Am nächsten Morgen weckte mich der Geruch von gebratenem Speck und Eiern. Im Halbschlaf zog ich mich um.
Schlaftrunken folgte ich dem Duft. Michael stand schon fertig angezogen am Herd und machte Frühstück. „Guten morgen Shiro. Du hast so fest geschlafen ich wollte dich nicht wecken“, verteilte Speck und Eier auf Buttertoast und reichte mir einen der beiden Teller. „Guten Morgen“, murmelte ich verschlafen und setzte mich an den Küchentisch. Michael stellte mir noch eine Tasse warmen Kakao hin. Ich rieb mir die Augen und streckte mich. Ich setzte mich zu ihm an den Tisch und nahm einen Schluck aus der Tasse. „Danke“
Mir jedem Bisschen wurde ich wacher. „Ich habe die Fensterläden schon abgenommen“, erzählte er. Das Frühstück schmeckte wunderbar. „Wir werden die Fensterläden abschleifen und dann streichen“, erklärte er. „Das wird sicher nicht so einfach ich weis nicht ob du mir dabei helfen kannst“, fügte er hinzu. „Ich weiß es auch nicht aber wir können es probieren“, bot ich an. „Ich hoffe, dass im Schuppen Werkzeug dafür liegt und wir es nicht mit der Hand machen müssen“, antwortete er und aß weiter. „Wir werden nachsehen“, stimmte ich zu und nahm noch einen Bissen.
Nach dem Essen durchwühlten wir den Schuppen und fanden zum Glück tatsächlich zwei Schleifgeräte und Schleifpapier. Sowie Schutzbrillen und Masken. Michael zeigte mir, wie ich damit umgehen muss. Am Anfang war es wirklich schwer. Immer wieder korrigierte er mich und prüfte das Ergebnis. Es war wirklich schwer, alles gleichmäßig sauber zu machen. Man durfte ja nicht zu viel abschleifen, sondern nur die Farbe ab machen und das Holz etwas anrauen. Die Sonne wandertet immer weiter nach oben. Und ich befürchtete, wir würden nicht bis zum Mittag fertig werden. Schließlich mussten wir noch kochen. Michael hatte seine fertig und entfernte den Staub. Ich schlief meinen Letzten Fensterladen ab und lies mich, ins Gras sinken. „Das ist doch mehr Arbeit als ich dachte“, murmelte Michael und machte auch von meinen Fensterläden den Staub ab. Ich würde sagen wir bestellen uns etwas zu essen und streichen dann die Fensterläden“, erklärte er und streckte sich. „Das ist eine gute Idee“, stimmte ich zu und holte die Dosen mit der Holzschutzfarbe und Pinsel. Die Schutzbrillen und Masken brauchen wir jetzt zum Glück nicht mehr.
Michael nahm sein Handy und tippte darauf rum. Zum Glück hat dieses Haus eine normale Adresse, die man ins Navi eingeben kann“, erklärte er und lächelte. Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht, aber natürlich musste der Bote uns ja finden. Wir wuschen uns provisorisch an einem Wasserhahn, der eigentlich zum Gießen da ist.
Nach der ausgedehnten Mittagspause und mit Pizza und Limo machten wir uns wieder an die Arbeit. Wir hingen die Fensterläden wieder auf, um gleich beide Seiten zu streichen. Wieder zeigte Michael mir geduldig, wie man den Schutz auftrug. Mit dem Pinsel konnte ich besser umgehen als Michael und war schneller fertig. „Die Farbe muss jetzt bis morgen trocken und dann müssen wir nochmal drüber streichen“, erklärte Michael. Wir räumten auf und fegten die Terrasse. „Du hast das wirklich gut gemacht. Aber ich muss mich wirklich entschuldigen das hat wirklich viel länger gedauert als ich dachte“, erklärte er und blickte zur Sonne und dann auf seine Uhr. „Es ist schon nach drei. Eigentlich sollte das hier ein Urlaub werden“, seufzte er und betrachtete unser Werk. „Nur sind wir immer noch nicht mit allem fertig“, fügte er hinzu. „Mit meinem Vater werde ich noch ein ernstes Wörtchen reden“, fügte er hinzu. „Vielleicht sollten wir heute so viel wie möglich schaffen damit wir die letzten zwei Tage n nichts mehr machen müssen“, schlug ich vor, obwohl mir die Arme weh taten. Zusammen machten wir uns also wieder an die Arbeit. Rupften Unkraut, mäten den Rasen und sorgten dafür, dass die Blumen und Sträucher wieder ansehnlich aussahen.
Müde ließ ich mich ins Gras fallen. „Geschafft!“ Jubelte ich und lächelte Michael an. „Jetzt haben wir uns ein ordentliches Abendessen verdient“, bestimmte Michael und ließ den Blick schweifen.
„Wir sollten uns umziehen“, schlug ich vor und blickte an uns runter. Wir waren voll mit Farb- und Holzstaub vom Abschleifen und Blättern und Erde. Mit der Farbe hatten wir zum Glück nicht gekleckert. „Am besten hängen wir die Sachen nach draußen. Der Wind macht dann den Rest. Möchte die Sachen so nicht waschen“, bestimmt er. Unschlüssig stehen wir plötzlich beide vor der Tür. „Wenn wir rein gehen tragen wir den ganzen Dreck ins saubere Haus“, spreche ich aus, was wir beide denken. Michael zieht sich vorsichtig das Shirt aus und macht sich den Gürtel auf. Diesmal würde ich nicht starren und tat es ihm gleich. Wir hingen die Sachen über die Wäscheleinen im Hinterhof. Immer wieder spürte ich seine Blicke auf mir und blickte mich nach ihm um. Schnell schaute er weg. Verübeln konnte ich es ihm nicht, ich hatte von ihm schon viel mehr gesehen. Bei dem Gedanken an dem Morgen spürte ich, wie meine Wangen wieder heiß wurden. Er ging vor mir zum Haus zurück gleich in die Küche und wusch sich Hände und Gesicht. Ich ging ins Bad und wusch mich ebenfalls. Erschrocken blickte ich in den Spiegel. Meine Haare waren total zerzaust und standen wüst ab. Ich zog ein Blatt aus meinen Haaren. „Ich hab mich nicht gebürstet heute morgen“, dachte ich das Offensichtliche. Verzweifelt versuchte ich, die Haare zu bürsten und in eine ordentliche Form zu bringen. Es half nichts. Mein Fell war ebenso aufgeplustert wie der Rest. So konnte ich auf keinen Fall mit Michael essen gehen. Er würde sich total blamieren. Michael klopfte an die Badtür. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt.
„Nein“, schluchzte ich und versuchte, einen Knoten, aus den Haaren zu bekommen. „Kann ich reinkommen?“, Michael klang jetzt noch besorgter. Ich öffnete die Tür, da er mich ja schon so gesehen hatte. „Ich sehe fruchtbar aus. Ich werde dich blamieren“, kommentiere ich meine Haare. Michael nahm mir die Bürste aus der Hand und fing an vorsichtig meine Haare zu bürste und die Knoten raus zu machen. „Hast du einen Zopfgummi?“, fragte er. Ich nahm einen aus meiner Kulturtasche und reichte ihn Michael. Ich blickte in den Spiegel und sah zu, wie er meine Haare zu einem Zopf flocht. „So jetzt sieht es ordentlich aus. Zumindest deine Haare“, sagte er und fing an vorsichtig, mein Fell zu bürsten. Schnurrend schloss ich die Augen.
„Ich würde ja noch weiter machen, aber wenn wir heute noch essen gehen wollen müssen wir langsam los“, riss Michael mich aus dem wohligen Gefühl. „Danke“ murmelte ich verlegen. „Wasch dich kurz mit dem Lappen und komm dann bitte ins Schlafzimmer“, bat er und ging vor. Ich betrachtete mich im Spiegel und sah in meine glückliches Gesicht. Schnell wusch ich mich und lief dann die Treppen hoch. Ich trat ins Schlafzimmer, ohne zu klopfen. Michael war schon angezogen und reichte mir ein Kleid, was ich nicht eingepackt hatte. Es war Rotweißes mit kurzen Ärmeln und einen V-Ausschnitt. Der Saum am Ausschnitt und den Ärmeln war weiß. Der Rock war in Falten gebügelt und hatte eine weiße Rüschenborte. Um die Taille war ein weißes Band. Das man hinten zu einer Schleife band. Ich schlüpfte in das Kleid und Michael band mir die Schleife. Er selbst trug ein weißes Hemd mit roten rändern. Er trug auch keine Jeans, sondern eine aus Stoff. „Wir werden etwas nobler essen gehen als sonst“, erklärte er und nahm mir mein Schmuckband ab. Er tauschte das Blaue gegen ein weißes und hängte es mir wieder um. „Ich blickte in den Spiegel und blickte skeptisch auf den Zopf. „Sah ich ordentlich genug dafür aus?“
„Mach dir keine Sorgen wegen deine Haare“, erriet er meine Gedanken. Er sprühte mich noch mit einem Blumenduft an. „Ist das einer der neuen Düfte?“, fragte ich und schnupperte, er roch anders, als die drei für die wir Werbung machten. Hauptsächlich nach Kirschen, Rosen und nach Schokolade. Ich roch himmlisch. „Nein dieser Duft ist nur für dich. Ich wollte dich damit überraschen und Düfte benutzen, die du gern magst. Beziehungsweise mit denen du etwas verbindest. Die Kirschen aus deinem alten Leben die Rosen in unserem Garten. Ich weiß auch das du gern Schokolade isst, wenn du ein Buch beendet hast“, erklärte er und reichte mir die Flasche. Eine weiße Katze mit einer blauen Stoffschleife. Ich atmete den Duft tief ein und mir wurde ganz warm in Bauch und Brust. „Ein Duft nur für mich? Du hast dein Team darauf angesetzt?“,
„Nein ich habe alleine daran gearbeitet. Deshalb war ich auch oft so spät zuhause. Ich war nicht zufrieden mit dem Ergebnis“, erklärte er. Sprachlos starrte ich auf die weiße Katze in meiner Hand. „Er sollte perfekt zu dir passen und jedes Parfum riecht bei jedem anders“,
„ich weiß nicht was ich sagen soll“, gab ich zu. Meine Augen fühlten sich feucht an und ich war richtig glücklich. Ich schaute hoch zu Michael, der die Stirn sorgenvoll in Falten zog. Er knetete seine Hände. Als währe er nervös.
„Es riecht wirklich wundervoll. Es macht mich glücklich. Ich weiß nicht warum, aber es macht mich sehr glücklich“, sprach ich meine Gedanken aus. Sofort verschwanden die Sorgenfalten aus seinem Gesicht und Michael lächelte wieder. „Jeden macht es glücklich, wenn der andere sich für einen Mühe gibt. Besonders wenn einem derjenige wichtig ist“
Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und streicht mir über die Wange. „Ich wollte dir eine Freude machen aber, dass du dich so sehr freust, dass du anfängst zu weinen hätte ich nicht gedacht“, fügt er belustigt hinzu. Ich blicke hoch in seine Augen und die stille Hoffnung, er würde mich nochmal küssen, macht sich in mir breit. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Michael lächelt und gibt mir einen schnellen Kuss und lässt die Arme sinken. Er wendet sich ab und stellt mir ein paar rotweiße Schuhe hin. „Wir müssen los“, erklärt er und reicht mir seine Hand. Schnell schlüpfe ich in die Schuhe und nehme seine Hand.
Die Autofahrt dauert zum Glück nicht zu lange. Das Ristorante vor dem Michael hielt, wirkte von außen eher wie ein großes Wohnhaus. Nur die gedeckten Tische auf der Terrasse und das Namensschild über der Tür verrieten, worum es sich handelte. Wein rankte sich an der Hauswand hoch und über die Terrassenbalken. Weintrauben hingen runter doch zu hoch, um sie zu pflücken. „Die sind noch nicht reif“, flüsterte Michael und betrat die Terrasse. Die Tische waren nicht besetzt und durch die Fenster, war auch niemand zusehen. „Warum sitzt hier keiner es ist wirklich schön hier draußen“, murmelte ich und blicke auf die schön bepflanzten Kübel und die festlich eingedeckten Tische. Wir betraten das Haus und auch hier saß niemand. Verwundert sah ich zu Michael auf. „Wir sind noch etwas früh sie öffnen erst in einer halben Stunde. Aber das hat einen Grund“, hielt Michael sich wage und trat zum Tresen. Er klopfte auf den Tressen und eine Frau die Michaels Mutter sehr ähnlich sah, trat aus der Küche. „mon cher neveu, endlich kommst du mich mal besuchen“ begrüßte sie ihn und schloss ihn in die Arme. Aber ich hatte keine Ahnung, was sie gesagt hatte. „Ja es ist viel zu lange her Tante Friederike. Je suis désolé“, sprach er schuldbewusst. Wieder diese komische Sprache. „Ja es sollte dir leid tun“, antwortete sie. Und ließ Michael los und blickte nun mich an. „Und wer dieses süßes Kätzchen? Ist sie die junge Dame von der du so viel gesprochen hast?“, fragte sie mit demselben Akzent, den mein Klavierlehrer hatte. „Er hatte von mir erzählt?“ „Entschuldige Shiro. Das ist meine Tante Friederike. Sie ist Französin und mon cher Neveu heißt mein lieber Neffe und ich habe mich dafür entschuldigt, dass sie ich so lange nicht bei ihr war“, erklärte er mir und stellte mich seiner Tante vor. „Ich hätte nie von dir erwartet, dass du dir ein Kätzchen ins Haus holst. Du hättest mir ruhig die Wahrheit sagen können“, meinte sie vorwurfsvoll zu Michael. Es freut mich, dich persönlich kennen zu lernen. Michael hat mir schon viel von dir erzählt“, fügte sie hinzu. Sie führte uns in den Hinterhof. Der beleuchtete Springbrunnen in der Mitte der Tischer ließ mich staunen. In ihm schwammen Kerzen, die ein Mann im Anzug nach und nach anzündete. Im Hinterhof standen noch mehr Tische. Die man durch Trennwände aus Spalieren und Blumenkästen voneinander getrennt hatte. Man hatte so einen grünen blühenden Sichtschutz geschaffen ohne das es erdrückend oder starr wirkte. Auch hier waren die Tische mit Kerzen und Blumen festlich eingedeckt. Es duftete nach den Rosen und dem Lavendel, der auf den Tischen stand und das Wasser plätscherte leise im Brunnen. Michaels Tante brachte uns zu einem Tisch in der Nähe des Hauses jedoch weiter ab der anderen Tische. „Es ist wirklich schön hier, danke Michael das wir hier essen können.“, meinte ich zu Michael. Und schlug mir erschrocken vor dem Mund. Wir waren nicht mehr zuhause und ich hätte ihn nicht so nennen sollen. Michael legte den Arm um mich. „Ja meine Tante hat einen guten Geschmack was Einrichtung angeht“, sagte er, um meinen Fehler zu überspielen. „So eng seid ihr also. Sehe ich da etwa einen Hauch Amour?“, sie lachte. Michael lächelte mich an und sagte dann zu seiner Tante: „Lass uns später darüber reden“, wich er ihr aus ohne mir zusagen, was sie gemeint hatte. Es gefiel mir gar nicht, dass sie eine Sprache benutzen, die ich nicht verstand. „Möchtet ihr die Karte haben oder wollt ihr euch überraschen lassen?“, fragte sie.
„Ja nur nichts mit Alkohol für uns beide“
„Kein Problem du bist mit dem Auto hier, da solltest du nicht trinken. Ich werde euch schon verwöhnen“, sagte sie und ging.
Wenig später trat eine Kellnerin an unseren Tisch und stellte uns zwei Gläser mit einer prickelnden rosa Flüssigkeit hin. „Guten Abend ich bin Josephine und werde Sie heute Abend bedienen. Der alkoholfreie Aperitif heute ist ``Pfeffrige Rose``. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Besuch und stehe für Fragen gern zur Verfügung“, sie lächelte freundlich, zündete die Kerze auf unserem Tisch an und ging dann wieder. Zögerlich kostete ich das Getränk. Fruchtig, blumig und pfeffrig, als hätte man Traubensaft mit Rosenwasser und Pfeffer gemischt und aufgeschäumt. Es war aber weder zu süß noch zu scharf. „Und was sagst du?“, fragte Michael mich. „Ich finde den Geschmack wirklich spannend. Ich hab nicht oft Rosenwasser getrunken und wäre nie auf die Idee gekommen Pfeffer in ein Getränk zu tun. Es schmeckt aber“, ich nehme noch einen Schluck. Michael kostet nun auch und nickt.
Josephine trat zu uns an den Tisch. „Als Vorspeise die Soupe de Poisson ich wünsche einen Guten Appetit“,
Fragend sah ich sie an. „Eine würzige Fischsuppe“, erklärte sie und ich nickte ihr dankbar zu. Ich kostete die Suppe. Sie war leicht scharf und pfeffrig. Das Getränk passt wunderbar dazu. Vor mir ertönte ein leises „Mmh“ Michael schien es ebenfalls zu schmecken. Ich hatte mit winzigen Portionen gerechnet, aber die Suppe war wirklich eine gute Portion. Die Kellnerin holte das Geschirr ab und servierte uns ein dunkeloranges getrennt „herber Rosmarinkuss. Ich bringe Ihnen gleich den Hauptgang“, erklärte sie und ging wieder. Skeptisch blickte ich auf mein Glas. Diesmal kostete Michael zuerst. „Also der erste hat mir besser geschmeckt. Ich bin gespannt was sie dazu serviert“, erklärte er und nahm noch einen schlug. Ich kostete und war ebenfalls nicht ganz so begeistert. Es war eine Kombination, die nach Orange Rosmarin und Traube schmeckte. Irgendwas gab aber auch eine herbe Note. Es schmeckte nicht alltäglich. „Also es schmeckt jetzt nicht schlecht aber ich glaube nicht das ich es nochmal bestellen würde“, gab ich zu.
Michael strahlte, als Josephine uns die Hauptspeise servierte. Steak und Rosmarinkartoffeln und Kräuterbutter. „Die Garstufe ist medium gewählt worden“, sagte sie und Michael schnitt sein Stück Fleisch in der Mitte durch. Die Kellnerin wirkte plötzlich erleichtert und ging. „Warum war sie so erleichtert?“, fragte ich, als sie außer Hörweite war. „Die Garstufen werden sehr ernstgenommen. Wäre es falsch gewesen hätten wir ein neues Stück bekommen wenn ich gewollt hätte“, erklärte er mir.
Wir aßen fast schweigend den, dass Fleisch war himmlisch. Immer wieder kam ein leises „mmh“ und zu dem Fleisch passte auch das Getränk wieder. Die Kellnerin kam zwischendurch nochmal und fragte, ob alles in Ordnung sei. Michael bestellte für uns beide eine Traubenschorle und machte sich dann weiter über sein Fleisch her.
„Michael das ist das beste, was ich je essen durfte. Ich danke dir“, sagte ich nach meinem letzten Bissen. „Wir werden noch öfter essen gehen versprochen, aber du hast recht das Fleisch war wirklich köstlich“, er lächelte und aß seine letzte Kartoffel.
Wenig später wurden unsere Teller abgeräumt. „Darf es noch ein Nachtisch sein?“, fragte sie und Michael grinste. Er winkte sie zu sich ran und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Josephine lächelte und nickte. Sie verschwand und ich schaute Michael fragend an. „Ich habe uns einen Nachtisch bestellt den du lieben wirst“
Uns wurde eine braune schaumige Maße gebracht, die mit Früchten garniert war. Die Schokomasse zerging auf der Zunge. Ich schnurrte und Michael lächelte nur darüber. Unsere Kellnerin kicherte und verschwand dann. Ich ließ kein bisschen übrig und schnurrte danach. Ich war mehr als satt und wirklich glücklich. Michael griff nach meiner Hand und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. „Man kann Glück und Liebe nicht kaufen, hat meine Mutter immer gesagt. Aber wenn ich mein Geld ausgebe und du danach so lächelst wie jetzt macht mich das wirklich glücklich. Ich will alles tun, dass du immer so glücklich aussiehst wie heute und wenn mich das alles Geld kostet was ich habe“, sagte er und drückte meine Hand. Wieder hatte ich dieses warme Gefühl in Brust und Bauch und lächelte noch mehr. „Ich bin glücklich, wenn du bei mir bist und gesund und glücklich“, antwortete ich.
Ich höre schritte, die nicht zur Kellnerin gehören. Frederike kommt zu uns an den Tisch. „Amour, definitiv. Wie ich sehe hat das Essen euch geschmeckt“, sagte sie wieder dieses komische Wort und lächelte zufrieden. „Ich habe meinen Neffen lange nicht mehr so glücklich gesehen“, sagte sie, an mich gewannt. „Vielleicht bedeutete dieses komische Wort Glück“, dachte ich und freute mich, dass seine Tante nichts gegen mich hatte. Sie setzte sich zu uns und fragte mich, wie ich nun wirklich zu Michael kam. „Er hat gesagt er hätte dich gefunden auf der Straße“, sagte Frederike. Ich nahm einen Schluck Traubensaft und erzählte ihr meine Geschichte. Ihr lächeln verschwand und wechselte von Wut zu Traurigkeit. „Das ist ja furchtbar. Gut dass mein Michael dich gefunden hat. Das hätte ja schlimm enden können“, sagte sie und nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas.
Wir lenkten das Gespräch auf schönere Themen. Ich erzählte ihr von den Plänen für den Wintergarten und von Schönen Erinnerungen. „Du spielst Klavier?“, unterbrach sie mich, als ich ihr von Michaels Firmenfeier erzählte. Sie stand auf und zog mich mit sich in Gebäude. Dort stand ein Flügel. „Spielst du was für mich und die Geste?“, badt sie. „Es ist lange nicht benutzt worden aber gestimmt ist es“,
„Ich kenne nicht viele französische Stücke aber ich kann es versuchen“, sagte ich und setzte mich ans Klavier. Ich spielte das erste Stück, das ich kannte. „Sicilienne“ hieß es glaube ich, ein langsames Stück, dass sicher niemanden stören würde. Danach spielte ich „Clair de lune“ und hoffte, den Geschmack zu treffen. Alle Gespräche waren verstummt und Michaels Tante hatte die Augen geschlossen. Ich kannte noch mehr Stücke, doch wusste ich nicht genau, woher diese kamen. Unsicher spielte ich nun das, was auf den Notenblättern die auf dem Notenständer lagen. Es war ebenfalls ein ruhiges Klavierstück. Nach dem Stück hörte ich auf und sah Frederike an. Die öffnete die Augen. „Kannst du noch ein Stück spielen egal welches“, badt sie und legte den Arm um Michael. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er zu uns gekommen war. Ich nickte, spielte erst das Kirschblüttenlied und dann das Lied, was Michaels Mutter schreib, um mich bei ihnen zu bedanken. Für den wundervollen Abend. Ich stand auf und machte einen Knicks. Die Gäste applaudierten und Michaels Tante zog mich in die Arme. Ich hatte sie zum Weinen gebracht und sie strahlte mich an. „Ich dachte ich würde ihr Lied nie wieder hören ich danke dir von Herzen“, sagte sie küsste mich auf beide Wangen. „Kommt bald wieder ja“, bad sie. Wir verabschiedeten uns und Michael gab Josephine ein paar Scheine Trinkgeld. Zusammen liefen wir zum Auto. Hand in Hand „Du hast meiner Tante eine große Freude gemacht. Danke dir“
„Sie uns auch. Mit dem leckeren essen“,
„Lass uns zurück fahren und schlafen gehen. Es war wirklich ein langer Tag“
Ich stimmte zu, inzwischen war ich auch ziemlich müde. Im Auto war es warm und behaglich. „Ich werde morgen die Fenster alleine streichen. Schlaf du ruhig aus“, sagte er. Es war schon sehr spät, als wir im Waldhaus ankam. Wir hatten heute wirklich viel geschafft und ich war stolz auf uns. Müde machten wir uns zusammen fertig fürs Bett. Gähnend trat ich ins Schlafzimmers. Ich Krabbelte zu ihm ins Bett. Michael nahm mich in den Arm. „Darf ich dich nochmal küssen?“, fragte er mich. „Wenn du mir sagst was Amour heißt“, antwortete ich ihn und sah ihn an. „Liebe“, sagte er und küsste mich. Und wieder wurde mir warm und kribbelich im Herz und Bauch. Ich kuschelte mich in seine Arme. Der Tag forderte seinen Tribut und mir fielen diesmal vor Michael die Augen zu und ich fiel in einen erholsamen Schlaf.