Als ich am nächsten Morgen aufwache, liege ich immer noch in Michaels Armen. Verschlafen wandert mein Blick hoch zur Uhr. Michael hatte verschlafen. Vorsichtig rüttele ich an ihm. „Du musst aufwachen, du hast verschlafen. Es ist schon viel zu spät“, er murmelt etwas Unverständliches und zieht mich noch näher an sich. „Du hättest längst im Büro sein müssen“, spreche ich etwas lauter und rüttle nochmal an ihm. Michael schlug die Augen auf und sprang fast aus dem Bett. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte er sich Klamotten gegriffen und im Bad verschwunden. Verblüff darüber, wie schnell Michael sich fertig machte, blieb ich einfach im Bett sitze. Auch um nicht im Weg zu stehen. Er kam auf mich zu, gab mir einen Kuss auf die Wange und rauschte mit einem „Hab einen schönen Tag“ zur Tür raus. Verdutzt sah ich ihm nach und strich mir über die Wange. Ich sprang auf, wollte ihn hinterherlaufen. Wissen wieso er das getan hatte. Zwei Treppenstufen auf einmal nehmend lief ich die Treppen hinunter. Doch Michael war schon weg. Ich stand vor der Haustür und sah dabei zu, wie sich das große Tor schloss. Er hatte mich geküsst. „Wieso hatte er das getan?“
„Shiro was machst du den hier draußen?“, riss mich Manuela aus meiner starre. „Ich wollte Michael noch was fragen, aber er ist schon weg“, antworte ich ihr atmen los.
„Was wolltest du ihn den fragen, was nicht bis heute Abend warten kann?“,
„Warum er mich geküsst hat“,
„Er hat dich geküsst?“, fragte sie ungläubig. „Wo?“,
„Auf die Wange einfach so und dann ist er gegangen“, erklärte ich und sah Manuela fragend an. Diese lacht und schüttelt den Kopf. Er hat sich von dir verabschiedet mehr nicht. Darauf brauchst du nicht viel drauf geben“, meinte sie und geht zurück ins Haus. „Zieh dich an und komm frühstücken“, wies sie mich an. „Aber so was tut man doch nicht einfach so“, widerspreche ich.
„Mach dir keine Gedanken. Michael wird das, bis er heute Abend nach Hause kommt schon wieder vergessen haben“, antworte sie mir und winkte ab. „Manuela er wird nicht zum Abendessen zuhause sein“, erinnerte ich mich, dran Bescheid zusagen. „Dann mach ich ihm nachher Brote“, antworte sie mir.
Ich folgte ihr ins Haus. An der Treppe trennten sich unsere Wege, sie ging Richtung Küche und ich in mein Zimmer. „Man küsste jemanden nicht einfach so“, dachte ich und zog mir etwas Vernünftiges an. „Ich werde ihn heute Abend trotzdem danach fragen“, beschloss ich und machte mich auf den Weg ins Esszimmer. Auf dem Tisch stand eine große Portion Rührei und Speck und eine Tasse Kakao. Michael hatte mir gar nicht gesagt, wann der Mann kommen würde. Also beeilte ich mich mit dem Essen und holte mein Notizbuch. Auf die erste Seite schrieb ich meinen Namen und blätterte weiter zum zweiten Blatt. „Besprechung Wintergarten“, schreib ich ganz oben hin. „Nur was mache ich bis er kommt? Ich muss ja mitbekommen, wenn er kommt“, überlege ich. Unschlüssig stehe ich in der Eingangshalle. „Hier zu warten wäre sicher merkwürdig“, dachte ich. „Er wird sicher klingeln das hör ich ja im ganzen Haus, ich werde fragen, ob Harald Hilfe braucht“, beschloss ich. In aller Ruhe machte ich mich also zur Bibliothek auf. Tom und Harald waren dabei Bücher einzuräumen. „Guten Morgen Shiro suchst du was Neues zum Lesen?“, begrüßte mich Tom. „Guten Morgen Shiro und sag uns wie würdest du das Buch einordnen?“, fragte Harald. „Bei den Krimis die Liebesgeschichte kam zu kurz, um sie da einzuordnen“, antworte ich ihm. „Ich wollte fragen, ob ich euch helfen kann, bis der Herr von der Baufirma kommst“, erklärte ich. „Natürlich kannst du helfen, wir sind am monatlichen Abstauben. Einmal im Monat stauben wir alle Bücher ab“, erklärte Tom und rollte mir den Augen. Er reichte mir ein Staubtuch und erklärte mir, wie weit sie schon gekommen waren. „Weißt du, wann der Kerl kommt?“, fragte Tom, der das Regal gegenüber abstaubte. „Leider nicht nur das er heute kommt“
„Da er klingelt wirst du das schon mitbekommen“
„Ja die Klingel ist zum glück im ganzen Haus zuhören“
„Aber wieso kommt der eigentlich, die Mauer ist doch fertig?“, fragte Tom. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich mich verplappert hatte.
„Das ist leider geheim“, wich ich der Frage aus.
„Geheim soso, na da bin ich gespannt“, ließ er es auf sich beruhen. Nach und nach räumten wir die Bücher aus dem Regal, wischten das regal und die Bücher ab und räumten sie wieder ein. Das war anstrengend, lenkte mich aber gut ab mir den Kopf über heute Morgen zu zerbrechen. Zu dritt schafften wir eine Menge bis zum Mittag. Da Michael nicht zum Abendessen kommen würde, beschloss ich, mit den Angestellten zu essen. Ich wurde freundlich aufgenommen. „Komm, setz dich“, meinte Anni und zog den Stuhl zurück. „Weist du, wieso heute einer von der Architektenfirma kommt?“, fragte Suse und reichte mir einen Teller mit Fleisch Sauerkraut und Kartoffelbrei. „Susanne du hast die Soße vergessen“, tadelte Manuela und nahm mir den Teller wieder ab. Suse rollte mit den Augen. „Bitte streitet euch nicht“, bat und nahm Manuela den Teller wieder ab. „Wisst ihr, wann der Mann kommt?“, fragte ich in die Runde. „Also ich hab gehört heute Nachmittag. Wir sollen ihn zu dir schicken. Also warum kommt er, sags uns“, bitte Anni. „Ich kann es nicht verraten“, antworte ich und schneide mein Fleisch. „Wieso nicht?“
„Weil ich es nicht darf es ist ein Projekt von Michael und mir“, gebe ich etwas zu in der Hoffnung sie lassen mich in ruhe. Ich schiebe mir eine Gabel mit Essen in den Mund. „Ein Projekt soso und was ist das?“, fragte Manuela. Mit vollem Mund kann ich natürlich nicht antworten also starren mich alle an. „Ich werde es nicht verraten“, antworte ich und esse weiter. Die anderen tuen es mir gleich und fragen nicht weiter. Schon bald ist der Raum wieder von Geplapper erfüllt, an dem ich mich auch beteiligen kann. Ich war froh, dass sich die Stimmung wieder beruhigt hatte und keine mehr misstrauisch war. „Wie war der Tag in der Firma?“, fragte Tom.
„Ziemlich überwältigend das Gebäude ist riesig. Michael hat mir das ganze Haus gezeigt. Ich glaube aber das seine Angestellten waren nicht sehr froh, dass ich da war“, fing ich an.
„Wieso das den nicht“, fragte Anni.
Ich erzählte was passiert war und wie die anderen auf mich reagiert hatten. Das die Männer wohl die ganze Kampanie nicht mochten. „Kein wunder das sind sicher stocksteife Männer die das Jahrelang alles alleine entschieden haben und jetzt müssen sie sich mal was sagen lassen und dann auch noch von einer Frau und einer Auszubildenden. Das verträgt deren Ego wohl nicht“, höhnt Suse und Anni nickt zustimmend. „Das hat überhaupt nichts mir dir zu tun. Die wollen es auf ihre weise machen und sind sauer weil, dass nicht gut ankam. Michael hat einen guten Kompromiss gefunden dass er aus jedem Team eine Idee genommen hat“, spricht Anni weiter und steckt sich ein großes Stück Fleisch in den Mund. „Ich halte das alles für eine gute Idee, also dass den Tieren geholfen wird. Ich habe zwei Katzen aus dem Tierheim“, erzählt Tom und zeigt mir auf seinem Handy ein Foto der beiden. „Das ist echt toll“, antworte ich ihm und esse weiter. „Ich finde auch, die Werbung für Frauenparfum ist meistens total nichtssagend“, meldet sich Tatjana zu Wort und rückt ihre Blumenspange zurecht. Tatjana war nicht oft da nur eins zweimal die Woche zum Wäsche waschen. Die Frauen nickten zustimmend. Nun war eine Diskussion über schlechte Werbungen entbrannte aus der ich mich zum Glück raushalten konnte. Ich schaute keine und kannte deshalb auch keine. Nach dem Essen halb ich Harald und Tom weiter beim Saubermachen. „Darfst dus wirklich nicht sagen, nicht mal uns?“, flüsterte Tom. Ich lächelte und schüttelte den Kopf. „Wenn es fertig ist werdet ihr es alle erfahren“, antwortete ich ihm und wandt mich wieder dem Regal zu. Wir waren bei den Liebesromanen angekommen und wieder kam mir der Kuss in den Sinn. In diesen ganzen Geschichten küsste man sich nur aus drei Grünen. Liebe Lust oder Heimtücke. Ich seufzte und machte weiter ich traute Michael nichts von diesen Dingen zu. „Familienmitglieder küssen sich auch auf diese Weiße, wie er es getan hatte. Aber wir sind nicht verwandt“, grübelte ich. es war verwirrend. „Vielleicht sollte ich auf Manuela hören“, dachte ich und hoffte, dass der Architekt bald kam. Das würde mich wenigstes wirklich ablenken. Regal für Regal putzte ich, bis es endlich klingelte. Ich legte den Lappen auf den Eimer und lief los um mein Buch zu holen und dann runter zur Tür. Manuela stand schon am Türöffner. „Shiro du bist ja ganz staubig, geh dich erstmal waschen“ tadelte sie mich. Das Gästebad war am nächsten also ging ich dorthin. Eilig wusch ich mir Gesicht und Hände und ging dann zurück. In der Eingangshalle stand eine Frau im Blaser und Bleistiftrock. „Guten Tag ich bin Frau Wiesner und bin vom Architektenbüro Zalingen. Ich habe einen Termin mit Herrn Hertzen beziehungsweise mit seiner Neko“, stellte sie sich Manuela vor. Diese nickte. „Guten Tag Frau Wiesner, das hier ist Shiro, sie vertritt Herrn Hertzen“, erklärt Manuela. Die Frau lächelt mild und reicht mir die Hand. Guten Tag, entschuldige die Verwirrung mein Kollege ist krank geworden“, erklärte sie. Ich griff ihre Hand „Guten Tag Frau Wiesner, das tut mir leid gute Besserung an ihren Kollegen. Danke dass Sie stattdessen gekommen sind“, begrüße ich sie anständig und führe sie dann in den Wintergarten. „Herr Hertzen erklärte mir das eine Baufirma die neuen Fließen verlegen wird. Es tut mir leid, aber macht ein Architekt nicht etwas anders?“, fragte ich . „Das ist richtig, die Baufirma arbeite für uns deshalb bin ich hier um mit dir nochmal die Pläne zu besprechen. Sie holte einen kleinen Laptop aus ihrer Tasche. „Ich habe die Pläne, die mir geschickt worden sind digitalisiert. Ich werde die Erklärung für dich vereinfachen. Nicht weil ich dich für dumm halte, sondern um das alles etwas abzukürzen in Ordnung?“, begann sie. „Ja das ist für mich in Ordnung“, ich griff zu meinem Notizbuch und schrieb zuerst „Frau Wiesner stellvertreten gekommen“, sie wartete bis ich fertig geschrieben hatte und erklärte dann: „Also die Pläne sind noch ohne richtige Masse deshalb wird in den nächsten Tagen jemand kommen und den Raum vermessen diese Daten gehen dann an mich und dann kommen die Bauarbeiter wegen der Terrasse und dem Wintergarten, der Vermesser wird auch aufzeichen, wo die Terasse hinkommt. Dafür sollte Herr Hertzen aber anwesend sein“
Ich schrieb in mein Buch „Vermesser kommt und vermisst alles Michael sollte anwesend sein wegen der Markierung der Terrasse“, wieder wartete sie bis ich fertig geschrieben hatte. „Wenn der Boden raus ist kommen die Elektriker und die Klempner. Herr Hertzen hatte sich doch dafür entschieden, dass der Brunnen raus kommt und eine Fußbodenheizung in den Wintergarten, ich weiß nicht, ob er das mit dir besprochen hatte“,
„Nein hat er nicht, aber ich finde die Idee gut. Ich mag warme Füße. Ist das den irgendwo schriftlich festgehalten?“, fragte ich sie, den ich wusste das Menschen alles immer schriftlich haben wollten. Frau Wiesner tippte auf ihrem Laptop rum und zeigte mir ein Dokument. Das ist der Vertrag. Sie zeigte mir den Teil, wo es um die Bauarbeiten ging und die Unterschrift von Michael. Ich nickte und bedankte mich. Ich schrieb ins Buch. „Wenn Boden raus ist Eklektiker und Klempner kümmern sich um die Fußbodenheizung“
„Wenn die drin ist und der Boden fertig kommen kommt das nächste Team und tapeziert neu. Parallel dazu machen wir die Terrasse“, erklärte sie mir und zeigte mir die schritte in einer Diashow am Laptop. Schnell schreibe ich mir das Wichtigste auf und nickte dann. „Du hast die Pläne gezeichnet richtig?“, fragt sie. „Ja es waren aber nur Skizzen erstaunlich, dass Sie daraus solche Pläne machen konnten“, antworte ich ihr. „Das ist ganz einfach, nicht der Rede wert. Es wird sehr schön, wenn es fertig wird“, meinte sie und lächelt. „Wissen Sie wie lange das alles dauern wird“, frage ich sie. „Je nachdem wie das Wetter wird und wie es unter dem Boden aussieht zwei bis drei Monate“, erklärt sie. Ich schlucke, das war verdammt lange, aber es war auch eine Menge Arbeit. Ich schreibe in mein Buch „Zwei bis drei Monate“,
„Ich werde alles nochmal per Mail an Herr Hertzen schicken. Hast du sonst noch fragen?“
„Haben Sie schon über die Kosten gesprochen“
„Ja der Kostenvoranschlag liegt schon vor“, sie zeigte mir auch hier die Dokumente.
„Wie kommen die Bauarbeiter rein und raus und wer beaufsichtigt das Ganze. Vor Kurzem ist hier eingebrochen, worden ich mache mir sorgen“, gebe ich zu.
„Ich werde Herr Hertzen eine Personalliste mir Foto zukommen lassen, wenn dich das beruhigt. Ich verstehe dein Misstrauen“, zeigte sie Verständnis, diesmal machte sie sich eine Notiz. „Gut dann haben wir alles geklärt oder?“,
„Ja danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Ich bringe sie noch zur Tür“, meinte ich und brachte sie durch den Garten zu ihrem Auto. Zum Abschied schüttelten wir uns nochmal die Hände. Frau Wiesner fuhr vom Grundstück und ich war froh, dass alles so problemlos verlaufen war. Ich atmete durch und lief dann zurück zum Haus. „Hoffentlich ist Michael auch zufrieden“, dachte ich und stieg die Treppen hoch zu Bibliothek. Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte als weiter Tom und Harald zu helfen, bis Michael nach Hause kam.
Die beiden freuten sich über die Hilfe. Es wurde immer später und ich immer müder. Irgendwann schickte mich Harald in die Küche: „Es wird Zeit, dass du eine Pause machst, und es gibt auch bald Abendessen. Du hast wirklich genug gemacht heute“,
„Harald hat recht dir fallen ja schon fast die Bücher aus den Händen wir machen das Regal noch und hören dann auch auf“, stimmte Tom ihm zu und hilft mir von der Leiter. Ich ergebe mich und verlasse die Bibliothek. Diesmal gehe ich mich aber erst in meinem Badezimmer waschen.
In der Küche wird schon der Tisch gedeckt. „Hallo Shiro na lief alles glatt“, fragte Anni“,
„Ja sie war sehr nett“, antworte ich und half, dabei den Tisch zu decken. Die Angestellten schmierten ihre Brote wohl selbst, den es wurde alles mögliche an Wurst, Käse und Brot auf den Tisch gestellt. Wir wünschten uns einen Guten Appetit und fingen an, uns Brote zu schmieren. Alle wirkten müde und erschöpft. Im Gegensatz zum Mittagessen verlief das Abendbrot schweigend. Nach und nach verabschiedeten sich die Angestellten ins Bett. Manuela blieb als Letztes und kümmerte sich ums Geschirr. „Wann wird Michael wohl nach Hause kommen?“, frage ich mich und seufzte. „Wenn du schlafen gehen magst mach das ruhig. Michael meinte du kannst dich in sein Bett legen, wenn du wieder nicht einschlafen kannst“, erklärt Manuela und lächelte. „Dann werde ich das tun. Gute Nacht Manuela“, murmelte ich und ging hoch in mein Zimmer, um mich bettfertig zumachen. „Sollte ich mich wirklich einfach so in sein Bett legen?“, fragte ich mich. „Wenn ich mich in sein Bett lege, merke ich aber auf, jedenfalls wenn er nach Hause kommt“, überlege mich weiter und schleiche mich in sein Zimmer. Müde schalte ich das Licht an und schalte dann seine Nachttischlampe an. Diese war wohl dimmbar, den sie leuchtete nur schwach. Das Licht würde reichen, um sich im Zimmer zu bewegen, ohne sich zu verletzen, aber dunkel genug das ich schlafen konnte. Ich wollte unbedingt wissen, warum er das heute Morgen getan hatte. Ich kuschelte mich ins Bett und starte auf die Tür. Das leise Ticken der Uhr ließen mich immer schläfriger werden. Ein Poltern am Bett ließ mich hochfahren. Michael war ins Zimmer gekommen und hatte sich am Bettpfosten gestoßen. Er fluchte leise und sah dann zu mir auf. „Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken“, flüsterte er und strich mir durchs Haar. Ich wollte unbedingt wach bleiben, um ihm zu fragen, was er sich heute Morgen gedacht hatte. Ich war trotzdem eingeschlafen. Michael sah mich müde an. „Ich war viel zu lange im Büro und habe völlig die Zeit vergessen“, erklärte er und fing an, sein Hemd aufzuknöpfen. Michael warf es achtlos über den Stuhl am Schreibtisch. „Es freut mich, dass du anscheinend diesmal besser einschlafen konntest“,
ich nicke nur und beobachte ihn dabei, wie er sich sein Schlafshirt und die Schlafanzughose anzog. Seine Bewegungen wirkten träge, er musste wirklich müde sein. Ich bekam kein Wort raus. Michael legte sich zu mir ins Bett und meinte: „Schlaf weiter es ist schon spät“,
ich legte mich wieder hin und suchte nach den richtigen Worten. „Warum hast du das heute Morgen gemacht?“, flüsterte ich, ohne mich umzudrehen. „Was meinst du?“, murmelte Michael verschlafen.
Ich biss mir auf die Lippen. „Der Kuss“, flüsterte ich. „Ich habe nicht drüber nachgedacht“, murmelte er und dann wurde sein Atem gleichmäßigt. Michael war eingeschlafen. „Was sollte, dass heißen, er hatte nicht darüber nachgedacht. Wieso tat er etwas, ohne nachzudenken? Das tat er sonst nie“, dachte ich und rückte mein Kopfkissen zurecht. „Weil er es sich erlauben kann“, gab ich mir selbst die Antwort. Leider eine die mich nicht zufrieden stellte. Es half nichts, zu grübeln. Ich würde keine zufriedenstellende Antwort bekommen. Müde schloss ich die Augen und dachte: „Wenigstes hatte ich es versucht“, dachte ich und versuchte, wieder einzuschlafen.