Lucius würde seinen Sohn nicht in Schwierigkeiten bringen. Draco tat alles, um die Situation seiner Eltern zu verbessern. Also würde Lucius diesen widerlichen Muggel schon auf Linie bringen. Seine Lordschaft hatte ihm ein Stichwort gegeben, auf das der Muggel reagierte. „Seine Lordschaft…“ Dursley war rot angelaufen und schien kurz vor einem Herzanfall zu stehen. Er gab merkwürdige Geräusche von sich. „Seine Lordschaft,“ begann nach kurzem Räuspern Lucius wieder: „hat mir aufgetragen etwas über die Philosophie der Sklavenhaltung im Schwarzen Schloss zu sagen.“ Dursley brüllte hysterisch los und unverständlich herum. Mr. Butcher hätte sich gerne verabschiedet, allerdings schüchterte ihn Malfoys eigenartiges Benehmen und völlige Gelassenheit seines Kollegen ein. Diese neuen Eigentümer schienen seltsame Leute zu sein. Malfoy hatte nicht viel Geduld. Er zog den Zauberstab und richtete ihn auf Dursley: „Silencio!“ Direkt danach legte er einen heftigen „Stupor!“ auf den Muggel. Damit herrschte zunächst Ruhe und Malfoy konnte sich konzentrieren.
Dann kam er zu der Erkenntnis, dass ihn Butchers Anwesenheit störte. Mit Oblivate korrigierte er dessen Erinnerungen und entband ihn von den Mandaten. Da Dursley unter dem Stillezauber und der Ganzkörperklammer stand, verließ der Muggelanwalt Grunnings problemlos. „Schicken Sie uns gerne Ihre Kostennote.“, sagte Malfoy ausgesprochen freundlich.
Er verstärkte, nachdem er die Tür hinter dem Anwalt geschlossen hatte, die Ganzkörperklammer und den Stillezauber. Kurzfristig zog er zu Erziehungszwecken einen Cruciatus in Erwägung. Diesen Gedanken verwarf er jedoch. Seine Lordschaft würde ersten Cruciatus an seinem „Onkel“ vermutlich selbst sehen wollen. Lord Potter mochte so etwas. Also erläuterte Malfoy Dursley sehr sachlich die Situation von Dudley. „Der Dunkle Herr hat sich noch nicht entschieden, ob er Dudley selbst behält. Er ist für´ s Bett nicht gut genug und ansonsten nur schwer zu gebrauchen. Natürlich haben die Shadowlords immer Bedarf an lebender Beute, aber es gibt auch Interesse von Seiten einiger Veelas. Mrs. Eirlys McGwaren kennen Sie bereits. Sie liebt einen jungen Mann erst zu verführen und dann vorzugsweise lebendig zu verspeisen. Andere Veelas mögen es eher durchgebraten.“ Dursley fiel in Ohnmacht, aus der ihn Malfoy unmittelbar weckte.
Harry und Draco kamen zurück. Sie hatten die Werksstudentin im Schlepptau. Der Dunkle Herr wechselte einige sehr leise Worte mit Scotsman, der dabei auf die junge Frau sah. „Das Konkordat ist eindeutig, Mylord. Wenn Ihr es deutlich erklärt habt, gibt es keinen Grund, der dagegen spricht. Soll ich die junge Dame noch einmal belehren, damit es keine Unklarheiten gibt?“ Potter stimmte zu. „Miss…“, sagte er freundlich. „Miss Christina Miller.“, half sie ihm. „Miss Miller,“, fuhr der Anwalt fort. Sie war wirklich hübsch. „Sie möchten also tatsächlich Lord Harry James Potters Eigentum im Sinne des Konkordats werden und damit auf Ihre sämtlichen Persönlichkeits- und Freiheitsrechte verzichten? Ist Ihnen bewusst, das dieser Schritt unumkehrbar ist und auch mangelnden Kenntnis der magischen Welt diese Unumkehrbarkeit nicht an ficht? Sie legen ihr Leben in seine Hand. Er kann damit nach vollkommenen Belieben verfahren.“
Draco lächelte sie freundlich an. Er hatte sie entdeckt. Blondes raspelkurzes Haar. Ein drahtiger Körper. Blaue Augen. Freches Grinsen. Christina flirtete die beiden Männer charmant an. Sie hatte jedes Wort genau verstanden. Man konnte sie nicht naiv oder dumm nennen, vielmehr sehnte sie sich nach Führung und jemandem, der ihr die Verantwortung für ihr Leben abnahm. „Ich habe es verstanden. Wenn ich zustimme, gehöre ich dem Dunklen Herrn und nicht mehr mir selbst. Er kann alles mit mir tun, was er will. Ich bin einverstanden.“ Scotsman zuckte mit den Schultern. „Dann gibt es keine Diskussion. Die Sache ist klar, Mylord.“
Dursley drohte den Verstand zu verlieren. Er konnte sich nicht bewegen, hatte gerade erfahren welches Schicksal seinem Sohn bevorstand und jetzt unterwarf sich seine Studentin gerade seinem Neffen. Es war wirklich zu viel. Er begann lautlos zu weinen. Potter grinste begeistert. Ein sehr guter Anfang. Er wendete sich seinem früheren Peiniger zu. „Onkel Vernon, Du kannst übrigens gerne kündigen. Leider habe ich jedoch Deine Hypothek übernommen. Du erinnerst Dich sicher daran, das Du umgeschuldet hast. Solltest Du kündigen, kündige ich Dir die Hypothek. Dann zieht ein sehr nettes Zauberehepaar in den Ligusterweg. Jetzt werde ich mich um Dudley kümmern. Er möchte sicher wissen, wie es Dir geht. Lucius, ich bin recht zufrieden mit dem Beginn.“