16+
CN: Nackte Haut, Erotik, Fesslung, Monster, Blut, abgetrennte Gliedmaße, Foltergeräte
Das Wasser im Whirlpool war wunderbar warm. Etienne genoss die Schwere in den Gliedern und ließ sich wohlig mit geschlossenen Augen zurücksinken, atmete die seltsam würzig duftende Luft ein. Er wusste nicht, wann er sich das letzte Mal so gut gefühlt hatte. Aus der Ferne schmeichelte sich eine leise Flötenmelodie in seine Ohren. Glöckchen, Händeklatschen und gemurmelte Worte untermalten die Kadenzen. Etienne musste kurz an einen orientalischen Basar oder ein Badehaus denken. Möglicherweise auch ein Harem? Doch das Denken erschien ihm schrecklich müßig, er wollte nur endlich seine wohlverdiente Freizeit genießen.
Sanfte Hände glitten über seine Kleidung, spielten mit seinem lockigen Haar und streiften sein rechtes Ohr. Sie öffneten ihm die Jacke, zogen sie dann langsam aus. Willfährig ließ er es geschehen. Die Hände begannen seine verspannten Schultern zu massieren, strichen über seine muskulöse, nackte Brust, zogen neckische Kreise um seine Brustwarzen und zupften an seiner Brustbehaarung. Ihm entwich ein seeliges Seufzen. Sofort waren da weiche Lippen, die sich gegen seine pressten. Er roch frischen Minzatem. Ein warmer Kuss, der sogleich fordernder wurde. Weitere Lippenpaare gesellten sich dazu, bedeckten sein Gesicht mit Dutzenden, flüchtigen Küssen. Einige glitten den Hals abwärts, andere saugten an seinen Ohrläppchen. Oh, das war so gut. Schläfrig hob Etienne ein Augenlid. Eine volle, runde Brust schwebte ihm direkt vor der Nase. Er wollte danach greifen, doch seine Hände wurden sanft, jedoch beharrlich wieder nach unten gedrückt. Er schob den Kopf vor, um die Brustwarze wenigstens mit seinen Lippen zu berühren. Ein Kichern ertönte, dann zog ihm jemand den Kopf nach hinten. Er erkannte die zweite Brust ... und eine Dritte, dazwischen. Alle drei befanden sich an der Vorderseite einer einzigen Person. Mit fliederfarbener Haut.
Schlagartig war Etienne wieder klar im Kopf. Drei Brüste? Verdammt, wo war er denn nun gelandet? Mit weit aufgerissenen Augen blickte er sich hektisch um. Drei nackte, junge Göttinnen mit teilweise ungewöhnlicher Anzahl von Körperteilen umringten ihn. Nun hielten sie ihn kraftvoll fest und bogen seine Arme unerbittlich nach hinten. Handschellen klickten. Die dreibrüstige Brünette, die auf ihm kniete, beugte sie erneut vor und säuselte ihm etwas von der Erfüllung jeglicher Wünsche ins Ohr. Wenn er sich nur endlich aufhören würde zu sträuben.
Er verzichtete auf eine Antwort, drehte seinen Kopf zur Seite und schlug den Rufknopf seines implantierten ComLinks gegen den türkisfarbenen Oberschenkel einer vielarmigen Göttin, die vermutlich zuerst seine Schultern massiert und ihm dann gerade die Handschellen angelegt hatte.
»Eh hombre, was geht«, krächzte Sanchez in seinem Ohr.
»Honigfalle! Brauche Hilfe! Ich hänge fest. Keine Ahnung wo Maze und der Captain stecken. Mein Computer wurde mir abgenommen.«
Nun drang nur noch Rauschen aus dem Gerät. Etienne glaubte schon, die Verbindung wäre abgerissen, doch dann hörte er Sanchez raues Lachen in seinem Ohr.
»Jungs Jungs, ihr könnt es einfach nicht lassen, eh. Seid ihr in nen Puff abgestiegen?«
»Blöde Witze reißen kannst du später«, fuhr Etienne sie an. »Aber hol uns hier raus.«
»Geht klar, Amigo.«
Zu seiner Linken erklang ein grässliches Fauchen. Etienne riss den Kopf gerade noch rechtzeitig zu Seite, als ein aufgerissenes Maul voller spitzer Zähne nach seinem Ohr schnappte. Die himmelblaue Haut der dortigen Göttin wurden nun von schwarzen Rissen durchzogen. Sie hatte die weichen, vollen Lippen an ihren zahlreichen Mündern zurückgezogen und entblößte nun gleich mehrere Raubtiergebisse.
Verzweifelt versuchte Etienne, sich zur anderen Seite zu werfen, doch einige türkisfarbene Arme umschlagen ihn von hinten. Kraftvoll wurde er nach vorne gedrückt. Er stemmte sich dagegen, doch sein Gesicht näherte sich unerbittlich dem Wasser. Dieses erschien ihm nicht mehr so gemütlich wie noch kurz zuvor - es hatte sich in eine schwefelige, schlammige Brühe verwandelt, die wie Säure auf seiner Haut brannte. Entsetzt schrie er auf und strampelte verzweifelt mit den Beinen, als neben ihm etwas in den Whirlpool platschte.
Der Druck von hinten ließ nach. Er riss den Kopf hoch und warf sich zurück. Dabei landete er auf dem nun reglosen und kopflosen türkisfarbenen Körper der Vielarmigen. Über ihm stand eine breitbeinige Sanchez, blickte diabolisch grinsend und auf einer Zigarre kauend ihn hinab.
»Irgendwas dagegen, dass ich ein paar Traumdämonen beseitige?«, fragte sie ihn beiläufig, als sie mit einer überdimensionalen Machete einige himmelblaue Köpfe abschlug. Das letzte, nackte Monster warf sich kreischend auf sie und wurde von der Latina in kürzester Zeit in fliederfarbene Teile zerhackt. Etienne konnte nichts tun, außer sich gefesselt aus dem Pool zu winden und dabei zu versuchen, nicht allzu sehr vom umher spritzenden Blut besudelt zu werden.
»So, diese putas sind wir los, endeble«, sagt Sanchez, als sie ihn von den Handschellen befreite und ihm seine Oberbekleidung reichte.
»Danke!«
»Danke? Ein wenig mehr hätte ich jetzt schon erwartet, Neuer.«
Sie rümpfte die Nase und kickte einen abgetrennten Arm in den stinkenden Pool.
»Später«, keuchte Etienne. »Erstmal müssen wir die anderen aufspüren. Ich habe so das Gefühl, wir sind da in eine gut vorbereitete Falle getappt.«
Gemeinsam erforschten die beiden den seltsamen, jedoch verlassenen Harem. Maze fanden sie letztlich auf einer rostigen Streckbank. Angekettet und ausschließlich mit einer Ledermaske bekleidet war er dankbar, als sie ihm die Ketten abnahmen. Captain Zimmermann hingegen steckte im Nebenzimmer in einer eisernen Jungfrau und fiel ihnen erschöpft in die Arme, als sie das Foltergerät öffneten.
»Aber wo ist unser Träumer abgeblieben?«, wollte Maze wissen, als das Team endlich wieder vereint war. »Irgendwo muss er hier ja stecken.«
Der Captain tippe schon wieder wild auf seinem Armcomputer herum.
»Ich vermute«, sagte er, »dass der Brujo eine Art kollektiven Traum erschaffen hat, in dem er all seine Opfer gefangen hält. Anders lassen sich diese merkwürdigen Messwerte hier nicht erklären. Es befinden sich einfach zu viele aktive Träumer auf dieser Ebene.«
»Aber wo sind sie dann alle?« Etienne sah den Captain fragend an. »Wir sind auf der Suche nach euch durch zahlreiche leere Räume gekommen. Hier ist sonst keiner.«
»Ist euch denn sonst nichts aufgefallen?«, wollte der Captain wissen.
Da erinnerte sich Etienne an die Flöte und den Gesang. Er berichtete den anderen davon. Gemeinsam eilten sie in den Raum mit dem Whirlpool und folgen von dort aus den seltsamen, leisen Klängen bis zu einer verriegelten, doppelflügeligen Holztür. Maze legte sein Ohr daran und nickte.
»Dahinter scheint eine Art Versammlung stattzufinden.«
»Dann lasst uns die Party mal sprengen«, rief Sanchez und trat die Tür auf, ohne auf den Protest des Captains zu achten.