Der Dunkle Herr sah Draco und Ginny mit dem Anflug eines Bedauerns nach, während sie die Halle verließen. Einen Augenblick spielte er mit dem Gedanken ihnen zu folgen, verwarf ihn jedoch. Er konnte es sich leisten zu warten. Er würde bekommen, was er wollte. Egal was es war.
„Ich hasse Dich, Potter. Du bist widerlich.“, brachte Zabini angestrengt hervor. Potter lächelte kalt. Sein Zeichen hielt die Shadowlords im Zaum: „Ziemlich wankelmütig, Blaise. Gestern wolltest Du noch, dass ich auf Lady Weasley verzichte. Im Übrigen heißt es Lord Potter. Du darfst aber auch einfach „Herr“ sagen. Keine Sorge. Ich bringe es Dir bei.“ Potter hielt Zabinis Kinn festumschlossen. Sein brutaler Griff löste kalte Schauer in seinem Opfer aus.
Joshua roch Zabinis Wut und Verzweiflung. Der kleine Slytherin würde sich wehren. Aufregend. Er zusammen mit Aurora und auf der anderen Seite der Dunkle Herr – diese Kombination wäre eine Samhain-Nacht mehr als würdig. Außerdem höbe diese Konstellation Valentins und seinen Status deutlich. Eirlys beobachtete die Szene aus der Ferne. Nur zu gerne würde sie mit Zabini tauschen. Mit einem Dunklen Lord ein gemeinsames Spiel der Macht und Unterwerfung zu spielen, gäbe ihr vollkommene Befriedigung. Snape fiel auf, wie sich seine Gespielin noch aufregender an ihm schmiegte. Er umfasste ihre Hüfte etwas härter und hörte mit Genuss ein sehr zartes Seufzen. „Aber Herr Professor. Sie tun mir weh.“, protestierte sie so leise, dass nur er es hören konnte. „Wenn Du Dich so widerspenstig zeigst, muss ich noch viel strenger sein, kleine Veela.“ Sie blickte unter ihren Wimpern schüchtern zu ihm auf. „Aber, Professor.“ Er erstickte jeden weiteren Protest mit einem kühlen Blick. Ihr Erröten zog sein Blut in seine Lenden.
Potter fand die Idee der Shadowlords sich ihrer kleinen Runde mit Zabini anzuschließen köstlich. Er rechnete noch einmal aus, wie viel Zeit ein solches Spiel in Anspruch nehme, aber dann entschied er sich dafür. Er winkte nach einem Hauself. „Bereite uns die Arena vor. Du hast eine viertel Stunde.“ An die Shadowlords gerichtet, sagte er: „Kümmert Euch um das rechtzeitige Erscheinen unsere Mitspieler. Ich bin sicher, Blaise wird vernünftig sein. Er liebt mich nämlich.“ Ein kaltes Lachen des jüngeren Vampirs erfüllte den Kokon. Millicent dankte Merlin dafür, dass Potter sie ignoriert hatte.
Lucuis Malfoy verbeugte sich tief vor dem jungen Lord, der sich zu ihnen setzte. Potter ignorierte Zabini Senior völlig. Es war unklar, ob es aus Verachtung, Gnade oder Desinteresse geschah. „Amüsierst Du Dich, Lucuis?“, fragte er ungewohnt freundlich. „Es ist ein beeindruckendes Fest, Mylord.“ Malfoy meinte es ernst. Das Fest zeugte von Stil, Können und Reichtum. Es entsprach genau dem, was er bei Voldemort so oft vermißt hatte. „Danke, dass Ihr meinem Sohn beschützt, Eure Lordschaft.“ Auf Potters Gesicht erschien ein heimtückisches Lächeln. So leise, dass nur die Malfoys in hören konnte, fragte er:„Welchen Deiner Söhne meinst Du konkret, Lucuis?“ Malfoy versuchte die gesamte Tragweite der Frage zu erfassen. „Sie wissen sicher, Mylord´, das ich nur einen Sohn habe, Mylord.“, sagte er etwas zu schnell. Narcissas Augen weiteten sich. Ihr Atem ging schnell und flach. Sie wagte es nicht offen zu fragen, was ihr auf ihrem Herzen lag.
Potter blieb undurchschaubar: „Ich besitze einen ausgesprochen gelehrsamen und hübschen Sklaven. Er hat silberblondes Haar, graue Augen und ist zirka 12 Jahre. Sein Vorbesitzer hielt für ihn jünger. Aber er saß einer Fehlinformation auf. Mein Sklave hört auf den Namen Theseus. Sein zweiter Name ist Narziss.“ Malfoy hatte sich wiedergefangen: „Woher habt ihn, Mylord?“ Das kühle Lächeln in Potters Gesicht blieb. „Ein Werwolf Namens Greyback wollte ihn mir überlassen, damit ich ihn begnadige. Greyback hatte eine Familie aus Yorkshire überfallen. Den Vater und die Mutter, beides wohl sehr liebevolle Menschen – (Aber wen interessiert das?), hat er vermutlich gefressen. Ich habe ihn eigenhändig gehäutet.“ Potter zog einen Handschuh aus und legte ihn auf den Tisch. Narcissa behielt nur mit Mühe die gebotene Zurückhaltung. Sie wollte jetzt keinen Fehler machen. Sie nahm den dünnen Lederhandschuh und betrachtete ihn gründlich. „Eine exquisite Arbeit, Mylord. Könnte ich mir Euren Sklaven gegebenenfalls ansehen?“ Sie hielt ihre Gefühle im Zaum. Potter stand auf und streifte den Handschuh wieder über. „Wenn Du ihn nicht verwirrst, kannst Du ihn morgen Nachmittag sehen, Narcissa. Wir werden am Julefest heiraten. Bereitet das Fest in Darkwood House vor. Es sollte besser perfekt sein.“
Lord Potters Befehl die Arena vorzubereiten, löste bei den Hauselfen etwas Streß aus. Sie hatten mit dem Bankett, den vielen Gästen und nun auch noch der Arena viel zu zuviel Arbeit. Allerdings wäre es mehr als übermütig, ausgerechnet seine Lordschaft warten zu lassen. Sie richteten alles hektisch her. Die Polster wurden magisch leicht erwärmt. Sie stellten kühle Getränke auf kleine Beistelltische. Einige Utensilien wie Peitschen, Lord Potter benutzte sie nur selten, wurden bereitgelegt.
Die Ausstattung der Arena unterschied sich von der aller anderen Spielzimmer oder Folterkammern. In der Mitte des Gemachs stand eine Art drehbares Rondell, auf der die Shadowlords Aurora platziert hatten. Sie lag völlig nackt auf dem Rücken. Ihre Beine wurden durch altmodische Fußketten leicht gespreizt. Ihre Hände fesselte Valentin vorsichtig über ihren Kopf. Er wollte die Sklavin nicht unnötig beschädigen. Sie schlief noch immer. Joshua würde sie erst in Gegenwart des Dunklen Herrn aufwecken. Er küsste sie leicht in die Halsbeuge.
Das Warten hatte sich gelohnt. Es würde eine aufregende Party werden. Rund um das Rondell waren weitere Polster angeordnet, sodass man dem Geschehen in der Mitte gut sehen konnte. Aurora wurde von sanftem Licht angestrahlt. Ein thronartiger Sessel dominierte das Gemach. Vor dem Sessel lag ein Polster, sodass man leichter davor knien konnte. Rechts davon lag der Löwe, den Potter nun scheinbar für sein neues Haustier hielt.
Snape hatte noch im Bankettsaal, die Idee aufgegeben das Mädchen zu retten. Wenn Potter selbst dabei war, konnte er jeden Versuch beruhigt unterlassen. Was immer Potter vorhatte, würde er tun. Die Eirlys kniete sich elegant neben ihm. Diese Veelamagie gefiel ihm immer mehr. Zabini tat ihm nur ein bisschen leid. Der Junge hatte seine Chance gehabt und fahrlässig verspielt. Die Shadowlords fixierten ihn nicht. Vermutlich stand er noch unter einem Imperius. Potter betrat den Raum. Er schnipste leicht mit Finger und leise Musik spielte.