Michael nahm meine Hand und folgte Vanessa. Patricia seufzte „Manchmal verstehe ich Vanessa nicht. Sie echt lieb aber manchmal ist plötzlich so abweisend und kühl“, erklärt sie und seufzt erneut. „Sie ist deine Ausbilderin und meine Untergebene vielleicht möchte sie nur die Distanz waren. Mir ist es nicht wichtig, ob ihr befreundet seid oder nur Kollegen. Ich habe auch nichts gegen Paare innerhalb der Firma, solange professionell gearbeitet wird“, erklärt Michael und schließt sein Auto auf. Vanessa saß schon in ihrem Fahrzeug. „Möchtest du mit uns mitfahren“, fragte ich Patricia. „Nein das würde sie nur verärgern“, antwortete sie und stieg bei Vanessa ein. Michael öffnete mir die Tür und stieg dann selbst ein. Er gab das Ziel ein. Das Navi zeigte eine Fahrzeit von zwei Stunden Fahrzeit an. „Ich weiß du könntest heute viele Sachen machen, die dir Freude machen aber um ehrlich zu sein wollte ich dich in meine Nähe haben. Nur habe ich nicht bedacht, wie langweilig das alles für dich sein muss“, erklärte er mir den Grund für mein Mitkommen. „Ich habe mich nicht gelangweilt“, widersprach ich und fügte hinzu: „Ich verbringe gern Zeit mir dir. Es ist ziemlich einsam wenn du nicht da bist“,
„Aber das Haus ist doch voll mit Leuten“,
„Ja aber die gehen ihrer Arbeit nach und ich störe eher“
„Ich verstehe“, murmelte er und startete den Wagen. Diesmal fuhr Vanessa vor. „Ich freue mich darauf, wenn wir mit dem Wintergarten weiter machen“,
„Ich werde in der Firma nachfragen, ob es nicht eher klappt. Diesen Sommer wird es aber leider wohl nicht mehr fertig“, erklärte er.
„Dann machen wir uns Herbst dort gemütlich“
„Ich mag deine positive Denkweise“, antwortete Michael und lächelte.
Er schaltete Musik ein und konzentrierte sich wieder auf die Straße. Ich blickte aus dem Fenster, sah die Hauser Felder und Wälder an mir vorbeiziehen.
„Wo fahren wir den in, wenn wir fertig sind mit arbeiten?“, fragte ich nach einer Weile.
„Meinem Vater gehört ein Jagdhaus im Wald. Früher konnte man da unterkommen, wenn man in schlechtes Wetter kam. Da dort nur noch ein Förster arbeitet und keine Treibjagten mehr veranstaltet werden wird es kaum genutzt. Mein Vater hat es dann zu einem Ferienhaus umgebaut. Er hat mich gebeten dort ein paar Reparaturen zu machen und ich dachte dann, siehst du mal etwas anders als unseren gepflegten Garten. Es ist gemütlich dort mit dem Kamin und es ist ruhig dort“, erklärte Michael. „Nur wir beide?“, fragte ich. „Ja nur wir beide. Ich habe jemand beauftrag, den Kühlschrank für uns zu füllen“, antwortete er. „Werde ich dann für dich kochen?“
„Wir werden zusammen kochen“,
„Ich freue mich darauf, gab ich zu und sah wieder nach draußen. „Ich mich auch“, murmelte Michael leise. Er vergaß wohl, dass ich besser hörte als Menschen. Ein Mensch hätte ihn nicht verstanden. Michael lächelte, sicher dachte er an den Kurzurlaub und auch ich freute mich darauf Michael für mich allein zu haben.
Endlich kamen wir am letzten Drehort an. Es sah wie eine kleine Stadt aus, die aus viele verschieden Betonklötze bestand. Diese reihten sich an einander Große, Kleine, breite und Flache. „In jedem Bau sieht es anders aus. Man kann auch einen so einrichten lassen, wie man es braucht“, erklärte Michael und parkte den Wagen. Wir stiegen aus und so langsam tat mir der Hintern weh vom vielen sitzen und meine Beine fühlten sich steif an. Ich streckte mich und mein es knackte. „Wollen wir nachher noch ein wenig spazieren gehen? Du bist das lange Autofahren ja nicht gewöhnt“, schlug er vor und griff wieder meine Hand. „Zwei Hallen sind schon fertig. Die für den Studentenendreh also meinen. Wir drehen ja in der Firma von heute morgen und hier.“, berichtet Patricia. „Der für die Sportlerin wird etwas aufwändiger“, ergänzt Vanessa und ich bin ehrlich ich weiß, nicht ob es eine gute Idee war, die Werkstatt auch hier bauen zu lassen“, zweifelte Vanessa. „Wir sehen uns den Aufbau an, ein wenig Zeit haben wir ja noch“, erklärte Michael und ging durch das große Tor. „Das ist doch ein Sommerparfum oder? Ist es dafür nicht schon längst zu spät?“, ich weiß nicht, wann für dich der Sommer endet aber er neigt sich doch schon dem Ende zu oder?“,
„Ja der Sommer neigt sich dem Ende, aber die Düfte kann man im Herbst auch noch tragen, genauso wie unsere Frühlingsdüfte auch in den Sommer passen. Wir werden aber einen Herbst und einen Weihnachtsduft rausbringen. Wir verkaufen die Düfte auch nächstes Jahr nochmal“, erklärte er. Für mich ergab das keinen Sinn, aber Michael würde schon wissen, was er tut. Vanessa schloss zu uns auf und fing mit Michael an über Kosten und die Planung der nächsten Schritte zu reden. Die Zahlen waren so hoch, dass ich gar nicht glauben konnte, was diese ganze Werbung kosten sollte. Ich hielt mich da raus, die beiden sprachen von Aufwandsposten und Absatzsteigerung und wie hoch der Werbeerfolg sein muss, damit alles aufgeht. Ich hörte nicht weiter zu und folgte lieber Patricia in das erste Gebäude.
Innen sah es tatsächlich aus wie ein Zimmer für eine junge Frau. Jedoch viel moderner als mein Zimmer. Die Möbel waren in einem hellen Braun und die Lampen und die Deko waren in hellem grün und orange gehalten. „Sieht aus wie in dem Möbelhaus in dem Michael und ich waren“, dachte ich.
„Na ihr beiden was denkt ihr?“, fragte Michael.
„Es sieht aus wie aus einem Möbelhaus. Viel zu ordentlich“, meinte ich und setzte mich an den Schminktisch. „Das ist alles neu, es soll doch aussehen als würde hier jemand wohnen oder?“, meinte ich und reichte Patricia einen Lippenstift. „Würdest du so eine Farbe tragen?“, fragte ich sie und Patrica schüttelte den Kopf. „Der ist viel zu dunkel“, stimmte sie mir zu. Zusammen verrückten wir Möbel und machten so ein wenig Unordnung. Vanessa hatte verstanden, worauf wir hinauswollten, und schrieb Zettel für die Pinnwand die über dem Schreibtisch hin und trug Termine in den Kalender daneben ein. „Wir brauchen auch ein paar Süßigkeiten die rumliegen ein voller Mülleimer. Ich bring meine eigenen Schminksachen mit“, sprach sie mit Vanessa. Ich warf mich aufs Bett und schüttelte die Kissen. Michael beobachtete alles lächelnd. Er schritt zum Schrank und machte eine Schublade etwas auf und lehnte die Schranktür, so dass sie nicht richtig zu war. Auch die Schuhe davor stellte er schräg hin. „So jetzt sieht es aus als würde hier wirklich jemand Wohnen“, erklärte er. „Können wir zum nächsten Ort gehen?“, fragte Michael.
Wenig später standen wir in einer Werkstatt, jedoch sahen die Werkzeuge eher aus wie Spielzeug. Ich legte den Kopf schief und sah mir die Bohrer genauer an. Alles war aus Plastik und Gummi. „Wir lassen nachher am Computer alles echt aussehen“, erklärte Vanessa und lächelte. „Es ist zu gefährlich eine echte Werkstatt zu bauen. Ich möchte keine Unfälle“, fügt Michael hinzu. Vanessa und Michael übernahmen, es diesmal Änderungen aufzuschreiben oder vorzunehmen. „Die Studios für das Schachturnier ist noch nicht fertig. Auch das Zimmer der Schülerin ist noch im Aufbau. Es wird ähnlich aussehen wie das für meinen Spot nur wird mehr Schulkram drin sein“, erklärte mir Patricia. Wir sahen uns, zusammen noch die Baustellen an, indem der letzte Spot gedreht werden soll an. Das Zimmer war schon fast fertig eingeräumt, aber die Arena für das Schachturnier war noch nicht mal als eine zu erkennen. Überall standen Kanons und Werkzeug rum. Vanessa und Michael machten finstere Gesichter. Die anderen beiden hatten sich zusammengesetzt und redeten leise miteinander. Anscheinend waren sie so weit hinter dem Zeitplan, dass sie den Dreh verschieben müssten. Vanessa hatte ihr Tablett ausgepackt und sie gingen die Termine durch. „Was passiert wenn ihr Dreh verschieben müsst?“, frage ich Patricia. „Dann müssen wir die Studios länger mieten das kosten Geld und und wir müssten Schauspieler umbuchen, vielleicht geht das nicht dann müssten wir neu casten und das wäre aufwendig. Außerdem müssen die Spots ja zusammen mit den anderen Werbemaßnahmen laufen wie die Plakate zum Beispiel. Die zu verschieben ist ebenfalls schwierig weil wir ja nicht die einzigen sind die die Wände mit Plakaten bestücken möchten“, erklärte sie mir und seufzte. „Das ist wirklich kompliziert alles“, antworte ich und gähnte. Das alles war ziemlich anstrengend. Vanessa zückte ihr Handy und erklärte jemanden am Telefon, was wir gesehen und getan hatten, Michael führ sich durch die Haare und zwang sich zu einem Lächeln. „Wir werden jetzt erstmal nach Hause und dann muss ich am Computer noch etwas arbeiten und Gespräche führen“, erklärt er mir und wendet sich an Vanessa: „Ihr zwei fahrt bitte ins Büro und besprecht euch mit den anderen aus dem Team wir können uns keine Verzögerung leisten. Vielleicht ändern wir einfach den Drehplan. Irgendwie bekommen wir das alles pünktlich hin“,
er klang dabei überhaupt nicht zuversichtlich. „Wird gemacht. Wir rufen die Agentur an und treiben die Leute hier zur Eile an. Patricia nickt nur und zückte ihr Handy. Die Stimmung war angespannt. „Kann ich etwas tun?“, fragte ich in die Runde.
„Kannst du nähen?“, fragte Patricia
„Ja kann ich“,
„Sie könnte ihr Kostüm selbst machen, das würde uns Zeit sparen, weil die anderen Kostüme sind ja schon in Arbeit und im Café hatten wir ja eigentlich die Uniformen mit gemietet. Shiro haben wir dabei vergessen “, meinte Vanessa.
„Stimmt darum haben wir uns noch gar nicht gekümmert“, antwortete Michael. Er wirkt entmutigt und ließ die Schultern hängen.
„Du kannst nach unserem Urlaub damit anfangen dann besorgen wir dir Stoffe und Schnittmuster“, fügte er hinzu.
„Ich kümmere mich darum“, meinte Patricia.
„Ich werde mein bestes geben“, stimmte ich zu und war froh auch etwas tun zu können. Früher hatte ich meine Kleider alle selbst genäht und die Kleider der Madame geflickt oder ausgebessert.
„Ich brauch dann aber auch eine Nähmaschine und Werkzeug, natürlich kann ich auch nur mit Nadel und Faden nähen aber das würde länger dauern als nötig“, teilte ich den beiden mit.
„Mach mir eine Liste mit allem was du brauchst und ich kümmere mich darum“, meinte Patricia und lächelte mir aufmunternd zu. „Soll die Uniform anders aussehen oder genauso wie die der anderen?“, fragte ich.
„Eigentlich wäre es besser wenn alle gleich aussehen nur wir stellen wir das an?“, meinte Vanessa.
„Wenn ich mir eine Uniform ausleihen könnte würde das schon reichen“,
„Ich werde gucken ob das möglich ist“, meinte sie und fing an auf ihrem Handy rumzutippen.
Stille kehrte ein weil Patricia in ihr Notizbuch schrieb und Vanessa war immer noch mit ihrem Handy zugange. Michael stand unschlüssig daneben. Bereut er, jetzt einen Urlaub geplant zu haben, weil er gemerkt hat, dass er gebraucht wird?
Die beiden Frauen schienen alles im Griff zu haben, aber Michael war der Chef. „kann er ruhigen Gewissens überhaupt in den Urlaub fahren, wenn so viel schief geht?“, fragte ich mich und sah zwischen den Dreien hin und her.
„Wir sollten fahren, damit es für euch nicht zu spät wird“, unterbricht er die Stille.
Wir verabschiedeten uns und liefen zurück zu den Autos. Erst als wir im Auto saßen, seufzte er und legte die Stirn ans Lenkrad. „Ich glaube ich hab das alles zu groß aufgezogen“, murmelte er. „Ich hätte nicht mir so vielen Problemen gerechnet“, gab er zu und sah mich an.
„Mehr Probleme als die Neuen von heute?, frage ich und denke darüber nach, wie oft er schlecht gelaunt aus dem Büro kam. „Ja, das Team arbeitet nicht so gut zusammen wie gedacht und es gab auch so noch andere Problem“, erklärte er und schnallte sich an.
„Davon hast du gar nichts erzählt“
„Ich wollte abends nicht dran denken“,
„Sollten wir den Urlaub dann nicht besser absagen?“
„Es sind nur 4 Tage und die beiden haben das hoffentlich im Griff. Mein Vater verlässt sich auf mich und ich brauche ein paar Tage Ruhe“,
„Ich hoffe es wird am Ende alles gut gehen“,
„Ich auch, komm lass uns nach hause fahren“, meint er und startet den Motor. Die Fahrt nach Hause verlief nicht so schweigend wie die Hinfahrt. Michael telefonierte viel und ich verstand davon so wenig, dass ich nicht mehr zuhörte. Mir fielen immer wieder die Augen zu und als Michael leise Klaviermusik einstellte, schlief ich ein.
„Shiro, wir sind zuhause“, weckte mich Michael.
„Komm wir essen schnell etwas und dann kannst du schlafen“,
Ich nickte nur und wollte aufstehen, doch Michael hob mich hoch und trug mich Richtung Haus.
„Ich kann auch laufen“, murmelte ich und blinzelte.
„Nicht nötig du bist genug aufgewesen“
Ich widersprach nicht weiter und lehnte mich an seine Brust.
Manuela erwartete uns schon in der Tür. „Ist etwas passiert?“, fragte sie entsetzt und musterte mich besorgt.
„Nur ein langer Tag. Sie braucht etwas zu essen und ein warmes Bett“,
„Und was ist mit dir?“,
„Bring mir einfach ein paar Sandwiches ins Büro. Danke“, bat Michael und setzte mich vorsichtig auf meine Füße. „Warte nicht auf mich“, sagte er zu mir und schritt die Stufen zu seinem Büro hoch. Manuela und ich seufzten und gingen zusammen Richtung Küche. „Es gibt Probleme bei der neuen Werbung“, erkläre ich und gähne. Während Manuela für mich den Tisch deckt, erzähle ich ihr, was heute passiert ist. „Du möchtest bestimmt nur was leichtes essen“, stellt Manuela fest und ich nicke. Sie geht an den Gefrierschrank. Sie wühlt darin und murmelt vor sich hin. „Nein, das auch nicht“,
„Bitte mach dir keine Umstände“,
„Was hälst du von Zucchinicremesuppe oder lieber Kürbis?“
„Zucchini klingt gut“
Sie schiebt eine Schüssel in die Mikrowelle und schmiert dann die Brote für Michael.
„Hat er gesagt wann er morgen mit dir losfahren möchte?“, fragte sie mich und holte Wurst und Käse aus dem Kühlschrank.
„Nein aber wenn er so lange noch arbeitet wird es sicher nicht so früh sein“, murmle ich.
„Habt ihr gut zu Mittag gegessen?“
„Ja ich denke nicht das Michael viel zum Abendbrot mag“
„Gut dann wird das hier reichen, du schläfst dauerhaft bei ihm“, merkt Manuela an und lächelt.
„Ja ich schlafe besser so“, gebe ich zu.
„Aber mehr ist zwischen euch nicht passiert?“, fragt sie.
„Was meinst du damit, was soll den passieren?“,
„Ich hätte gedacht ihr tut mehr als nur nebeneinander schlafen“,
„Er hält mich fest beim schlafen“,
„Und wie findest du das?“
„Es beruhigt mich und ich mag es wenn er das tut“,
„Und wünscht du dir das er auch etwas anders macht als dich nur fest zu halten?“, fragt Manuela mich und lächelt. Ich lege den Kopf fragend zur Seite. Bevor ich sie fragen kann, was sie meint, gibt die Mikrowelle ein leises „Blink“ von sich. „Rühr nochmal um und mach sie nochmal für 3 Minuten rein“, weißt sie mich an, nimmt den Teller mit den Broten und verlässt die Küche.
Ich sehe ihr ratlos nach und rühre wie angeordnet nochmal die Suppe um. „Ich mag es, wenn er mir den Kopf streichelt und mich hinter den Ohren krault, aber das wird sie nicht gemeint haben. Michael hatte mir einen Kuss geben dabei war es geblieben. “, überlege ich. Manuela trat in die Küche. „Ich weiß nicht was du meinst. Ich mag es, wenn er mir den Kopf streichelt und mich hinter den Ohren krault“, erkläre ich ihr. Sie lächelt. „Kein weiter Kuss mehr oder so was. Ich dachte ihr seid euch näher gekommen?“, fragt sie und nimmt die Suppe aus der Mikrowelle. Manuela stellt mir die Suppe hin. Ich schüttle den Kopf. „Hätte es den so sein müssen?“, frage ich sie. „Kannte sie regeln, die ich nicht kannte? Und was meinte sie mit „näher kommen“ er war mir doch ganz nah. Im Brief stand, „eine in Besitznahme wäre nicht nötig“, meinte sie das damit, war das der menschliche Begriff dafür?“, überlegte ich und starte unsicher auf meine Suppe. „Nein, nein hätte es nicht. Es ist kein muss. Ich war nur neugierig. Ess deine Suppe und dann ab ins Bett“, versuchte sie es abzulenken. Ich war zu müde, um genauer nachzufragen, und löffelte meine Suppe aus. Manuela fragte nichts mehr und ich war froh darum. „Aber was wenn Michael genauso denkt? Was meinte sie mit näher gekommen?“, fragte ich mich und sah in die nun leere Schüssel. „Danke für das Essen, ich werde jetzt schlafen gehen wenn das in Ordnung ist“,
„Ja nimm dir noch eine Flasche Wasser mit“, meinte sie und wünschte mir noch eine gute Nacht.
Müde machte ich mich bettfertig und trat in Michaels Zimmer. Es war dunkel und leer. Ich drehte um und lief in Michaels Büro. Zögerlich hielt ich die Faust zum Klopfen in die Luft. „Sollte ich ihn wirklich wegen so etwas stören? Manuela meinte sie wäre nur neugierig gewesen und kein Muss. Nur wenn es ihr auffiel dann sicher auch Michael und auch allen anderen“, grübelte ich. Vorsichtig klopfte ich und wartete.
Nichts passierte. „Hat er nicht gehört? Ich sollte besser gehen“, dachte ich und rieb meine kalten Füße aneinander. Die Tür wurde geöffnet. „Dann hab ich mich doch nicht verhört. Shiro was ist los?“,
„Ich... Ich ... gehe jetzt ins Bett“, stammelte ich und wollte eigentlich was ganz anderes sagen.
Michael zog die Stirn in Falten. „Und deshalb bist du zu mir gekommen? Wolltest du gute Nacht sagen?“, fragte er
„Manuela hat mich Sachen gefragt und die verstehe ich nicht“, gab ich zu.
„Was hat sie dich den gefragt?“,
„Ob wir uns nicht näher gekommen sind. Was heißt das? Sie hat auch gefragt ob du mich nochmal geküsst hast. Sie wollte auch wissen ob ich noch was anders möchte als bei dir zu schlafen. Gibt es Regeln die ich nicht kenne?“, plätzt alles aus mir raus. Ich suche in seinem Gesicht nach Zorn oder Missgunst aber er lächelt mich nur zaghaft an. Michael lässt ich in sein Büro und schaltet seinen Computer aus. „Zu aller erst. Nimm das von Manuela nicht so ernst. Näher kommen heißt Zärtlichkeiten austauschen und ich finde, wir sind uns schon näher gekommen als zu dem Zeitpunkt, als du hier eingezogen bist. Es gibt keine Regeln, die du nicht kennst. Was hast du ihr den geantwortet?“, möchte er wissen. „Das ich es mag, wenn du mich streichelst“, gebe ich kleinlaut zu und knete meine Hände. „Ich mag es auch. Lass uns ins Bett gehen und ich streichle dir den Kopf. Ist das für dich in Ordnung?“, möchte Michael wissen und lächelt. Ich nicke und gähne dann. Michael zieht mich in sein Schlafzimmer. „Ich ziehe mich jetzt um“, warnt er mich vor. Schlaftrunken lege ich mich auf meine Bettseite und warte darauf das er zu mir ins Bett kommt. Die Matratze gibt hinter mir nach und Michael nimmt mich in den Arm. Wie versprochen krault Michael mich in den Schlaf.