Seinen besten Freund fand er schon immer sehr merkwürdig, doch warum, das wurde ihm erst in dieser schicksalhaften Nacht klar.
Sein bester Freund und er hatten sich zusammen entschlossen, Zelten zu gehen. Ganz und gar naturverbunden inmitten eines Waldes, alles legal.
Oh ja, die Natur mochte sein bester Freund schon immer.
Die Zelte waren aufgeschlagen und er war hungrig gewesen. Das Frühe aufstehen, das unsagbar schwere Packen und die lange Autofahrt hatten ihn doch sehr angestrengt.
Sein Freund hatte ihn unterstützt, wo immer es ging. Für ihn waren solche Anstrengungen nur eine winzige Fliege, die mit einer Hand platt geschlagen werden konnte.
Er hatte Feuer gemacht, das Feuerzeug gehörte zu solchen Dingen, die er immer bei sich besaß. Das rohe Fleisch und das leckere Gemüse hatten sie gegrillt und dann verspeist.
Sein Freund hasste Feuer und fürchtete es mehr als alles andere auf der Welt, weshalb er genügend Abstand einhielt.
Die Nacht war hereingebrochen und er war müde geworden. Müde von all den Strapazen, die er hinter sich gebracht hatte. Er hatte sich ins Zelt zurückgezogen.
Oh nein, sein Freund war nicht mit ihm gekommen. Sein Freund liebte die Nacht und hätte all seine Zeit liebend gerne unter Sternenhimmel verbracht.
Irgendwann war er aufgewacht, von einem Geräusch, das er nicht zuordnen konnte. Er war aus dem Zelt gekrabbelt und hatte in die Nacht gestarrt. Nichts.
Sein Freund liebte das Versteckspielen.
Dann hatte er sich umgedreht und die Augen aufgerissen. Sein Herz hatte gerast, so schnell wie ein Auto ohne Geschwindigkeitsbegrenzung und Benzinverlust. Sein Atem war schnell gerannt und er wäre fast umgekippt, als er den Wolf sah, der zuvor noch sein Freund gewesen war.
Oh ja, sein Freund war ein Werwolf.