Lord Potter las den Brief mit einer gewissen Genugtuung. Shacklebolt würde kommen, genauso wie Potter es geplant hatte. Potter würde ihn zerstören. Genauso wie alle anderen, die ihn ausgeliefert hatten und ihr Wort brachen. Sie hatten geschworen ihm in der Dunkelheit beizustehen und ließen ihn im Stich. Aber jetzt beschäftigte ihn etwas anderes. Die Berichte seiner Freunde stimmten ihn nachdenklich. Ein anderer Lord bedeutete vermutlich wieder Krieg. Er hatte genug Tod für zwei Leben gesehen, war aber einem guten Kampf nicht abneigt. Er würde wieder kämpfen müssen, ob er wollte oder nicht.
„Mine, was denkst Du über diese Sache?“, fragte er interessiert. „Du wirst kämpfen müssen, Harry. Wenn es wirklich ein Dunkler Herr ist, wird er sich mit Dir messen wollen.“ Sorge schwang in ihrer Stimme mit. „Ich hatte damit gerechnet, wieder kämpfen zu müssen – nur nicht sobald. Eigentlich bin ich nicht bereit für die Franzosen zu kämpfen“, gab er zu. Die Lords und Ladys hatten sich im Salon versammelt. Das kalte Kaminfeuer knisterte leise. Severus erinnerte sich an die Zusammenkünfte der Todesser in Malfoy Manor. Diese Treffen verliefen unter ängstlichem Belauern, gegenseitiger Bedrohung vermischt mit einem guten Schuss Wahnsinn. Hier saßen sie ruhig an einem runden Zedernholtisch. Potter fragte jeden nach seiner Meinung, hörte aufmerksam zu und fällte seine Entscheidungen. „Draco, Gryffindors in solchen Situationen tun, weiß ich. Was tut man in Slytherin?“ Plötzlich sahen sich alle erstaunt an. Seine Lordschaft fragte zum ersten Mal ein Spielzeug nach seiner Meinung in einer wichtigen Angelegenheit. „Ein Slytherin würde seinen Vorteil in dieser Situation suchen. Ihr könntet den Franzosen das Konkordat anbieten. Dafür bekämen sie Euren Schutz. Ihr würdet Euren Machtbereich ausweiten. Kämpfen müssen wir sowieso, Herr.“
Draco blieb vorsichtshalber bei der formellen Anrede. Er hielt Lord Potter für zu launisch, um sich auf diesen wunderbaren Moment im Korridor zu verlassen. Harry hatte ihn in jeder Hinsicht dominiert und beherrscht. Er hatte Draco mit dem Gesicht an die Wand des Korridors gepresst und seine Hose herunter gezerrt. Draco genoss die Unterwerfung. Es tat ihm gut sich fallenzulassen. Dann störte Harry Dracos Kleidung irgendwie zu sehr. Er wirkte einen Zauber und die Kleidung war verschwunden. Harry hatte ihn heftig, hart und hungrig genommen. Der Lord mochte es Draco ohne Vorspiel zu besitzen. Es war perfekt gewesen. Später küssten sie sich noch eine Weile. Es hatte Dracos nichts ausgemacht, vollkommen nackt im Korridor des Krankenflügels gevögelt zu werden. Genauer gesagt von Harry gevögelt zu werden.
„Gute Idee, Draco. Aber Du sollst mich mit Harry anreden.“ Die anderen nahmen Harrys Meinungsumschwung in Bezug auf Malfoy zu Kenntnis. „Hat jemand etwas gegen Dracos Vorschlag?“, fragte er in die Runde. Niemand hatte Einwände. Hermine schlug den nächsten Schritt vor: „Fleur und ich können das Angebot an die Franzosen aufsetzen. Morgen früh lege ich es Dir vor. Außerdem können wir Charlie und Hagrid kontaktieren. Unter Umständen wissen sie mehr.“, sagte sie selbstverständlich. „Gut, Hermine. Brauchst Du weitere Unterstützung? Lucuis Malfoy hat mal Frankreich gelebt. Wahrscheinlich kennt er einige wichtige Familien dort. Bill kann die Sachen mit Charlie übernehmen. Welche Vampirclans sind dort relevant?“ Lady Granger konnte die Malfoys nicht leiden, nickte aber trotzdem.
„Das kann uns Valentin am besten beantworten. Ich kümmere mich um die Vampire und Werwölfe.“, übernahm Ron diesen Teil. „Wir müssen die Verteidigung des Schlosses überprüfen und gegebenenfalls ausbauen, Mylord.“, fügte Snape hinzu. Er hatte viele Kämpfe geführt und wollte gewinnen. „Guter Punkt. Willst Du Ron zur Unterstützung?“ Lord Potter vertraute Rons Logik und Snapes Gerissenheit blind. „Ja gerne, Mylord. Könnte ich Euch später unter vier Augen sprechen?“ Snape hoffte, dass seine Unsicherheit in diesem Moment nicht spürbar war. Es war Zeit sein Wissen über die Triade mit seinem Herrn zu teilen „Gewährt. Wir können gemeinsam einen Spaziergang nach Hogsmeade unternehmen. Ich wollte ohnehin mit Dir reden.“ Es war klar, dass das Gespräch damit beendet war. Man ging auseinander, denn jeder wusste, was er zu tun hatte.
Der Zug kam pünktlich in Hogsmeade an. Kingsley stieg aus und machte sich auf den Weg ins Dorf. Er schritt zügig aus. Er ignorierte die Veränderungen im Ort. Der Honigtopf hatte eingeschränkte Öffnungszeiten. Es lief nicht gut. Zonkos war schon seit längerem geschlossen. Offensichtlich gab es einen neuen Mieter in dem Laden. Eine neue Filiale von Borgin und Burkes zog nächste Woche ein. Diese Veränderungen konnte man ruhigen Gewissen dem Konkordat zu schreiben.
Die Drei Besen waren jedoch noch immer gut gefüllt. Der Pub bekam, so munkelte man im Ministerium, regelmäßige Zuwendungen vom Schwarzen Schloss. Lord Potter hatte wohl ein Interesse an der Kneipe. Man wusste nicht so genau, weshalb er Madame Rosmerta seine Gunst gewährte. Sie hielt sich von der Dunkle Seite fern. Ab und zu trank der Dunkle Lord in dem gemütlichen und total verrauchten Bar sein Butterbier. Albus Dumbledore saß in einer Ecke und erwartete den Minister. Er war Kingsley letzte Hoffnung. Der Orden des Phönix musste ihm doch helfen. Es ging um alles. Es ging um Aurora. Kingsley hatte dem Orden immer treu gedient. Der nervöse Zauberer entspannte sich etwas, als er seinen langjährigen Freund entdeckte. Sie nickten sich zu. Sie bemerkten den Käfer, der an der Fensterbank entlang krabbelte nicht.