Wie ich das so mitbekommen hatte, ging meinem Sauhund die Sache mit Charlotta sehr nahe. Die Lieblingszofe von Queen Victoria hatte es ihm angetan. Dass sich der Sauhund auch zurückhalten konnte, war mir fremd. Aber es geschehen noch Zeichen und Wunder.
Eigentlich wollte ich so schnell wie möglich wissen, was er noch am Hof in London erlebt hatte, aber ich ließ ihn lieber eine Weile in Ruhe. Nun jedoch konnte ich meine Neugier nicht mehr zurückhalten, ich musste es wissen.
„Das war doch bestimmt nicht alles bei Victoria“, meinte ich in einem unbedachten Moment zu meinem Liebsten.
„Wie meinst du das, das wäre nicht alles gewesen“, fragte er mich.
„Na ja, mein Schatz, meine geliebte Schnüffelschnauze. Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du nicht ewig Trübsal geblasen hast wegen Charlotta, auch wenn dir das sehr nahe gegangen ist mit ihr.“ Ich blinzelte ihn wissend an.
„Ich war schon sehr in Trauer, dass die Queen die Kleine so plötzlich vermählte und sie auf Nimmerwiedersehen aus meinem Dunstkreis verschwand“, erklärte er. „Aber es war vielleicht auch besser so. Wer weiß, wie lange ich mich hätte zurückhalten können und ich sie doch noch entehrt hätte. Das wäre sehr schade gewesen und ein Riesenskandal, der nicht wieder gut zu machen gewesen wäre.“
„Du hast Recht“, erwiderte ich. „Es gab aber bestimmt noch sehr viel mehr andere Damen am Hof, vielleicht auch welche, die nicht von so gehobenen Stand waren wie Charlotta und eher zu dir passten.“ Ich sah ihn fragend an.
„Es gab da schon eine, die mir noch gefiel und mein Blut mächtig in Wallung brachte“, gab er zu.
„Ah ja… und wer war die Holde?“
„Die Köchin“, kam es wie aus der Pistole geschossen.
„Du meinst die, der du ganz zu Beginn deines Aufenthaltes im Palast begegnet bist, die dir deine Unterkunft gezeigt hat?“, wollte ich wissen.
„Genau die!“
„Komm, erzähl schon“, drängelte ich nun.
„Aber nur, weil du es bist“, sagte der Sauhund darauf. „Aber gehen wir ins Wohnzimmer und machen es uns auf dem Sofa mit einem Glas Wein gemütlich. Da erzählt es sich besser.“
Gesagt, getan… und wenig später saßen wir beisammen.
Die Sache mit Charlotta ging mir wahrlich sehr nahe. Als ich erfuhr, dass sie mit diesem alten Earl vermählt und nun dessen Haushalt führte, fiel ich in ein tiefes Loch. Trotzdem musste ich meine Arbeit tun, als wäre nie etwas gewesen, sonst wäre ich entlassen worden. Das wollte ich auf keinen Fall. Von was sollte ich dann leben? Irgendwann wollte ich auch in meinen Zauberwald zurückkehren und dazu brauchte ich Geld.
Charlottas Gemach bezog bald eine neue Zofe. Doch das Mädchen war ganz und gar nicht nach meinem Geschmack. Lang und dürr wie eine Bohnenstange und hochnäsig, dass es ihr in die Nase regnen könnte. Bei ihr hätte ich mir einen Splitter eingezogen. Außerdem konnte ich hochnäsige Personen partout nicht leiden.
Doch ganz aus dem Weg gehen konnte ich ihr nicht. Meist war sie früh schon wach, wenn ich das Kaminholz brachte. Zum Glück beachtete mich diese eingebildete Göre nicht, sodass ich meiner Arbeit in Ruhe nachgehen und auch schon bald ihr Gemach wieder verlassen konnte. Ich hörte im Palast des Öfteren, dass sie sich aufspielte, die Tochter eines hohen Earls zu sein, der sehr in der Gunst der Königin stand. Wer hoch hinaus will, kann tief fallen, dachte ich mir dazu nur. Ansonsten schwieg ich mich aus. Außerdem ging es mich nichts an. Trotzdem hörte ich dem Getratsche der Bediensteten zu, denen diese neue Zofe wohl auch ein Dorn im Auge war.
„Was ist später aus der Zofe geworden", unterbrach ich die Rede des Sauhunds.
„Das weiß ich nicht, es interessierte mich auch nicht. Eines Tages war sie so plötzlich verschwunden, wie sie aufgetaucht war. Ein anderes Mädchen kam und übernahm ihre Stelle. In Bedienstetenkreisen hörte ich von einem mächtigen Skandal munkeln, in den sie verstrickt war, verfolgte die Sache aber nicht. Doch lass mich weiter erzählen."
Trotz aller Trauer um Charlotta fiel mir eines Tages auf, dass mich die Köchin Margareth ständig mit einem verklärten Blick anschaute. Natürlich fehlte mir Charlotta, doch gegen das Getändel der Köchin und ihrem Werben war ich nicht gefeit. Immer, wenn ich in ihre Nähe kam, lachte sie, manchmal etwas zu schrill für meine Ohren, ringelte sich ihr Haar um einen Finger, das unter der Haube hervorschaute. Ein verspieltes Lächeln zierte ihre Lippen, ihre Wangen röteten sich verdächtig oft, sobald sie mich nur von Weitem sah.
Ich tat so, als würde ich nichts bemerken. Natürlich fiel mir die Frau auf. Immerhin war sie eine sehr beeindruckende Persönlichkeit, die wusste, was sie wollte. Dass sie mich begehren könnte, wollte mir gar nicht in den Sinn kommen. Sie war, fast wie Charlotta, unerreichbar und trotzdem nah genug, um mir gefährlich werden zu können.
Bis ich eines Tages erstaunt bemerkte, auch mir war die Frau nicht einerlei. Heimlich begann ich, sie zu beobachten. Wie sie sich bewegte, ihre Arbeit tat. Mir mein Essen brachte, wenn ich in die Küche kam. Mich dabei anschaute. Lächelte. Wie sich ihr herrlicher Busen unter der Bluse abzeichnete, sich im Takt ihres Atems hob und senkte.
Das alles machte mich unheimlich an. Und, ich muss gestehen, auch wild.
Ich überlegte lange, wie ich ihr nahe kommen konnte, ohne dass es auffiel. Bis mir Gevatter Zufall zu Hilfe kam.
Eines Abends, ich war müde vom Tagwerk und wollte mir in der Badestube noch ein paar schöne Minuten gönnen, ehe ich mein müdes Haupt aufs Kissen legen und in schönen Träumen versinken wollte. Doch die Badestube war besetzt. Sehr zu meinem Erstaunen mit der adretten Köchin.
Der Dunst in der Stube ließ kaum einen Blick zu. Am Bottich stand Margareth, nackt, wie Gott sie geschaffen hatte. Eben beugte sie sich über die Wanne und goss einen Eimer heißes Wasser hinein. Neuer Dampf schwallte auf und nahm mir gänzlich die Sicht.
Als er sich verzogen hatte, sah ich, wie sie sich nach vorne beugte. Dabei lachten mich ihre Hinterbacken herzallerliebst an. Ein schöner Frauenhintern brachte mich schon immer in Wallung. Margareths Arsch war genau das, was mir gerade gefiel. Sofort ging Meiner Einer in Habachtstellung.
„Oh weh“, dachte ich. Und ging weiter in den Raum hinein. Margareth hatte mich immer noch nicht entdeckt. Doch als sie in den Zuber steigen wollte, bemerkte sie mich. Ich stand inmitten des Dampfs und schaute sie lüstern an.
„Was machst du denn hier?“, fragte sie, ohne jedwede erkennbare Gefühlsregung. Wenn sie von meinem Eintreffen erschrocken war, ließ sie sich dies nicht anmerken.
„Eigentlich wollte ich baden“, erwiderte ich.
„Das wollte ich auch“, sagte Margareth, immer noch ohne jede Gefühlsregung. Doch ich sah ihr an, sie reagierte auf meine Erscheinung. Denn ihr Blick glitt an mir herunter, genau an der Beule in meiner Mitte stoppte er.
„Der Zuber ist aber besetzt“, antwortete ich. „Ist wohl besser, ich geh wieder, ehe wir noch in Verruf kommen und uns Dinge vorgeworfen werden, die sich nicht geziemen. Ich bade halt später, wenn du fertig bist.“
„Du hast wohl Angst“, foppte sie mich.
„Nein, habe ich nicht.“
„Sieht aber so aus, als wärst du ein Angsthase. Komm schon, zieh dich aus und springe zu mir in den Bottich. Es ist Platz für zwei“, lockte sie mich. „Ich warte…“, mahnte sie mich, als ich nicht sofort reagierte. Sie schien ein sehr ungeduldiges Wesen zu sein.
„Das geht doch nicht“, echauffierte ich mich gespielt. In Wahrheit wollte ich genau das.
„Es sieht niemand, wir sind ganz allein“, wehrte sie ab.
„Schließ die Tür ab“, befahl sie mir einfach und ich gehorchte. „Und nun komm endlich“, lockte sie mich in ihre Fänge.
Endlich wagte ich es, mich zu entkleiden und nackt zu ihr in den Zuber zu steigen. Das Wasser war mir beinahe zu heiß. Aber ich wusste, Frauen brauchten es etwas wärmer und daher mokierte nicht dagegen.
„Siehst du, es ist doch ganz einfach“, sagte Margareth lächelnd, als ich mich ins warme Wasser gleiten ließ. „Weißt du“, sprach sie einfach weiter, „ich beobachte dich schon lange, bereits seit dem Tag, an dem du hier angekommen und deinen Dienst angetreten hast.“
„So lange schon?“, stieß ich erstaunt aus.
„Ja, aber du hattest ja immer nur Augen für eine Andere“, schimpfte sie etwas gespielt. Ich merkte ihr an, sie meinte es nicht ernst.
Ich wurde rot, nicht nur wegen der Hitze hier im Bottich und im Baderaum. Auch die Frau, die nackt mit mir im Badezuber saß, als hätte sie nie etwas anderes in ihrem Leben getan, erregte mich ungemein. Noch konnte ich mich beherrschen. Die Frage war nur, wie lange.
„Aber nun“, flötete sie, „ist meine Rivalin nicht mehr hier.“
„Rivalin?“, fragte ich erstaunt.
„Natürlich, ich sah Charlotta als Rivalin an. Du hattest ja nur Augen für sie und ich kam mir so verlassen vor.“ Sie weinte fast. „Charlotta war eine Zofe, eine Adelige! Sie passte gar nicht zu dir. Du solltest dich an deinesgleichen halten.“ Was immer sie mit deinesgleichen meinte, entzog sich meiner Kenntnis. Bedeutete das, sie sich selbst?
„Ich wusste doch nicht…“, versuchte ich sie zu beschwichtigen.
„Woher auch“, meinte Margareth plötzlich wie ausgewechselt, „aber lassen wir das. Jetzt bist du hier und diese Charlotta weg.“ Sie lächelte und beugte sich zu mir herüber. Ihre Lippen kamen immer näher, so weit, dass sie auf meinen trafen.
„Du riechst gut“, sagte ich leise und zog sie an mich. „So richtig köstlich.“ Meiner Einer begann sofort, sich wieder aufzuregen.
„Schleimscheißer“, erwiderte Margareth lachend und ließ sich willig küssen. Sie krabbelte auf meinen Schoß und schmiegte sich an mich. Ich spürte ihren Busen, wie er sich an meine Brust presste, ihren Herzschlag, roch ihren verführerischen Duft. Spürte die nasse Haut.
„Hihi“, kicherte Margareth wie ein junges Mädchen.
„Was ist?“, fragte ich verwirrt.
„Da unten drückt etwas“, meinte sie, weiter kichernd.
„Darf ich vorstellen, das ist Meiner Einer“, machte ich sie mit meinem besten Stück bekannt.
„Ist er immer so drängend?“, fragte Margareth.
„Bei einer schönen Frau immer“, gab ich zu.
„Und bei weniger schönen Frauen?“
„Die zaubere ich mir schön“, erklärte ich grinsend.
„Du bist ein Spinner“, erwiderte Margareth und griff beherzt zu. „Ah…“, kommentierte sie wohlwollend. „Das ist schön.“
„Oh ja, für mich auch“, sagte ich und verdrehte genüsslich die Augen. Margareths kundige Hand tat mir gut, Meinem Einen natürlich auch. Er streckte sich ihr entgegen wie eine Blume der Sonne, wobei der Vergleich mit einer Blume eher Margareth gelten sollte und nicht mir, oder Meinem Einen, den man eigentlich erstarkenden Ast bezeichnen müsste. Denn er erstarkte eben, aber wie…
„Ich sollte mich wohl ein wenig zurückhalten, wenn wir noch ein wenig länger Spaß miteinander haben wollen“, meinte Margareth und stand auf.
„Das lass mal meine Sorge sein“, erwiderte ich und folgte ihr aus dem Zuber. Auf einer Bank setzten wir uns nieder, besser gesagt, Margareth setzte sich und präsentierte mir ihre Schmuckdose. Dem konnte ich natürlich nicht widerstehen. Da musste ich schnüffeln, liebkosen und ihr wohlige Gefühle verschaffen.
„Oh, was tust du da?“, stieß Margareth erstaunt aus, als ich meine Schnüffelschnauze zwischen ihren Beinen versenkte und meine Zunge zum Einsatz brachte.
Ich schaute nach oben. „Ich vollbringe Freudentänze mit meiner Zunge an einem wunderschönen Kleinod, das mir präsentiert wird“, erklärte ich mein Unterfangen.
„Mit der Zunge?“, fragte sie verwirrt.
„Mit der Zunge, natürlich. Gefällt dir das nicht?“
„Oh doch, es ist…“ Während ich weiter ihre intimste Stelle mit Liebkosungen überschüttete, verstummte Margareth kurz. Dann versteifte sie sich und stieß einen Schrei aus. „Das ist, das ist… oh, ja… herrlich“, kam sie endlich zum Ende ihres Satzes. Keuchend sah sie auf mich herunter. Sie zitterte und bebte vor Lust.
Ich ließ nicht locker und verwöhnte ihre Lustspalte immer mit schneller werdenden Zungenschlägen, bis sie laut aufseufzend und schwer atmend zusammen sank.
„Wie kommst du darauf, deine Zunge zu benutzen“, wollte sie wissen, nachdem sie etwas zu Atem gekommen war.
„Mich dünkt, du kennst so etwas nicht“, antwortete ich.
„Alle Männer, die ich bisher hatte, wollten nur ihr Anhängsel in mich stecken, nachdem ich aus dem meist schrumpeligen Ding etwas härteres gemacht hatte. Dann rammelten sie, dass ich wund davon wurde, stöhnten auf und verströmten ihren Sabber in mich“, erzählte die Frau. „Das war keinesfalls ein Zuckerschlecken, im Gegenteil.“
„Dann hast du nun etwas kennengelernt, wobei du auch etwas von der Liebe hast“, antwortete ich. „Du hast einen schönen Orgasmus gehabt und das finde ich genau so schön wie den Akt selbst“, sprach ich weiter.
„Und was ist mit dir?“, fragte sie. „Willst du nicht?“
„Oh doch, aber erst, wenn du zufrieden bist“, erklärte ich ihr und machte mich erneut an die Arbeit. Meine Schnüffelschnauze verschwand wieder zwischen ihren Schenkeln, aber erst, nachdem sie sich ausgiebig um Mund und Busen gekümmert hatte. Die Frau unter mir war anschmiegsam, und als sie ihre Schenkel für mich öffnete, glitt Meiner Einer gerne in die dargebotene Spalte und zeigte ihr, was mir die Hexe vor vielen Jahrhunderten angezaubert hatte. Nicht dünner als ein Besenstiel und nicht kürzer als eine Stunde. Wir genossen es bis zum letzten Moment. Und als ich endlich kam, schrie auch Margareth einen erneuten Orgasmus heraus. Der wievielte es war, entzog sich meiner Kenntnis, irgendwann hatte ich aufgehört zu zählen.
„Das war ja schön“, sagte ich sichtlich erregt von meines Sauhunds Erzählung.
„Dem kann ich dir zustimmen“, antwortete er. Seine Schnüffelschnauze zitterte, als wäre er eben zum Höhepunkt gekommen. „Das hat dich heiß gemacht, meine geliebte Lustspalte“, erkannte er richtig.
„Dich wohl nicht“, kam von mir anstatt einer Antwort eine Gegenfrage.
„Ich möchte nicht behaupten, dass diese Erinnerung ohne Folgen an mir vorbeigeht“, gab der Sauhund zu. „Margareth war wirklich eine sehr anschmiegsame und lernbegierige Frau. Sie wollte alles wissen und ich lehrte es ihr.“
„Ihr habt euch also wiedergesehen?“, wollte ich wissen.
„Oh, noch oft“, antwortete mein Geliebter. „Mit Margareths Hilfe kam ich gänzlich über Charlottas Verlust hinweg. Und die Zeit verging wie im Fluge. Eines schönen Tages stellte ich fest, ich musste zurück in meinen Zauberwald. Ich hatte Heimweh.“
„Und Margareth?“
„Ich berichte es dir“, sagte mein Sauhund und setzte seine Erzählung fort…
Die Wochen und Monate vergingen. Ich genoss die Zeit mit Margareth und sie die mit mir. Trotzdem bekam ich Heimweh. Daher bat ich sie, mich im Park zu treffen, denn zwischen Tür und Angel wollte ich ihr nicht verkünden, dass ich sie verlassen wollte.
Wortlos und sichtlich geschockt hatte Margareth mir gelauscht, aber nun brach es aus ihr heraus. „Du willst was?“, schrie mich sie aufgeregt und unter Tränen an. Sie bebte am ganzen Körper.
„Ich möchte zurück nach Deutschland, in meinen Wald. Mein Aufenthalt hier neigt sich dem Ende zu“, erklärte ich ihr zum wiederholten Male.
„Du kannst mich doch nicht einfach so verlassen“, schrie sie erneut auf.
„Margareth, ich muss. Ich habe Heimweh, nach meinem Wald, der Stille dort, einfach nach Allem da. Es ist meine Heimat, dort bin ich geboren“, versuchte ich ihr meine Qual, meine Sehnsucht nach der Heimat zu veranschaulichen. Ich überlegte kurz, was ich noch sagen sollte, um sie zu beschwichtigen, eventuell sogar eine Lösung für dieses Problem zu finden. Dann kam ein Gedankenblitz. „Was würdest du davon halten, mich zu begleiten?“, fragte ich Margareth. „Ich habe genug Geld, dass wir beide in meine Heimat reisen können, und in meinem Wald werden wir nicht viel brauchen. Dort wird für uns gesorgt und du wirst als meine Begleiterin genauso willkommen sein, wie damals ich, als ich zum ersten Mal in den Wald kam.“
Margareth erstarrte. „Du möchtest also, dass ich meine Heimat, meine Familie, meine Arbeit, verlasse und dich in deinen gottverlassenen Wald begleite?“, brauste sie empört auf.
„Liebling, mein Wald ist nicht gottverlassen, ein wenig einsam, ja, aber nicht gottverlassen!“ Ich war über ihre Aussage beleidigt. Sie verletzte mich bis ins tiefste Innere. „Aber von mir verlangst du, dass ich deinetwegen hierbleibe, fern meiner Heimat. Aber selbst machst du keine Kompromisse. Entschuldige, meine Liebe, aber das habe ich von dir nicht erwartet.“
„Was hast du denn erwartet?“, fragte Margareth voller Zorn.
„Dass du ein wenig Verständnis für meine Lage zeigst. Aber nichts. Du kommst mir auf einmal so gefühlskalt vor, als wäre nie etwas zwischen uns gewesen.“
„Versteh doch!“, klagte sie beinahe verzweifelt.
„Was soll ich verstehen? Dass du hierbleiben willst, obwohl ich dich mit offenen Armen empfangen will in meinem Wald? Meine Heimat könnte die deine werden, liebend gerne führe ich dich hier fort, als meine Gefährtin auf Lebenszeit.“ Ich seufzte.
„Ich kann dich wirklich nicht begleiten“, sagte Margareth wieder.
„Aber warum? Nenne mir einen Grund, damit ich es endlich verstehen kann“, forderte ich sie auf.
„Ich bin verheiratet, habe Mann und Kinder“, stieß sie aus. Weinend brach sie zusammen.
„Du bist was?“ Hatte ich mich verhört? Spielten mir meine Ohren womöglich einen Streich. Doch ich hatte mich nicht verhört.
„Es tut mir leid, aber ich bin verheiratet. Ich kann unmöglich hier weg und meine Kinder zurück lassen“, wiederholte Margareth.
„Aber warum hast du mir nie etwas gesagt?“, fragte ich, immer noch baff über ihr Geständnis.
„Hätte das etwas geändert?“, wollte sie wissen.
„Natürlich!“ Ich keuchte vor Aufregung und vor Empörung über diesen bösen Betrug. „Ich hätte dich nie angefasst, hätte ich das vorher gewusst. Es tut mir leid, ich kann nicht mehr. Leb wohl!“ Damit drehte ich mich um und ließ sie stehen.
„So warte doch“, hörte ich Margareth mir nach rufen. Doch ich wollte sie nicht hören, ich wollte nur noch weg, weg von London und zurück nach Hause in meinen Wald und meine Wunden lecken.
„Das scheint dich wahrlich mehr mitgenommen zu haben als die Episode mit Charlotta“, sagte ich nach einer Weile zu meinem Sauhund, der mit bleichem Gesicht neben mir auf dem Sofa saß und vor sich hinstarrte. Ich nahm seine Hand und küsste sie tröstend.
„Du sagst es“, erwiderte er. „Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit so etwas. Als wir dann zusammen in England waren, hoffte ich, ihr zu begegnen und mich mit ihr aussprechen zu können. Aber ich konnte Margareth nirgends finden. Wie du weißt, hatten wir auch nicht viel Zeit. Meine Fragen nach ihr konnte niemand beantworten. Sie war wie von Erdboden verschluckt. Es war, als wäre sie wie ein Phantom verschwunden, als hätte es sie nie gegeben.“
„Hast du sie geliebt?“, fragte ich.
„Ich weiß es nicht, es kann sein, es kann aber auch nicht sein. Ich glaube aber eher, es war die Enttäuschung, die mich damals so verletzlich gemacht hat.“
„Hättest du wirklich die Finger von ihr gelassen, wenn du vorher gewusst hättest, sie ist verheiratet?“, fragte ich weiter.
„Ich glaube nicht. Du weißt ja, dass ich nie eine Gelegenheit verstreichen ließ, eine schöne Frau zu umgarnen und meine Schnüffelschnauze bei ihr zum Einsatz zu bringen.“
„Und nicht nur deine Schnüffelschauze“, stellte ich grinsend fest. Ich kannte meinen Sauhund nur zu gut.
„Da will ich dir nicht widersprechen“, gab er zu und zog mich in seine Arme. Seine weltberühmte Schnüffelschnauze zitterte an meinem Ohr. Ich hörte ihn erregt keuchen, als ich nach Seinem Einen griff und durch den Stoff seiner Hose massierte. „Weib! Komm!“, sagte er nur, stand auf und führte mich ins Schlafzimmer, wo Seiner Einer zum Einsatz kam. Die Trauer um Margareth war schnell vergessen.
© Salika von Wolfshausen / 14.03.2024