Michael regelte alles in der Firma und hielt das, was er sagte. Vormittags arbeite er entweder in seinem Büro oder fuhr in die Firma. Nachmittags bauten wir die Möbel im Wintergarten auf und topften die Zimmerpflanzen ein. Kastian wurde fristlos entlassen und ich hörte nichts mehr von ihm.
Abends im Bett lag ich in Michaels Armen und wir lasen uns abwechselnd gegenseitig vor oder komponierten neue Klavierstücke.
Nach zwei Woche war der Wintergarten und die Terrasse fertig und die Dreharbeiten für die Werbespots hatten angefangen. Dadurch das Michael bei den Baufirmen Druck gemacht hatte, ging es plötzlich doch schneller als zwei bis drei Monate. Bald würden auch meine Dreharbeiten anfangen.
„Was sagst du zu dem Ergebnis?“, fragt Michael und schaltet den Springbrunnen ein. Ich stelle mich an die Tür und betrachte alles ganz genau. Rechts an der Wand neben mir fand ein Bücherregal Platz, das Sofa, das wir im Auftrag gegeben hatte, stand im rechten Winkel an der Glasscheibe. Vor diesem lag ein kuschliger Teppich.
Wir hatten beschlossen keine Regale an die Fensterscheiben zustellen. Stattdessen stand nun ein großes Sofa an der Scheibe mit dem Blick auf dem Springbrunnen. Und auch zwei Lesesessel hatten dort ihren Platz gefunden. Die Sitzgelegenheiten umrahmen einen kleinen Tisch, auf den eine kleine Laterne steht.
„Vielleicht sollten wir dort noch eine große Leselampe aufstellen“ meinte ich.
Auf der Linkenseite steht die gepolsterte Eckbank mit einem größeren Esstisch. Auch hier liegt ein Teppich auf dem Boden. Um den Springbrunnen wurden Bänke gestellt und mit Kissen dekoriert. Alles in mit dem grünen Stoff, den wir ausgesucht hatte. An den Wänden über der Sitzgelegenheit haben wir ein Regal aufgehängt, dort stehen Pflanzen, Dosen für Kekse und Tee sowie ein Wasserkocher. „Da werden sicher noch andere Sachen ins Regal kommen. Noch sieht das ja sehr leer aus. Die drei Böden sind ja noch fast leer“, merkte ich an und verteilte die Sachen, sodass es nicht mehr so leer aussieht.
„Ich werde uns noch eine Leselampe bestellen, was die Regale angeht glaub mir die füllen sich schnell von selbst. Ich werde sagen, dass sie passende Dekoration mitbringen können. Vielleicht stellen wir noch ein paar Tassen ins Regal“, antworte Michael, der sich auf das Ecksofa fallen lässt und lächelt.
„Wir hätten sogar noch Platz für einen Weihnachtsbaum und viel Deko ich werde mit den anderen reden. Sterne und Lichterketten würden sich hier gut machen. Die Licherketten könnte man das ganze Jahr über hängen lassen. Die würden das alles hier noch viel gemütlicher machen. Ich habe jahrelang kein Weihnachten oder Ähnliches gefeiert vielleicht sollten wir das wieder einführen. Was meinst du?“, fragte Michael mich.
„Das ist eine wunderschöne Idee, wir könnten auch Schneeflocken und Kunstschnee nehmen. Meine alte Herrin hat Weihnachten immer groß gefeiert. Nur ich war selten ein Teil davon. Sie hat ihre ganze Familie eingeladen, aber es gab oft Streit. Ich verstehe den Sinn von Weihnachten irgendwie nicht, Menschen beschenken sich, aber streiten sich“, erkläre ich. Michaels lächeln verschwindet. „Das ist nicht der Sinn von Weihnachten oder anderen Festen, die man im Dezember feiert. Weihnachten ist ein sehr altes Fest. Ein Fest der Liebe und der Güte“, fing er an. Er klopfte auf den Platz neben sich. Neugierig setze ich mich zu ihm. Mit viel Geduld erzähle er mir die Geschichte von Weihnachten und den Festen, die sonst noch so gefeiert wurde. Michael erzählt mir wie der Weihnachtsmann sein Aussehen durch eine Lemofirma bekam und das es ein Christkind und den Nikolaus gibt, das Geschenke bringt.
„Ich freue mich darauf, mit euch Weihnachten zu feiern. Es wird sicher schön. Danke dass du mir das alles erzählt hast“, meine ich ehrlich und stellte mir den Wintergarten schön geschmückt vor. „Mir ist es wichtig, dass du mich verstehst. Wollen wir jetzt den Wintergarten vorführen?“, fragte Michael.
Ich stehe auf und öffne die Türen und trete auf die neue Terrasse. Dessen Steine dieselbe Sandfarbe wie die Fließen drinnen bekommen hatten. Die steinerne Feuerstelle war schon mit Holz gefüllt. Ich rückte die Bänke um die Feuerstelle zurecht. „Ja alles ist fertig. Holen wir alle“, stimme ich zu. Michael und ich teilen uns auf und rufen alle in die Eingangshalle. Zum Schluss laufe ich hoch in die Bibliothek. Tom und Harald sitzen am Tisch und trinken Tee. „Hallo ihr beiden würdet ihr kurz mit in die Eingangshalle kommen?“, bat ich die beiden. „Ist er endlich fertig?“, erwidert Tom und steht auf.
„Ich bin gespannt, was ihr aus dem Wintergarten gemacht habt“, sagte Harald. „Es wissen alle was die Überraschung oder?“, möchte ich wissen und laufe mit den beiden runter. „Es ist offensichtlich, wenn Bauarbeiter dort werkeln, aber keiner von uns hat geschaut. Wir wollten dir die Freude nicht verderben“, erklärte Harald und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln.
Harald stützte sich bei Tom ab, damit er schneller vorankam.
„So da wir jetzt alle beisammen sind möchte Shiro euch etwas erzählen“, verkündete Michael.
„Ich?“
„Ja es war deine Idee und dein Projekt“
„Also Manuela hat mir erzählt, dass der Wintergarten nicht früher ein Ballsaal war und ich habe ihn mir angesehen und er war in einem furchtbaren Zustand. Das hat mich gestört. Ich dachte, es wäre schön einen Ort für uns alle zu haben. Michael und Kastian haben mich unterstützt, ich hoffe, euch gefällt das Ergebnis“, sagte ich und betrat den Wintergarten und öffnete die Türen. Nur Manuela Tom und Harald wissen über Kastian bescheid.
Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war ein herrlicher Tag. Die Heizung des Bodes war angenehm warm. Ich stellte mich auf die steinerne Terrasse um die Gesicherter der anderen zusehen. Anni uns Suse waren die Ersten. „Wow das ist ja megamäßig“, rief Suse aus. Anni warf sich auf das Sofa in der Leseecke. „Voll bequem“, erklärte sie.
Nach und nach traten sie hinein und lobten den Wintergarten und bedankten sich für den schönen Platz. Ehe sie wieder an die Arbeit gingen. Manuela, Tom und Harald waren die Letzten, die den Wintergarten betraten. „Oh Shiro das ist wunderschön“, sagte sie und umarmte mich. Zusammen setzten wir uns in die Leseecke. Michael kochte Tee für uns.
„Also erzähl wie bist du auf das alles gekommen“, fragte Tom.
„Wie gesagt wollte einen Gemeinschaftsraum. Einen Ort für uns alle zum Tee trinken, zusammen Zeitverbringen. Ich wollte ein Wohnzimmer. Und ich glaube das ist mir gelungen“, erklärte ich und trank einen Schluck Tee. Ich erzählte den dreien, wie ich den Wintergarten geplant hatte und wie ich mit Michael einkaufen war.
„Also willst du nicht mehr zu uns in die Bibliothek kommen und Tee trinken?“, fragte Harald.
„Darum habe ich dem Ganzen auch zugestimmt. Zum einen weil es zu schade ist diesen Raum ungenutzt zu lassen und zum anderen damit ihr hier zusammen Teetrinken könnt. Harald ich habe viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Ich möchte dir das Treppensteigen, nicht mehr zumuten ich weiß du bist noch viel zu jung für die Rente. Ich werde dich weder entlassen noch vor die Tür setzen. Dieses Haus ist dein Zuhause und dabei bleibt es. Nur Tom wird deine kompletten Aufgaben übertragen. Ich mache mir Sorgen um deine Gesundheit“, antwortete Michael an meiner Stelle.
Harald nickte „Ja der Unfall hat seine Spuren hinterlassen“, meinte er verbittert und ich sah verwundert auf. „Welcher Unfall?“, fragte ich.
„Meine Frau und ich hatten einen Autounfall“, begann er und schwieg dann, traurig sah er in seine Teetasse. Harald musste nicht weiter reden. Manuela tat es für ihn mit trauriger Stimme: „Haralds Frau starb im Krankenhaus und sein Bein wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Es ist schon mehr als fünfzehn Jahre her. Harald ist auch gar nicht so alt wie er aussieht.“,
Betroffen nahm ich Harald in den Arm.
„Ich danke euch“, murmelt Harald.
Michael schenkte uns allen nochmal Tee ein. „Ich werden die helfen Tom damit Harald nicht mehr so viel tun muss“, sagte ich und wir stoßen darauf mit Tee an. Wir stießen an, auf die die uns verlassen haben, auf uns und auf den Wintergarten.
Manuela trank ihre Tasse leer und verabschiedete sich wieder an die Arbeit.
„Tom sei so gut und stelle eine gute Mischung an Büchern in das Regal. So das für jeden etwas dabei ist“, bat Michael ihn.
„Ich werde gute Bücher finden“, bestätigte er und lächelte. Harald nahm meine Hand „Du hast wirklich etwas Wundervolles hier erschaffen“, lobte Harald mich und stand auf. „Komm Tom wir haben noch eine Menge vor, wenn, wir hier die Regale füllen wollen“, sagte Harald und nahm Tom mit sich.
„Ich wusste nichts davon“, murmel ich und trinke meine Teetasse leer. „Er wollte dich sicherlich nicht damit belasten“, antwortet Michael mir und legt seinen Arm um mich. „Ich bin stolz auf dich. Du hast das alles hier alleine geplant und mit mir umgesetzt“, lobt Michael und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ich drehte mich zu ihm. „Es hat mir wirklich Freude bereitet, mit dir die ganzen Möbel aufzubauen“, spreche ich meine Gefühle aus und drehe meinen Kopf zu ihm. „Ich hatte auch viel Spaß“, stimmte Michael zu und küsste mich. Ich rückte näher zu ihm und erwiderte den Kuss. Wir waren uns seit dem Konzertabend nicht mehr so nahegekommen. Michael unterbricht den Kuss: „Wir sollten den neuen Wintergarten feiern und nicht mehr an traurige Dinge denken, die vergangen sind“,
„Ja lass uns feiern“, stimme ich zu. Zusammen gehen wir in die Küche und beschließen, das Abendessen im Wintergarten zu essen. Alle zusammen. Die Idee kam sehr gut an und wir halfen dabei ein kleines Büfett zusammenzustellen. Wir übernahmen das Einkaufen.
Mit belegten Broten, Brötchen Schnitzeln, verschiedene Würstchen und verschiedene Salate. Wir stellten den Tisch aus der Küche in den Wintergarten und bauten da alles auf. Tanja hatte sogar einen Punsch angesetzt und Suse und Anni hatten einen Knüppelkuchenteig vorbereitet.
Zum Abendessen fanden sich alle im Wintergarten ein und Michael entzündete das Feuer auf der Terrasse.
Tom hatte aus der Bibliothek die Musikanlage runtergeholt, aus der leise Musik erklang. Ich saß ein wenig abseits und beobachtete alle, wie sie Spaß hatten. Harald trat zu mir und reichte mir eine Tasse Punsch. „Keine Sorge der ist ohne Alkohol“, sagte er und lächelte. „Danke. Die Idee war gut alle haben Spaß“,
„Ja habt ihr sehr gut organisiert. Aber warum stehst du im so weit weg von allen?“,
„Ich weiß nicht ist wohl eine Angewohnheit“,
„Ich verstehe“, murmelte Harald und setzte sich zu mir. Schweigend tranken wir unseren Punsch und ich beobachtete Michael wie er mit den anderen sprach und lachte. Immer wieder schaute er zu mir rüber und lächelte. Manuela trat zu uns und setze sich neben mich.
„Habt ihr es schon seinem Vater und Bruder erzählt?“, fragte sie plötzlich.
„Was erzählt?“
„Na, das ihr ein Paar seid“, sagte sie, als währe ich schwer von Begriff.
„Aber das sind wir doch gar nicht“,
„Aber ihr liebt euch, wenn man sich liebt ist man ein Paar. Zumindest normalerweise. Das ihr euch liebt würde sogar ein Blinder sehen“,
„Normalerweise“, wiederhole ich und sehe Manuela an.
„hat Michael nichts dergleichen gesagt?“, fragte nun Harald.
„Nein wir haben über unsere Gefühle gesprochen mehr aber nicht“, gebe ich zu.
„Warum fragst du dann nicht?“, ermutigte mich Manuela und Harald nickte.
„Mich was fragen?“, fragte Michael, keiner von uns hatte, bemerkt das er zu uns gekommen war. Manuela und Harald standen auf und klopfen mir auf die Schulter. Ich stellte meine Tasse auf dem Beistelltisch ab. „Sie wollten wissen ob wir ein Paar sind und ich habe das verneint“, erkläre ich und blicke auf meine Hände.
„Was sind wir Michael? Was ist die Bezeichnung für uns?“ Möchte ich wissen. In den Büchern, die ich gelesen habe, gab es so viele Bezeichnungen, für zwei Wesen die sich lieben nur was waren wir? „Wir sind ein Paar es gibt keine extra Bezeichnung dafür, wenn ein Mensch sich in ein `Tierwesen` verliebt. Die Frage ist, möchtest du eine feste Beziehung mit mir?“, fragte er mich und biss sich auf die Unterlippe. Ich blickte mich um, niemand nahm Notiz von uns. „Ich wäre gern deine Partnerin nur ich weiß nicht ob ich dem gerecht werden kann. Ob ich dir geben kann was eine Menschenfrau dir geben könnte“, gestehe ich. Michael setzt sich neben mich. „Ich habe mich in dich verliebt nicht in eine Neko oder eine Frau, sondern in dich. Es ist für mich nicht wichtig. Ich liebe dich Shiro, weil du bist. Wir bekommen das hin. Ich werde Geduld haben und nehmen was du bereit bist, mir zu geben. Werde mir dein Vertrauen erarbeiten so wie die letzten Wochen auch schon. Hättest du gedacht dass du bei mir schlafen würdest, als du am ersten Tag in mein Haus gekommen bist? Gedacht das wir uns küssen würden?“, spricht Michael seine Gedanken aus. Ich schüttel den Kopf. „Siehst du und so wird es mit den ganzen anderen Sachen auch werden. Natürlich und schön für uns beide. Lass es uns versuchen“, bittet er mich und hält mir seine Hand hin. „Was werden die anderen sagen, denken tun? Es könnte deiner Firma schadet deinen Mitarbeitern“, gebe ich zu bedenken. „Wird es nicht. Alles wird gut ich verspreche es“, sprach er und greift nach meinen Händen, die ich immer noch nervös knete. Ich nicke und suche Michaels Gesicht. „Ich wäre gern deine feste Freundin“, nutze ich die Worte der Menschen. Die Sorgenfalten auf seinem Gesicht verschwinden und machen Platz für ein strahlendes Lächeln. Michael küsst mich vor allen und es fühlte sich einfach nur richtig an. Applaus ertönte und ließ uns innehalten. Lauter lächelnde Gesichter sahen uns an. Aus der Feier, um den Wintergarten einzuweihen, wurde auch eine Feier für uns. Wir saßen noch lange zusammen und aßen und tranken. Tom war der Letzte, der blieb. Er räumte mit Michael und mir auf und löschte das Feuer. „Danke dir Tom, aber du fährst doch heute nicht mehr nach Hause oder?“, fragte Michael ihn. „Wenn ich hier schlafen kann wäre das echt gut“, antwortete er und gähnte. „Nimm dir eins der Gästezimmer“, bietet Michael ihm an.
„Danke das nehme ich gerne an es ist wirklich schon spät“, antwortete er
Ich ließ die beiden alleine und brachte die letzten Teller in die Küche.
Als ich wieder zum Wintergarten kam, hörte ich, wie Tom und Michael sich unterhielten.
„Was wirst du tun um das ganze Schlechte in dieser Welt von ihr fern zu halten?“, fragte Tom.
„Sie kennt das Schlechte dieser Welt besser als du Tom und ich werde sie so gut es geht davon fern halten. Nur werde ich sie hier ganz bestimmt nicht einsperren“,
„Was glaubst du was deine Angestellten sagen oder deine Händler?“,
„Meine Angestellten kennen sie bereits und meinen Händlern und Lieferanten geht mein Privatleben nichts an“,
„Ich mache mir einfach sorgen um sie“,
„Ich weiß Tom ich auch und ich werde nichts tun, was sie verletzt“,
Ich trete in den Wintergarten und die beiden treten einen Schritt auseinander als hätte ich sie bei etwas Verbotenem erwischt. Ich unterdrückte ein Gähnen. „Geh ruhig schon mal vor. Wir bringen noch den Tisch wieder in die Küche und komme dann ins Bett“, meinte Michael und winkte Tom zu sich. „Gute Nacht Tom“, wünschte ich und ging hoch ins Schlafzimmer. Ich rieche an meinem Fell und rümpfe die Nase. Durch das Sitzen am Lagerfeuer roch ich total nach Rauch. Seufzend hole ich mir frische Sachen und gehe unter die Dusche. Ich nehme mehr Shampoo und Duschgel als sonst, um den Rauchgeruch runter zu waschen. Zufrieden rieche ich an mir und rieche nur noch mich selbst und den Duft der Seife. Müde trockne ich mich ab und ziehe mir Schlafsachen an. Der Tag war wirklich ereignisreich gewesen. Ich krieche in Michaels Bett und schlafe ein, bevor er ins Bett kommt.