*
*
*
„Meine Eier!“, schrie Ying fassungslos in sein Dimensional Leap-System als er wieder zu sich kam versuchte sich so schnell aufzusetzen, dass er prompt seinen Kopf gegen die Innenpolsterung des Systems hämmerte.
„Ouch!“, fluchte er, als selbst das moderne Material ihn nicht vor seiner eigenen Dummheit bewahren konnte.
Einen Moment später öffnete sich endlich das System und Ying sprang hektisch vor den nächsten Spiegel und ließ seine Unterhose fallen.
„Den Himmeln sei Dank!“, schrie er aus Leibeskräften und schwang seine Geschlechtsteile voller Erleichterung und guter Laune wild durch die Gegend.
„Ying? Du hast zwar einen guten Hüftschwung, aber wieso tanzt du nackt?“, hörte Ying plötzlich von hinten seine Oma fragen.
„Whaaa!“, schrie Ying vor Schreck laut auf, drehte sich um und verbarg mit seinen Händen so gut es ging seinen Schambereich.
„Oma, was machst du in meinem Zimmer?!“, herrschte er seine Großmutter an.
„Ja, was glaubst du wohl? Ich habe mir bei deinem Geschrei Sorgen gemacht und wollte nach dem Rechten sehen.“
„Bei mir ist alles ok und jetzt raus mit dir!“, rief Ying genervt und peinlich berührt.
„Ich weiß nicht, wieso dir das peinlich ist, mein Lieber“, ignorierte seine Oma Yings Aufforderung und meinte mit einem schelmischen Lächeln. „Du kommst offensichtlich nach deinem Opa. Er war auch immer ganz gut in der Hose bestückt.“
„OMA! RAUS MIT DIR UND ZWAR SOFORT!“
„Ist ja schon gut“, meinte sie schließlich und wandte sich zum gehen, drehte sich kurz vorher aber noch einmal um. „Aber was gibt es eigentlich zum Abendessen?“
„Raus.“, knurrte Ying vor unterdrückter Wut und Scham regelrecht.
„Ja ja… du hast heute Abend ja wieder eine Laune…“, murmelte sie mürrisch und schloss hinter sich die Tür.
„Ha…. Wir haben Morgen…“, seufzte Ying teils erleichtert, teils traurig und fassungslos, dass er dem einzigen halbwegs klaren Moment seiner Alzheimer geplagten Großmutter in solch einer Situation begegnen musste.
*
*
*
„Was haben... wir dir getan…?“, röchelte der letzte Spieler fragend, bevor er starb und reglos zu Boden sackte.
„Ich brauche nur euer Blut… euer Blut…“, murmelte Makara geistesabwesend.
Nicht das tote Spieler einer Antwort bedurft hätten. Es war eher wie ein Mantra, das er sich über die letzten zwei Wochen hinweg immer wieder aufgesagt hatte, als er Spieler, Tiere und Monster gleichermaßen abschlachtete.
„Warte nur, Anael…“, murrte Makara vor tief unterdrückter Wut vor sich hin, während er den Fortschritt in seinem Profil betrachtete.
Charakter: Makara
Level: 0
Beruf: Dämonensklave
Erfahrungspunkte: 5302/6666
Titel: Der Unwürdige
Gesundheit / HP: 632/666
Fraktionszugehörigkeit: Dämonisch
Energie / Mana: 0/0
Volkszugehörigkeit: Mensch
Ruhm: 0
______________________________________________________________________________
Spielerstatistiken:
Kraft: 66/66
Physische Konstitution / Statur: 66/66
Intelligenz: 0/0
Gelehrtheit: 0/0
Schnelligkeit: 66/66
Geschicklichkeit: 6/6
Ausdauer: 66/66
Widerstandsfähigkeit: 66/66
______________________________________________________________________________
Willensstärke: 10/10
Konzentration: 10/10
Reflexe: 10/10
Glück: 0/0
Charisma: 0/0
______________________________________________________________________________
Angriff: 79-80
Magieresistenz: 79-80
Verteidigung / Rüstung: 79-80
______________________________________________________________________________
Bedürfnisse:
Hunger gestillt: 58/100
Durst gestillt: 78/100
______________________________________________________________________________
Weitere Charakterinformationen:
Du konntest der Verderbnis des Dämonenfürsten Maras nicht standhalten und hast dich in seiner Finsternis verloren. In der Konsequenz versklavte er dich und nutzt dich nun als Ventil für seine Gräueltaten.
Bis Maras Bedingungen erfüllt sind, giltst du als sein Sklave und verfügst nur noch über sehr eingeschränkte physische Fähigkeiten.
Fähigkeiten:
Dämonische Wut
Beschreibung: Vervierfacht kurzzeitig deine Attributwerte unter Risiko reichen Bedingungen.
Kosten: Reduzierung der geistigen Klarheit, inklusive Versetzung in einen sadistischen Geisteszustand und Verlust sämtlicher bereits verübter Gräueltaten, sollten nicht alle Feinde ausgeschaltet werden.
______________________________________________________________________________
Questübersicht:
Berufsquest: Befreiung vom Status des Dämonensklaven [C]
1. Teil der Reihenquest: Stille dein unmenschliches Verlangen [E]
Stille dein Verlangen nach Gräueltaten ohne dabei zu sterben.
Vollbrachte Gräueltaten: 5302/6666
„So eine Scheiße!“, fluchte Makara.
Er war immer noch gute tausend Gräueltaten davon entfernt auch nur den nächsten Teil der Berufsquest freizuschalten, die ihn eines Tages vielleicht von seinem jämmerlichen Zustand erlösen würde.
Mit dieser verfluchten Schlacht am Belungagebirge fand das Unglück einen Weg in sein Spielerdasein. Nachdem sich seine Pläne dank der Gilde Spirits of Dawn und dieses verdammten Anaels in Luft aufgelöst hatten, war er nach seinem Tod in der Nähe seiner Startstadt Trachtenburg, in der Wildnis, gespawnt. Er war aus allen Wolken gefallen, als er sein Spielerprofil checkte und keine seiner langwierig erlernten Fähigkeiten mehr nutzen konnte.
Stattdessen war er jetzt ein Dämonensklave…
„Grr…“, knurrte er nur wieder hasserfüllt bei dem Gedanken daran.
Jede seiner Spielsessions bestand im Grunde nur daraus, irgendetwas Lebendiges niederzumetzeln. Je grausamer und bestialischer er dabei vorging, umso schneller füllte sich der Zähler seiner Berufsquest. Eine Messerspitze ins Herz brachte ihm eine vollbrachte Gräueltat. Malträtierte er das entsprechende Lebewesen zuvor jedoch noch mit einem dicken Knüppel und brach so viele Knochen wie möglich, so bekam er direkt zwei Punkte für seinen Gräueltaten. Schlitzte er seine Opfer lebendig auf, gab es sogar bis zu fünf Punkten pro Opfer, je nach Grad der Entstellung, die sie vor ihrem Tod erleiden mussten.
Seine letzten Opfer hatte er in Stücke gehackt, bevor er dem letzten Spieler gerade eben den Gar aus machte. Das hatte ihm immerhin vier starke Punkte pro Opfer beschert.
Man war er abgestumpft, als er sich die Leichenteile der ehemaligen Spieler ansah. Er fühlte einfach gar nichts mehr.
Anfangs war er wirklich noch zögerlich gewesen, aber umso mehr er tötete umso mehr verlor er die Hemmungen davor. War das der Sinn hinter seiner Berufsquest? Sollte er noch erbarmungsloser werden? Sollte er wirklich blutrünstig werden und Charaktereigenschaften eines Dämons annehmen?
War Raoie nicht manchmal viel zu beängstigend programmiert?
Zugegeben, anfangs hatte eine dämonische Berufsklasse noch so beeindruckend auf ihn gewirkt, aber nach der Schlacht im Belungagebirge war er mehrmals kurz davor gewesen aufzugeben und seinen Account zu löschen, um komplett von vorne anzufangen.
Einzig die Versprechungen des Dämons auf Rache hatten ihn über die letzten Wochen davon abgehalten. Er wusste inzwischen nur zu gut, dass sämtliche Interaktionen mit den Dämonenfürsten ein zweischneidiges Schwert waren. War man erfolgreich, konnte man eine Macht an sich reißen, die seinesgleichen suchte, genauso schnell verlor man sie jedoch wieder.
Nichts desto trotz, wenn er sich rächen wollte, blieb ihm keine andere Wahl als weiterzumachen. Nach einem Neustart würde er diese verdammte Progamer-Gilde und diesen Anael nie wieder einholen können. Dafür waren sie einfach jetzt schon zu mächtig.
Also blieb er bei seiner frustrierenden und eintönigen Rolle und schlachtete wahllos Tiere, Menschen und Monster ab. Das war knapp eintausend Gräueltaten gut gegangen, bis er eines Tages auf eine sehr unangenehme Art erfuhr, dass der Fürst von Trachtenburg ein Kopfgeld auf ihn aufgesetzt hatte. Von da an war er quasi ein Mörder auf der Flucht, was ihm den Zugang zu jeder Stadt unmöglich machte. Überall hing seine Visage an den Brettern mit den gesuchten Verbrechern.
Wenn Makara einen Vorteil daraus ziehen konnte, dann lag er darin, dass ständig irgendwelche Noobs versuchten das Kopfgeld für ihn einzustreichen. Diese Idioten nahmen die Warnung, dass sie sich im Kampf mit ihm nicht ausloggen konnten, zumeist nicht ernst, was ihm die Möglichkeit gab, ihnen einen qualvollen Spieltod zu bescheren. Wenigstens dahingehend war seine Zugehörigkeit zum Dämonenvolk zurzeit noch von Nutzen.
Besonders angetan war er inzwischen davon, den vorher noch so stolzen Spielanfängern ihre Arroganz aus dem Leib zu schneiden.
Und die Spielerinnen?
Hehe… Es war schon der ein oder andere geile Körper dabei gewesen… Anfangs hatte ihn das Entsetzen in ihren Blicken noch mit einem schlechten Gefühl zurück gelassen, mittlerweile ignorierte er ihr Geheul einfach und beschäftigte sich lieber mit ihren Titten oder einer anderen Körperregion die ihm besonders gut an ihnen gefiel.
Hmm… jetzt, wo er so darüber nachdachte… Nahm er allmählich selbst sadistische Züge an?
Nah… er wusste die Spielwelt Raoie durchaus noch von der Wirklichkeit zu trennen.
Aber in Raoie war es zurzeit doch durchaus von Nutzen sadistisch zu denken, oder? Alles für die Berufsquest, nicht wahr?
Jetzt wo er an das letzte Paar Brüste zurückdachte… Wieso sich nur mit Tätscheln, Lecken und Beißen zufrieden geben…
War Vergewaltigung in Raoie nicht verboten? Genauso wie Folter?
Aber was tat er bitte die letzten Tage ununterbrochen, wenn nicht foltern?
Hmm… er musste noch mal nachschauen, welche Konsequenzen bei einer versuchten Vergewaltigung drohten. Sofern sie nicht zu schlimm waren, konnte er sich doch zumindest mal ein Bisschen kostenlosen Spaß erlauben und zeitgleich noch eine Menge Punkte einheimsen…
Hehe…
Umso länger er darüber nachdachte, umso mehr Gefallen fand er an dem Gedanken…
11. Teil des Monats!
RiBBoN