„Komm, lass uns sehen wie weit die Bauarbeiter mit unsere Wintergarten gekommen sind“, schlägt Michael vor und schließ das Fenster. „Ja, bis zum Abendessen haben wir ja noch Zeit“,
Aufgeregt gehe ich voraus und bin schneller als Michael an der Tür zum Wintergarten. „Du hast es aber eilig dann mach dir Tür schon auf“, fordert er mich auf. Ich öffne die Tür und staune, der Raum wirkte so anders mit dem neuen Bodenfliesen. Die grünen Mosaikfliesen verliefen, wie ich es mir gewünscht hatte in einer Bahn und teilten den Raum so in drei Bereiche. In der Mitte ein bildeten sie ein Achteck an der Stelle, wo der Brunnen stehen wird. Das Muster in auf dem Boden erinnerte an einem Teppichläufer. Auf dem Boden stand jedoch ein Schild „Bitte nicht Betreten“,
„Anscheinend ist der Boden noch nicht ganz getrocknet“, murmelte ich. Es roch seltsam in dem Raum irgendwie staubig und erdig. „Ich gehe mal davon aus, sie haben vorgestern die Fliesen verlegt. Lassen wir es einfach, so wie es ist. Die Baufirma wird morgen kommen und dir alles Wichtige mitteilen“, bestimmte Michael. „Der Boden sieht toll aus und die Fundamente für die Terrasse stehen auch schon. lange wird es also nicht mehr dauern, bis alles fertig wird.“, fügte er hinzu und wirkte zufrieden. „Was wollen wir jetzt tun?“, fragte ich ratlos. Im Urlaub hatten wir immer etwas zu tun gehabt. Jetzt wieder Zuhause war ich mir nicht unsicher. „Wir könnte es uns im Kinosaal gemütlich machen und das Hörbuch weiter hören oder einen Film sehen“, schlägt Michael vor und schließ die Tür hinter uns. „Dir ist klar das jeder im Haus jetzt weiß das wir den Wintergarten renovieren?“, fragte Michael mich. „Ja aber sie wissen ja nicht was wir genau vorhaben. Das Hörbuch weiter zu hören finde ich gut“, antworte ich ihm. „Dann machen wir das. Wir dürfen nur die Essenszeit nicht verpassen“, meinte Michael und geht voraus. Im Haus herrscht das übliche Gewusel, Bedienstete liefen an uns vorbei oder in den Raumen wurde geredet. Im Wald war die Geräuschkulisse so viel angenehmer gewesen. „Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte mich Michael plötzlich. „Ja ich habe nur vergessen wie laut es hier ist“, erklärte ich und Michael sah mich verwundert an. „Was meist du damit?“,
„Ich höre jedes Gespräch was in den nächsten drei Räumen gesprochen wird und ich höre wenn jemand die Treppen rauf und runter geht“, erkläre ich.
Michael fuhr sich durch die Haare. „Entschuldige ich vergaß wie gut du hörst. Im Kinosaal richtige ich mich nach dir wie laut wir die Anlage machen“,
„Danke“,
wir betreten den Kinosaal und Michael stellt mit mir zusammen die Lautstärke der Anlage ein. Michael klappt das Sofa um, das ich mich in seine Arme legen kann. Den Kopf auf Michaels Brust liegend lauschen wir dem Hörbuch und vergessen die Zeit.
„Habe ichs mir doch gedacht dass ihr hier seid“, erschreckt uns Manuela. Ich springe auf und Michael drückt auf Pause. „Wollt ihr den kein Abendessen?“, fragte sie und hielt zwei Teller in den Händen. Anni taucht neben ihr auf mit einem Tablett in den Händen, auf dem eine Karaffe mit Zitronenscheiben und zwei Gläsern steht. „Zitronenwasser“, antwortet sie auf meine ungestellte Fragte. Manuela und Anni stellen die Teller und das Tablett auf einen der Tische ab und gehen wieder.
Michael steht auf und streckt sich neben mir. „Dann essen wir wohl heute Ausnahmsweise hier“, spricht er das Offensichtliche aus und klappt das Sofa wieder zusammen, dass wir darauf sitzen können. „Sollen wir beim Essen weiter hören? Wir haben uns noch eine ganze Menge zu hören. Normalerweise mag ich keine Ablenkungen beim Essen aber heute ist ja alles etwas anders“, möchte er von mir wissen und ich hatte nichts dagegen weiter zu hören. „Hörbücher sind wirklich eine feine Sache“, dachte ich und goss Michael und mir Wasser ein. Dieser schnitt sein Schnitzel klein. Michael hatte sich zum Abendessen Schnitzel mit Pilzsoße gewünscht. „Es ist schön den Urlaub mit Pilzen zu beenden“, teilte ich ihm mit und pickte einen mit der Gabel auf. „Ja nur gut dass wir die nicht sammeln mussten. Ich war noch nie gut, darin die Pilze zu unterscheiden. Das überlasse ich Leuten, die sich wirklich auskennen“, sagte er und schaltete das Hörbuch wieder ein.
„Ja sonst endet es mit einem Besuch im Krankenhaus“, erwiderte ich und schob mir den Pilz in den Mund. Schweigend essen wir und machen es uns danach wieder auf dem Sofa gemütlich. Es wird immer später, aber es ist viel zu spannend, um schlafen zu gehen. Immer wieder gähnt Michael und auch ich werde immer müde.
Als die Helden die Blume der Prinzessin überreichen und vom ganzen Dorf gefeiert werden, sind froh endlich ins Bett zu können. Im ganzen Haus ist es still, um keinen zu stören, bringen wir das Geschirr so leise wie möglich in die Küche und machen uns dann bettfertig. Jemand hatte meine Zahnbürste zu Michaels in sein Bad gestellt. Sodas wir zusammen in seinem Bad Zähne putzten. „Ich glaube ich werde morgen wohl erst später ins Büro fahren. Es ist wirklich spät geworden“,
„Ja aber das Buch war wirklich gut“,
„Das stimmt aber jetzt ab ins Bett“, scheuchte er mich unter die Decke und legte sich zu mir. Michael stellte noch seinen Wecker und schloss mich dann in seine Arme. „Gute Nacht“, wünschten wir uns und schliefen müde vom Tag schnell ein.
Viel zu früh riss Michaels Wecker uns aus dem Schlaf. „Schlaf ruhig weiter“, flüsterte er und stand auf. Müde blinzelte ich ihn an. „Wann kommst du nach hause?“, fragte ich ihn verschlafen.
„Ich weiß noch nicht das kommt darauf an was an Arbeit für mich liegengebelieben ist. Ich werde dich in der Mittagspause anrufen und dir bescheid sagen“, versprach er mir und und nahm ich frische Sachen aus dem Schrank. Michael verließ das Zimmer und wenig später hörte ich die Dusche. Mir war es eher nach einem Bad und ich beschloss, nachher ein langes Bad zu nehmen. Müde nahm ich Michaels Kissen in den Arm und schlief wieder ein.
Ausgeruht wachte ich von selbst auf und setze meine Pläne ein Bad zu nehmen in die Tat um. Auf meinem Badewannenrand standen mehre Badezusätze. Unschlüssig sah ich sie mir genauer an uns sortierte Lavendel und Melisse gleich aus. Ich hatte genug geschlafen. Nach Rosenduft war mir auch nicht wirklich also stellte ich die rote Flasche wieder weg. Ich griff nach den letzten beiden Flaschen auf dem dem Rand. „Fliederduft oder Zitrone Rosmarin“, murmelte ich und gab schließlich den Fliederzusatz in die Wanne. Ich drehte das Wasser, auf das sich sogleich violett verfärbte. Der Fliederduft breite sich herrlich im Bad aus. Ich nutzte die Zeit, die die Wanne brauchte, um vollzulaufen, damit mir Kleidung rauszusuchen.
Langsam stieg ich in die Wanne und seufzte wohlig auf. Baden war herrlich. Die letzten Tage waren schön, aber auch anstrengt gewesen, das warme Wasser tat wirklich gut.
„Hoffendlich sucht mich nicht wieder jemand“, dachte ich und drehte das Wasser ab. Das Badewasser dampft und der Schaum knistert leise. Ich entspanne mich und wasche mich gründlich mit dem Schwamm.
Leise klopft es an die Badezimmertür.
„Shiro bist du da drin?“, höre ich Manuelas Stimme.
„Ja ich bin in der Wanne“
„Wie lange möchtest du noch drin bleiben?“
Ich schaue auf meine schrumpeligen Finger und rufe: „Ich wasche mir nur noch die Haare dann komme ich raus!“
„Gut dann decke ich für dich den Tisch“, sagt sie und dann höre ich wie sich ihre Schritte entfernen. Ich lasse das Wasser ab und wasche mir die Haare und mein Fell. Gründlich spüle ich mir den Schaum aus und trockne mich gut ab. Eilig ziehe ich mir Unterwäsche, Socken und ein blaues langärmliches Kleid an. Mit schnellen Schritten ging ich ins Esszimmer. Warme Brötchen und zwei Frühstückseier warteten auf mich. Außerdem standen ein Obstsalat und eine Teekanne bereit. Ich strich die Brötchen mit Butter und bestreute sie mit Salz. In Streifen geschnitten konnte ich die Brötchen ins Eigelb tunken. „Mmm“, machte ich „Weiche Eier sind die besten“, dachte ich und biss in meinen Brötchenstreifen. Den festen Teil der Eier landete auf den anderen Brötchenhälften. Es war ungewohnt alleine zu essen aber auch mal schön, in Ruhe zu speisen. Manuela hatte mir einen Zitronenminztee gekocht. Es war wirklich ein Genuss. „Ich hoffe, Michael hat auch genug gefrühstückt“, dachte ich und goss mir Tee ein.
In aller Ruhe aß ich mein Frühstück und trank meinen Tee. Schließlich warte niemand auf mich und ich hatte auch nichts vor. „Was fange ich nun wieder mit meiner vielen Zeit an. Es wäre wirklich schön eine Aufgabe zu haben“, dachte ich und seufzte. Ich stellte das Geschirr in den Essensaufzug und nahm die Kanne und meine Tasse mit in mein Zimmer. Ich stelle beides auf dem Tisch und mir fielen mir zwei Bücher, auf die gestern noch nicht da lagen. Es waren ein Märchenbuch über Elfen, Feen und Kobolden und eine Kurzgeschichtensammlung mit Feengeschichten. Daneben lag ein Zettel. „Danke für das schöne Wochenende Shiro. Ich hoffe, damit kannst du dir die Zeit vertreiben. Ich habe dir die beiden Bücher in unserem Urlaub bestellt. Ich hoffe sie gefallen dir. Es hat mir Freude gemacht mit dir vorzulesen und das Hörbuch zu hören“,
„Michael hat mir zwei Bücher gekauft. Er hatte sich wirklich Gedanken gemacht“, dachte ich und strich über den Buchdeckel. Ich goss mir noch eine Tasse Tee ein und fing an, in dem Märchenbuch zu lesen.
Es war eine wirklich schöne Sammlung an Märchen und ich beschloss Michael anzubieten ihm heute Abend daraus vorzulesen. Ich trank meine Kanne Tee leer und brachte sie in die Küche, dort wurde schon das Mittagessen für die Angestellten gekocht. „Shiro möchtest du noch eine Kanne Tee?“, fragte mich Tanja und nahm mir die Kanne ab. „Vielleicht später. Aber danke. Ich denke ich werde in den Garten gehen“, antworte ich und ging nach unten in die Eingangshalle. Dort zog ich mir meine Schuhe an und spazierte durch den Garten. Herbstblumen zeigten schon die ersten Knospen und die Sommerblumen waren heruntergeschnitten. „Wie die Zeit vergeht. Bald werden sich die Blätter färben“, dachte ich und sah zu den Bäumen. Es kam mir vor, als wäre ich schon eine Ewigkeit bei Michael. Die Rosen des Pavillons hatten bei meiner Ankunft in voller Blüte gestanden, jetzt waren sie fast verblüht. „Bin ich wirklich schon einen Monate hier?“, dachte ich und setzte mich auf einen der Gartenstühle. Ich dachte nochmal über die letzten Wochen nach. So viel war passiert Gutes wie auch Angsteinflößendes. Ich ließ meinen Blick schweifen und lächelte. Michael hatte mein Leben gerettet und hier hatte ich eine Familie gefunden. Schritte näherten sich mir. Ich wandt mich um und sah Tom auf mich zueilen. „Herr Hertzen für dich am Telefon“, meinte er und gibt es mir. „Hallo Shiro wo bist du den das Tom durchs ganze Haus laufen musste?“
„Ich bin im Garten. Es ist erstaunlich wie sehr sich die Natur in kurzer Zeit verändert“
„Nicht nur die Natur, unser beider Leben hat sich komplett geändert, seit du bei mir bist“
„Ja vor einem Monat dachte ich, ich müsste verhungern und heute sitze ich in einem wunderschönen Garten“,
„Vor einem Monat habe ich nur für die Arbeit gelebt, heute genieße ich wieder mein Leben. Wo wir bei dem Grund sind, wegen dem ich dich anrufe. Ich habe meinen Mitarbeitern mitgeteilt, dass ich mehr Zeit zuhause verbringen möchte. Die Reaktionen waren ziemlich gemischt. Wir werden sehen, wie es läuft“, meinte Michael.
„Ich mache mir Gedanken wegen des Parfums. Es sollen doch Sommerdüfte sein ist es dafür nicht schon zu spät?“, fragte ich ihn.
„Ja es sind Sommerdüfte aber da wir die Werbung neutral halten und die Düfte auch zum Herbst passen könnten sollte es nicht so schlimm sein. Die Entwicklung der Düfte hat einfach zu lange gedauert. Ich hoffe, dass er sich trotzdem verkauft. Wenn nicht bringen wir die Düfte nächstes Jahr nochmal auf dem Markt. Wir werden sehen“, gestand er und seufzte. „Ich hoffe mit dir. Wann fangen meine meine Dreharbeiten an?“, möchte ich wissen und stehe auf, um wieder in Richtung Haus zu laufen.
„Dein Spot wird als Letztes gedreht. Wenn die anderen Spots gedreht sind. Lass uns heute Abend darüber reden. Ich muss leider weiter arbeiten. Wir essen heute Abend zusammen zuhause und morgen machen wir einen Ausflug. Aber vergiss du das Mittagessen nicht“, sagte er und wir verabschiedeten uns. Ich betrat die Eingangshalle und lief hoch in die Bibliothek, um Tom sein Handy zurückzugeben. „Guten Tag Shiro schön das du zu uns kommst. Erzähl von deinem Urlaub“, begrüßte mich Harald und goss mir eine Tasse Tee ein. Der Duft von Minztee stieg mir in die Nase. Ich setze mich zu den dreien und erzählte von dem Scherz von Michaels Vater und der Aufräumaktion. „Aber ihr werdet doch nicht nur geputzt haben“, harkt Tom nach. Die Bilder von unserem Kuss am See kommen mir in den Sinn und ich muss wieder lächeln. „Ahhh es ist etwas passiert komm erzähl es uns“, fordert Tom. „Wir haben am See gepicknickt. Es war schön den Sonnenuntergang zu sehen und ich habe zum ersten mal Glühwürmchen gesehen“, fange ich an und nehme einen Schluck Tee. Ich erzähle auch von meinem Schwimmversuch und den Mädchen mit den wir gegrillt haben. „Dann hast du ja einiges erlebt. Gut das du dich nicht erkältet hast. Es freut mich das du so strahlst seit du wieder da bist“, antwortet Harald und schiebt mir einen Teller mit Schokokeksen zu. „Ich bin wirklich glücklich“, stimme ich ihm zu und nehme mir einen Keks. „Wir haben auch Michales Tante besucht. Eine wirklich nette Dame“, fange ich an und beiße in den Keks. „Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen“, erwidert Tom und nimmt sich auch einen Keks. „Wir haben bei ihr gegessen mehr nicht. Sie hat ein Ristorante. Sie war froh, Michael wieder zusehen und hat uns eingeladen bei ihr zu essen. Sie hat den Speiseraum sehr liebevoll eingerichtet mit Blumen und Lichterketten“, erzählte ich. Ausführlich beschrieb ich das Essen und den Hinterhof. Wir tranken Tee und aßen Kekse. Die beiden erzählten mir, was die letzten Tage hier passiert war. „Der Wintergarten wurde neu gefliest, aber niemand darf hinein und im Garten wurden Fundamente für eine Terrasse gegossen. Auch da darf keiner hin“, erzählte Tom und nahm einen Schluck Tee. „Ich darf dazu nichts sagen, aber es wird nicht mehr lange dauern bis ihr eingeweiht werdet“, erkläre ich. „Du hast das veranlasst nehme ich an?“, fragte Harald und ich nicke ihm zu. „Michael hat gesagt ich soll das Mittagessen nicht versäumt. Ich komme später nochmal zu euch“, verabschiedete ich mich und ging runter in die Küche um etwas Richtiges zum Mittag zu essen. In der Küche essen die Angestellten ihr warmes Mittagessen. „Shiro gut das du kommst Michael hat schon gesagt das ihr morgen Abend wo anders esst.“, begrüßt mich Tatjana und reicht mir ein Tablett mit Broten. Belegt mit Schinken, Tomatenscheiben, Käse und Gurkenscheiben. Ich möchte es gerne Gemüse und Aufschnitt auf frischem Brot zu essen und das hatte Tanja sich wohl gemerkt. „Danke dir macht es euch was aus wenn ich draußen esse? Das Wetter ist heute so schön.“, frage ich in die Runde. „Nein geht nur. Bring den Teller nur wieder her“, antwortete sie und reichte mir eine Wasserflasche mit Melonenstücken drin. „Danke euch bis später“,
ich lief wieder zum Pavillon und ließ mir in der Sonne meine Stullen schmecken. Das Brot war noch warm und schmeckte köstlich. Die Sonne wärmte meine Haut und für einen kurzen Moment vergaß ich, wo ich mich befand. „Michael…“ fing ich an, doch dann fiel mir ein: „Wir sind wieder zuhause und Michael ist auf Arbeit“, ich seufze und esse meinen Teller leer. Es fühlte sich seltsam an, getrennt von Michael zu sein. Ich ließ den Teller und die Flasche stehen und lief weiter durch den Garten. Lief an der Mauer entlang. Ich dachte zurück an den Einbruch, bei dem die Polizei nichts herausgefunden hat. „Wenn ich doch nur wüsste woher ich den Geruch kenne“, dachte ich und strich über die Mauer. „Wann hatte ich so viele Leute getroffen das ich den Geruch hätte kennen können“, grübelte ich und lief die Mauer entlang einmal um das ganze Grundstück. Wieder beim Rosenpavillon angekommen, nahm ich einen großen Schluck aus der Flasche. „Die Firmenfeier!“, rief ich aus und verschluckte mich an meinem Melonenwasser. Ich konnte die Person nur dort getroffen haben. „Michael muss das erfahren“, dachte ich und lief mit der Flasche und dem Teller zurück zum Haus. Eilig brauchte den Teller zurück und suchte nach Tom. „Tom ich muss ganz dringend Michael anrufen“, sage ich völlig außer atmen. „Was ist den los? Hol erstmal Luft“, sagte Harald und füllte meine Teetasse von heute Morgen.
„Ich weiß wer bei uns eingebrochen hat“, platze ich heraus. „Wie meinst du das du weißt wer eingebrochen hat?“, fragt Tom „Ich hab doch gesagt ich kenne den Geruch des Einbrechers. Woher hatte ich ihn kennen sollen? Ich kenne doch niemanden. Der einzige Zeitpunkt bei dem ich den Einbrecher hätte treffen können war auf der Firmenfeier. Einer der Gäste muss bei uns eingebrochen haben“, erklärte ich den beiden.
„Das macht Sinn, aber warum sollte einer seiner Geschäftspartner bei uns die Scheiben einschlagen und versuchen etwas zu stehlen“, merkte Tom an. „Shiro du musst mit deinen Vorwürfen sehr behutsam umgehen. Das sind schwere Anschuldigungen. Was die Motive für den Einbruch angeht, vielleicht ging es um Firmengeheimnisse“, vermutete Harald. „Ich weiß nicht, ob Michael hier etwas von der Firma in seinem Büro aufbewahrt“, erwiderte ich.
„Ich habe meinen Firmenlaptop in meinem Büro, aber wieso interessiert euch das“, unterbricht Michael uns. Keiner hatte sein Reinkommen bemerkt. Michael sieht zwischen uns dreien hin und her. „Ich glaube, der Einbrecher war auf der Firmenfeier, das ist der einzige Zeitpunkt an dem ich dem Dieb über dem Weg hätte laufen können“, erläutere ich ihm. Michael runzelte die Stirn. „Ich werde darüber nachdenken“, sagte er und zog seine Hemdärmel zurecht und verließ die Bibliothek. „So viel zum Thema behutsam sein“, murmelte Tom. „Du solltest ihm nachgehen“, meint Harald. Tom nickt nur und ich gehe Michael nach. Ich finde ihm in seinem Büro wie er mit gerunzelter Stirn auf der Maus rumklickt und scrollt. „Es war jemand an meinem Laptop aber wie ist das möglich? Das Schloss war nicht abgebrochen. Du hast im Büro keine fremden Gerüchte wahrgenommen“, überlegte Michael laut. „Ich verstehe das nicht. Ich hab mich sicher nicht geirrt“, murmel ich und atmen tief ein. Michaels Geruch, der der Putzmädchen hing in dem Raum und ganz schwach der Geruch von Kastian. „Kastian“, flüstere ich. Michael sieht auf. „Kastian war hier drin?“, „Ja aber es ist eine Weile her“,
„Er hat einen Schlüssel aber wieso sollte er diesen Raum betreten? Selbst die Reinigungskräfte putzen nur in meiner Anwesenheit hier“, „Du solltest mit ihm reden“, schlage ich vor.
„Das werde ich tun. Beschäftigte dich nicht mehr damit. Ich danke dir für die Hilfe“, sagte er und klappte den Laptop zu. Michael verließ mit mir das Büro und schloss ab. „Bitte warte in meinem Zimmer auf mich ja“, bitte er mich und geht die Stufen hinunter. Ich hole die Bücher aus meinem Zimmer und warte dann ich Michaels auf seine Rückkehr.