Die Weasleyzwillinge lümmelten auf ihrer kleinen Couch in ihrer kleinen Wohnung und schmusten. „Meinst Du, sie vertragen sich wieder?“ George lag in Freds Schoß und sah zu seinem Ebenbild auf. „Wir können es nur hoffen.“ Seit dem Ron vor ein paar Wochen hierhergekommen, hatte sich so vieles geändert.
Das Dunkle Mal – sie hatten es wirklich angenommen. Welche Wahl war ihnen auch geblieben? George wusste es nicht. Aber wann immer er in Freds Augen sah, empfand er Frieden und Glück. Vielleicht mussten sie beide akzeptieren, was sie getan hatten. „Was passiert, wenn sie sich nicht annähern?“
Fred strich seinem Geliebten über die Stirn. Neben seinem Mann aufzuwachen ohne Scham oder Angst war es wert gewesen, die Freiheit aufzugeben. „Dann müssen wir darauf hoffen, dass Ginny inzwischen nicht mehr sauer auf uns ist – wegen der Frisur, die wir ihr verpasst haben. Gut wäre auch, wenn Ron vergessen hat, dass wir Gnome in seinen Schrank gesperrt hatten.“ Auch wenn Fred Witze machte und an ihrer Kindheitsstreiche erinnerte, kannte George zu gut, um die Spur von Angst nicht zu hören. „Hoffentlich denkt Hermine nicht mehr an die verschwundenen Bücher aus ihrem Schlafzimmer.“ Sie lachten bis George sagte: "Sie hat sie nach 2 Tagen zurück bekommen." Die Männer küssten sich verloren. „Was soll schon schiefgegangen sein?“, versuchte Fred seinen Bruder und sich selbst zu beruhigen.
Charlie verfluchte sich selbst. Abigail weinte leise vor Verzweiflung. Mittlerweile dachte sie öfter, dass es besser gewesen wäre, Potter hätte sie getötet. Dieses verdammte Halsband schnürte ihr die Luft ab und schickte Schmerzblitze durch ihren Körper. Sie hatte es versucht. Natürlich wusste sie, welche Dummheit sie begangen hatte. Das Weinen bereitete ihm Kopfschmerz und erinnerte ihn daran, dass er Schuld hatte. Er trug die Verantwortung für Abigail.
Der dunkle Herr hatte es unmissverständlich gesagt. Jetzt zeigte sich die Tragweite dieser Entscheidung. Vielleicht hätte er Abigail besser sterben lassen sollen. Er erschreckte vor sich selbst. Wie konnte er sich wünschen, dass ein Mensch tot wäre? Resigniert befahl er: „Kümmere Dich um das Abendessen. Ich habe Hunger.“ Es stimmte nicht. Er hatte keinen Appetit. Aber er hoffte, dass Halsband würde sie ein wenig in Ruhe lassen, wenn sie eine konkrete Aufgabe hatte. Wieder schwieg sie ihn an und tat nichts. „Hast Du mich verstanden?“ Er spürte die Wut in sich aufsteigen. Sie wimmerte vor Schmerz. Aber sie schwieg weiter und trotzte.
Bei Merlin und den alten Göttern – diese Frau war störrischer als ein geflügeltes Schwein. Wenn er sie nicht bestrafte, würde das Sklavenband es tun. Mit einem Satz stand er vor ihr und zwang sie ihn anzusehen. „Ich sagte, kümmere Dich um das Abendessen. Ich habe Hunger. Wenn Du nicht sofort gehorchst, wirst Du mich kennen lernen.“ Er hatte eine Entscheidung getroffen. Sie musste endlich lernen die Konsequenzen ihres Handelns zu erlernen. „Ehe ich es vergessen, zieh´ Deine Schuhe aus.“
Sie sah ihn erstaunt an. „Deine Schuhe! Sofort! Du hast versucht wegzulaufen, also kannst Du keine Schuhe haben.“ Als sie nicht folgte, zog er seinen Zauberstab und zauberte die Schuhe weg. „Gut. Du willst nicht gehorchen. Dann wirst Du eine Woche auf dem Boden schlafen. Jetzt koch´ endlich oder…“ Sie erstarrte vor Überraschung. Ihre Füße wurden schnell kalt. Die Hütte hatte nur einen Steinboden. Bisher schlief sie jede Nacht in Charlies Bett, der selbst Gentlemanlike im Sessel kampiert hatte oder sich mit Hagrid, dessen Bett teilte.
Widerwillig machte sie sich daran, Gemüse zu putzen und schneiden. Ihre Füße froren jämmerlich und langsam verstand sie, wie kalt in dieser Nacht werden würde. Sie konnte niemanden, außer sich selbst dafür verantwortlich machen. Charlie gab sich Mühe mit ihr. Er hatte ihr vertraut und erlaubt in das winzige Dorf hinunterzugehen. Sie wollte eigentlich nicht weglaufen, aber dann lief sie durch den Ort hindurch. Dann entdeckte sie dieses Schild 275 km bis Bukarest. Sie hatte eine Tante in Bukarest. 275 km konnte sie leicht via Langstrecken Apparieren überwinden. Es hatte natürlich nicht funktioniert. Das Halsband zwang sie unmittelbar in die Hütte. Charlie trank ein Butterbier, während er ihr beim Kochen zusah. Wieso gab sie sich keine Mühe? Er dachte daran, wie hart Ron aufgetreten war.
Vielleicht musste er selbst diese Härte an den Tag legen? Sie sah gut aus in den Sachen, die er für sie gekauft hatte. Außer ihrer Aurorenrobe besaß sie nichts mehr. Er stellte fest, dass er nur zweckmäßige Kleidung gekauft. Nichts davon betonte ihre Weiblichkeit. Ich wollte mich bezähmen, dachte er frustriert. Sein Blick blieb an den schmalen Hüften hängen. Natürlich könnte er sie zwingen, mit ihm zu schlafen. Der Dunkle Herr nahm sich immer, was er wollte. Aber Charlie war nicht der Dunkle Herr.
Hagrid kam nach Hause und nahm sich ebenfalls ein Butterbier. Er merkte, dass etwas vorgefallen war und begann über den bevorstehenden Winter zu reden. „Oben auf dem Plateau gibt es bereits Frost.“ Endlich bekam Charlie die Chance sich abzulenken. „Wir müssen Holz kaufen und Vorräte, falls es schneit.“ Hagrid brummte zustimmend. „Wir könnten den Winter auch bei Harry verbringen.“ , meinte der Wildhüter. Jetzt fängt das wieder an, dachte Charlie und öffnete ein weiteres Butterbier. Tatsächlich schlug Hagrid jedes Jahr vor, den Winter im Schwarzen Schloss zu verbringen. Ginny und Ron sorgten sich zu recht um seine Sicherheit. „Vielleicht…“ Keine weitere sinnlose Diskussion an diesem Tag.
Abigail servierte widerwillig einen Eintopf. Wehmütig dachte Charlie an die Kochkünste seiner Mutter. Es schmeckte passabel, aber nicht gut. Er beschwerte sich nicht. Hagrid grunzte zufrieden. Der Halbriese zeichnete sich durch Genügsamkeit aus. Abigail durfte mit am Tisch sitzen. Ein weiteres Privileg, dessen Wert sie nicht erkannte.
Charlie setzte sich nach dem Essen in seinen Sessel und begann zu lesen. Die Sklavin musste sich um den Abwasch kümmern. Sie schmollte noch immer und hoffte auf Charlies Inkonsequenz. Er hatte schon lange keine Frau in seinem Bett gehabt. Sie müsste es tun, wenn er darauf bestand. Wie sie sich wohl anfühlte? Er versuchte weiter in seinem Buch zu lesen, während sich der Gedanke an ihren nackten Körper in seinen Geist stahl. Wonach sie wohl schmeckte? Er war noch immer ein junger Mann.