Ich liebe diese Erde, weil ...
1. Weil Lahille-Tümmler Menschen beim Fischen helfen.
https://www.stiftung-meeresschutz.org/meerestiere/delfine-helfen-fischern/
Die Spezies übergreifende, freiwillige Zusammenarbeit hat eine mindestens 140 Jahre alte Tradition: Die Delfine treiben Meeräschen in die Santo-Antonio-Lagune im Süden Brasiliens. Hier wartende Fischer werfen dann ihre Netze aus. Besonders erfolgreich sind sie damit, wenn sie auf das Zeichen dazu warten, das ihnen die Delfine geben. Dann erbeuten sie etwa die vierfache Menge.
Auch die Delfine profitieren von der Zusammenarbeit: Sie macht es ihnen leichter, den Schwarm so zu zerstreuen, dass sie einzelne Exemplare erwischen können. Außerdem entgehen sie häufiger der Gefahr, in illegalen Netzen selbst als Beifang zu enden.
Last not least: Ist das Netz erfolgreich platziert, heben sie gelegentlich einen Teil hoch und schnappen sich ein, zwei der gefangenen Meeräschen ...
Leider ist diese Tradition vom Aussterben bedroht, da es keine 400 Exemplare dieser Delfine mehr gibt!
Genauer: Bei den Großen Tümmlern von Laguna handelt es sich um eine knapp 60 Individuen umfassende Population der erst 2019 als solche anerkannten Unterart Tursiops truncatus gephyreus, die Lahille-Tümmler. Insgesamt soll die Unterart nur rund 360 erwachsene Tiere umfassen.
2. Weil Orcas lernen, wie man Segelboote Schacht matt setzt.
https://www.stiftung-meeresschutz.org/themen/tourismus-schifffahrt/orca-angriffe-auf-segelboote/
Um das klarzustellen: Ich finde es nicht toll, dass sich einige Orcas einer Gruppe im Mittelmeer/Straße von Gibraltar begonnen haben, Schiffe anzugreifen. Sondern dass sie offensichtlich gelernt haben, wie diese funktionieren - denn sie wenden sich zielgerichtet gegen die Ruderpinne von 13 bis 15 Meter langen Segelbooten - und gehen offenbar nur gegen die Schiffe vor. Nicht gegen Menschen! Ist das nicht erstaunlich? Ich meine, selbst bei den gründlich versenkten Booten ist kein Mensch zu Schaden gekommen! Obwohl die nun wirklich leichte Beute geworden wären. Dieses Differenzieren zwischen dem Objekt und dem Wesen könnten wir Menschen uns abgucken, wenn wir denn unbedingt Aggressionen an etwas auslassen müssen. Wobei nicht einmal feststeht, dass die Tiere aus Aggression handeln, weil ihnen die Konkurrenz um Nahrung oder Lärmbelästigung zu viel sind. Vielmehr scheint es eine Art Spiel oder Sport unter Halbstarken zu sein. Zumindest sehen das einige Wissenschaftler so. Außerdem wäre es sonst sicher sinnvoller, gegen Fischerboote oder Whale-whatcher vorzugehen, statt ausgerechnet gegen die Geräusch ärmsten, nicht konkurrierenden Segler. Das differenzierrungsvermögen können wir den Orcas sicher ohne weiteres zutrauen, angesichts ihrer gezielten "Interaktionen".
3. Weil Bartenwale komplexe Sing-Techniken beherrschen.
Buckel-, Blau- und Grauwale können extrem vielseitige Geräusche machen.
Wie sie ihre Lieder singen, rätselten Forscher seit sie sie 1970 erstmalig hörten. Nun untersuchten sie drei gestrandete Wale und fanden heraus, dass ein speziell entwickelter Kehlkopf sie befähigt, gleichzeitig unter Wasser zu singen und die Luft anhalten zu können.
https://www.nature.com/articles/s41586-024-07080-1
"Die sogenannten Stellknorpel, die beim Menschen die Position der Stimmlippen verändern, haben sich beim Bartenwal zu U-förmigen Strukturen weiterentwickelt, die gegen ein Fettpolster im Kehlkopf drücken. Diese Struktur beginnt zu vibrieren, wenn der Wal Luft durch den Kehlkopf drückt – und produziert Laute. Ein Luftsack im Kehlkopf hilft dann dabei, die Luft innerhalb der Struktur quasi zu „recyclen“, wodurch der Kehlkopf kontinuierlich Geräusche produzieren und gleichzeitig die Atemwege vor Wasser schützen kann."
Leider wird die Kommunikations-Fähigkeit der Wale durch zunehmenden Schiffsverkehr immer weiter eingeschränkt: Ihre Frequenzbereiche überschneiden sich stark. Daher ist es besonders wichtig, den Lärm in den Weltmeeren zu reduzieren.