Michael schließt die Blazer und der Rosenduft des Waschmittels erinnert mich an Tatjana und ihr Problem.
„Michael ich möchte dich um etwas bitten, aber ich weiß nicht, ob diejenige möchte, das ich dich darum bitte “, beginne ich und bin mir nicht sicher, ob es eine gute Idee ist.
„Was möchtest du den Shiro, es muss ja was sehr besonders sein, wenn du mich so fragst“,
„Ich war vor ein paar Tagen mit Tatjana im Musikzimmer und wir haben uns unterhalten. Sie sieht ja immer so traurig und streng aus und ich weiß jetzt warum und das hat mich nachdenklich gemacht. Tatjana kümmert sich um ihre Mutter. Ich würde ihr gerne helfen nur fehlen mir die Möglichkeiten dazu“,
„Was hat sie den für ein Problem? Ich bin mir sicher, das wir dafür eine Lösung finden“,
„Ihre Mutter ist schwer krank und weil die Behandlung so teuer ist, muss sie zwei Jobs machen. Tagsüber arbeitet sie in einem Supermarkt und abends wäscht sie hier die Wäsche. Ich glaube nicht, das es gesund ist so viel zu arbeiten. Sie und ihre Mutter tun mir leid. Tatjana ist jünger als ich und wirkt älter als Manuela wegen ihrer Sorgen. Können wir da nicht irgendetwas tun? Sie sollte Spaß haben und sich keine Sorgen machen müssen“, rede ich drauf los und sehe Michaels lächeln immer mehr verschwinden.
„Ich wusste nichts davon. Es ehrt dich, dass du ihr helfen willst. Warum gehst du davon aus, dass sie nicht möchte, dass du mich um Hilfe bittest?“,
„Na ja wenn sie Hilfe gewollt hätte sie danach gefragt“,
„Fragst du nach Hilfe, wenn du mit deiner Musik nicht weiter kommst?“, fragt Michael und ich schüttle den Kopf. „Weißt du manchmal denken Menschen, dass sie etwas alleine schaffen müssen oder denken das wenn sie um Hilfe bitten, dass sie dann schwach wirken“, erklärt Michael mir.
„Können wir ihr den helfen?“,
„Wenn das Problem mit Geld behoben werden kann sicherlich, mit Geld kann man bessere Ärzte bezahlen. Nur befürchte ich, wenn sie unheilbar krank ist, können wir ihr da nicht helfen. Ich weiß, dass sie heute Abend wieder zum Wäschewaschen kommen wird. Dann werde ich mit ihr reden und sehen, wie wir ihr helfen können. Ich hätte dich aber gern bei dem Gespräch dabei. Dann kann sie selbst entscheiden, ob sie meine Hilfe annehmen möchte oder nicht. Shiro bedenke bitte, alle Probleme kann man nicht mit Geld lösen. Auch wenn ich nicht schlecht verdiene und wir uns wirklich ein schönes Leben machen können, habe ich nicht unendlich viel Geld zur Verfügung“,
„Ja das verstehe ich. Ich werde das in Erinnerung behalten“,
„Gut, dann hätten wir das schon mal geklärt. Gibt es noch etwas, was du mir sagen möchtest?“,
„Nein das war alles. Danke“, teil ich ihm mit und umarme ihn. Michael legt seine Arme um mich. „Also wir haben jetzt zwei Möglichkeiten, ich arbeite jetzt noch ein wenig bis wir losmüssen oder ich arbeite heute Abend noch etwas arbeiten“,
„Ich glaube, es ist besser, alles jetzt zu machen“, antworte ich ihm. „Ja heute nach dem Theater werde ich sicher noch wenige Lust haben zu arbeiten als jetzt“, vermutet Michael.
„Wenn du möchtest, leiste ich dir Gesellschaft“, biete ich an.
„Ja dann sitze ich nicht wieder alleine im Büro“, meint Michael und geht Richtung Tür. „Holt dir noch ein Buch zum Lesen, du musst ja nicht die Wand anstarren. Ich gehe schon mal ins Büro“, sagt Michael und verlässt widerwillig das Zimmer. Statt in mein Zimmer zu gehen und mir dort eins von den Büchern zu nehmen, die Harald für mich ausgesucht hat, sehe ich mir Michaels Bücherregal an. Viele der Bücher waren Fachliteratur zum Thema Werbung oder zur Parfumherstellung. Ich zog eines der Bücher raus, die eher nach Unterhaltung aussahen. Die Bücher, die ich lass, hatten farbenfrohe Cover und hin und wieder Glitzer darauf. Michals Bücher waren dunkel gestaltet. Neugierig las ich mir die Klappentexte durch und schüttelte den Kopf. Michael las gruslige Bücher. „Also muss ich doch in mein Zimmer gehen und mir ein Buch holen“, denke ich und setze meine Gedanken in die Tat um.
Wahllos ziehe ich ein Buch aus dem Regal und gehe zurück zu Michael. Doch wie so oft werde ich ihm Flur aufgehalten. Diesmal ist es Harald, der mit seinem roten Pullunder und dem weißen Hemd auch schon passend gekleidet ist. „Ich habe gehört, wir fahren zusammen, zum Theater das ist wirklich nett von euch. Ihr hättest ruhig sagen können, dass ihr auch Karten habt“,
„Wir haben das Theaterstück vergessen“, gebe ich zu. Das bringt Harald zum Lachen. „Dann sollten wir euch beiden wohl im Büro abholen, damit ihr uns nicht vergesst“, scherzt Harald. „Ja ich glaube, das wäre besser“, antworte ich und wir setzen unsere Wege fort. Harald geht wohl weiter zur Bibliothek und ich betrete Michaels Büro.
Michael sitzt mit gerunzelter Stirn an seinem Laptop und tippt sehr schnell auf den Tasten herum. So leise wie möglich setze ich mich auf den Stuhl und fange an zu lesen. „Du hast ganz schön lange gebraucht“, merkt Michael plötzlich an. „Ich dachte, ich finde ein Buch in deinem Regal, aber du ließt nur so gruselige Sachen“,
„Ich hab nicht umsonst gesagt, du musst bei dir nach einem Buch schauen“, antwortet er nur und arbeitet weiter.
„Ich habe Konrad geschrieben, dass er morgen ins Büro kommen soll, er hat es bestätigt. Er wird sicher nicht damit rechnen das ich ihn zurechtweise“,
„Das glaube ich auch“, stimme ich ihm zu. Ich versuche, mich auf das Buch zu konzentrieren, aber immer wieder wandern meine Gedanken zum Theaterstück und zur Arbeit von Michael. „Ich habe Vanessa, schonmal darauf vorbeireitet, was auf sie zukommt. Sie findet deine Ideen ebenfalls gut“, sagt er plötzlich und klappt den Laptop zu. „Ich hatte mehre Ideen“,
„Die das Vanessa und Konrad die Aufgaben tauschen und Harald wegen jeder Entscheidung zu mir kommen muss“,
„Du wirst mir morgen Abend, sicher erzählen, wir er reagiert hat“,
„Natürlich werde ich das, aber wir müssen jetzt los“, antwortet er und wie auf Stichwort klopft es an der Tür. „Wir kommen“, antworte ich und Klappe das Buch zu. Da ich mir den Inhalt kaum gemerkt hatte, war es auch nicht schlimm, dass ich kein Lesezeichen reingelegt habe. Harald und Manuela stehen vor der Bürotür bereit loszufahren. Manuela trägt einen dicken roten Rock und dazu einen schwarzen Pullover. Im Arm hat sie einen schwarzen Mantel. Harald hat seine Jacke schon an. Zu viert laufen wir runter in die Eingangshalle. Michael und ich ziehen uns unsere Mäntel und Schuhe an.
Wir gehen zusammen zum Auto und ich öffne Harald die Beifahrerseite. Es ist besser, wenn er vorne sitzt. Mit seinem verletzten Bein. „Shiro das ist lieb von dir aber ich werde hinten sitzen“, kommentiert er meine Geste. Manuela setzt sich ebenfalls nach hinten, also nehme ich neben Michael platz. Dieser startet den Wagen, sobald wir angeschnallt sind, und fährt behutsamer als sonst vom Hof. „Wahrscheinlich weckt das Autofahren bei Harald böse Erinnerungen und Michael fährt deshalb anders als sonst“, überlege ich. Michael nimmt auch nicht wie sonst meine Hand, sondern behält beide fest am Lenkrad. Was meine Vermutung noch weiter stützt. Haralds Puls ist auch schneller als sonst. Er ist beunruhigt. Michael schaltet das Radio an. Die Fahrt dauert wirklich nicht lange und als Michael das Auto parkt, beruhigt sich Harald wieder und er beeilte sich, aus dem Auto zu steigen. Harald stützt sich auf Manuelas Arm. Ich sehe zu dem Theater, das nicht mal halb so groß ist, wie das in dem Michael mit mir waren. Die Fassade ist sandfarben und die weißen Fensterrahmen strahlten weiß. Es hatte einen runden Vorbau, der von Säulen gestützt wurde. Auf dem Vorbau stand in goldener Schrift etwas in einer Sprache, die ich nicht verstand. „Artium enim et artificum“,
„Was bedeutet das?“, frage ich in die Runde und Harald übersetze mir den Text: „Für die Kunst und die Künstler. Das ist Latein. Eine Sprache, die kaum noch benutzt wird,“,
„Danke,“, antworte ich ihm und folge Michael ins Gebäude. Drinnen riecht es nach altem Holz und nach muffigen Teppichen. Das Haus war sicher schon sehr alt. Denn nur alte Häuser rochen so. „Das Gebäude gibt es schon lange oder?“, frage ich und Harald antwortet mir wieder: „Ja es schon über fünfzig Jahre ein Theater. Im Sommer spiele sie aber draußen damit sie keine Sommerpause machen müssen“,
Michael geht durch die Eingangshalle und der Boden quietscht bei jedem Schritt ein wenig. Zu einem Tresen. Harald und Manuela zeigen ihre Karten und Michael unsere. „Kann man die Plätze der beiden gegen Plätze neben unseren eintauschen?“, fragt Michel die Dame hinterm Tresen. „Wenn sie den Aufpreis bezahlen. Die Reihe ist noch komplett frei“, antwortet sie und nennt Michael die Summe. Noch bevor Harald seinen Protest aussprechen kann, wechselt das Geld die Besitzer. „Ich möchte kein Wort hören“, sagt Michael und übergibt der Dame seinen Mantel. Harald und Manuela tuen es ebenfalls und die beiden bekommen die neuen Karten. Ich ziehe meinen Mantel aus und gebe ihn ebenfalls an die Mitarbeiterin weiter, die mir eine Karte mit einer Nummer darauf gib. Sie hängt unsere Sachen an die Garderobe und wünscht uns viel Spaß. „Danke schön“, antworte ich ihr und sie lächelt mir zu. Anders als beim Konzert laufen wir durch die Eingangshalle nach hinten. Durch ein rotes Band wird uns der Weg verstärkt. Ein Mann steht dahinter und lässt die durch die ihm die Karten zeigen. Harald und Manuela zeigen die Karten vor und der Mann reist sie ein. Michael reicht ihm unsere Karten und wir dürfen ebenfalls durch. Der Theatersaal hatte rote Sessel. Die Bühne war hinter einem roten Vorhang verborgen. „Ich versuche, hinter die Bühne zu kommen, ich möchte Tom doch Glück wünschen“, teile ich Michael mit. „Wünsch ihn von uns allen viel Glück“, trägt Harald mir auf. „Mache ich“, stimme ich zu und gehe wieder nach draußen zu dem Kartenprüfer. Ich atme tief durch und spreche ihn an: „Guten Tag, ich bin eine Freundin von Tom, der heute hier auftritt. Er sagte mir, ich solle mit euch reden, ihr würdet mich dann zu ihm lassen“,
„Dann bist du Shiro“, vermutet er richtig und ich nicke.
„Ja genau. Ich möchte ihn nur schnell Glück wünschen“, erkläre ich.
„Bei uns am Theater wünscht man Hals und Beinbruch. Du gehst die Tür durch und dann die letzte Tür links, da sind die Garderoben“, sagt er und verwirrt mich. Ich bedankte mich für die Hilfe und gehe zielstrebig ich in die Richtung, die man mir gewiesen hat. Als ich durch die Tür gehe, höre ich Stimmengewirr. Die Schauspieler gehen nochmal ihre Texte durch. Ich rieche Mottenkugeln und einen Geruch, der mir in der Nase brennt. Einige Frauen hatten diesen Geruch in den Haaren. Ich gehe durch die letzte Tür links, der Geruch wird Stärker und mischt sich mit dem Geruch, den meine Schminksachen haben. Auch hier gehen viele Türen ab die alle offen stehen. Ich drehe die Ohren und suche nach Toms stimme da ich wegen der vielen Gerüchen, keinen klaren Geruch ausmachen kann. Ich höre Tom und folge dem Klang seiner Stimme. „Tom!“, rufe ich und „Shiro? Ich bin hier“, kommt es von rechts und Tom tritt aus einem der rechten Räume. Er hatte sein Kostüm schon an. Sein Kostüm war grün mit goldenen Verzierungen. „Tom du siehst wirklich aus wie aus einem Märchen. Viel Glück wünsche ich dir und die anderen auch. Der Kartenreißer meinte, man sagt hier Hals und Beinbruch. Was ein komischer Brauch“, richte ich aus. „Danke jetzt kann nichts mehr schief gehen“, antwortet er mir. „Du solltest jetzt wieder in den Saal gehen wir fangen gleich an. Es ist wirklich toll, dass ihr gekommen seid“,
„Ich werde zurückgehen, fährst du mit uns zurück?“, frage ich ihn und Tom nickt. Jemand ruft „Noch zehn Minuten“, das war mein Zeichen zu gehen. Ich beeile mich, zurück zu den anderen dreien zu kommen. Die Reihen waren inzwischen gut gefüllt. Ich setze mich zwischen Michael und Manuela. „Ich habe ihn gefunden, er fährt nach der Vorstellung mit uns zurück“, erkläre ich und Michael nickt. Das Lich wird abgedunkelt und der schwere Vorhang wird aufgezogen. Auf der Bühne ist ein Schlafzimmer aufgebaut. Eine Frau lag im Bett und ein junges Mädchen knete davor. Ein Mann stand neben dem Bett und betrachtet die Frau im Bett.
Am Rand außerhalb stand ein Mann, der sprach: „Es war einmal vor langer Zeit, da lebte ein Mann mit seiner Frau und seiner Tochter. Doch seine Frau wurde krank. Mit den letzten Worten mahnte, sie ihrer Tochter immer herzensgut zu bleiben“,
Das Mädchen weinte und der Vater tröstete das Kind. Ehe sie von der Bühne gingen.
Der Erzähler sprach weiter. „Der Händler nahm nach dem Trauerjahr, eine neue zur Frau diese hatte zwei Töchter. Die ihre Stiefschwester quälten und auch die Stiefmutter behandelte ihre Stieftochter nicht besser.“,
Gespannt sahen wir dem Schauspiel zu und hörten dem Erzähler zu. Es war etwas ganz anders ein Märchen im Theater zu sehen als im Fernsehen oder davon zu lesen. Still bewunderte ich, wie schnell die Bühnenbilder umgebaut wurden.
„Aschenputtel läuft die Stufen hinauf zum Ballsaal um eine Nacht in Freude zu verbringen“, verkündet der Erzähler, während sie das Bühnenbild umbauen. Tom und die anderen betraten die Bühne und tanzen zusammen. Ich konnte keine Fehler erkennen. Tom tanzt wunderbar mit einer Frau. Aschenputtel tanzt mit ihrem Prinzen, bis es Mitternacht schlug und alle wieder von der Bühne verschwanden.
Auch bei den anderen beiden Tänzen lief alles so, wie es sein sollte. Es gab einen lauten Applaus, als das Märchen endet. Die Schauspieler und Tänzer verbeugen sich und gehen von der Bühne.
„Das war wirklich schön“, verkünde ich und stehe auf. „Ist die Frau mit der Tom getanzt, hat seine Freundin?“, frage ich, doch keiner konnte mir eine Antwort darauf geben.
In der Eingangshalle warten wir auf Tom. Dieser kommt schon wieder umgezogen zu uns. Neben ihm läuft eine schwarzhaarige junge Frau mit grauen Augen und einem freundlichen Lächeln. Ich erkenne sie als seine Tanzpartnerin. „Darf ich euch meine Freundin Irene vorstellen“, stellte er seine Freundin vor und nannte ihr unsere Namen. Da wir Zeit hatten, beschlossen wir zusammen im Theater noch etwas zu essen. Michael bestellte uns beiden Wienerschnitzel und Bratkartoffeln. Harald und Manuela, die ja schon zum Mittag Warmes gegessen hatten, bestellten sich Harald Fleischsalat mit Brötchen und Manuela ein paar Sandwiches. Tom bestellte sich warme Fleischwurst und Brötchen. Irene war eine ruhige Frau im Gegensatz zu Tom. Mit ruhiger leiser Stimme bestellte sie sich Apfeltaschen und erklärte: „Mama kocht heute Abend für mich“,
„Ich hoffe, wir halten dich nicht auf“, befürchtete ich.
„Nein, ich habe Bescheid gegeben, dass es heute spät wird“, antworte Irene. Ihre ruhige Stimme war wirklich angenehm für meine Ohren.
Das Essen ließ nicht langsam auf sich warten. Wir aßen und unterhielten uns dabei.
„Wie viele Auftritte habt ihr zwei noch vor euch?“, fragte Michael.
„Das Stück wird zwei Monate lang gespielt, also sind es noch fünfzehn Auftritte“, erklärte Tom.
„Dann nimm dir an diesen Tagen frei, dann hast du nicht, so eine Hektik sag mir nur vorher Bescheid“, sagte Michael.
„Ihr habt das wirklich gut gemacht. Du hast aber auch viel geübt“, lobte Harald.
„Ja, wir haben auch außerhalb der Tanzstunden geübt“, erklärt Irene.
„Das kann ich mir vorstellen. Tom macht ja alles immer sehr gewissenhaft“, bringt Manuela sich ein und sorgt dafür, dass Tom rot wird.
„Da musst du doch nicht rot werden, es ist ehrenhaft etwas Wichtiges ernst zu nehmen“, sagt Michael. Das bringt alle zum Lachen.
„Ich habe gehört, du möchtest auch tanzen lernen Shiro, komm doch mal zur Tanzstunde“, fängt Irene an und gerät ins Stocken. „Natürlich nur wenn das für Sie in Ordnung ist“, sagt sie an Michael gewandt.
„Ich werde darüber nachdenken wenn dann würden wir zusammen gehen“, antwortet Michael.
„Ja natürlich für Shiro währe es sicher nicht gut alleine zugehen. Entschuldige Shiro, das habe ich nicht bedacht“, sagte sie.
„Ich finde es lieb von dir, dass du mich eingeladen hast“, antworte ich ihr und Michael stimmt mir zu.
„Es war schön, euch kennen zu lernen, aber ich muss nun langsam los“, sagte Irene und stand auf um zu bezahlen. Auch wir hatten aufgegessen und bezahlten unser Essen. Irene verabschiedete sich mit einem schnellen Kuss von Tom und verließ das Restaurant. Kaum war sie außer Hörweite, fing Harald an: „Wie kommt ein Wildfang wie du an so ein braves ruhiges Mädchen?“,
„Gegensätze ziehen sich an und bei ihr komme ich zur Ruhe“, erklärte Tom.
„Also ich finde sie nett und wenn du glücklich bist, ist es gut“, sage ich meine Meinung dazu.
„Ja da gebe ich Shiro recht. Es ist immer schön, wenn man jemanden findet, bei dem man durchatmen kann“, stimmte Manuela mir zu und bezahlt ebenfalls. Auch Harald begleicht seine Rechnung und zusammen gehen wir wieder in die Eingangshalle, um unsere Jacken zu holen. Draußen hatten sich die Wolken dunkel zusammengezogen und es sah nach Regen aus. „Wir sollten zusehen das wir nach Hause kommen“, merkte Harald an und zügig gingen alle zum Auto.
Zu Harald Glück kamen wir vor dem großen Regen Zuhause an. Kaum war die Tür hinter uns ins Schloss gefallen, prasselte der Regen gegen die großen Fenster. „Ich werde mein Bein hochlegen. Michael ich danke dir das du uns gefahren hast und für die Aufstockung der Karten“, sagt Harald und nimmt seinen Gehstock aus dem Schirmständer. „Ja danke dir Michael“, bedankt sich auch Manuela und stütz Harald, langsam gehen die beiden die Treppen hoch. Michael sieht den beiden nach.
„Hat dir das Stück gefallen?“,
„Ja hat es nicht nur weil Tom mitgespielt hat ich lese gern Märchen und schaue mir Filme an aber das war nochmal etwas ganz anders“,
„Mir hat es auch gefallen. Es ist großartig, was die Darsteller auf die Bühne bringen. Vielleicht finden wir in nächster Zeit noch ein Stück, was wir sehen möchten. Dann gehen wieder nur wir beide“, schlägt Michael vor und umarmt mich von hinten.
Ich stimme ihm mit Vorfreude zu.
„Was machen wir zwei jetzt?“, fragt er mich„Wenn du nichts mehr arbeiten musst, würde ich gern noch ein wenig mit dir musizieren“, bitte ich ihn und Michael antwortet: „Möchtest du noch ein paar Stücke schreiben, soll ich für dich spielen oder einfach nur für mich spielen?“,
„Ich würde gern für dich spielen. Du hast mir heute wieder eine Freude gemacht und ich möchte für dir eine Freude machen“, erkläre ich und Michael nimmt meine Hand.
Im Musikzimmer dreht Michael eine der Liegen, so das er mir beim Spiele zusehen kann. Michael macht es sich bequem und ich fange an, ruhige Lieder zu spielen. Ich wollte das Michael sich mal entspannt und nicht mehr an seinen Stress denkt. Und so ruhig wie sein Herzschlag wurde, gelang es mir auch. Michael lächelte friedlich. Das Prasseln des Regens mischte sich mit den Tönen des Klaviers und ließen Michael tatsächlich einschlafen. Ich lasse ihn schlafen und verliere mich in meinem Spiel. Glücklich darüber so sorglos spielen zu können.