligung nachgedacht hatten, als wir ihm die Erlaubnis erteilten, seine Story über uns zu veröffentlichen, ließ er dennoch von seinen Anwälten einen Vertrag aufsetzen, der uns prozentual zu seinen Teilhabern machte, falls der Roman einigermaßen gut bei den Lesern ankäme. Nun, was soll ich sagen, er kam nicht nur gut an, er wurde sogar derart erfolgreich, dass David und ich aus dem Gewinn unser Studium finanzierten und den "Rest" in unser eigenes kleines "Anwesen" investieren konnten.
Wie das Leben so spielt…
Mit Collin selbst und seiner Familie verbindet uns noch heute eine herzliche Freundschaft. Hin und wieder telefonieren wir miteinander, und natürlich schauen wir jedes Mal gern bei ihm vorbei, wenn wir bei meinen Großeltern in Kalifornien zu Besuch sind.
Granny hat sich "unseren" Roman natürlich persönlich von ihrem Idol signieren lassen und platzt fast vor Stolz darüber.
Ich habe mir nach meiner Pflichtzeit als Assistenzärztin und den zwei Babypausen im letzten Jahr einen langjährigen Traum erfüllt und meine eigene Praxis als Kinderärztin eröffnet.
David arbeitet mittlerweile als polizeilicher Ermittler.
Wir sind beide beruflich voll eingespannt, doch in der wenigen Freizeit, die wir miteinander teilen und genießen, knistert es noch immer zwischen uns, genau wie damals, als ich die Lichterprinzessin unserer Stadt war, und er mir beschützend zur Seite stand.
Auf dem Schreibtisch in meiner Praxis steht eines meiner ganz persönlichen Lieblingsfotos:
Es zeigt mich in meinem damaligen Amt als Lichterprinzessin, und seitlich hinter mir, außerhalb des Rampenlichtes und doch gut sichtbar, steht er, mein Bodyguard…
Manchmal sehen vor allem meine kleinen Patienten das Bild mit großen, staunenden Augen an, genau wie mich damals die kleine Hannah auf der Rathaustreppe angesehen hatte.
Neulich fragte ein kleines Mädchen seine Mama: „Guck mal, Mami, ist das da auf dem Foto eine richtige Prinzessin?“
Die Frau, etwa in meinem Alter, warf mir einen vielsagenden Blick zu und meinte dann lächelnd:
„Ja, sie war mal eine richtige Prinzessin. Und ich erinnere mich noch sehr gut an sie!“
***
Damit ist meine "Lichterglanz"-Story nun endgültig am Ende angelangt.
Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich bei meinen Lesern.
die mir mit ihren Feedbacks und Favos deutlich gezeigt haben, dass ihnen die Story gefallen hat.
Noch ein letzter gutgemeinter Rat in eigener Sache:
Sucht nicht zu verbissen nach der einen großen Liebe, auf diese Art werdet ihr sie nicht finden. Sie findet euch – irgendwann.
Wenn ihr am wenigsten damit rechnet, beginnt er vielleicht – euer ganz persönlicher Lichterglanz.
Und wenn ihr Glück habt, hält er ein Leben lang.
Eure Jeany