„Shiro aufwachen“, jemand rüttelte an mir. „Shiro komm, wir fahren nach Hause“ wieder wurde an mir gerüttelt. Ich öffnete die Augen und blicke in das Gesicht vom Michael. „Na Schlafmütze ich mache Feierabend. Ich habe alles erledigt“, erklärte er mir. Ich nicke und gähne verschlafen. Schlaftrunken laufe ich neben ihm her. „Wir haben keine passende Frau für die Chefin gefunden da müssen wir nochmal schauen“, erklärte er mir und seufzte. „Das ist bedauerlich, das bringt sicher den Zeitplan durcheinander oder? "frage ich ihn. „Ja ein wenig aber das hält sich in Grenzen. Michael öffnete mir die Tür. „Vorausgesetzt wir finden schnell jemanden“, fügte er hinzu und stieg ebenfalls ein. Die Autofahrt verlief schweigend, Michael schien über etwas zu grübeln. Da ich seine Gedanken nicht unterbrechen wollte, blieb ich still und sah aus dem Fenster. „War während des Termins etwas vorgefallen? Er hatte erwähnt, dass ihm noch jemand für die Rolle fehlte, aber das kann doch nicht der Grund sein “, fragte ich mich. Immer wieder blinkte sein Handy auf, aber er ignorierte es.
Die Fahrt dauerte viel länger als die Hinfahrt, weil viele nach Hause wollten. „Ich morgen lange im Büro sein, dass bedeutet, dass du mit dem Essen nicht auf mich warten musst“, durchbrach er die Stille. „Ich werde Manuela Bescheid sagen.“, antworte ich ihm. „Ist etwas vorgefallen?“, fragte ich nun doch. Michael runzelte die Stirn. „Wie kommst du darauf?“, ließ er meine Frage unbeantwortet. „Du wirkst in gedankenversunken und das Handy blinkt auch immer wieder“, antwortete ich ihn. „Nein es lief alles glatt, wir haben, was wir brauchen“, antworte er. Ich wunderte mich. „Aber ich dachte, es fehlt noch jemand“, harkte ich nach. Er fuhr sich durch die Haare. „Ja aber sonst lief alles gut. Es ist nur noch so viel zu tun“, irgendetwas sagte mir, dass er log. Er knetete leicht das Lenkrad und zog die Stirn in falten. Es ging mich nichts an also schwieg ich. Langsam leerten sich die Straßen. Michael entspannte sich wieder Autofahren war wohl sehr anstrengend. „Kann ich morgen etwas tun, um euch zu helfen?“, fragte ich ihn. „Morgen kommt jemand von der Baufirma, um sich den Wintergarten anzusehen und das Vorgehen zu planen. Ich möchte, dass du ihm genau erklärst, was du dir vorstellst. Sollte es Probleme geben, wende dich bitte an Kastian. Es ist mir wichtig, dass du das Gespräch übernimmst, weil es unser Projekt ist. Wenn ich wieder da bin, reden wir darüber, was er gesagt hat“, weißt er mich an und ich freue mich darüber, dass er mir so eine wichtige Aufgabe überträgt. „Ich werde alles in mein Buch schreiben und nichts vergessen“, antworte ich ihm. Wir fahren aufs Grundstück und Michael atmet erleichtert aus. „Endlich Zuhause“, murmelt er und lächelt. „Sei mir nicht böse, aber ich werde Essen und dann die Nachrichten noch durchgehen die ich während der Fahrt bekommen habe“ erklärt Michael und parkt den Wagen. Zusammen laufen wir zum Haus. Durch durch das Nickerchen war ich noch überhaupt nicht müde, aber bis jetzt hatte ich mir immer die Zeit gut alleine vertreiben können. Die Köche hatten uns belegte Brote gemacht, Michael musste ihnen gesagt haben, dass wir in der Firma essen. Michael wirkt müde und immer wieder gähnt er. Dabei war er nicht viel später als sonst. Es war erst acht Uhr, normalerweise gingen wir erst nach neun Uhr ins Bett. Immer noch blinkte sein Handy auf und irgendwann seufzte er und stand auf. Michael nahm seinen Teller und füllte ihn mit Broten. „Ich muss mich darum kümmern. Iss du in ruhe auf. Wir sehen uns später“, erklärte er mir und verließ das Esszimmer. Ich blieb allein zurück, aß auf und räumte den Tisch ab. „Irgendwas war vorgefallen, so war es noch nie nach der Arbeit“, grübelte ich. Michael wollte mich nicht einweihen und so konnte ich nichts weiter tun als ihn in Ruhe zulassen. Ich ließ mir in meinem Badezimmer ein Bad ein und genoss das warme Wasser. Während ich den Schaum in der Wanne betrachtete, ging ich den Tag nochmal in durch. „Vielleicht ist es, weil keine Schauspielerin da ist, oder gab es noch ein Problem“, ich seufzte und wünschte ich, könnte ihn helfen. „Ich werde meine Sache morgen gut machen. Nur was ist, wenn mich der Mann der kommt mich nicht ernst nimmt. Ich werde auf keinen Fall Kastian um Hilfe bitten. Das letzte Mal hat er mich auch so abschätzend behandelt, als ich um Hilfe gebeten hatte“, beschloss ich und streckte mich in der Wanne.
Der Schaum löste sich immer weiter auf und ich beschloss, dass es Zeit war aufzustehen. In aller Ruhe spülte ich die Seife ab und lies das Wasser ab.
Wenig später stand ich abgetrocknet, angezogen und mit zusammengebundenen Haaren unschlüssig in meinem Zimmer. „Sollte ich mal nachsehen, ob Michael noch arbeitet? Würde er mich wieder in sein Bett holen oder würde ich in meinem Bett schlafen?“, fragte ich mich. Unsicher machte ich mich auf dem Weg zu seinem Büro. Das Licht das unter der Tür durchscheint und das Klappern der Tastatur verriet mir, dass er immer noch arbeitete. Leise schlich ich in die Küche um einen Tee zu kochen. „Darüber freut er sich sicher“,
Langsam und vorsichtig, um nichts zu verschütten, lief ich wieder zurück. Im Haus war es still. Die meisten Mitarbeiter waren nach Hause gefahren oder auf ihren Zimmern. Zaghaft klopfte ich an die Bürotür. „Herein“,
Wortlos trat ich ein und stellte ihm die Teetasse auf den Schreibtisch. Michael hatte zerzauste Haare und starte genervt auf den Bildschirm. „Danke Shiro“, murmelte er müde. Die Uhr an der Wand schlug 9 Uhr und Michael rieb sich die Augen. „Geh ruhig ins Bett, du musst nicht auf mich warten“, meint er und versucht, mich anzulächeln, was ihm misslingt, da er gähnen muss. „Gute Nacht Michael“, antworte ich ihm und lasse ihn wieder alleine. Er antwortet nicht, ist wieder in seine Arbeit vertieft. Unschlüssig stehe ich nun im Flur. „Ich sollte mich nicht ungefragt in sein Bett legen. Der Mittagsschlaf war wirklich eine schlechte Idee, ich bin noch gar nicht müde. Wo hab ich nur das Buch gelassen? Ich hatte es nicht mit hoch genommen also muss es noch in der Tasche sein“, überlegte ich und ging runter in die Eingangshalle, um meine Handtasche zu holen. Mit meinem Buch bewaffnet schlich ich wieder mein Zimmer. Ich würde einfach lesen, bis ich müde bin.
Müde wurde ich doch an Schlaf war nicht zu denken. Immer wieder drehte ich mich von einer Seite zur anderen. Wickelte mich in die Decke ein, aber ich fand einfach nicht die richtige Schlafposition. Das Buch lag fertig gelesen auf meinem Nachtisch und die Uhr an die Wand tickte mahnend. Elf Uhr zeigte sie und ich stand auf. Meine Füße trugen mich wieder ins Büro, Michael war wohl immer noch am Arbeiten, den es brannte immer noch Licht. Ich trat ohne zu klopfen ein. Er sah auf „Shiro schläfst du noch nicht?“,
„Ich habs versucht, aber ich konnte nicht einschlafen. Dabei bin ich müde“, gestand ich.
Michael sah mich erst verwundert an. Seine Stirn glättete sich und er schenkte mir ein sanftes lächeln. „Ich verstehe“, er schaltete den Computer ab und nahm meine Hand.
„Gleich wirst du schlafen versprochen“, sagte er und führte mich in sein Zimmer. Das Bett war ordentlich gemacht und dass Fenster war gekippt. „Du hast nicht hier gelegen?“, fragte er verwundert.
„Ich kann mich doch nicht einfach in dein Bett legen“,
Er schüttelte den Kopf und ging ins Bad, um sich bettfertig zu machen.
„Ab ins Bett!“, rief er durch die geschlossene Tür. Müde kuschelte ich mich in sein großes Bett. Erschöpft kam Michael aus dem Bad. „Jetzt wird aber geschlafen“, meinte er und legte sich zu mir und zog mich in seine Arme. Wie die Nächte zuvor lag mein Kopf auf seinem Kissen und zufrieden in seinen Armen. Endlich konnte ich ruhig einschlafen.