Also, wenn ich so Erinnerungen hervorholen soll, fällt es mir meist schwer, mich zu entscheiden. Im Laufe der Jahre haben sich halt zu viele in meinem Kopf angesammelt. Allerdings schafft es meine derzeitige Freundin Salika immer wieder, doch einer Erinnerung auf den Grund zu gehen.
So zum Beispiel vor Kurzem, als wir das Wochenende in Frankfurt verbrachten. Wir bummelten über die Zeil, dem Sammelplatz in Frankfurt und genossen den Trubel, der in dieser Stadt herrschte. Ich gebe es ja zu, ich ließ meinen Blick wohlgefällig über die vielen hübschen Damen schweifen, die hier sehr freizügig ihre Sommermode vorführten.
„Denkst du daran, dass es mich auch noch gibt?“, fuhr mich plötzlich Salika an.
„Wieso mein Schatz, wie könnte ich dich je übersehen?“, schmalzte ich zurück.
„Kaum glaubhaft“, murrte Salika, „deine Blicke weilen meist auf den jungen Hürchen, die Frankfurt zu bieten hat. Liebst du mich nicht mehr?“
„Ich liebe NUR dich“, fühlte ich mich verpflichtet zu sagen, „aber bitte unterlasse es, alle netten jungen Mädchen hier als Nutten zu beschimpfen. Das haben sie nicht verdient.“
„Aber Frankfurt ist doch die Stadt der Huren, es begann mit dieser Rosemarie Nitribit. Die schaffte es, in ganz Deutschland berühmt zu werden, als sie 1957 ermordet wurde. Ein Tod, wie ihn eine Hure auch verdient“, regte sich Salika künstlich auf.
„Eigentlich hieß sie Rosalie Marie Auguste Müller“, ließ mich mein Gedächtnis sagen, „und stammt aus Düsseldorf.“
„Duuuu kanntest sie?“, quietschte jetzt Salika, dass einige Männer in unserer Umgebung stehen blieben, um meine hübsche Freundin näher in Augenschein zu nehmen. Wenn ich quietsche, ernte ich meist nur blöde Blicke. Aber teilen wollte ich den Anblick von Salika auch nicht. Sie zumindest ist garantiert keine Hure und gehört zu mir.
„Lass uns ins Buffalo Steakhouse in der Kaiserhofstraße gehen und was gutes Essen, dabei erzähle ich die alles, was ich von der Nitribit weiß“, versuchte ich abzulenken.
„Ist es ein wenig schweinisch?“, fragte Salika sofort. Kein Wunder, auf heiße Geschichten fährt sie voll ab.
„Nein, die haben nur Fleisch vom Rind“, wollte ich einen Spaß machen.
Salika sah mich noch leicht grimmig an, wechselte mit mir aber sofort die Gehrichtung.
Im Buffalo bekamen wir einen netten Platz und bestellen zwei riesige T-Bone-Steaks. Meine Freundin schaffte ihres nicht; sie brauchte meine Hilfe.
„Und nun erzähle“, kommandierte sie, nachdem ich die Nachspeise orderte.
„Also dann höre“, seufzte ich und legte los. „Ich lernte Rosemarie als ganz junges Mädchen kennen, in einer Äppelwoikneipe in Sachsenhausen. Sie saß alleine an einem kleinen Tisch und starrte traurig vor sich hin. Nun ja, sie gefiel mir, so setzte ich mich neben sie ...“
„Ich denke du liebst nur mich?“, regte sich Salika auf.
„Damals kannte ich dich noch gar nicht“, rückte ich die Tatsachen zurecht. „Doch zurück zu Rosemarie. Ich setzte mich also neben sie.
‚Schöne Maid‘, sprach ich sie an, ‚warum so traurig?`
‚Hau bloß ab‘, wurde ich angefaucht. ‚Ihr Männer langweilt mich.‘
Das war nun ein Thema, welches mich höchst interessierte. Eine schöne ansprechende Frau wird von Männern nur gelangweilt?
‚Aber wieso das denn? Eine Frau kann mit einem Mann doch so viel Vergnügen haben, und‘, ein zweiter Blick genügte, um mir zu zeigen, das Mädchen hatte schon so seine Erfahrungen, ‚es lohnt sich doch auch.‘
‚Deshalb mach ich es ja auch - trotzdem“, knurrte Rosemarie.
Auch hier wieder die Kurzform. Ich nannte meinen Namen, Sauhund.
‚Passt zu dir, ich bin Rosemarie. Warum mich Männer langweilen? Weil sie nur eines können. Ich arbeite in einem Haus am Bahnhof. Die Kunden, die ich habe, wollen nur eines, dass ich die Beine breitmache und sie ihren Heini in mir versenken können. Nach wenigen Minuten ist alles vorbei, die Männer hauen ab und ich kann mich schon wieder waschen, bevor der nächste kommt‘, wurde mir mit fast hasserfüllter Stimme erzählt.
‚Dddas iist wwirklich nnix‘, stotterte ich nun doch. ‚Aber was erwartest du denn, mehr als eine Viertelstunde gebt ihr doch nicht, wie ich die Sache kenne.‘
‚Ich gebe sogar 30 Minuten für zwanzig Märker‘, murrte Rosie.
‚Mal so gesagt, wie wäre es mit 100 Mark für zwei Stunden?‘, kam mir eine Idee. Obwohl ich für solche Dienstleistungen eigentlich nie zahle.
‚Und du grünhaariger Zwerg denkst, du könntest es besser machen? Du willst doch auch nur deine Nudel reinstecken und dann abhauen. Aber - für nen Hunnie - heute hab ich noch nichts verdient‘, wurde ich nun doch angelächelt.
‚Dann komm‘, lächelte nun auch ich und ging mit ihr in mein Hotel.
Rosemarie war begeistert, wie schön ich wohnte. Vor allem das Bad gefiel ihr. Sie wollte es natürlich nutzen. Keine schlechte Idee, wenn man es mit einer Nutte zu tun hat. Allerdings muss ich zugeben, Rosemarie machte einen sehr sauberen Eindruck.“
„Das hoffe ich auch, dass du nicht mit jeder hergelaufenen Schlampe geschlafen hast“, fühlte sich Salika genötigt zu sagen.
Ich überging den Einwurf und erzählte weiter.
„Nach fast einer halben Stunde kam mein Besuch aus dem Bad. Nackt, wie es zu erwarten war. Aber eines störte mich jetzt gewaltig: die Haare, die ihre Liebesgruft verdeckten.
‚Kein Wunder, dass alle Männer nur ihr Ding reinstecken wollen‘, entfuhr es mir. ‚Du versteckst ja deine Schönheit. Ab, zurück ins Bad!‘
Rosemarie wollte aufbegehren. Ich konnte sie überzeugen. Es war wohl neu, vor allem interessant genug, dass sie meinen Kahlschlag über sich ergehen ließ. Danach zeigte ich meine Kraft und trug sie ins Bett. Jetzt zeigte ich mein Können ...“
„Und schlürftest ihre Muschi aus“, lachte Salika. „Das will ich nachher auch!“
„Genau das tat ich“, musste ich zugeben. „Und das war der Untergang von Rosemarie. Wir trieben die ganze Nacht die verwegendsten Spiele. Ich rieb nicht nur meinen Eumel in ihr, nein, wir schmusten auch stundenlang. Ihr Busen war halt sehr hübsch. Es machte Spaß mit ihr.
Am Morgen wollte sie kein Geld. Sie war mir sehr dankbar, hatte sie doch gelernt, dass Edelhure zu sein sehr viel mehr Geld brachte und, vor allem, sehr viel Freude machte. Das brachte wohl Neid auf, umsonst starb sie nicht - aber sie genoss ihr Leben.
© Sauhund von Wolfshausen / 05.07.2013