Es fühlte sich komplett falsch an zu entscheiden, wer eine Chance haben durfte. Charly sah die drei Frauen unsicher an. Da funkelte ihm Zorn entgegen, blitzte ihn Hass an und traf ihn reine Todesangst. Er wusste nicht, was er sagen oder fragen sollte. Eigentlich waren sie alle drei recht hübsch, wenn auch nicht überragend schön. Aber durfte er es davon abhängig, wie jemand aussah? Wovon durfte er es eigentlich abhängig machen.
Potter wartete eine kleine Weile, ob Charly etwas sagen würde. Sein Gefolgsmann blieb still, also übernahm Ron das Gespräch. Kühl fragte er: „Kann jemand von Euch akzeptable Haushaltszauber?“ Überraschte Gesichter und betretenes Schweigen folgten auf Rons eigentlich freundliche Frage. Potters Geduldsfaden war nicht besonders lang: „Lord Weasley hat eine Frage gestellt. Möchtet ihr im Moment meine Entschlossenheit ausprobieren? Also wer von Euch kann einen akzeptablem Haushaltszauber?“
Eine kleine, eher zarte Aurorin antwortete leise: „Meine Mutter hat mir eine Menge beigebracht.“ „Du hättest dabei bleiben sollen,“ meinte Potter spöttisch. Ron versuchte weiter sinnvolle Informationen zu bekommen: „Was meinst Du zu magischen Geschöpfen z.B. Riesen oder Drachen?“ „In der ersten Klasse hatte ich in Hogwarts Pflege magischer Geschöpfe bei Professor Hagrid. Damals mochte ich es.“ Die Stimme wurde nicht fester. In Charlys Augen glomm Interesse auf. „Wie bist Du mit Professor Hagrid zufrieden gewesen?“, fragte er kurz entschlossen Vielleicht war das die Entscheidungshilfe, die er brauchte. „Professor Hagrid hatte wirklich viel Ahnung von den Tieren. Mir hat es gefallen.“ Da von den beiden anderen Frauen keine Antworten zu erwarten waren, ließ Potter sie wegbringen. „Zieh´ Dich aus. Master Weasley möchte sicher sehen, was er bekommt.“ Sie knöpfte ohne großen Widerstand ihre Robe auf. Charly schluckte heftig, vor allem weil ihn dies nicht so kalt ließ, wie er es gern gehabt hätte. „Den BH auch.“, verlangte Potter kühl. Sie interessierte ihn wirklich nicht. Sie folgte der Aufforderung und in Charlys Hose wurde es verdächtig eng. Sie schlug ihre Augen nieder, weil sie sich schämte.
„Und gefällt sie Dir?“, fragte Ron unaufgeregt. Sein älterer Bruder nickte kaum sichtbar. Der dunkle Herr nahm das Halsband und reichte es Weasley. „Leg es ihr um, wenn Du sie haben willst. Du musst es selber tun, damit die Magie wirkt.“ Die Hemmung zog sich durch Charlys Körper bis zu seinen Zehen. „Wenn ich es nicht tue?“, fragte er Potter mit einem Seitenblick auf die schwarzhaarige halbnackte Frau. Desinteressiert blätterte Potter im Tagespropheten, ehe er antwortete: „Dann werde ich sie früher oder später den Schattenjägern überlassen. Sie brauchen öfter mal was Neues.“
Die Kehle des Drachenhüters schnürte sich augenblicklich zu. Das magische Sklavenband lag hart und samtweich zugleich in seiner Hand. Seine Drachen zähmte er mit Sanftmut und Geduld. Dieses Artefakt war das komplette Gegenteil davon, es brach den Willen eines freien Menschen. Potter blätterte weiter im Tagespropheten und las Ron Quidditchergebnisse vor. Die Zeit verrann wie Wüstensand im ewigen Eis. Das Halsband wurde immer schwerer in Charlys Hand. Bei Merlin, was sollte er tun? Er erhob sich unschlüssig und sah in ihre vor Angst geweiteten Augen. Was sie wohl fühlte? Ob sie ihn hassen würde oder ob sie sich an ihn gewöhnte?
Kaum berührte das magische Band ihre Haut glühte es böse auf. Er legte es um ihren schlanken Hals, ohne sie wirklich anzusehen. Da war diese seltsame Mischung aus Erregung und Scham. Was er gerade tat widersprach allem, was er je für gut gehalten hatte. Sein Zittern war kaum spürbar. Er schloss das Band, das sie für den Rest ihres Lebens seinem Willen unterwarf, mit seinem Zauberstab. „Zieh´ Dich wieder an.“, befahl er leise. Er wollte ihr die unnötige Demütigung ersparen. Die Situation war schon verdreht genug. Sie schwieg kühl und zog sich wieder an. „Es heißt: Danke, Herr.“, meinte Potter gelassen, ohne aufzusehen. Sie schüttelte störrisch den Kopf. Das Halsband zeigte seine Wirkung und jagte leichte Hitzeschauer über ihren Körper. „Wie heißt Du überhaupt? Ich bin Charly Weasley.“ Sie schwieg und die Hitze stieg auf ein schmerzhaftes Maß. „Der Herr hat etwas gefragt.“, sagte Ron damit die Situation nicht weiter eskalierte. Sie schwieg trotzig weiter. Das Band begann sie leicht zu würgen. Es würde sie nicht töten, aber dennoch furchtbar quälen. „Abigail, Herr.“, sagte sie schließlich. Es wäre dumm sich schon bei solch harmlosen Fragen den Zorn ihres Herrn auf sich zu ziehen.
Der Dunkle Herr stocherte lustlos in seinem Abendessen herum, legte sanft einen Moment seine Hand unter den Tisch auf Ginnys Knie und meinte dann sarkastisch: „Ginevra, Du ißt wie ein Bauer. Haben Dir Deine Eltern eigentlich einmal Tischmanieren vermittelt? Nicht das Arthur oder Molly welche hätten - aber es interessiert es mich schon.“ Ginny stand unmittelbar auf und antwortete eisig: „Mir ist gerade das Essen vergangen. Bei dieser Tischgesellschaft genügen meine Manieren im Prinzip. Du hast doch Dein Benehmen von Vernon Dursley – zumindest das was davon hängen geblieben ist. Nimm doch Benimmstunden bei Malfoy, statt ihn nur zu ficken.“ Potter grinste sie abfällig an: „Wenn Du nicht so prüde wärst, müsste ich ihn nicht vögeln.“ Ron schob den Teller weg und funkelte den Dunklen Lord wütend an: „Potter, lass meine Schwester in Ruhe. Wenn Du schlechten Sex hast, ist das nicht Ginnys Problem.“
Im Saal bemühten sich alle angestrengt wegzuhören, als Potter wütend ein Glas an die Wand warf. „Was willst Du, Weasley? Ohne mich wärst Du doch immer noch ein Mr. Nobody.“ Weasley war mittlerweile aufgestanden und schob sich an einem Hauselfen vorbei: „Dann sind die Dinge ja klar, Potter.“ Er machte sich auf den Weg zum Ausgang der Halle. „Warte, Ron.“, rief der Dunkle Herr etwas leiser. „Spielen wir eine Partie Schach zusammen?“ Es war mehr als eine Entschuldigung, dachten alle im Saal und die meisten waren erleichtert.
Ron grinste in Potters Salon und sagte lässig: „Schach.“ Zwei Züge später sagte er „Matt.“ Lord Potter lächelte ein ungewohntes Lächeln. Mit dem Zauberstab schrieb er in Luft: „Ronald Weasley war der beste Freund von Harry Potter.“ Ron lächelte sehr warm zurück: „Harry Potter ist der besten Freund von Ronald Weasley.“ Sekunde später zerplatzten die Buchstaben und ein zarter Goldstaub legte sich auf das Schachbrett. Ginevra trat kurz darauf ein: „Hi Jungs.“ Sie lächelte Harry zärtlich an: „Habe ich Dir wehgetan?“ Potter schüttelte den Kopf: „Überhaupt nicht und ich Dir?“ Sie setzte sich auf seinen Schoß: „Die Magie schützt mich davor, dass Du mich verletzt. Schon vergessen?“