Nachdem ich die Tage zum x-ten Mal Sauhunds Geschichten gelesen habe, dachte ich mir, ich könnte doch mal wieder etwas zum KGW beisteuern. Das hatte ich lange nicht. Das Thema und der Sauhund passen gut dazu. Eigentlich hatte ihm die Hexe ewiges Leben versprochen, wie Ihr wisst, war ihr Zauberspruch nicht wirksam. Ein langes Leben hatte er zwar, jedoch kein ewiges. 700 Jahre sind schon eine lange Zeit.
Nun gut, zum Thema: Je oller, je doller. Da kann ich ein Lied davon singen. Der Sauhund, das war schon ein doller und je oller er wurde, desto doller wurde er. Ideen hatte er, meine Fresse, da schnallste ab. Das hätte ich mir nie in meinen kühnsten Träumen erdenken können. Dabei bin ich auch nicht gerade ein Mauerblümchen.
Irgendwann bemerkte mein Sauhund, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Doch anstatt es mir zu sagen und darüber zu reden, versuchte er es zu verschweigen. Männer, denken immer, sie können Frauen was verheimlichen. Pustekuchen. Ich erkannte das Dilemma und überlegte, was man beziehungsweise frau dagegen tun könnte. Mit Pillen nachhelfen? Nein, auf keinen Fall. Gute Ideen waren gefragt. So ging ich bei einem meiner nächsten Stadtbesuche in einen dieser Läden von der Beate. Ich schnüffelte dort herum und fand recht lustige Dinge. Das begann bei künstlichen Penissen, die sogar spritzen konnten bis hin zu lustigen Noppenkondomen und solch witzigen Fingerlingen. Zuletzt entschied ich mich für ein paar Fingerlinge und einen kleinen Vibrator, den ich gut in meiner Handtasche verstecken konnte.
Auf der Heimfahrt war ich schon ganz hibbelig. Wenn ich gewusst hätte, was ich mit meinem Kauf beim Sauhund auslöse, hätte ich es mir bestimmt überlegt, ob ich kaufe oder nicht.
Zu Hause sah ich mich genau um, doch niemand war da. Sauhund schien außer Haus, wo, weiß der Teufel. So konnte ich mich in aller Ruhe an die Vorbereitungen für den Abend machen. Ich versteckte meine „Schätze“ in der Nachttischschublade, kochte ein schönes Abendessen und mich selbst bretzelte ich auch ein wenig auf.
„Na aber Hallo“, hörte ich plötzlich Sauhunds Stimme hinter mir, als ich die letzten Handgriffe an meinem Outfit tat. „Hast du was verbrochen, dass du dich für mich so hübsch machst?“, fragte er.
Ich wurde rot wie eine Tomate, wie immer, wenn ich bei was ertappt werde.
„Aber nein“, antwortete ich stockend. „Mir war es nur grad mal so, mich für dich fein zu machen. Komm, das Essen ist bereit und für danach habe ich noch eine Überraschung für dich.“
„Da ist doch was im Busch“, hörte ich in Sauhund hinter mir leise brabbeln, als er mir zum Esstisch folgte.
Gespannt sah er mich an und grinste verschmitzt.
„Nun komm schon, du hast doch was angestellt“, drängelte er weiter. Doch ich blieb hart und verriet nichts.
„Nix da“, wehrte ich ihn ab, „erst wird gegessen, den Nachtisch gibt es später.“ Das Wort „Nachtisch“ betonte ich extra.
„Ah ja, Nachtisch also“, brabbelte Sauhund weiter. „Da bin ich mal gespannt.“ Mich beobachtend schaufelte er sein Essen regelrecht in sich hinein, so als wolle der damit die Zeit bis zum Dessert verkürzen. Ich schmunzelte nur darüber.
„Na dann komm schon, ich sehe doch, du kannst es kaum erwarten“, meinte ich lachend zu ihm und zog ihn von seinem Stuhl hoch und hinter mir her ins Schlafgemach.
„Nachtisch im Schlafzimmer“, kommentierte der Sauhund.
Ich sprang aufs Bett und dekorierte mich hin, meinen Bademantel etwas offen lassend, um Sauhund einen Blick darunter werfen lassen zu können. Ich konnte schon sehen, wie seine Schweineschnauze aufgeregt schnüffelte, als hätte er etwas bemerkt. Natürlich trug ich kein Höschen, sodass mein Sauhund gleich Zugriff hatte. Schwupps, war er bei mir und verwöhnte mich mit seiner Schnüffelschnauze, dass mir Hören und Sehen verging. Ich verging fast vor Lust.
Doch mein Vorhaben verlor ich nicht aus dem Kopf.
„Stop“, rief ich laut. Sauhund wusste, wenn ich unser Code-Wort rief, er sofort aufzuhören hatte. „Jetzt ist etwas anderes dran“, sagte ich und robbte übers Bett zum Nachttisch. In der Schublade kramte ich meinen „Schatz“ heraus und präsentierte ihn. Mein Sauhund machte ein komisches Gesicht, doch dann fing er lauthals an zu lachen.
„Was willst du denn damit“, feixte er und begutachtete den künstlichen Penis, über dessen Spitze ich einen Fingerling gezogen hatte.
„Das hier“, erwiderte ich und schwupps, verschwand das Utensil in meinem ganz persönlichen Schatzkästchen.
„Lass mich das machen“, grummelte Sauhund und nahm mir das Spielzeug aus den Händen. Ehe er es benutzte, begutachtete er es erst einmal. „Ja, das sieht gut aus“, sprach er vor sich hin. „Sehen wir mal, ob es auch richtig passt.“ Schon verschwand der Gummischwanz in mir, ich hörte es kurz brummen, da war es auch schon um mich geschehen. Ich stöhnte laut auf und genoss einen ersten kleinen Höhepunkt.
„Das kann ich auch“, sprach mein Sauhund. Ich sah ihn an und grinste. Dass da etwas enorm von ihm abstand und ihn arg zu schaffen machte, das konnte ich sogar im Halbdunkel erkennen.
„Na dann komm“, lockte ich meinen Sauhund. Der ließ sich nicht zweimal bitten. Wieder einmal bewies er, dass der gewisse Zauberspruch der Hexe immer noch wirksam war. Über eine Stunde tat er alles, um mich glücklich zu machen. Die tollsten Dinger ließ er sich einfallen. Als er dann fertig mit der Welt neben mir lag, schaute er mich nur an.
„Nun, wer ist hier nun besser. Das Gummiding oder ich?“, wollte er wissen.
„Du natürlich“, entgegnete ich. „Solch ein Gummiding brauchen wir nicht mehr. Du bist zwar uralt, aber wie heißt es so schön? Je oller, je doller. Oder wie war das?“
„Ich werde es dir zeigen, von wegen je oller, je doller“, brummte der Sauhund und warf sich auf mich, dass das Bett fast zusammenbrach. Dann zeigte er mir, wie toll er wirklich war.
„Doch je oller, je doller“, murmelte ich vor mich hin, als ich spät in der Nacht in meine Bettdecke eingemummelt, ins Traumland hinüberschwebte. Und was denkt ihr, wovon ich geträumt habe? Das könnt Ihr Euch bestimmt denken: „Je oller, je doller“ – und als Hauptperson agierte mein Sauhund.
© Salika von Wolfshausen / 22.10.2014