Ich liebe diese Erde, weil ...
1. Weil der Dodo keine Angst kannte.
... was ihm zum Verhängnis wurde. Späte Reue: Er soll gentechnisch wiederbelebt werden mit Hilfe seiner nächsten lebenden verwandten, der Kragentaube.
https://www.spektrum.de/news/ausgestorbener-vogel-der-dodo-soll-von-den-toten-auferstehen/2104590
Doch wer bringt dem neuen Dodo bei, wie man ein Dodo ist? Wer kann ihm 300 Jahre Weltgeschichte in wenigen Tagen erklären? Wird Gentechnik nicht hoffnungsvoll überschätzt, ein verspäteter Weg der Wiedergutmachung menschlicher Ausrottungsgeschichte?
2. Weil der Tasmanische Tiger noch in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gelebt hat.
Benjamin, der letzte seiner Art, starb 1936.
Auch den Beutelwolf wollen Forscher gentechnisch wiederbeleben. Spricht daraus technischer Wahn oder späte Reue? Ich plädiere für einen Schutz aller lebender Arten.
Nächster lebender Verwandte soll die Dickschwänzige Schmalfußbeutelmaus sein. Das elf Zentimeter lange Tier soll im Erbgut so lange verändert werden, bis es ein Tasmanischer Tiger wird. Aber kann auf diese Weise Unrecht ungeschehen gemacht werden? Was ist mit den beteiligten Individuen?
3. Weil Mammuts gegen den Klimawandel helfen sollen.
Auch die Mammuts stehen auf der Liste wieder zu beschaffender Ausgestorbener. Ob es ihnen bei uns nicht zu warm wird? Und was sagen ihre unfreiwilligen Elefanten-Mütter dazu?
https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2021/12/die-rueckkehr-der-mammuts
Vor rund 4000 Jahren starben die letzten Vertreter ihrer Art, die Wollhaarmammuts, auf der nordsibirischen Wrangelinsel aus. Ob sie innerhalb von fünf Jahren, wie angekündigt, wieder die Erde bevölkern?
Immerhin: Zu 99,6 Prozent stimmt die DNA des Asiatischen Elefanten mit der eines Wollhaarmammuts überein. Den Rest wollen Forscher überbrücken ... Doch auch bei „gerade einmal“ 0,4 Prozent Unterschied gäbe es Millionen von Positionen, die man im Genom verändern müsste.
Ihren Lebensraum gibt es nicht mehr. Menschliche Hoffnung: Das Tier soll seinen Lebensraum wiederherstellen und dadurch helfen, den Permafrost zu bewahren. Doch wieviele Mammuts bräuchte es, um dadurch einen globalen Effekt zu erzielen? Ob Reduktion der Emissionen nicht doch wirksamer ist?